Skip to main content

Full text of "Die Versteinerungen des nord-deutschen Kreidegebirges"

See other formats


Vibrary of the Museum 
 COMPARATIVE ZOÖLOGY, 
AT HARVARD COLLEGE, CAMBRIDGE, MASS. 


Hounded by private subscription, in 1861. 


DR. L. pe KONINCK?’S LIBRARY. 


No. (42. 


Die 
Versteinerungen 


des 


NORDDEUTSCHEN KREIDEGEBIRGES. 


Von 


Friedrich Adolph Roemer, 


Königlich - Hannoverschem Amts - Assessor. 


O0 


Mit sechszehn lithographirten Tafeln. 


Hannover: 
Im Verlage der Hahn’schen Hofbuchhandlung 


'v1841. 


VvVerwort. 


Die nachsichtige und freundliche Aufnahme, welche die Beschreibung 
der Versteinerungen des norddeutschen Oolithengebirges gefunden, ist die Ver- 
anlassung der vorliegenden Arbeit. Das Königliche Finanz-Ministerium zu 
Hannover hat uns gnädigst die Möglichkeit verschafft, das norddeutsche Kreide- 
gebirge von Belgien bis Schlesien selbst zu untersuchen und sich dadurch, 
nicht nur uns selbst, sondern, wie wir fest hoffen, auch alle Freunde der 
Wissenschaft zum wärmsten Dank verpflichtet; auf die eignen Mittel be- 
schränkt, würden wir nur einen geringen Theil der Kreideablagerungen haben 
untersuchen können und viele Zweifel würden unbeseitigt geblieben sein. 

Die Einrichtung des Werks ist fast ganz die des frühern, oben ge- 
nannten; bei Aufzählung der Versteinerungen ist die mögliche Vollständigkeit 
zu erreichen gesucht; bei Angabe der Fundorte die grölste Gewissenhaf- 
tigkeit beobachtet; die zahlreichen Abbildungen haben wir selbst lithogra- 
phirt, können daher vollkommene Richtigkeit der Zeichnung verbürgen und 
hoffen dadurch zu ersetzen, was sie hinsichtlich der Schönheit zu wünschen 
überlassen mögen. 

Die Herren Ober-Bergmeister Anrexs zu Goslar, Professor Dr. B. Cotta 
zu Tharand, Geheimer Bergrath von Decuen zu Berlin, Berg- Geschworner 
Hartıegen zu Osterwald, Berg-Commissarius Jascnz zu Ilseburg, Ober-Berg- 
 rath Jucrer zu Hannover, Professor Leunıs zu Hildesheim, Professor Reıcnz 
zu Freiberg, Salzschreiber Rerteers zu Salzderhelden, Bergamts- Auditor 
Sconuster zu Clausthal haben mit gröfster Bereitwilligkeit ihre Sammlungen 


1V 


zur Benutzung mitgetheilt und ergreifen wir daher die Gelegenheit, ihnen 
dafür unsern herzlichsten Dank zu wiederholen. 


Erst die letzten Tage ist uns „Danmarks geognostiske Forhold af Dr. 
Geors Forcunanmer, Kjöbenhavn 1835“ zu Gesicht gekommen; es wird dar- 
nach dort die obere Kreide von einer einen Fuls mächtigen 'Thonschicht 
(Leerlag), diese vom wenig mächtigen Faxöe- Kalke, dieser von einem 
weichen, grauen Kalksteine (Blegekridt) und dieser endlich von einem 
mächtigen Kalksteine, welcher viele Korallenbruchstücke enthält und eine 
sandsteinartige Structur hat (Limsten), überlagert; alle diese Schichten wer- 
den für jünger gehalten, als die Englische obere Kreide und mit der Mae- 
stricht Bildung verglichen; da aber der Liimsten noch Apiocrinites ellipti- 
cus, Ananchytes ovatus, Terebratula striata, Ostrea vesiculosa, Podopsis 
truncala, Urania costata und Pecten membranaceus führt, so dürfen alle diese 
Schichten gewifs nicht von der oberen Kreide getrennt werden, sind vielmehr 
wohl nur als locale Abänderungen derselben anzusehen. Was die Kohlen- 
bildung von Bornholm anlangt, so liegt sie zwischen dem Übergangsgebirge 
und dem Grünsande und lassen die daraus, meist mit Zweifeln genannten 
Versteinerungen uns in Ungewilsheit, ob diese Bildung dem Lias, Dogger, 
oder dem Weald clay und Hilsthone zuzurechnen sei. | A 


Wir schliefsen mit der Hoffnung, dafs Jeder in unserer Arbeit des 
Neuen und Interessanten recht vieles finden möge und mit der Bitte, auch 


ihr eine nachsichtige Beurtheilung zu schenken. 


Bovenden, den 14. April 1841. 


Roemer. 


I. Pflanzen. 


Chondrites v. STERNBERG. 


1. Ch. furcillatus N. — Tab. I. Fig. 1. 


Wiederholt gabelig ästig, rasenförmig beisammen; Äste linearisch, mit etwas spitzem Theilungs- 
winkel und ziemlich stumpfen Enden; ist der HZalymenia furcillata ähnlich. 
Pläner bei Rothenfelde. 


Siphaerococcites v. STERNBERG. 
1. Sph. Mantellii N. — Tab. I, Fig. 2. 
Gabelig ästig; Äste linearisch oder lancettlich, schlank zugespitzt, etwas gebogen. 
Pläner bei Wrisbergholzen und Alfeld. 
Confervites Au. BRoNGNIART. 
1. C. fasciculata Au. Brone. — Bronn Leth. Tab. 28. Fig. 9. 


Sehr feine, bis 2°’ lange, sehr dünne, gerade, büschelförmig dicht beisammen liegende Fäden, 
in denen man bisweilen sogar noch eine Gliederung erkennt. 

Obere Kreide auf Rügen. — Bornholm, Lewes. 

Untere Kreide bei Peine. 


Oredneria ZENKER. 
1. C. integerrima ZENKER: Beiträge zur Geschichte der Urwelt. 


Blatt verkehrt eiförmig, 3° lang, ganzrandig. 
Quader bei Blankenburg. 


2. C. denticulata ZENKER, ebendort. 


Blatt rundlich, verkehrt eiförmig, 5° lang, an der Spitze mit entfernt stehenden, niedrigen, 
srolsen Zähnen. 
Ebendort. 


3. C. biloba ZENKER. 


Blatt verkehrt eiförmig, bis 7” lang, an der Basis und an der Spitze, hier tiefer, zweilappig, 
ganzrandig. 
Ebendort. 


4. C. subtriloba ZENKER. 
Blatt breit verkehrt eiförmig, 8° lang, ganzrandig, an der Spitze am breitesten und schwach 
dreilappig; Mittellappe gröfser; Basis zweilappig. 
Wie, vorige Art. > 
2.0. cuneifolia. — Bronn. Leth. Tab. 28. Fig. 11. 


Keilförmig, 6 lang, an den Seiten gerade, Endrand bogenförmig, verdickt, scharf gezähnelt. 
Quader bei Niederschöna in Sachsen. 


Salixz Lıx. 
1. S. fragiliformis ZENKER, wie oben. 


Gestielt, länglich lancettlich, 4°’ lang, fein gezähnelt, an beiden Enden spitz zulaufend. 
Quader bei Blankenburg. 


Roemer, d. Verstein. d. nordd. Kreidegebirges. 1 


II. Amorphozoen. Seeschwämme. 
Spongia N. 


Unförmliche, kugelige, ohrförmige oder verästelte Massen, welche aus verästelten, gebogenen, 
verwebten Fasern bestehen und keine besonderen Mündungen zeigen. 


1. Sp. ramosa Mantell. Foss. of the South Downs, Tab. 1. Fig. 11. 


Stark verästelt, bis 1’ lang; Äste rund, 1° dick, in spitzem Winkel abstehend und von ziemlich 
lockerem Fasergewebe gebildet. 
Untere Kreide bei Peine; — Mergelbank bei Stoneham in Sussex. 


Achilleum N. 


Unförmliche, kugelige, traubige oder ohrförmige Massen, welche aus runden, geraden, gitterför- 
mig verwachsenen, an den Vereinigungspunkten kleine runde Knoten bildenden Fasern bestehen und keine 
besonderen Mündungen zeigen. 


1. A. globosum v. HAGEnow. 


Kugelförmig, bis 1° im Durchmesser, fein porös und gleichmälsig aus sehr feinen Fasern gebil- 
det; die Knötchen so dick, wie die Fasern lang; scheint theils frei, theils aufgewachsen gelebt zu haben. 
. Obere Kreide auf Rügen. — Maestricht und Falkenberg. : 
Untere Kreide bei Peine. 


2. 4A. deforme N. 


Unförmliche, rundliche, niedergedrückte, unebene, 1‘ grofse Massen, aus dickknotigem, dem 
unbewaffneten Auge ziemlich sichtbarem Gewebe bestehend. 
Untere Kreide bei Peine. 


3. A. tuberosum N. 


Unförmige, mehre Zoll grofse Überzüge bildend, unten concentrisch blättrig, oben, wie Manon 
pulvinarium G., mit flach gewölbten Höckern besetzt und aus sehr feinem Gewebe bestehend, dessen Knoten 
sich fast berühren. 

Hilsconglomerat bei Essen. 


4. A. Morchella GoLpr. — Tab. 29. Fig. 6. 


Eirunde oder kugelige, mehre Zoll grofse Massen, von gebogenen, anastomosirenden Furchen und 
schmäleren, hin und her gebogenen Kämmen bedeckt; das regelmälsig gitterförmige Gewebe ist dem un- 
bewaffneten Augeerkennbar. Verwandt hiemit scheinen Spongus labyrinthicus und Choanites flexuosus Manr. 

Unterer Kreidemergel bei Coesfeld. 

Pläner bei Alfeld und Sarstedt. ?Mergelsand bei Essen. 


5. A. auriforme N. — Tab. I. Fig. 3. Manon Peziza Aucror. 


Halbtrichter- oder ohrförmig mit gerundetem, etwas rissigem Rande und aus sehr feinen, schlan- 
ken Fasern gebildet. Erreicht oft die doppelte Gröfse der Abbildung. 

Untere Kreide bei Peine. 

Unterer Kreidemergel bei Ilseburg. 


Manon ScuwEisser. 


Kugelige, teller-, becher-, kreisel- oder walzenförmige Massen, welche aus gitterföormig verwebten 
oder gebogenen und anastomosirenden Fasern gebildet sind und an der Oberfläche einzelne runde oder 
ovale Öffnungen mit vorstehenden Rändern tragen. z 

Wir haben bei dieser Characteristik keine Rücksicht auf die Dichtigkeit des Gewebes genommen, 
da hierbei keine Gränze zu ziehen ist und fast alle Arten im wohlerhaltenen Zustande aufsen von einer 
sehr dichten Schicht bedeckt sind. Eher würde nach der Art des Gewebes ein Gattungsunterschied wie 
zwischen Spongia und Achilleum durchzuführen sein. 


1. M. monostoma N. — Tab. 1. Fig. 8. 


Verkehrt napfförmig oder halbkugelig, uneben; unterer Rand meist wellenförmig gebogen und so 
wie der der auf dem Scheitel befindlichen, einzigen, grolsen, runden Öffnung umgeschlagen. Gewebe sehr 
fein gitterförmig und knotig. Wird bis 2” grols. 

Untere Kreide bei Peine und Oppeln. 


2. M. megastoma N. — Tab. I. Fig. 9. 

Scheint scheibenförmig zu sein und zeigt auf der ebenen Oberfläche grolse, runde Öffnungen, 
welche einen dünnen, vorstehenden Rand haben, fast schrägzeilig stehen und um ihren Durchmesser von 
einander entfernt sind. Das Gewebe ist gitterförmig und sehr fein. 

Untere Kreide bei Peine. 


3. MM. Peziza GoLpr. — Toab.I. Fig. 8. Tab. 29. Fig. 8. Tragos acutimargo N. Oolith. 
Tab. 17. Fig. 26. Bronn. Leihaea Tab. 29. Fig. 2. 


Napf-, teller- oder becherförmig, bis mehre Zoll grols, an der Oberfläche mit kleinen runden Mün- 
dungen; der Rand des Schwammes ist unten rund, etwas verdickt und oben scharfkantig; die meist abge- 
riebenen Exemplare zeigen ein grobes, anastomosirendes Gewebe. 

Hilsconglomerat bei Schandelahe, Schöppenstedt und Essen. 

4. M. (Spongia) marginata. — Phillips Yorkshire Tab. I. Fig. 5. 


Teller- oder ohrförmig, bis 3” grofs, diekwandig, beiderseits von unregelmälsig, ziemlich dicht 
beisammenstehenden, kleinen vorragenden Mündungen bedeckt, deren Zwischenräume bisweilen noch deut- 
liche Poren zeigen; am dicken Rande sieht man nur grobe, anastomosirende Fasern. 

Pläner bei Alfeld; — weilse Kreide in Yorkshire. 


5. M. tenue N. — Tab. 1. Fig. 7. 


Ohrförmig, mit wenig gebogenem, dünnem, etwas zugeschärftem Rande, unten undeutlich con- 
centrisch gerunzelt und beiderseits mit zahlreichen, sehr kleinen, meist abgeriebenen Öffnungen besetzt; am 
Rande dichte, anastomosirende Fasern. 

Untere Kreide bei Oppeln. 


6. M. seriatoporum N. — Tab. I. Fig. 6. 


Becher- oder ohrförmig, innen mit zahlreichen, meist zu mehren, in horizontaler Linie dicht 
neben einander stehenden, stark vorragenden Mündungen; aulsen mit feinem, dichtem, anastomosirendem 
Gewebe. 

Oberer Kreidemergel am Sudmerberge bei Goslar. 


7. M. micrommata N. — Tab. 1. Fig. 4. 


Becher- oder röhrenförmig, sehr dickwandig, aulsen uneben, innen mit sehr kleinen, dicht bei- 
samımenstehenden, stark vorragenden Öffnungen; innen ein grobes, anastomosirendes Gewebe. 
Oberer Kreidemergel bei Goslar. 


8. M. distans N. 


Wie M. seriatoporum; nux. sind die Öffnungen der innern Fläche gröfser und ohne Ordnung 
weit von einander stehend. Wie 7. 


9. M. turbinatum N. — Tab. 1. Fig. 5. 


Kreiselförmig, oben flach, hier mit grolfsen, seitlich mit kleinern, zahlreichen Mündungen be- 
deckt, deren Zwischenräume von einem dichten, groben Gewebe eingenommen werden. Wie 7. - 


Tragos Gowor. 


Knollige, kugelige oder ausgebreitete Massen; sie bestehen aus einem anastomosirenden Gewebe, 
in welchem einzelne grölsere, nicht vorragende Mündungen wahrzunehmen sind. 


1. T. deforme GoLpr. — Tab. 5. Fig. 3. 


Lappig, zerrissen, mit langen, knotigen Lappen und warzenförmigen Vorragungen, welche jede 
von einer einzelnen, runden Scheitelmündung durchbohrt sind. 
Hilsconglomerat bei Essen. 


2. T. rugosum GoLpr. — Tab. 5. Fig. 4. 


15 Knollig, knotig, ringförmig und schräg gerunzelt und am Scheitel mit einzelnen unregelmäfsigen, 
grölseren Öffnungen, welche in einem lockeren Gewebe liegen. Wie 1. 


3. T. (Manon) pulvinarium Goupr. — Tab. I. Fig. 9. Tab. 29. Fig. 7. 


.„... Aufgewachsen, walzenförmig oder halbkugelig, bis 3° grofs, an der Seite meist überrindet, oben 
gewölbt, mit kleinen und sternförmig zu vier beisammenstehenden, ‚grölseren Öffnungen. Wie 1. 


ı* 


4. T. (Manon) stellatum Gou»r. 


j Bildet 3° dicke, mehre Zoll grofse Ausbreitungen, auf deren Oberfläche kurze, dicke, anasto- 
mosirende Fasern kleine sternförmige, etwa zehnstrahlige Poren bilden. Wie 1. 


Unemidium Gonpr. 


Kugel-, knollen-, kreisel-, becher-, teller- oder scheibenföormige Massen, von deren einzigen oder 
mehrern, meist vertieften Scheiteln oberflächliche, oft dichotome Furchen oder Rinnen ausstrahlen; das 
anastomosirende Faserngewebe zeigt bisweilen einzelne grölsere, nicht vorstehende Mündungen. 


1. C. (Tragos) pisiforme Gowupr. — Tab. 5. Fig 5. 


Angewachsene, halbkugelförmige, bisweilen gestielte und ästige, bis 1” grolse Körper, von deren 
gewölbtem Scheitel etwa fünf, mehrfach dichotomirende Furchen herablaufen; das Gewebe ist dicht und 
bildet viele kleine, runde Poren. 

Hilsconglomerat bei Essen. 


2. C. (Tragos) stellatum Gouor. — Tab. 5. Fig. 12. 


Knollig, 1‘ grofs, mit mehren flach gewölbten Erhöhungen, von deren nicht vertieften Schei- 
teln 4—6 Furchen ausstrahlen; das etwas grobere Gewebe zeigt auch einzelne, kleine, rundliche 
Öffnungen. Wie 1. 


3. C. conicum N. — Tab. I. Fig. 10. 


Kegelförmig, oben abgestutzt und etwas vertieft, überall von ausstrahlenden, oft verzweigten Fur- 
chen und rundlichen Mündungen bedeckt. 
Oberer Kreidemergel des Sudmerberges bei Goslar. 


©. Jugleri N. 


Eiförmig, niedergedrückt mit drei Scheiteln; diese zeigen eine ovale, bis 4‘ lange, scharfran- 
dige Mündung, von welcher etwa zwanzig Furchen ausstrahlen und dichotomirend beinahe die ganze 
Oberfläche bedecken. Die schmalen Zwischenräume .der Furchen zeigen zahlreiche, leicht sichtbare, 
runde Poren; der ganze Schwamm ist unten angewachsen gewesen. 


Oberer Kreidemergel bei Gehrden. 


Sıiphonia Park. 


Kugelige, birn-, spindel-, walzen- oder keulenförmige Massen, an deren meist flachem oder ver- 
tieftem Scheitel mehre verticale, runde Kanäle münden, und welche auch meist von kleineren, horizonta- 
len Kanälen durchzogen werden; vom Rande der Scheitelvertiefung strahlen oft oberflächliche Furchen 
aus. 


1. S. punctata ScuroT. — Goldf. Tab. 65. Fig. 13. S. incrassata Goupr. Tab. 30. Fig. 5. 


Niedergedrückt kugelförmig, apfel-, birn- oder feigenförmig, bis 4°‘ dick, kurz gestielt; Scheitel 
flach, concav, unregelmäfsig, mit grofsen, etwas sechsseitigen Mündungen; vom Scheitelrande strahlen di- 
chotome Furchen aus; die äufsere Fläche ist gleichmäfsig dicht punktirt und haben die punktförmigen 
Mündungen der horizontalen Kanäle fein punktirte Zwischenräume. 

Oberer Kreidemergel am Sudmerberge bei Goslar. 

Unterer Kreidemergel bei Ilseburg und Coesfeld ($. incrassata). 


2. S. Ficus GoLpDF. — Tab. 65. Fig. 14. 


Spindel-, birn- oder apfelförmig, kurz gestielt, bis 6° lang, mit scharfrandiger, trichter- oder 
napfförmiger Scheitelvertiefung, welche von grolsen Mündungen bedeckt ist; am Scheitel und an der 
Basis Längsfurchen; die Aufsenfläche von Y,‘’’grolsen, zahlreichen, runden oder zerfressenen Poren be- 
deckt. 

Oberer Kreidemergel des Sudmerberges bei Goslar. Pläner bei Quedlinburg. 


DS: Goldfussii N. — Manon pyriforme Goldf. Tab. 65. Fig. 10. 


Birnförmig, 2°’ grols, mit flach concavem Scheitel; aufsen mit grobem Fasergewebe, in welchem 
’ 1/ u 4 
einzelne, entfernt stehende, runde, ”/,’” srolse Poren münden. 

Unterer Kreidemergel bei Coesfeld. 


41. S. cylindrica N. — Tab. II. Fig. 1. 


Walzenförmig, oben schlank zugespitzt, unten plötzlich verdünnt und mit seitwärts gebogenem 
Stiele; auf den Seiten bemerkt man grölsere Poren, wie bei den beiden letzten Arten; den Scheitel neh- 
men etwa 14 srolse Mündungen ein. 

Pläner bei Steckelnburg unweit Quedlinburg. 


9. 8. ocellata N. — Tab. II. Fig. 2. 


Walzenförmig, gerade, lang, oben zugespitzt und am nicht vertieften Scheitel mit sechs grolsen, 
ziemlich sechsseitigen Mündungen versehn; von der Spitze laufen einige längere Furchen herab. 


6. S. oligostoma N. — Tab. II. Fig. 3. 


Schlank kegelförmig, am Scheitel napfförmig vertieft und am flachen Grunde der Vertiefung 
mit sechs grolsen Mündungen, von denen aber an der Basis noch keine Spur zu bemerken ist; die 
Aufsenfläche besteht aus locker verwebten, schlanken, anastomosirenden Fasern. 

Pläner bei Ilsenburg. 


7. S. multiformis. — Bronn. Lethaea Tab. 27. Fig. %. 


Flaschen-, walzen- oder urnenförmig, etwa 4° lang und 2Y, breit, zusammengedrückt, dicht 
unter dem abgestutzten, vertieften Scheitel meist verengt; im vertikalen Durchschnitte liegen etwa neun 
senkrechte, gerade Röhren, mit halb so breiten Zwischenräumen, neben einander. Die Aufsenfläche wird 
von dicht aneinander liegenden Poren bedeckt. 

Untere Kreide bei Peine. — Glauconie von Vouziers in den Ardennen. SS. pistillum Gowvr. 
Tab. 6. Fig. 10. dürfte wohl hieher gehören, wenn auch nicht das dort als Fig. c. abgebildete Exemplar, 
welches zu zahlreiche und zu kleine Kanäle zeigt. 


8. S. cervicornis GoLDF. — Tab. 6. Fig. 11. Tab. 35. Fig. 11. 


Fingerförmig oder ästig verzweigt, unten bis 18 dick; Äste walzenförmig und meist mit dünnen 
Längsfurchen, welche in einem dichten, fein-porösen Gewebe liegen; innen mit zahlreichen, dünnwandigen 
Längsröhren. 

Unterer Kreidemergel bei Lemförde und Coesfeld. 


Pleurostoma N. 


Walzenförmige, stark zusammengedrückte,  dünnwandige Seeschwämme, welche an den beiden 
schmäleren Seiten eine Reihe grofser, rundlicher Öffnungen zeigen; die übrige Oberfläche von kleinen, 
rundlichen Maschen bedeckt und aus. mehr oder weniger deutlichem, gitterförmigem Gewebe bestehend. 


1. P. lacunosum N. — Tab. 1. Fig. 12. 


Ist vierseitig zusammengedrückt, an den breiten Seiten flach concav; die seitlichen Öffnungen 
grols, fast kreisrund und mit angeschwollenem Rande. Das sehr lockere Gewebe bildet unregelmälsig 
beisammenstehende, ungleiche, kleine, runde Maschen‘ und besteht aus schlanken, durchscheinenden, 
etwas knotigen Fasern. 

Untere Kreide bei Peine und am Lindner Berge bei Hannover. 


2. P. radiatum N. — Tab. 1. Fie. 11. 


Stark zusammengedrückt mit ovalen, alternirenden Seitenöffnungen, die übrige Oberfläche wird 
von kleinen, runden Maschen bedeckt, welche etwas dichotomirende Längsreihen bilden und in einem 
deutlich gitterförmigen, ziemlich lockeren Gewebe liegen. 

Untere Kreide bei Theidensen unweit Peine. 


Scyphia ScuwEicger. 
I. Arten mit gleichförmigem Gewebe, ohne grölsere Mündungen auf der Oberfläche und 
A. aus anastomosirenden, gebogenen Fasern gebildet. 
1. Sc. furcata GoLpr. — Tab. 2. Fig. 6. Sc. subfurcata, Philippii und ramosa NoB. Oolith. 


Tab. 17. Fig. 24. 27. 28. 
Walzenförmig, bisweilen ästig, 1’ lang, mit enger, tiefer, röhrenförmiger Scheitelmündung ; das 
äulsere Fasergewebe dicht, stark anastomosirend, kleine runde Poren bildend. 
Hilsconglomerat von Essen, Schandelahe, Schöppenstedt und Vahlberg; die Formen von den bei- 
den letzten Fundorten scheinen sich nur durch etwas lockereres Gewebe zu unterscheiden. 


2. Sc. monilifera N. — Oolith. Tab. 17. Fig. 299. 


Walzenförmig, mit 4—6 concentrischen Einschnürungen, 1‘ lang, mit enger Scheitelmündung, 
aufsen von kurzen, gekörnten, gebogenen, dem unbewaffneten Auge sichtbaren Fasern gebildet. 
Hilsconglomerat von Schöppenstedt. 


3. Sc. acuta N. — Tab. II. Fig. 4. 


Lang kegelförmig, fast walzenförmig, oben zugespitzt und mit kleiner, enger Scheitelmündung; 
Basis erweitert; Fasergewebe ziemlich locker. 
Oberer Kreidemergel des Sudmerberges bei Goslar. 


4. Sc. socialis N. — Tab. II. Fig. 5. 


Walzenförmig, gesellig beisammen, oben abgestutzt, mit enger Scheitelmündung und aus kurzen, 
dünnen, oft anastomosirenden, ein lockeres Gewebe bildenden Fasern bestehend. 
Oberer Kreidemergel des Sudmerberges bei Goslar. 


5. Sc. tetragona Goupr. — Tab. 2. Fig. 2. Sc. excavata N. Oolith. Tab. 17. Fig. 30. 
Sc. mamillaris Gouor. Tab. 2. Fig. 1. 


Keulenförmig, 1’’ grofs, oben abgestutzt und scharfrandig, dabei auch wohl flach concav; Scheitel- 
mündung eng, röhrenförmig; Scheitelrand bisweilen proliferirend und dadurch anfangs vielkantig; das 
Gewebe ist dicht und besteht aus kurzen, stark anastomosirenden Fasern. 

Hilsconglomerat von Essen, Schandelahe und Schöppenstedt. 


6. Sc. foraminosa GoLpr. — Tab. 31. Fig. 4. 


Walzenförmig oder eirund und kurzgestielt, 2° lang, mit ziemlich grolser, trichterförmiger Schei- 
telmündung; besteht aus dünnen Fasern, welche stark anastomosirend runde, kleine Poren bilden. 
Hilsconglomerat bei Essen und Schandelahe. 


7. Sc. micropora N. — Tab. Il. Fig. 6. 


Walzenförmig, bisweilen dichotom, oben abgestutzt, mit enger, tiefer Scheitelöffnung; das Fa- 
sergewebe bildet kleine, runde, dem blolsen Auge kaum sichtbare Poren. 
Oberer Kreidemergel des Gehrdner Berges. 


8. Sc. marginata N. — Tab. II. Fig. 7. Spongia capitata Pnır. York. Tab. I. Fig. 2. 


Walzen- bis trichterförmig, diekwandig, oben mit schrägem, scharfkantigem Rande und röhren- 
bis napfförmiger Scheitelöffnung; besteht aus deutlichen, wellenföormigen Längsfasern, welche durch fei- 
nere (Jueerwände verbunden sind; in der Scheitelvertiefung ist das Gewebe dicht und kraus. Die 
äufsere Seite scheint von einem ganz feinen, dichten Gewebe bedeckt gewesen zu sein. 


9. Sc. Mantelliü Goupr. — Tab. 65.Fig.5. Spongia terebrata PrırLıps Yorkshire Tab.I. Fig. 10. 


Walzen- bis trichterförmig, mit weiter, rundrandiger, tiefer, grofser Scheitelmündung; das Ge- 
webe besteht aus dicken, fast geraden, etwas wellenförmigen Längsfasern, welche durch dünnere Queer- 
fasern verbunden werden. 

Oberer Kreidemergel des Sudmerbergesbei Goslar. Unterer Kreidemergel bei Coesfeld. — Obere 
Kreide in ‚Yorkshire. 


B. aus feinen, geraden, sich gütterförmig durchkreuzenden und am Durchschnittspunete einen kleinen, 
Knoten bildenden Fasern bestehend. 


10. Sc. tuberosa N. — Tab. II. Fie. 9. 


Eiförmig, knollig, anscheinend mit enger, tiefer Scheitelmühdung; die feinen Fasern des Ge- 
webes sind fast dem blofsen Auge erkennbar. 
Oberer Kreidemergel des Sudmerberges bei Goslar. 


11. Sc. byssoides N. — Tab. II. Fig. 8. 


Walzenförmig, nach oben allmählig etwas erweitert, fast trichterförmig, dünnwandig; Scheitel- 
mündung grols, trichterförmig; Fasernetz sehr fein, nur vergrölsert sichtbar. I 
Untere Kreide bei Peine. 


I 


II. Arten mit gröfseren Mündungen (Maschen) im Fasergewebe und 


C. von gewundenen, anastomosirenden Fasern gebildet. 


12. Sc. infundibuliformis GouLDr. Tab. 5. Fig. 2. 


Birn- oder trichterförmig, diekwandig, bis 5” grofls, mit röhren- oder trichterförmiger Scheitel- 
vertiefung; das sehr dichte Gewebe bildet zahlreiche, unregelmäfsig beisammenstehende, ungleiche, bis 
1° grofse, rundliche Maschen. Die Struetur ist sehr verschieden von der der Sc. tetragona und dürfte 
diese daher von Gorpr. irrthümlich für eine junge Form dieser Art gehalten werden. 

Hilsconglomerat bei Essen. 


13. Sc. heteropora N. — Tab. II. Fig. 13. 


Walzenförmig, oben zugespitzt mit enger, scharfkantiger Scheitelmündung; aufsen glatt, mit 
sichtbaren, runden, dicht, aber unregelmälsig beisammenstehenden Poren, deren gleichbreite Zwischen- 
räume vergrölsert wieder feine Poren zeigen. 

Oberer Kreidemergel des Sudmerberges bei Goslar. 


14. Sc. porosa N. — Tab. II. Fig. 12. 


Becherförmig, schief, etwas zusammengedrückt, dickwandig, mit grofser Scheitelvertiefung, au- 
[sen mit ungeordnet beisammenstehenden, runden, tiefen Mündungen, deren Zwischenräume kleinere, 
indessen dem blolsen Auge sichtbare, gleich grolse, zum Theil in geraden Reihen stehende Poren zeigen. 
Pläner bei Rothenfelde. 


15. Sc. Decheni GoLpr. Tab. 65. Fig. 6. 


Trichterförmig, ziemlich (3‘) diekwandig, 3° breit, mit länglichen, unregelmäfsig, ungeordnet 
beisammenstehenden Maschen, deren gleichbreite Zwischenräume, innen glatt, aufsen stachelig und rauh 
und aus steifen, undeutlich gitterförmigen Fasern gebildet sind. 5 

Unterer Kreidemergel bei Lemförde und Coesfeld. 


16. Sc. micrommata N. — Tab. II. Fig. 11. 


Trichterförmig, dünnwandig (2%), mit länglichen, ungleichen, queer und unregelmäfsig beisammen- 
stehenden Maschen, deren gleichbreite oder breiteren, glatten und flachen Zwischenräume von wenigen, 
kleinen, runden Poren durchbohrt und am Rande bisweilen etwas domig sind. 

Unterer Kreidemergel bei Coesfeld. 


17. Sc. retiformis N. — Tab. II. Fig. 1. 


Becherförmig, dünnwandig, aufsen von ungleichen, eckigen Maschen bedeckt, deren sehr dünne 
Zwischenwände einzelne rundliche Poren zeigen; die Poren im Innern des Bechers scheinen länglich rund 
zu sein und in fast regelmälsigen Längsreihen zu stehen. 

Untere Kreide bei Peine. 


18. Sc. stellata N. — Tab. III. Fig. 3. 


Becherförmig, ziemlich (5°) dickwandig und von eckigen, unregelmälsigen, ungleichen, unge- 
ordnet beisammenstehenden Maschen bedeckt, deren schmälere Wände rauh, dornig sind, aus sehr feinen, 
dicht verwachsenen Fasern bestehn und meist zu mehreren von einem Punkte sternförmig auslaufen. 

Untere Kreide bei Peine. 


19. Sc. Oeynhausü GoLDF. — Tab. 65. Fig. 7. Ventriculites radiatus ManTeLı. Gell. Sussex. 
Tab. 10—13. Brown. Lethaea Tab. 27. Fig. 18. 


Trichter- oder tellerförmig, 4'”—9 breit, dünnwandig; aufsen mit ovalen oder linearen, etwa 
4‘ langen Maschen, welche in oberwärts dichotomirenden, unregelmälsigen Längsreihen stehen und 
ganz durchgehen; die Zwischenwände sind walzenförmig und innen nicht hohl, wie Gorpruss glaubt, son- 
ao wie auf der Oberfläche, von feinen zu runden, ungleichen Poren dicht verwachsenen Fasern 
gebildet. 

Unterer Kreidemergel bei Darup, Coesfeld und Oppeln. 

Pläner bei Alfeld. — Weilse Kreide im südlichen England. 


20. Sc. fungiformis GoLor. — Tab. 65. Fig. 4. 


' Pilzförmig, unten niedrig kegelförmig, mit netzförmigen Maschen, oben verdickt, glatt, gewölbt, 
am Scheitel mit rundlicher Vertiefung und aus locker verschlungenen, langen Fasern bestehend. Wir 


<) 


haben diese eigenthümliche Form noch nicht selbst untersucht und können sie daher nur mit Zweifeln 
in diese Abtheilung stellen. 
Unterer Kreidemergel bei Coesfeld. 


21. Sc. venosa N. — Tab. III. Fig. 4. 


Becherförmig?, dünnwandig, aufsen mit kleinen ovalen, queerstehenden, in unregelmäfsige Längs- 
und Queerreihen geordneten Maschen, deren gleichbreite, flache Zwischenwände von sehr feinen, anasto- 
mosirenden Fasern gebildet werden. 

Untere Kreide bei Peine. 


D. von geraden, sich gitterförmig durchkreuzenden Fasern gebildet. Es scheinen hieher fast alle Arien 
zu gehören, welche runde, in regelmä/sige Reihen geordnete Maschen haben. 


22. Sc. auricularis N. — Tab. II. Fig. 10. 


Trichterförmig, an der einen Seite offen, dünnwandig, aufsen mit rundlichen, in unregelmäfsigen, 
schrägen Reihen stehenden Maschen, deren gleichbreite Zwischenräume viele kleinere Maschen oder 
Poren zeigen. 

Untere Kreide bei Peine. 


23. Sc. angularis N. — Tab. IN. Fig. 2. Fig. c. der horizontale Durchschnitt. 


Becherförmig, unregelmälsig fünfkantig, dünnwandig, mit vielen kleinen ovalen, unregelmäfsig bei- 
sammenstehenden Maschen, deren dünnere Zwischenwände ein dicht gitterförmiges Gewebe zeigen. 
Untere Kreide bei Peine. 


24. Sc. alveolites N. — Tab. IH. Fig. 6. 


Trichterförmig oder dichotom, zusammengedrückt, dünnwandig, am Scheitel flach concav, über- 
all mit sechsseitigen, sehr dünnwandigen Maschen besetzt; könnte demnächst wohl als eine eigenthüm- 
liche Gattung aufgestellt werden. 

Untere Kreide bei Peine. 


25. Sc. angustata N. — Tab. II. Fig. 5. 


Trichter- oder fast walzenförmig, oft etwas zusammengedrückt, dünnwandig, am Scheitel verengt, 
aulsen von rundlich 3—4seitigen, ungleichen, unregelmäfsig beisammenstehenden Maschen bedeckt, mit 
etwas schmäleren, gewölbten Zwischenräumen, deren gitterförmiges Gewebe nur bei starker Vergrölserung 
zu erkennen ist. 

Pläner bei Schönau unweit Teplitz. 


26. Sc. tubulosa N. — Tab. III. Fig. 10. halbe Gröfse. 


Fast walzenförmig, sehr dickwandig zusammengedrückt, aulsen mit 1’ grofsen, unregelmäfsig bei- 
sammenstehenden Maschen bedeckt, deren fast gleichbreite Zwischenwände ein fein gitterförmiges Gewebe 
zeigen; die Maschen setzen in einer Curve bis an die innere Wand fort. 

Vielleicht wird diese Form zur Gattung Verticillites Derr. gehören und würde dann das spitzere 
Ende wohl das obere sein. 

Untere Kreide bei Peine. 


27. Sc. (Choanites) Koenigii MANTELL. — Geol. Sussex Tab. 16. Fig. 19—21. Bnonn. 
Lethaea Tab. 24. Fig. 11. 

Umgekehrt kegelförmig, fast walzenförmig, sehr diekwandig, 18°’ lang; oben 14°’ breit, flach 
abgestutzt und in der Mitte mit einer walzenförmigen Höhle, von welcher zahlreiche Röhren ziemlich 
horizontal zur äulseren Fläche ausstrahlen. 2 

Unterer Kreidemergel bei Ilseburg. — Kreide des südlichen Englands. — Die Aufsenseite war 
zur genauen Untersuchung nicht geeignet und können wir daher nicht versichern, dafs wir dieser Form 
hier die richtige Stelle angewiesen; jedenfalls bezweifeln wir, dafs die Gattung Choanites Eigenschaften 
zur Selbstständigkeit besitze. 


28. Sc. fragilis N. — Tab. II. Fig. 11. 


Trichterförmig, bis 6“ breit, sehr (1°) dünnwandig, überall von sehr kleinen, runden, unge- 
ordnet beisammenstehenden, punktförmigen Maschen bedeckt, deren etwas schmälere Zwischenräume bei 
starker Vergrölserung das netzförmige Gewebe zeigen. 

Pläner bei Oppeln. 


29. . Sc. subseriata N. — Tab. III. Fig. 8. 
Walzenförmig, dann schnell erweitert, zusammengedrückt, nicht gerade dünnwandig, aulsen von 
runden, porenförmigen Maschen bedeckt, welche alternirend in ziemlich regelmäfsigen Längsreihen- stehen 
und deren gleichbreite oder breitere Zwischenräume ein deutlich gitterförmiges, ziemlich dichtes Gewebe 
erkennen lassen. 
Oberer Kreidemergel des Sudmer Berges bei Goslar. 
Pläner von Schönau in Sachsen. 


. 30. Sc. striato-punctata N. — Tab. IN. Fig. 7. 


Trichterförmig, dünnwandig, concentrisch runzelig, aufsen von sehr feinen, kaum sichtbaren 
porenförmigen, runden Maschen bedeckt, welche regelmälsig in geraden Längslinien dicht beisammen ste- 
hen und dadurch eine feine Längsstreifung bilden. 

Untere Kreide bei Peine. 


31. Sc. Murchissoni GoLDF. Tab. 65. Fig. 8. 

Becherförmig, meist etwas zusammengedrückt und ziemlich (2‘') dünnwandig, bis 8° breit und 
aulsen von runden, dem blofsen Auge deutlich sichtbaren, porenförmigen Maschen bedeckt, welche in 
regelmälsigen horizontalen und zugleich in senkrechten Reihen beisammenstehen und deren ziemlich gleich- 
breite Wände ein dichtes, gitterförmiges Gewebe zeigen. 

Untere Kreide bei Peine. 

Unterer Kreidemergel bei Ilsenburg, Lemförde, Coesfeld. 


32. Sc. (Coscinopora) N. — Coscinopora infundibuliformis GoLpr. Tab. 9. Fig. 16; Tab. 30. Fig. 10. 


Trichter- oder becherförmig, bis 6 grols, ziemlich (2) dünnwandig, aulsen mit runden, poren- 
förmigen, aber doch deutlich sichtbaren, '/,‘“ grolsen Maschen besetzt, welche in ganz regelmälsigen 
schrägen Reihen beisammenstehen und deren etwas breitere, gewölbte Zwischenräume wieder kleinere, 
ungleiche Poren zeigen; das gitterförmige, dichte Gewebe ist nur bei starker Vergrölserung zu erkennen. 

Unterer Kreidemergel von Ilsenburg, Coesfeld und Lemförde. - 


Untere Kreide bei Peine. 
33. Sc. (Ooscinopora) macropora GoLDF. Tab. 9. Fig. 17. 


Ganz wie die vorige Art, nur fast noch dünnwandiger und mit fast doppelt so grolsen Maschen. 

Pläner im südlichen Westphalen; bei Leer und Werl. 

Gorpruss vereinigt diese beiden letzten Arten mit einigen anderen in seiner Gattung Coscinopora, 
und stellt sie zwischen Aeiepora und Flustra; wir haben indessen keine Merkmale daran aufzufinden ver- 
mocht, welche eine Trennung von den Scyphien erheischten. 


34. Sc. (Spongia) cribrosa. — Puuruirs York: Tab. 1. Fig. 7. Unsere Tab. IV. Fig. 2. 


Lang trichterförmig, allmählig erweitert, dünnwandig, mit ziemlich grofsen, runden, schrägzeilig 
regelmäfsig beisammenstehenden Maschen, deren gleichbreite oder etwas schmälere Zwischenräume ein 
dichtes, gitterförmiges Gewebe zeigen. Die Basis ist dicht und ohne Maschen, 

Pläner bei Goslar und Oppeln. — Weilse Kreide in Yorkshire, 


35. Sc. Sackit GoLDF. Tab. 31. Fig. 7. 


Trichterförmig, dickwandig, bis 3 grofs, mit 1’ grofsen, ovalen Maschen, welche regelmälsig 
in senkrechten und horizontalen Reihen stehen und deren gleichbreite Zwischenräume ein regelmälsig 
gitterförmiges Gewebe zeigen; zwischen den grölseren Maschen stehen hin und wieder kleinere, runde 
unregelmäfsig zwischen. Wir haben diese Art noch nicht selbst gesehn. 

Hilsconglomerat bei Essen (?) 


36. Sc. tenuis N. — Tab. IV. Fig. 1. 


Ohr- oder becherförmig, dünnwandig, beiderseits mit schwachen Längsfurchen, in welchen, nicht 
alternirend, ovale Maschen dicht übereinander, von den parallelen der Nebenreihe etwas weiter entfernt, 
liegen; die Zwischenräume sind gitterförmig faserig. 

Unterer Kreidemergel von Lemförde. 


37. Sc. alternans N. — Tab. II. Fig. 9. 

Becherförmig, dünnwandig, mit gleichförmigen ovalen Maschen, welche in regelmäfsigen Längs- 
reihen liegen und mit den nebenstehenden alterniren; die Zwischenräume sind aulsen gleichbreit, innen 
etwas breiter. 

Untere Kreide bei Peine. 

Pläner bei Werl. 


10 
38. Sc. sulcata N. 


Trichter- oder becherförmig, mit ziemlich geraden, schmalen Längsfurchen, welche nach oben bis- 
weilen dichotomiren, und deren breitere, gewölbte Zwischenräume ein lockeres, gitterförmiges Gewebe 
zeigen; in den Furchen liegen schmale, lancettliche oder ovale Maschen dicht übereinander; sie alterniren 
nur zum Theil mit denen der anliegenden Furche. 

Untere Kreide bei Peine. 

Pläner bei Oppeln. 


Coeloptychüum Gowpr. 


Es gehört diese von Gorpruss neben Flustra gestellte Gattung ohne Zweifel zu den Seeschwäm- 
men, dürfte von diesen aber die vollkommensten Formen umfassen; die Mannigfaltigkeit ihres Gewebes, 
die Regelmäfsigkeit und Schönheit ihrer bestimmten Form läfst dies wohl nicht bezweifeln. Auffallend 
ist es, dafs diese Gestalten bislang nur in Deutschland gefunden sind, da sie hier nicht selten, gewils 
aber nirgends übersehen sind. 


'1. C. agaricoides GoLDF. Tab. 9. Fig. 20. Unsere Tab. IV. Fig. 5. 


Eine runde, 4” breite, 8° dicke, oben nach der Mitte vertiefte, unten mit einem 18’ langen, 
runden, nicht hohlen, in eine vielästige Wurzel auslaufenden, Stiele versehene, an den Seiten schräg ab- 
gestutzte, etwas gewölbte, und mit 28 schwachen, sanften Längsfalten versehene Scheibe; vom oberen 
Mittelpunkte strahlen sieben feinporöse Bänder aus, welche mit eben so viel kürzeren alterniren. Die 
meist etwas breiteren Zwischenräume zeigen grolse runde Maschen, welche durch concentrische Linien 
getrennt werden (Fig. c.). Die untere Fläche zeigt sieben ausstrahlende Falten, welche bis zweimal dicho- 
tomiren, so dals am Rande 28 stehen; ihre Mündungen auf der Mitte der Wölbung sind oval (Fig. b.). 

Untere Kreide bei Peine und Theidessen. 

Unterer Kreidemergel von Lemförde und Coesfeld. 


2.° C. deciminum N. — Tab. IV. Fig, 3. 


Unterscheidet sich von vorstehender Art durch eine dünnere Scheibe, einen, nach dessen Anhef- 
tungspunkte zu schliefsen, fünffurchigen Stiel, durch zehn Falten der Unterseite, welche am Rande zu 40 
dichotomirt sind, durch kreisrunde Mündungen dieser Falten (Fig. d.) und dadurch, dafs die ganze obere, 
concave Fläche von dichten, blättrigen, concentrischen Linien bedeckt wird, welche durch kurze Queer- 
linien verbunden werden (Fig. b.); zehn schwache, ausstrahlende Falten der obern Fläche zeigen keine 
Spuren der feinen Poren, welche hier der vorigen Art eigen sind. 

Untere Kreide bei Peine. 


3. ©. lobatum GonpF. Tab. 65. Fig. 11. Bronn. Lethaea Tab. 29. Fig. 4. 


Eine 4” breite, 1 dicke Scheibe, deren 2’ grolse, obere Fläche tief concav, concentrisch liniirt 
und mit scharfem, hoch vorstehendem Rande versehen ist. Die Seiten sind schräg, convex und bestehen 
aus sechszehn, 6‘ breiten, gewölbten, unten runden Lappen, welche durch schmälere Zwischenräume 
getrennt und von kleinen, ungleichen, runden Poren durchbohrt werden; der Stiel ist nur 1“ lang, dicht 
und am Grunde in etwa fünf Äste getheilt. 

Unterer Kreidemergel bei Coesfeld. 


4. C. suleiferum N. — Tab. IV. Fig. 4. 


Ein halbkugelförmiger, in /,; der Höhe abgestutzter, trichterförmig vertiefter, hier mit sechs 
ausstrahlenden Falten versehener und concentrisch gestreifter Körper; die äulseren Seiten zeigen 24 vom 
Scheitelrande bis über die Mitte der Höhe herabreichende, schmale, tiefe Furchen und breitere, in der 
Mitte niedergedrückte, grob punktirte Zwischenräume. Die untere Fläche ist scharfkantig und zeigt 24 
gewölbte Falten, welche durch Gabelung aus sechsen entstanden sind und runde Mündungen tragen. 

Unterer Kreidemergel bei Ilseburg. 


5. ©. incisum N, 


Oben flach concav, mit 14 abwechselnd längeren, ausstrahlenden, schwachen Falten und, anschei- 
nend, concentrisch gestreift; die Seiten schräg, fast senkrecht, ziemlich niedrig, mit 28 eine Linie breiten 
Furchen, welche vom scharf vorstehenden Scheitelrande herablaufen; die Zwischenräume sind flach und 
von sichtbaren, ungleichen Poren bedeckt; die flache untere Seite zeigt 28 durch Gabelung aus 7 entstan- 
dene Falten, welche auf der Wölbung runde Öffnungen tragen. Es steht diese Art zwischen C. lobatum 
und agaricoides in der Mitte. 

Unterer Kreidemergel bei Ilseburg. 


6. C. alternans N. — Tab. IV. Fig. 6. 
Ein etwa 9 Zoll breiter, oben in der Mitte vertiefter, beiderseits mit starken Falten versehener 


11 


Hut; oben scheinen 15, in der Mitte des Verlaufs hoch gewölbte, mit gleichviel kürzeren abwechselnde 
Falten vom Centrum auszustrahlen. Auf der unteren Seite bilden die 15 Falten von der Mitte ihrer 
Länge bis in die Nähe des Randes eine tiefe, der oberen, kürzeren Falte entsprechende Vertiefung (Fig. b}; 
der ganze dünnwandige Hut besteht aus runden, ungleichen Maschen; die Falten der Unterseite zeigen 
aber keine grölsere Mündungen. 

Untere Kreide bei Peine. 


2,06) plicatellum N. — Tab. IV. Fig. 7. verkleinert. 


Kreisrund, 6” breit, verkehrt napfförmig, vom 2’ dicken Rande anfangs allmählig, dann steiler 
ansteigend, oben mit einer 1” breiten, flachen Vertiefung, von welcher 1 breite, oft dichotomirende, 
am Rande zickzackförmige Vorragungen bildende, sehr zahlreiche, auch auf der concaven Unterfläche des 
Huts sichtbare Falten ausstrahlen; Stiel 1” dick, hohl, lang und von ovalen Maschen bedeckt, deren Zwi- 
schenräume ein feines, faseriges Gewebe zeigen. 

Pläner bei Sehlde im Innerstethale. 


8. ©. (9) muricatum N. — Tab. IV. Fig. 8. 


Der dünne, flach gewölbte, runde Hut ist aufsen von zahlreichen, in der Mitte durchbohrten, 
gekörnten Höckern bedeckt, zeigt am senkrechten, dünnen Rande zahlreiche kleine Falten und unten (Fig. 6) 
zahlreiche Längsfurchen, in denen längliche Maschen liegen; das Gewebe der unteren Seite besteht aus 
lockern, rauhen, anastomosirenden Fasern. 

Pläner bei Alfeld. Es könnte diese Art mit vorgehender zusammenfallen; wir haben €. plicatellum, 
welches sich im Besitze des Salzschreibers Rettberg befindet, seit mehren Jahren nicht gesehn und uns 
vergebliche Mühe gegeben, zu einer nochmaligen, genaueren Untersuchung desselben zu gelangen. 


IIi. Polyparien. 
A. Bryozoen. 


Die Kenntnifs dieser kleinen und auf der Stufenleiter der Schöpfung ziemlich tief stehenden For- 
men hat sich in neuester Zeit sehr gemehrt; sie sind von mehren Schriftstellern genauer untersucht, aber 
fast von allen nach sehr verschiedenen Grundsätzen in Familien und Gattungen vertheilt. Die neuesten 
und meisten Beobachtungen darüber hat Eurengerg geliefert und bei ihrer Eintheilung besonders Rücksicht 
darauf genommen, ob sie von einem Panzer oder einer Hülle bedeckt werden oder nicht, ob sie in jenem 
Falle nur dünne Überzüge oder zweiseitige, aufrechte, blattförmige Ausbreitungen oder endliche wahre 
Stämme bilden. 5 

Uns scheint indessen bei den mit Zellen versehenen und uns hier allein interessirenden Arten 
ein wesentlicherer Unterschied in der Form der Zellen selbst gesucht werden zu müssen, und wird es 
namentlich entscheidend sein, ob die Zellen mit einer unten abgestutzten, verengten, durch einen Deckel 
verschliefsbaren oder mit einer runden, deckellosen, offenen Mündung versehen sind; erstere wollen wir 
Flustraceen, letztere Tubuliporaceen nennen; jede dieser Abtheilungen läfst dann wieder beobachten, dafs 
die Zellen in niedrigerer Entwickelung nur dünne Überzüge auf anderen Seekörpern bilden, dann sich 
mehr oder weniger aufrichten, dann, mit den Rücken aneinander gewachsen, hlattförmige, runde, freie, 
oder angewachsene und aufrechte Massen und endlich runde, ästige Stämme bilden, dabei aber vom Cen- 
trum ausstrahlen. l 
. Bei den Flustraceen zeigt die ganze Entwickelungsreihe ziemlich dieselbe Bildung jeder einzelnen 
Zelle, und nur ihr Weitersprossen läfst einen bedeutenderen Unterschied wahrnehmen, je nachdem jede 
Zelle nur eine, oder aber zwei Zellen der folgenden, jüngeren Reihe trägt. Es beruht hierauf die Tren- 
nung von Kschera und Melicerita, Escherites und Meliceritites. 

Bei den Tubuliporaceen verändern sich dagegen die Zellen selbst sehr; anfangs sind es dünne, oft 
häutige Cylinder mit weiter Öffnung; in höherer Entwickelung wird die Ausscheidung der kalkigen Masse 
bedeutender und besteht der Polypenstock zuletzt aus einer homogenen, festen Masse, welche von einzel- 
nen, feinen Röhren, den Wohnungen der Thiere, ausstrahlend durchsetzt wird. 

Folgende Gattungen finden sich fossil in unserem Gebiete: 


A. Flustraceen. 


Die hierunter vereinigten Formen bestehen aus eirunden oder sechsseitigen Zellen, welche an der 
Spitze mit halbkreisrunder oder unten abgestutzt ovaler, durch einen Deckel verschlielsbarer Mündung 
versehen sind; hieher gehört aufser den genannten Gattungen auch noch Orbitulites macropora Gowvr. 
aber nicht O. milleporacea, welche zu folgender Abtheilung zu rechnen sein wird. 


I* 


12 


Discopora N. 


Oben flache oder concave kalkige Zellen mit vorstehenden Scheidewänden und halbkreisrunder 
Mündung liegen in schrägen Reihen horizontal nebeneinander und bilden eine einzige, dünne, krustenför- 
mige Schicht auf anderen Körpern; die benachbarten Zellen haben eine gemeinschaftliche, vorste- 
hende Wand. Nach dieser Characteristik sind die hieher gehörenden Formen leicht zu erkennen. 
Eowaros rechnet nur die Arten hieher, welche gleichförmig so vom Kalke überzogen sind, dafs die Grän- 
zen der Zellen aufsen nicht zu sehen und nur nach der Lage der Mündungen zu vermuthen sind; diese 
Eigenschaften scheinen indessen häufig durch Abreibung herbeigeführt zu werden. 


1. D. reticulata N. — Tab. V. Fig. ı. 


Kleine, ziemlich gleichseitige, viereckige Zellen mit sehr dicken, gerundeten Rändern und flacher 
Mittelscheibe, deren Hälfte von der Mündung eingenommen wird. 

Oberer Kreidemergel bei Gehrden. — Findet sich ganz ähnlich, nur etwas grölser und mit schar- 
fen Rändern bei Falkenberg und Maestricht. 


2. D. cucullata N. — Tab. V. Fig. 2. 


Eirunde, kleine, dünnwandige, flache Zellen, mit feinem Rande, welcher aber über der kleinen 
Mündung schirmförmig sich erhebt und vorragt; gehört vielleicht zu Flustra oder Membranipora. 
Oberer Kreidemergel von Gehrden und Goslar. 


3. D. (Cellepora) ringens v. HAGENow. Neues Jahrbuch für Mineralogie etc. v. LEowHARD 
und Bronn. Jahrgang 1839. Seite 253. Hacenow Monographie der Rügenschen Kreide-Versteinerungen. 


Hautenförmig, mit schräg zur grolsen Mündung hinablaufender, flacher Vorderwand und dünnem 
Rande, welcher sich über der Mündung verdickt und hier eine ringförmig aufgeschwollene Nepenpore 
trägt. 
Obere Kreide auf Rügen. 
4. D. (Cellepora) pyriformis v. HagEnow. 


Flache birnförmige, hochumrandete Zellen, denen der Eschara pyriformis gleichend und mit gro- 
fser Mündung, in welche der obere Rand der Vorderwand lippenförmig hineintritt. 
Obere Kreide auf Rügen. 


9. D. (Cellepora) Hippocrepis GoLpr. Tab. 9, Fig. 3. 


Flache, eirund sechsseitige Zellen mit dickem, niedrigem Rande und ziemlich grolser Mündung, 
in welche der obere Rand der Vorderwand lippenförmig hineinzutreten pflegt. 
Obere Kreide auf Rügen. 


6. D. (COellepora) irregularis v. HıGEnow. 


Unregelmälsig eirund fünfseitige, ungleiche und lancettliche Zellen, werden von hohem Rande 
gleichmälsig eingefalst und haben abgestutzt ovale, längliche Mündungen. 
Obere Kreide auf Rügen. 


‘. _D. (Cellepora) Amphora v. HagEnow. 


Elliptische, sehr gestreckte Zellen haben einen linienförmigen, gerundeten Rand und daneben 
jederseits eine scharfe Längsfurche, welche an der grolfsen, halbkreisrunden Mündung aufhört; über dieser 
im Rande steht eine kleine Nebenpore. C. gracilis Gowvr. ist nur sehr ähnlich. 

Obere Kreide auf Rügen. 


8. D. (Cellepora) labiata v. Has. Tab. 5. Fig. 2. 


Länglich eirunde, unten abgestutzte und zweispitzige Zellen stehen in abwechselnden Reihen; 
oben sind sie trichterförmig vertieft und zeigen im Grunde eine kleine Mündung; die scharfen Seitenwände 
sind etwas einwärts gebogen. 

Obere Kreide auf Rügen. 


Marginaria N. 


Kalkige, viereckige, sechseckige oder ovale Zellen stehen in schrägen Reihen oder etwas unregel- 
mälsig neben einander, bilden nur eine einzige Schicht, haben einen sehr verdickten, eigenen, nicht 
gemeinschaftlichen Rand, werden durch eine feine Furche umgeben und von den benachbarten 
Zellen geschieden; die obere Zellenwand ist flach und fehlt oft ganz; die Mündung ist rundlich oder halb- 
kreisförmig. 


13 
1. MM. (Cellepora) gothica v. Has. 


Quadratische, schrägzeilige Zellen mit flach vertieften, beiderseits von einer scharfen Längsfurche 
begränzte Zellen, welche durch eine deutliche, zickzackförmige, feine Furche begränzt werden; Mündung 
klein, rundlich, dicht darunter zu jeder Seite eine sehr kleine, runde Nebenpore. 

Obere Kreide auf Rügen. 


2. M. (Cellepora) parvula v. HA@. 


Fünfseitig ovale, sehr kleine, schrägzeilige, diekwandige, von feiner Furche umgebene Zellen, mit 
grolser, halbkreisrunder oder länglich ovaler Mündung, welche bisweilen ganz von einem rundlichen 
Deckel verschlossen wird, der in der Mitte eine punctförmige Erhöhung trägt. 

Obere Kreide auf Rügen. 


3. M. (Cellepora) hexagona v. HaAc. 


Verkehrt eirunde, sechsseitige, schrägzeilige, grolse, diekwandige, durch eine feine Furche getrennte 
Zellen, mit verkehrt birnförmiger, grofser Mündung. 
Obere Kreide auf Rügen. 


4. M. (Cellepora) elliptica v. Hac. 


Kleine elliptische, schrägzeilige, ziemlich dünnwandige, mit sehr grolser, gleichförmiger Mündung 
versehene Zellen, zwischen denen einzelne, kleine, kreisrunde stehen. 
Obere Kreide auf Rügen. 


5. M. (Cellepora) Velamen GoLpr. — Tab. 9. Fig. 4. 


Ziemlich grolse ovale oder verkehrt eirunde, ungleiche, schrägzeilige, jede mit einem dünnen, 
hoch vorstehenden Rande versehene Zellen mit gleichförmigen, grolsen Mündungen. 
Obere Kreide auf Rügen. — Maestricht. 


6. M. (Cellepora) bipunctata GoLpr. — Tab. 9. Fig. 7. 


Eirunde, schrägzeilige, diekwandige, ganz offene Zellen mit zwei dreiseitigen Nebenporen an der 
Spitze und an der Basis. 
Obere Kreide auf Rügen. — Maestricht. 


2. M. denticulata N. — Tab. V. Fig. 3. 


Eirunde, schrägzeilige, dünnwandige, unten abgestutzte Zellen mit grolser, halbkreisrunder Mün- 
dung, in welche von der Mitte der Unterlippe ein kleiner Zahn hineinragt. 
Hilsconglomerat bei Essen. 


8. M. (Cellepora) tripunctata v.Hıc. — Tab. 4. Fig. 7. 


Ovale, schrägzeilige, dickwandige, ganz offene Zellen; jede folgende Zelle ist durch eine ziemlich 
breite Fläche von der darunter oder davor stehenden getrennt und bemerkt man auf jener unmittelbar am 
Rande der älteren Zelle eine kleine Nebenpore und darüber zwei dreiseitige Vertiefungen. 

Obere Kreide auf Rügen. 


, Hischarina Epwarns. 


Kalkartige, ovale, horizontal neben einander liegende, sich nicht bedeckende, in schrägen oder 
geraden Reihen stehende, nur eine Schicht bildende Zellen, deren obere Fläche gewölbt ist, deren 
Rand nicht vorsteht und deren halbkreisrunde, meist etwas verengte Mündung etwas seitlich und 
nicht ganz am Ende liest. 


1. E. (Oellepora) incisa v. Has. 1. c. Tab. 4. Fig. 11. 


Vierseitig eirunde, flach gewölbte, grofsmundige, mit dünnem, gekörnten, oberen Rande und 22 
Queerfurchen, welche namentlich auf dem breiten, gesonderten Rande scharf hervortreten. 
Obere Kreide auf Rügen. 


2. E. radiata N. — Tab. V. Fig. 4. » 


Zellen gewölbter, etwas kleiner, mit 22 ausstrahlenden Furchen, welche am Rande auch schärfer 
hervortreten; der Rand ist aber durch keine Furche vom Bauche der Zelle gesondert. 
Untere Kreide bei Peine. 


14 


3. E. (Cellepora) crepidula v. Hac. 1. c. Tab. 4. Fig. 10. 


Wie vorige, aber kleiner, nur mit 12—14 ausstrahlenden Furchen und mit ringförmigen Neben- 
poren an der abgerundet viereckigen Mündung. 
Obere Kreide auf Rügen. 


4. E. inflata N. — Tab. V. Fig. 5. 


Ovale, gewölbte, unregelmälsig schrägzeilige mit 12 ausstrahlenden Furchen besetzte, ziemlich 
grolsmundige Zellen. 
-  Hilsconglomerat bei Essen. 


5. E. bulbifera N. — Tab. V. Fig. 6. 

Ovale, gewölbte, oft unregelmäfsig schrägzeilige, mit etwa zehn ausstrahlenden Furchen besetzte, 
sehr kleine Zellen; die Oberlippe zu drei rundlichen, hohlen Knollen verdickt, welche, wenn abgerieben, 
mehre runde Poren zeigen. 

Oberer Kreidemergel bei Gehrden. Diese fünf Arten bilden eine natürliche Abtheilung, zu der 
auch mehre tertiäre Formen gehören. 


6. E. (Cellepora) membranacea v. Hac. 


Kleine, länglich sechseckige, durchscheinende, regelmälsig schrägzeilige, gewölbte Zeilen, mit 
kleiner Mündung. 
Obere Kreide auf Rügen. 


7. E. (Cellepora) Pavonia v. Hac. 1. c. Tab. 4. Fig. 9. 


Fast kreisrund sechsseitige, flachgewölbte, schrägzeilige Zellen mit kleiner, etwas dreieckiger 
Mündung und darüber jederseits mit kleiner Nebenpore. 
Obere Kreide auf Rügen. 


8. E. (Cellepora) granulosa v. Hac. 


Breit eirunde, gewölbte, ausstrahlende, schrägzeilige, sehr fein punctirte Zellen mit breiter, nie- 
driger Mündung, vorstehender Oberlippe und daneben meist mit zwei langgeschlitzten Nebenporen. 
Obere Kreide auf Rügen. 


9. E. (Cellepora) cornuta v. HAG. 


Ovale, flach gewölbte oder selbst concave, schrägzeitige, undeutlich queergestreifte Zellen mit 
kleiner, dreieckiger Mündung, von welcher beiderseits eine von Nebenporen bedeckte hornartige Erhöhung 
ausläuft und sich an die Seiten der folgende Zelle anlegt; über der Oberlippe bisweilen eine halbkugel- 
förmige Erhöhung. 

Obere Kreide auf Rügen. 

10. E. (Cellepora) erecta v. Ha. 

Quadratische, oder etwas sechseckige, flach gewölbte, schrägzeilige Zellen mit kleiner, halbkreis- 
runder Mündungen, welche auf einer kegelförmigen, senkrechten Erhöhung. steht. 

Obere Kreide auf Rügen. 


11. E. (Cellepora) circumdata v. Ha. 


Eirunde, stark gewölbte, schrägzeilige, ausstrahlende Zellen mit grofser, halbkreisförmiger Mün- 
dung, werden von einer etwas sechseckigen, den benachbarten Zellen gemeinschaftlich angehörenden feinen 
Linien umgeben. 

Obere Kreide auf Rügen. 


12. E. (Cellepora) convexa v. HAG. Tab. Fig. 5. 1. 


Kreisrund sechsseitige, regelmälsige, gewölbte, glatte, schrägzeilige Zellen, oberhalb der Mitte mit 
kleiner halbmondförmiger Mündung. 
Ebendort. 


Escharoides Epwarns. 


Eirunde, gewölbte, schrägzeilige, schräg aufgerichtete, den Fuls der folgenden bedeckende 
Zellen, welche eine meist grolse, nicht verengte Mündung haben und nur eine Schicht bilden. 


1. E. peltata N. — Tab. V. Fig 7. 
Die schrägen, gewölbten Zellen tragen breit ovale, flache, gekörnte, am scharfen Rande gezackte 


15 


überstehende Scheiben, an deren oberem Theile sich die nicht sehr grolfse, halbkreisförmige Mündung 
befindet. 
„Untere Kreide bei Peine. 


2. E. (Oellepora) Marsupium v. HAG. 


Eirunde, fast walzenförmige, schrägzeilige Zellen, mit grolser, halbkreisrunder Mündung am Ende. 
Obere Kreide auf Rügen. 


Cellepora@ EDWARDS. 


Ovale, mehr oder weniger gewölbte Zellen, mit dreieckigen oder halbkreisrunden, ziemlich engen 
Mündungen, liegen unregelmäfsig neben einander und in mehreren Schichten über einander, so dals 
sie einen oft sehr dicken Überzug auf andern Körpern, oder selbst freie Massen bilden. 


1. ©. escharoides GoLDF. Tab. 12. Fig. 3 


Flach gewölbte eirunde Zellen mit grofsen, dreieckigen, ringförmig vorragenden Mündungen; 
bildet grofse Ausbreitungen, findet sich aber meist stark abgerieben. 
Hilsconglomerat bei Essen. 


2. C. squamulosa v. HA. 


Eirunde, gerandete, kleine, flache, oft ganz geschlossene, ziemlich unregelmäfsig neben und über 
einander liegende Zellen. 
Obere Kreide auf Rügen. 


3. C. accumulata v. Ha@. 


Runde, ungleiche, scharfmundige Zellen bilden 3‘ grofse freie Kugeln oder halbkugelige Überzüge. 
Obere Kreide auf Rügen. 


4. C. alveolata A. Achilleum parasiticum. v. Hac. 


Bildet 5“ grolse, flach gewölbte Ausbreitungen anf Belemniten und besteht aus sehr kleinen, 
kaum sichtbaren Zellen; ihr Rand ist vier- bis sechsseitig dick und sehr hoch; die Vorderwand der Zel- 
len liegt sehr vertieft und ist von einer äulserst kleinen Mündung durchbohrt. 

Ebendort. 


Lunulites LAmovurovx. 


1. L. Goldfussii v. Hagenow. 1. c. Tab. 5, Fig. 10. 


Unten flach gewölbt, mit hochumrandeten, rundlichen undeutlich sechsseitigen Zellen, Scheitel 
flach concav, mit ausstrahlenden, dichotomirenden Furchen oder Linien. Wird 4 breit. 
Obere Kreide auf Rügen. 


2. L. Mitra v. Hac. 1. c. Fig. 11. 


Verkehrt zuckerhutförmig mit etwas queeren, abgerundet sechsseitigen, gerandeten Zellen und läng- 
lichen Poren. neben den Zellenreihen; Scheitel tief concav, mit schwachen Furchen; 2’ breit. 
Obere Kreide auf Rügen. 


3. L. hemisphaerica N. 


Unten halbkugelförmig mit runden, undeutlich sechsseitigen, kaum mit einem feinem Rande 
umgebenen Zellen und "inglichen Nebenporen; Scheitel concav und fein gefurcht; 2’ grols. 
Obere Kreide auf Rügen. 


Cupularia Lamovrovx. 


1. C. (Lunulites) Münsteri v. Hasenow. 


Fast rund oder etwas länglich, schildförmig, flach gewölbt, 8 breit, mit umrandeten, lang sechs- 
seitigen, durch eine Rippe queergetheilten, beiderseits wwichterförmig vertieften Zellen und Nebenporen. 
Obere Kreide auf Rügen. 


16 


Eschara Lanck. 
a. Arten mit hohem, gemeinschaftlichen Zellenrande; der Gattung Discopora entsprechend. 


1. E. pyriformis Goupr. Tab. 8. Fig. 10. 
Dünn, breit, gabelästig, mit birnförmigen, etwas vertieften, stumpfrandigen, grofsmundigen Zellen. 
Obere Kreide auf Rügen. — Mastricht. 
Oberer Kreidemergel bei Gehrden. 

2. E. ampullacea v. HasEnow. 
Gabelästig, ziemlich dick, mit lang birnförmigen, tiefen, hoch- und dickrandigen, grolsmundigen Zellen. 
Obere Kreide auf Rügen. 

3. E. (Glauconome) Matrona. v. HAsEnow. 


Fast walzenförmig, jederseits mit drei Längsreihen länglich sechsseitiger, tiefer, hochrandiger 
Zellen, deren grolse, längliche Mündungen oval und unten nur wenig abgestuft sind. 
Ebendort. 


4. E. galeata v. Hac. 


Fast walzenförmig, 1’ breit; eirunde, etwas bauchige, von einem höheren Rande umgebene, 
schmalmundige Zellen stehen zw fünf horizontal neben einander und nicht schrägzeilig. 
Ebendorf. 


5. E. irregularis v. Hac. 


Birnförmige, flache Zellen wechseln mit kleineren lanzettlichen sehr "unregelmälsig schrägzeilig, 
haben einen dünnen Rand und rundlich vierseitige Mündungen; bildet dünne, breite Stämme. 
Ebendort. 


db. Arten, deren flache Zellen durch eine Furche begränzt werden; der Gatlung Marginaria entsprechend. 


6. E. dichotoma GoLDF. Tab. 8. Fig. 15. 


Dünne dichotome Stämme mit kleinen kreisrund sechsseitigen, durch eine Furche oft ganz von 
einander gesonderten Zellen und halbkreisförmigen Mündungen. 
Oberer Kreidemergel bei Gehrden. — Mastricht. 


7. E. elegans v. Hae. 1. c. Tab. 4. Fig. 3. 


Schlanke, 3” breite, dünne, gegabelte Stämme mit schmalen birnförmigen, flachen, kleinmundigen, 
von zarter Furche begränzten Zellen. 
Obere Kreide auf Rügen. 


8. E. Hagenowü N. E. dichotoma? Hac. t 


Dünne, dichotome Stämme mit eirund sechsseitigen, flachen Zellen, welche von feiner Furche 
begränzt werden nnd halbkreisrunde Mündungen mit angeschwollener Unterlippe haben. 
Ebendort. 


9. E. fissa v. Has, 


Kleine, 1°“ breite, dichotomirende Stämmchen mit fast kreisrunden, kleinen, divergirend geord- 
neten, von sehr zarter Furche begränzten, flachen Zellen und grolsen, abgestutzt ovalen Zellen. 
Ebendort. - 


10. E. marginata v. HAG. 


Diünne Stämme mit schrägzeiligen, tiefen, runden, ganzmündigen Zellen, von jeder senkrecht fol- 
genden durch ein dichtes, kleines Viereck getrennt, 
Ebendort. 


11. E. (Glauconome) Virgo v. Hac. 


„.  „Zusammengedrückt walzenförmig mit länglich rautenförmigen, fast lancettlichen sehr tiefen, 
Sie Zellen, deren hohe Scheidewände eine kaum zu erkennende Furche tragen. 
bendort. 


17 


c. Arten mit gewölbten Zellen; der Gattung Escherina entsprechend. 


12. E. Lima v. Hac. 


Dünne Ausbreitungen mit schrägzeiligen, ovalen, grolsmundigen Zellen, unter deren Unterlippe 
eine Nebenpore auf warzenförmiger Erhöhung liegt. 
Ebendort. 


Escharites. N. 


Zellen, wie bei Eschara, bilden runde, meist ästige Stämme mit concentrischen Lagen. Die hie- 
her gehörigen Formen sind von Goldfuls und Anderen bisher zu Ceriopora gerechnet. 


a. Arten mit erhöhetem, gemeinschaftlichen Zellenrande, wie bei Discopora. 


1. E. (Ceriopora) velata v. HA@. 1. c. Tab. 5. Fig. 6. 


Schlanke, 1 dicke Stämme mit länglichen, scharf sechsseitigen, scharf und fein umrandeten 
Zellen, deren abgestutzt ovale Mündungen meist von einer dünnen Haut mit warzenförmig erhabener 
runder Pore verschlossen wird. 

Obere Kreide auf Rügen. 


2. E. incrustata N. — Tab. V. Fig. 10. 


Gabelig ästige Stämme mit ziemlich regelmälsig oder etwas länglich sechsseitigen, tiefen, dick- 
und scharfrandigen, oft etwas ungleichen und unregelmälsigen, häufig von einer feinen Haut ganz geschlos- 


senen Zellen. 
Oberer Kreidemergel bei Gehrden. 


3. E. nodulosa N. — Tab. V. Fig. 8. 


Schlanke Stämme mit regelmäfsigen, sechsseitigen, oben und unten am Rande mit zwei, an deren 
seitlichen Ecken mit einem runden Höcker oder Knoten versehenen, oben vertieften Zellen mit vorstehen- 
der, scharfer Unterlippe. 

Ebendort. 


4. E. labiata N. — Tab. V. Fig. 9. 


Schlanke Stämme mit unten abgestutzt ovalen oder länglich sechsseitigen, concaven, hoch- und 
dünnrandigen Zellen, halbkreisrunder, grofser Mündung und stark vorstehender, mit dem obern Zellenrande 
als dünner Ring oft vorragender Unterlippe. 

Ebendort. 


5. B. irregularis N. Ceriopora milleporacea? v. Hac. 


Wie E. incrustata, die Zellen aber grölser, tiefer, dickrandiger und unregelmälsiger; die Stämme 
sind wie bei jener Art an den Enden oft verdickt und etwas zusammengedrückt. 
Obere Kreide auf Rügen. 


6. E. (Ceriopora) striato-punctata v. HAG. 


Schlanke, 1’ breite, etwas zusammengedrückte, scharfschneidige, mit scharfen Längsfurchen und 
sanften Queerfalten versehene Stämme; kleine, rundliche Poren liegen in den Furchen und sowohl auf 
den Queerfalten als in den Vertiefungen dazwischen; die selten ganz erhaltenen Zellen sind oval sechssei- 
tig, ungleich, etwas gewölbt, und, wie Eschara cancellata, von dünnem scharfen Rande umgeben; die Mündung 
ist klein, breit, und hat eine vorstehende Unterlippe. Es gehört diese Form nicht zu Eschara, weil sie 
ımehre concentrische Zellenlagen hat. 

Obere Kreide auf Rügen. 


7. E. seriata N. — Tab. V. Fig. 11. 


Kleine, schlanke, dichotome Stämme mit runden feinen Poren, welche ziemlich regelmäfsig in 
Längs- und Queerreihen stehen und im erhaltenen Zustande auch sechsseitig und gerandet gewesen zu 


sein scheinen. 
Oberer Kreidemergel bei Gehrden. 


b. Arten mit umfurchten, flachen Zellen, der Gattung Marginaria entsprechend. 
8 E. bimarginata N. — Tab. V. Fig. 14. 
Runde, gabelästige Stämme, mit schrägzeiligen, länglich eirunden, unten abgestutzten, grofsmundigen, 


Roemer, d. Versiein. d. nordd. Kreidegebirges. 3 


18 . 


flachen Zellen, deren jede von einem eigenen feinen Rande umgeben wird und welche zu fünf in jeder 
horizontalen Reihe beisammenstehen. 
Obere Kreide; in Feuersteinen der norddeutschen Ebene. 


Meliceritites N. 


Runde Stämme, deren sechsseitige Zellen mit einer Ecke und nicht, wie bei allen bisher beschrie- 
benen Arten, mit einer Seite nach oben gerichtet sind und die gemeinschaftliche Scheidewand zweier Zel- 
len der höheren Reihe tragend. Gleiche Zellenbildung findet sich auch bei Eschara und hat Milne-Enwaros 
hier darauf die Gattung Melicerita gegründet. 


1. M. (Ceriopora) gracilis Goupr. Tab. 10. Fig. 11; unsere Tab. V. Fig. 13. (vergröfsert.) 


Dichotome, 1°°—3°’’ dicke Stämme mit lang sechsseitigen Zellen; diese stehen in geraden Queer- 
reihen, haben oben einen dreiseitigen, verdickten, vorragenden Rand und bilden so ringförmige Wüilste, 
welche um den ganzen Stamm laufen; abgeriebene Exemplare zeigen grolse regelmälsige, dünnwandige 
Maschen. 

Hilsconglomerat bei Essen. 


2. M. (Ceriopora) Roemeri v.Hac. 1. c. Tab. 5. Fig. 7. 


Wie vorige Art, der obere Zellenrand ist aber weniger verdickt und die ganze Zelle oft von 
einer Haut bedeckt, welche oben nur eine sehr feine runde Pore zeigt. 
Obere Kreide auf Rügen. 


3. MM. porosa N. — Tab. V. Fig. 12. 


Rundliche, an den Enden bisweilen zu kleinen Bechern (Fig. b) erweiterte Stämme mit kleinen, 
sehr zahlreichen, eirunden Zellen, welche eine kleine, undeutlich halbkreisrunde Mündung ohne vorste- 
henden Rand haben. 

Oberer Kreidemergel bei Gehrden. 


B. Tubuliporaceen. 


Die hieher zu rechnenden Formen bestehen aus eirunden oder walzenförmigen, selten prismati- 
schen Zellen mit runder, offener Mündung ohne Deckel. 


Aulopora Goupr. 


Die Zellen sind abgeschlossen und stehen innen wohl nicht in Verbindung; es scheinen diese 
jüngeren Formen daher von Stomatopora serpens Bronx. generisch verschieden. Alle Arten sind inkrustirend. 


A. ramosa v. Hac. Tab. V. Fig. 15. 


Fadenförmige, gleichdicke, nirgends deutlich verdickte, dichotome, selten netzförmig verwachsene, 
stets einfache Röhren. 

Obere Kreide von Rügen.- — Sussex. 

Untere Kreide von Peine. 

Pläner bei Sarstedt. 


A. divaricata N. Oolith. Tab. 17. Fig. 3. 


Dickere, verästelte, anastomosirende, queer runzelige, bisweilen zu zwei verwachsene Zellen mit 
zahlreichen, oft zu zwei neben einander liegenden, röhrenförmig vorstehenden Mündungen. 
Hilsconglomerat von Schandelahe, Schöppenstedt und Essen. 


A. (Cellepora) echinata v. Hac. 


Flache, breite, dichotomirende, seltener anastomosirende, aus zwei oder drei neben einander lie- 
genden Zellen verwachsene Stämmchen mit mehren neben einander liegenden Mündungen. 
Obere Kreide von Rügen. 


A. crassa N. Oolith. Tab. 17. Fig. 5. 


Breite (1‘”—3°’), ganz flache, fein queergestreifte, aus mehren verwachsenen Zellen gebildete 
Massen mit grolsen, zu 2—4 neben einander liegenden Mündungen. 
Hilsconglomerat bei Schöppenstedt. 


19 


Rosacilla N. Cellepora Avcr. 


Bildet kreisrunde, seltener unregelmäfsige Überzüge auf anderen Körpern und besteht aus einer 
oder mehren Schichten horizontal liegender, ausstrahlender, dichotomirender, seitlich verwachsener, mehr 
oder weniger gewölbter Zellen mit runden oder ovalen Mündungen. 


1. R. confluens N. Cellepora flabelliformis v. Hae. 


Bis 6° breite, kreisrunde, weilse, aus mehren Schichten bestehende Ausbreitungen, welche von 
unregelmälsig schrägzeiligen, runden oder ovalen Mündungen bedeckt werden; die Zellen sind an der 
glatten Oberfläche etwas gewölbt, aber durch keine Furche von einander getrennt. 

Obere Kreide auf Rügen. ‘ 

Oberer Kreidemergel bei Gehrden. 


2. R. depressa N. — Oolith. Nachtr. p. 14. 


Sehr dünne, 4’ grofse, runde Ausbreitungen, meist nur aus einer Schicht bestehend. Zellen 
linearisch, flach niedergedrückt, oder concav, regelmälsig dichotom, über den seitlichen Zellenwänden 
durch eine Furche getrennt und von feinen Queerfalten bedeckt. 

Hilsthon des Elligser Brinkes bei Alfeld, bei Hildesheim und am Deister. 


3. R. polystoma N. — Oolith. Tab. 17. Fig. 6. 


Rundliche, bisweilen etwas unregelmälsige, flache Ausbreitungen, anscheinend nur aus einer Zel- 
lenschicht bestehend. Zellen halbwalzenförmig hervorragend, lang, fein queergestreift, dichotom, seitlich 
durch eine feine Furche von einander getrennt und rundmundig. 

Hilsconglomerat von Schöppenstedt. 


4. R. flabelliformis N. — Oolith. Tab. 17. Fig. 4. 
Fächerförmige, einschichtige Ausbreitungen; Zellen halbwalzenförmig, sehr lang, grols, fein queer- 


gestreift, regelmälsig dichotom und seitlich durch scharfe Furchen getrennt; Mündungen vorstehend und rund. 
Hilsconglomerat bei Schöppenstedt. 


5. R. serpulaeformis N. — Tab. V. Fig. 16. 


Einer kleinen dreiseitigen Serpula ähnlich, aus feinen Längsröhren gebildet, welche aulsen nicht 
sichtbar sind und runde, wenig vorstehende, unregelmälsig beisammenstehende Mündungen haben. 
Oberer Kreidemergel bei Gehrden. 


Tubulipor@ Lamck. 


Die ei- oder walzenförmigen Zellen bilden kleine runde Ausbreitungen, liegen erst horizontal, 
richten sich dann auf und stehen schräg oder senkrecht ohne bestimmte Ordnung und an den Spitzen 
frei, neben einander, 


1. T. parca N. — Tab. V. Fig. 17. 


Runde, walzenförmige Zellen bilden kleine runde Rasen mit vielen verwachsenen, horizontalen 
und mit 16—20 schräg oder senkrecht stehenden, freien Zellen. 
Untere Kreide bei Peine. 


Defrancia Bronn. 


Die bis zur Mündung verwachsenen, anfangs horizontalen, allmählig aufgerichteten, wal- 
zenförmigen Zellen bilden kreisrunde oder ovale, 1’ bis 6° grolse Ausbreitungen und auf deren Ober- 
fläche vom flachen oder concaven Mittelpuncte ausstrahlende, dichotomirende, oder abwechselnd kürzere 
Leisten und Rippen; die runden, oft nur porenförmigen Mündungen sind nur auf dem oberen Rande die- 
ser Leisten, oder auf der ganzen Oberfläche sichtbar. Die untere platte, convexe oder concave Fläche der 
Coralle wird von einer glatten, oder concentrisch runzeligen Membran gebildet und ist auf anderen Kör- 
pern ganz oder nur theilweise angewachsen gewesen. In der Jetztwelt ist Zubulipora Patina, welche wir 
in der Bay von Bajae häufig auf Algen gefunden haben, anscheinend die einzige hieher gehörende Form; 
von den Fossilen ist noch Ceriopora disciformis Gorpr. Tab. 37. Fig. 7. und Defrancia clypecta, welche 
wir freilich noch nicht im Originale gesehen haben, hieher zu rechnen. 


1. D. complanata N. — Tab. V. Fig. 19. 


Dünn scheibenförmig, kreisrund, unten flach, concentrisch gerunzelt und mit scharfem, vorstehenden 
Rande; oben flach und mit ausstrahlenden, schmalen, abwechselnd kürzeren Leisten, auf deren gerundeten 


3*+ 


20 


Rücken einzelne Zellen münden; die breiteren Zwischenräume der Leisten sind concentrisch gerunzelt ; 
der Rand der Scheibe ist fein porös. 


Unterer Pläner bei Sarstedt. 
2. D. (Ceriopora) stellata Dunker & Koch. — Tab. 6. Fig. 2. 


Scheibenförmig, 6’ grols, niedrig, in der Mitte etwas vertieft, der vorigen Art sehr ähnlich; 
die Leisten werden aber gegen den Rand hin viel breiter und tragen mehr neben einander stehende Poren; 
die Furchen zwischen den Leisten sind am Rande schmäler als diese. 

Hilsthon des Elligser Brinkes bei Alfeld. 


3. D. (Ceriopora) Diadema GoLvr. Tab. II. Fig. 12. 


Kreisrund oder etwas länglich, unten flach und concentrisch runzelig oder fein porös; oben flach 
gewölbt, in der Mitte etwas vertieft, überall von feinen Poren bedeckt und mit ausstrahlenden, abwech- 
selnd kürzeren Leisten. 

Obere Kreide auf Rügen. — Maestricht und Falkenberg, hier aber etwas verschieden, indem in 
der Mitte des flachen Rückens der Leisten gröfsere Poren dicht beisammen, in den Zwischenräumen der 
Leisten nur wenige, feinere Poren zu sehen sind. 

Unterer Kreidemergel bei Ilseburg. 


4. D. convexa N. — Tab. V. Fig. 18. 


Ziemlich kreisrund, unten flach; oben gewölbt, fast kegelförmig, am Scheitel vertieft und von 
zahlreichen Zellenmündungen bedeckt, welche etwas hervorragen, in geraden, ausstrahlenden, dichotomi- 
renden Linien einzeln vor einander stehen und sich meist mit den Rändern berühren. 

Oberer Kreidemergel bei Gehrden. 


Hornera Lamx. 
1. H. (Retepora) Langenthali v. Hac. 


Walzige oder etwas platt gedrückte, ästige Stämmchen mit unregelmäfsig schrägzeiligen, entfernt 
stehenden gröfseren Poren auf der einen und ganz feinen, dichtstehenden Poren auf der andern Seite. 
Obere Kreide auf Rügen. 


Jdmonea Lamx. 


Kleine ästige, oft gitterförmig verwachsene Stämmchen, deren eine Seite glatt oder längsgefurcht, 
die andere meist gekielte Seite aber mit einfachen oder zusammengesetzten, mehr oder weniger vorstehen- 
den Poren zweizeilig besetzt ist. 


Rn semicylindrica N. — Tab. V. Fig. 21. Retepora truncata v.Hac. 


Halbwalzenförmige, unregelmäfsig und fein punctirte Stämmchen; an den Kanten der flachen Seite 
stehen runde oder ovale, meist abgebrochene Äste, deren Bruchfläche viele verwachsene Poren zeigt. Bei 


d. (Retepora) truncata Gouor. werden diese Äste durch keine ebene Fläche getrennt, vielmehr berühren 
sie sich am Grunde. 


Obere Kreide auf Rügen. 
Oberer Kreidemergel bei Gehrden. 


2. I. pinnata N. — Tab. V. Fig. 22. 


Wenig und stumpfwinkelig ästige, halb walzenförmige, zugespitzte, auf der flachen Seite zwei- 
zeilig mit stark zusammengedrückten Ästen dicht besetzte Stämme; die Äste berühren sich an der Basis 
und bestehen aus zwei oder drei Reihen verwachsener Zellen. 

Hilsconglomerat bei Essen. 

Eowarps glaubt diese Formen (1. 2.) von den übrigen trennen zu müssen; uns scheint es indes- 
sen keinen wesentlichen Unterschied zu machen, ob die Zellenmündungen in einfachen oder mehrfachen 


Reihen beisammenstehen; auch bei Aulopora und Defrancia stehen die Zellen in jeder ausstrahlenden 
Reihe bald einzeln, bald zu mehren beisammen. 


3. I. Hagenowü N. 


Abwechselnd ästige, gerundet dreiseitige Stämme, an den vorderen Seite mit Queerreihen etwas 
‘vorstehender Poren; in jeder Reihe stehen etwa vier Poren. Die Rückenseite ist fein punctirt. 1. (Re- 
tepora) cancellata Goıpr., mit welcher v. Hagenow sie verwechselt, hat viel schlankere, dünnere, weniger 


abstehende, mehr zerbrechliche Äste, dichtere Poren und eine scharfkantigere, längsgefurchte Rückenseite. 
Obere Kreide auf Rügen. 


21 


4. I. alternans N. 


Dünne, etwas plattgedrückte Äste; auf der Hinterseite stehen kleine Poren unregelmälsig bei- 
sammen; auf der Vorderseite wechseln einfache, schräge Porenreihen mit einander ab; die Poren sind 
länglich und stehen in jeder Reihe zu sechs neben einander. 7. (Retepora) disticha Gowpr., mit welcher 
v. Hısczenow diese Art verwechselt, hat schmale Äste und stehen auf den beiden breiten Seiten (bei 7. al- 


ternans auf der einen breiten Seite) zu schmalen Leisten verwachsene, weit vorragende Poren. 
Ebendort. 


5. I. carinata N. — Tab. V. Fig. 2%. 


Schlanke, rundliche, an den Seiten zusammengedrückte, gabelig ästige, an der Vorderseite stumpf 
gekielte Stämme. Auf den Seiten stehen etwa vier rundliche Poren in geraden Reihen, welche von bei- 
den Seiten auf dem Vorderkiele V-förmig zusammenstolsen; steht der vorigen Art nahe. 

Maestrichtschichte bei Fauquemont. 


Diastopora Lamx. 
Stämme wie bei Eschara, aber aus rundmundigen Zellen bestehend. 
1. D. (Escharo) distiche Goupr. — Tab. 30. Fig.'s. 


Ziemlich dicke, 3’ breite, etwas dichotome Stämme, deren grolse Poren unregelmäfsig beisam- 
men, oder in von der Mitte seitwärts divergirenden Reihen stehen, warzenförmig vorragen und nicht 
selten auch eine kleine Nebenpore zeigen. 

Obere Kreide auf Rügen. 


2. D. (Eschara) tristoma v.Hac. 


Etwas kleiner; die Zellen stehen in Reihen, welche von der Mitte aus seitwärts in Bogen diver- 
giren; die Zwischenräume der Zellenmündungen sind von vielen kleinen Poren durchbohrt. 
Ebendort. 


Thalamopora N. 


Walzenförmige, selten dichotome, aufsen höckerige, hohlaxige Stämme, innen aus vielen dünnen, 
fast halbkugelförmigen Wandungen bestehen; diese bilden inwärts verengte und in die Axenhöhlung mün- 
dende Zellen; alle Wandungen bestehen aus einer einzigen Schicht feiner, gleichgrolser, dickwandiger 
Poren, deren obere Mündungen warzenförmig etwas vorragen. Eine höchst eigenthümliche Bildung. 


1. Th. (Ceriopora) cribrosa GoLpr. — Tab. 10. Fig. 16. 


Die Stämme werden 4°’— 6‘ dick. 
Hilsconglomerat bei Essen. 


Pustulopora Buaıviiue. 


Kleine rundliche, aus concentrischen Zellenlagen bestehende Stämmchen werden an der Oberfläche 
von runden Mündungen bedeckt, welche mit einem ringförmigen Rande vorragen und bald in Quirlen, 
bald in’ Spiralen, bald in schrägen Reihen, bald unregelmälsig beisammenstehen. Die beiden ersten Arten 
dürften von den übrigen wohl nicht zu trennen sein, mindestens scheint uns die Zellenbildung nicht ver- 
schieden und ihre abweichende Zellenstellung durch Übergänge vermittelt. 


1. P. (Ceriopora) verticillata GoLdr. — Tab. II. Fig. 2. v. Hac. 2. c. Tab. 5. Fig. 5. 


Schlanke, 1° dicke, gerade Stämmchen, auf welchen eine Reihe Poren in regelmälsigen Abstän- 
den, quirlförmige Anschwellungen bilden; die Zellen stehen gerade über einander und treten ihre Scheide- 
wände auf den glatten Räumen zwischen den Quirlen als feine Linien hervor. 

Obere Kreide auf Rügen. — Bei Maestricht; wohl nicht verschieden. 

Oberer Kreidemergel bei Gehrden; "hier viel dicker, mit weniger regelmäfsigen Quirlen und hin 
und wieder über den Quirlen vortretenden, dünneren Ästen. 


2. P. (Ceriopora) subcompressa v. Hac. 


Die noch dünneren Stämme sind etwas zusammengedrückt; die Quirle stehen dichter über ein- 
ander und sind theils regelmäfsig ringförmig, theils etwas schief; Aste treten rechtwinkelig aus den Sei- 
ten hervor. 

Obere Kreide auf Rügen. 


22 


3 PR. Goldfussti N. Ceriopora pustulopora Gouor. Tab. 11. Fig. 3. 


Rundliche, bis 3‘ dicke, ästige Stämme werden von kleinen, bisweilen in kurzen schrägen Rei- 
hen beisammenstehenden Mündungen dicht bedeckt. 
Oberer Kreidemergel bei Gehrden. — Maestricht. 


4. P. echinata N. — Tab. V. Fig. 33. 


Schlanke, dünne, gabeltheilige Stämme mit weit von einander ab- und weit vorstehenden, kleinen 
Mündungen. Die Äste gabeln sich fast rechtwinklig. 
Obere Kreide-Feuersteine der nordischen Ebene. 


5. P. (Ceriopora) gracilis v. Hac. 
Walzenförmige, dichotome Stämme mit ziemlich unregelmäfsig und einzeln stehenden, runden, 
vorragenden Poren; die meist abgeriebenen Exemplare bestehen aus schrägzeiligen, länglich sechsseitigen, 


offenen Maschen. 
Obere Kreide von Rügen. 


6. P. heteropora N. Ceriopora dichotoma v.Hac. 1. c. Tab. 5. Fig. 4. 


Die Poren stehen in unregelmälsigen Queerreihen und bemerkt man unter jeder eine feine Neben- 
pore. Die Stämme sind sehr dünn und schlank. 
Obere Kreide auf Rügen. 


7. P. biformis N. — Oolith. Tab. 17. Fig. 20. 


Die kleinen, hier und dort ringförmig verdickten, dichotomen Stämme werden überall von un- 
regelmälsig beisammen- und ziemlich dicht bei einander stehenden, gleichgrolsen Mündungen bedeckt; 
abgeriebene Exemplare zeigen ungleiche, rundliche und längliche Maschen. 

Hilsconglomerat bei Schöppenstedt. 


8. P. verucosa N. — Tab. V. Fig. 24. 


Die runden, dichotomen Stämme werden von kleinen, runden, schrägzeiligen, wenig oder kaum 
vorragenden, von einer Furche ringförmig umbogenen Mündungen bedeckt und tragen einzelne, flach ge- 
wölbte Warzen, auf welchen einige Mündungen zu fehlen scheinen. Die Zwischenräume der Poren 
erscheinen fein gekörnt. - 

Oberer Kreidemergel bei Gehrden. — Fauquemont. 


Ceriopora Goupr. 


Knollige, selten ästige, aus mehren concentrischen Zellenschichten bestehende Massen; 
die Zellen sind röhrenförmig, gleichgrofs, mit der Mündung über die Oberfläche nicht hervor- 
ragend und unregelmälsig beisammenstehend; ursprünglich sind sie vielleicht sechsseitig, werden aber 
durch Ansatz von Kalkmasse an den Wänden allmählig rund. Bramvırıe und Enwaros rechnen die erstern 
Arten zu Alveolites Lamex., die dahin gehörenden Formen des Übergangsgebirges haben aber ganz grolse, 
sechsseitige, durch viele dünne Queerwände abgetheilte, seitlich oft gefurchte Zellen, deren Scheidewände 
aus zwei Membranen zusammengewachsen sind. 


a. Arten mit deutlich drei- bis sechsseitigen Poren. 
1. C. spongites GoLpr. — Tab. 10. Fig. 14. 


Kopfförmig, kurz gestielt oder keulenförmig, höckerig, bis 1‘ lang, mit grolsen, sichtbaren, 
sechsseitigen, etwas ungleichen Poren. 
Hilsconglomerat bei Essen. 


2. C. clavata GoLpr. — Tab. 10. Fig. 15. 
Keulenförmig, 6° lang, mit grofsen, sichtbaren, bisweilen inkrustirten, sechsseitigen Poren. 
Ebendort. 

3. C. caespitosa N. — Tab. V. Fig. 29. 


Ein runder, oben gewölbter Haufen zahlreicher, von einem Mittelpuncte ausstrahlender, dichoto- 
mer, walzenförmiger, concentrisch gefurchter Stämme, deren gewölbter Scheitel kleine, sechsseitige Poren zeigt. 
Oberer Kreidemergel des Sudmer Berges bei Goslar. 


4. C. (Cellepora?) pentasticha v. Hac. 


Halbkugelig, 1’ grols, aus 12—15, 5- bis 6-seitigen, trichterförmigen, grolsen Zellen bestehend. 
Obere Kreide auf Rügen. 


5. C. (Alveolites) tuberosa N. — Oolith. Tab. 17. Fig. 9. 


Knollen-, keulen- oder handförmig, mit unter einander vorstehenden, dünnen Zellenschichten; 
die Poren sind klein, kaum sichtbar und drei- bis sechsseitig. 
Hilsconglomerat bei Schöppenstedt und Schandelahe. 


6. ©. mamillosa N. — Tab. V. Fig. 2. 


Kurz keulenförmig, von vielen flachgewölbten Warzen besetzt und aus kleinen, ohne Vergröfse- 
rung nicht sichtbaren, etwas ungleichen, mehrseitigen Poren gebildet. 
Oberer Kreidemergel bei Goslar. 


7. C. semiglobosa N. 


Kleine, 4’ breite, halbkugelige Massen mit ziemlich grofsen, deutlich sichtbaren, drei- bis sechs- 
seitigen Poren. 
Oberer Kreidemergel des Gehrdener Berges. 


8. CO. micropora GoLDF. — Tab. X. Fig. 4. 


Zollgrofse, knollige, bisweilen keulenförmige Massen mit kleinen vielseitigen, ohne Vergrölserung 
nicht sichtbaren Poren. S 
Oberer Kreidemergel bei Gehrden und Goslar. — Maestricht. 


9. C. constricta N. C. stellata v. Hac. 


Dicke, dichotome Stämme mit kurzen, walzenförmigen, einige Male zusammengeschnürten Asten 
und kleinen, ohne Vergröfserung nicht sichtbaren, mehrseitigen Poren, welche in den Zusammenschnü- 
rungen noch kleiner werden. } 

Obere Kreide auf Rügen. 


db. Arten mit runden Poren. 
10. C. subnodulosa N. — Oolith. Tab. 17. Fig. 19. 


Walzenförmige, mit schwachen Knoten oder flachen Erhöhungen besetzte Stämme; die Poren 
sind ohne Vergrölserung kaum sichtbar. Alveolites dichotoma N. 1.c. gehört wahrscheinlich auch hieher. 
Hilsconglomerat bei Schöppenstedt. 


11. C. spongiosa N. Mitlepora capitata N. Oolith. Tab. 17. Fig. 10. 


Zollgrolse, knollige, walzen- oder kopfföormige Massen mit kleinen, ohne Vergröfserung nicht 
sichtbaren, runden Poren, deren dicke Wände an den Berührungspuncten zu kleinen Knoten oder Körnern 
anschwellen; besteht aus concentrischen Lagen und wird von Goıpruss mit Ceriopora micropora oder mit 
C. polymorpha, mit welchem die Oberfläche sehr viel Ähnlichkeit hat, verwechselt sein. 

Hilsconglomerat bei Essen und Schöppenstedt. 


Heteropora Brawvırıe. 


Wie Ceriopora, aber öfters walzenförmige, ästige Stämme bildend und von grölseren Poren be- 
deckt, zwischen welchen mehrere kleinere, punctförmige stehen. 


1. H. (Ceriopora) stellata GoLpor. — Tab. 30. Fig. 12. 


Walzenförmige, oft dichotome, oben verdickte und abgerundete, rasenförmig beisammenwachsende 
Stämme mit kaum sichtbaren Poren, von denen einige grölsere in Längsreihen über einander und am 
Scheitel sternförmig hervorstehen. Gehört vielleicht einer andern Gattung an. 

Hilsconglomerat bei Essen. 


2. H. tuberosa N. Oolith. Tab. 17. Fig. 16. (8.) 


Bildet zollgrofse, kugelige Knollen; die grolsen, ziemlich sichtbaren Poren stehen dicht beisam- 
men und viele kleine, sechsseitige dazwischen. 
Hilsconglomerat bei Schandelahe. 


3. H. verrucosa N. — Tab. V. Fig. 26. 


Dicke, mit Warzen besetzte, dichotome Stämme; die dünnwandigen, deutlich sichtbaren , scharf- 
seitigen Poren werden von einem Kreise kleinerer Poren eingefalst. 
Oberer Kreidemergel bei Goslar. 


4. H. ramosa Dunker & Koch. Tab. 6. Fig. 14. Oolith. Tab. 17. Fig. 17. 


Walzenförmige, ästige, bis 4° dicke Stämme werden von unsichtbaren, feinen, dickwandigen 
Poren gebildet, welche in breiten, concentrischen Bändern mit sichtbaren grölseren Poren abwechseln. 

Hilsconglomerat bei Schöppenstedt. 

Hilsthon des Elligser Brinkes. 


5. H. dichotoma GoLpr. — Tab. 10. Fig. 9. 


Runde, 1’ bis 2° dicke, gabelästige Stämme tragen unregelmälsig schrägzeilige, fast sichtbare, 
gröflsere runde Poren und dazwischen sehr feine, dickwandige, punctförmige Poren. 


Obere Kreide auf Rügen. — Maestricht. Exemplare vom ersten Orte sind dünner, schlanker und 
ihre kleineren Poren feiner. 
6. H. concinna N. — Tab. V. Fig. 27. 


Kleine, runde, gabelästige Stämme mit unregelmälsig beisammenstehenden, runden, scharfrandigen, 
fast sichtbaren, grölseren Poren, welche durch eine grolse Menge sehr viel kleinerer getrennt werden. 
Oberer Kreidemergel bei Gehrden. 


Chrysaora BuaısviLte. 
io (0 pustulosa N. — Oolith. Tab. 17. Fig. 18. Ceriopora venosa GoLor. Tab. 31. Fig. 2. 


Gabelig ästige, 1° hohe Stämme mit runden oder etwas breitgedrückten Ästen, tragen kleine, 
unsichtbare, dichte, runde Poren und dazwischen von Poren entblöfste, warzenförmige Sterne, deren 
Strahlen sich bisweilen weit ausdehnen und dann dichotomiren. 

Hilsconglomerat ‚von Essen und Schöppenstedt; Exemplare vom ersteren Orte unterscheiden sich 
nur dadurch, dals ihre Äste mehr aus einander stehen und unterhalb der Theilung mehr zusammenge- 
drückt erscheinen. 


2. Ch. (Ceriopora) trigona GoLpr. — Tab. 11. Fig. 6. 


Kleine, dünne, 1’ hohe, ästige Stämme mit dreiseitigen, an den Kanten glatten, übrigens von 
kleinen, runden, ungleichen Poren besetzten Ästen. 
Hilsconglomerat bei Essen. 


3. Ch. (Ceriopora) Mitra Goupr. — Tab. 30. Fig. 13. Broxn. Lethaea Tab. 29. Fig. 7. 


Unregelmälsige, knollige, bis 1‘ grofse, höckerige Massen mit kleinen rundlichen Poren, welche 
kreisförmig zu 6—8 um kleine, runde, vorragende Körner herumstehen; die Höcker tragen eine glatte 
Warze, von der dichte Strahlen sternförmig ausgehen. 


Hilsconglomerat bei Essen. — Bıarmviırre hat aus dieser Art die Gattung Spinopora gebildet; 
Bronn. rechnet sie zu Pagrus Derr. 
4. Ch. pulchella N. — Tab. V. Fig. 29. Lithodendron gracile Goldf. Tab. 13. Fig. 2. 


Schlanke, runde, gabeltheilige Stämme stehen rasenförmig beisammen auf einer knolligen Wur- 
zel; an den Stämmen laufen etwa zwanzig glatte, vorstehende, gerade Linien herab; in ihren Zwischen- 
räumen bilden feinere, anastomosirende Längslinien sehr kleine Poren und stehen zwischen diesen, meist 
schrägzeilig und in Absätzen grolse, runde, fast sichtbare Mündungen, welche die ganze Breite der Räume 
ıwischen den stärkeren Längslinien einnehmen; mülste wohl eine eigene Gattung bilden, 

Oberer Kreidemergel bei Gehrden und Quedlinburg. 


Myriapora@ BLAınviLLe. 
Rundliche Zellen bilden nur eine Schicht; übrigens wie Ceriopora. 
1. M. (Orbitulites) Creplinii v. Hac. 


Kreisrunde, 4’ breite, unten flache, oben flach gewölbte und mit rundlichen Poren dicht besetzte 
Körper. 
Obere Kreide auf Rügen. 
2. M. deformis N. 
Runde, ästige, etwas zusammengedrückte, bis 4’ grolse Stämme oder unregelmälsig knollige 


Massen mit entfernt stehenden, einzelnen, ohne Vergröfserung nicht sichtbaren Poren. 
Oberer Kreidemergel bei Gehrden. 


25 


Nullipora Lamcx. 
1. N. compressa N. — Oolith. Tab. 17. Fig.15. 


Bis 1” lange, wenig ästige, mehr weniger zusammengedrückte Stämme. 
Hilsconglomerat bei Schandelahe. 


2. N. cervicornis N. — Oolith. Tab. 17. Fig. 13; 


Schief dreiseitige, mit kurzen, spitzen Ästen besetzte, 6” hohe Körper. ' 
Ebendort und bei Schöppenstedt. . 


Palmipora BLAINVILEE. 


Nur eine concentrische Zellenschicht, welche handförmige, lappige, ästige, baumförmige oder 
kugelige Massen bildet; sie zeigt aulsen ein dichtes Gewebe mit kleinen, unsichtbaren, runden Poren; 
zwischen diesen liegen meist einzelne grölsere, etwas sternförmige Mündungen. 


1. P. (Ceriopora) polymorpha GouLpr. — Tab. 10. Fig. 7. Tab. 30. Fig. 2. Millepora 
lobata N. Oolith. Tab. 17. Fig. 12. 


Baum- oder blattförmige, bis 2” hohe oder ausgebreitete, spitzwarzige Massen mit gezackten oder 
wellenförmigen, tief gelappten Rändern; Oberfläche fein gekörnt, mit sehr kleinen, gleichen, dickwandigen 
Poren, ohne gröfsere Mündungen. 

Hilsconglomerat bei Essen und Schöppenstedt. 


2. P. dilatata N. — Tab. V. Fig 30. 


Das abgebildete Bruchstück läfst ähnliche Formen vermuthen, wie die voriger Art, mit welcher 
die nur etwas gröbere Textur ganz. übereinstimmt. 
Oberer Kreidemergel bei Gehrden. 


3. P. (Ceriopora) nuciformis v. HAG. 1. c. Tab. 5. Fig. 9. 


Fast kugelrunde, etwas birnförmige, 1”— 6°’ dicke, undeutlich längsgerippte Körper mit unglei- 
chen Poren, deren gröfsere deutlich sichtbar sind und häufig etwas sternförmig erscheinen; das Gewebe 
ist ziemlich dickfaserig; die langen Zellen strahlen vom Mittelpuncte nach allen Seiten aus; könnte viel- 
leicht ein Amorphozoe sein. 

Obere Kreide auf Rügen. 

Untere Kreide bei Peine. 


B. Zoantharien. 


1. Fungia Lamck. 
1. F. radiata GOLDF. — Tab. 14. Fig. 1. 


Halbkugelförmig, kreisrund, 3 breit, überall mit ausstrahlenden, sehr zahlreichen, abwechselnd 
gröfseren Lamellen, welche an den Seiten glatt zu sein scheinen; Scheitelvertiefung flach und rund; Basis 
flach concav, concentrisch und ausstrahlend fein gestreift. 

Obere Kreide bei Aachen. 


2. F. coronula GOLDF. — Tab. 14. Fig. 16. Turbinolia Königii Mant. Tab.18. Fig. 22. 24. ? 


Kreisrund, oben gewölbt mit flacher Scheitelvertiefung; (40) Lamellen, abwechselnd kleiner, 
durch seitliche Warzen mit einander verwachsen, an der flachen oder etwas concaven Basis dicht beisam- 
men und dichotom. 

Hilsconglomerat bei Essen. 

Quader bei Tharand. 

Pläner bei Rethen. — Gault in England. 

Oberer Kreidemergel bei Gehrden. Exemplare von hier scheinen sich von denen von Essen nur 
durch stärker gekörnte Lamellen zu unterscheiden, ein Unterschied, der zur Trennung nicht genügen 
dürfte; die Folge.lehrt vielleicht wesentlichere Unterscheidungsmerkmale kennen. 


Lithodendron Scuw. 
L. gibbosum GOLDF. — Tab. 37. Fig. 9. Oculina Meyer: Dunker und Koch Beiträge 


Tab. 6. Fig. 11. BR } 
. „Gebogen ästig, 1 grols, mit etwas zusammengedrückten, höckerigen Asten und vielen, zum 
Theil eingesenkten Zellen, deren gekörnte Blätter dicht beisammen stehen. 


Roemer, d. Versiein. d. nordd. Kreidegebirges. 4 


26 


Bei Bochum in Westphalen. Wir vermuthen, dafs das bei Gorpruss abgebildete Exemplar aus 
dem Hilsconglomerate von Essen stammt, und würde damit dann ohne Zweifel die im Hilsthone vom 


Elligser Brinke vorkommende Oculina Meyeri D. u. K. übereinstimmen; letztere ist zwischen den Zellen 
runzelig gekörnt. 


Turbinolia Lanc. 


T. (Madrepora) centralis MAnT. — Geol. Suss. Tab. 16. Fig.2—4. Phillips Yorkshire 
Tab. I. Fig. 13. Turbinolia excavata v.Hacenow. Leonh. Jahrb. 1839. pag. 289. 


Lang kreisel- oder walzenförmig, etwas gebogen, bisweilen proliferirend, bis 2’ lang und 1” 
dick, unten zugespitzt, aulsen mit blättrigen Längslinien, deren Zwischenräume im Alter mit kleinen 
Körnern besetzt erscheinen. Die Endzelle ist flach, kreisrund oder oval, und besteht aus 8-64 abwech- 
selnd kürzeren Lamellen. 

Obere Kreide von Rügen und in Feuersteinen der norddeutschen Sandebene. — Yorkshire. Sussex. 

Untere Kreide bei Peine und Hannover. 

Unterer Kreidemergel bei Coesfeld, Ilseburg. 


Anthophyllum GoLDF. 
1. A. explanatum N. Oolith. Tab. 17. Fig. 21. 


Niedrig kegelförmig, 1’ grols, etwas fünfseitig, unten inkrustirt, oben flach gewölbt, in der 
Mitte vertieft und mit sehr zahlreichen, gekörnten, abwechselnd längeren Lamellen. 
Hilsconglomerat bei Schandelahe und Schöppenstedt. 


2. A. conicum N. Oolith. Tab. I. Fig. 2. 


Klein, verkehrt kegelförmig, abgestutzt, mit kleinem Sterne; aufsen inkrustirt. 
Hilsthon am Elligser Brinke. 


Hilsconglomerat bei Schöppenstedt. 


IV. Strahlthiere. 


Eugeniacrinites Gow»r. 
1. E. Hssensis N. — Tab. VI. Fig. 5. 


Die Stielglieder sind walzenförmig, niedrig, an den Seiten gerade oder wenig gewölbt und glatt; 
die Gelenkflächen sind flach oder flach concav, am Rande oft mit einer doppelten Furche und feinen, aus- 
strahlenden Streifen versehen; Nahrungskanal klein und rund. 

Hilsconglomerat bei Essen. 


Apiocrinites MILLER. 


IRA. ellipticus MILLER. — Gorpr. Tab. 57. Fig. 3, Encrinus ellipticus v.ScuLoru. Petref. 
Tab. 25- Fig. 1. 


Säule 1— 2‘ dick, aus elliptischen, bald hohen bald niedrigen, aufsen glatten und geraden 
oder convexen, sich schief kreuzenden Gliedern zusammengesetzt; oben durch Verdickung allmählig in 
die Krone übergehend. Die Gelenkflächen sind elliptisch und durch eine in der Mitte durchbohrte, gerade 
Längslinie getheilt; die obere jedes Gliedes steht rechtwinkelig über der unteren; den Gliedern der schlan- 
ken, dichotomen Seitenäste fehlen diese Linien. 

Obere Kreide auf Rügen. — England, Maestricht. 

Oberer Kreidemergel bei Gehrden und Quedlinburg. 

Unterer Kreidemergel bei Lemförde. 


Pentacrinites MILLER. 
1. P. carinatus N. — Tab. VI. Fig.1. vergrößsert. 


Die Säule ist scharf fünfkantig, glatt, und besteht aus gleichhohen, aber abwechselnd etwas brei- 
teren, ziemlich niedrigen, an den Seiten in der Mitte deutlich gekielten Gliedern mit lancettlichen Blättern 
auf den Gelenkflächen; die aulsen sichtbaren Zähne der Verbindungslinie zweier Glieder bilden oft zwei 
Reihen kleiner, runder Knoten. P. scalaris hat stärker vertiefte Seiten, niedrigere, ganz stumpf gekielte 
Glieder und an den Blättern der Gelenkfläche mehrere, auf deren Axe fast alle senkrecht stehende Zähne. 


Obere Kreide auf Rügen und in Feuersteinen der norddeutschen Ebene. 
Untere Kreide bei Hannover. 


27 


2. P. annulatus N. — Oolith. Tab. 2. Fig. 2. vergröfsert. 


Die Säule ist stumpf fünfseitig, an den Seiten meist längsgefurcht, und besteht aus niedrigen, 
gewölbten und in der Mitte gekielten, gleichbreiten Gliedern, auf deren Gelenkfläche man eirunde oder 
lancettliche, von 16 Zähnen umgebene Blätter sieht. Die äulsere Verbindungslinie der Glieder ist stark 
gezähnt. 

Hilsthon des Elligser Brinkes unweit Alfeld. 


3. P. lanceolatus N. — Tab. VI. Fig. 3. vergröfsert. 


Die Säule ist stumpf fünfkantig, zwischen den Kanten zusammengedrückt; die Gelenkflächen zei- 
gen lancettliche, bis zum Rande gehende Blätter, welche jederseits von sechs kurzen Zähnen begränzt 
werden; am Rande sieht man zwischen den Blättern eine leere, niedergedrückte, dreiseitige Fläche; drei 
benachbarte Zähne der Blätter werden durch eine vom Nahrungskanale ausstrahlende, kurze Furche getrennt, 

Obere Kreide; Feuersteine der norddeutschen Ebene. 


4. P. nodulosus N. — Tab. IV, Fig. 4. vergröfsert. 


Die Säule ist fast stielrund, undeutlich fünfseitig und besteht aus niedrigen, abwechselnd breite- 
ren, gleichhohen, aulsen gewölbten, stumpf gekielten und etwas knotigen Gliedern, welche durch eine 
nur wellenförmige Linie getrennt werden und auf der Gelenkfläche eirunde Blätter mit groben, wenigen 
Zähnen zeigen. 

Oberer Kreidemergel bei Gehrden. 


OB Buchü v. Hıc. — Tab. VI. Fig. 2. a. b. vergröfsert. 


Die Säule ist stielrund, mit oder ohne fünf schwache Längsfurchen und daher mehr weniger 
gerundet-fünfseitig; die Glieder sind niedrig, gleichhoch, gleichbreit, glatt und nicht gewölbt; die Gelenk- 
fläche zeigt fünf breit-keilförmige Blätter, welche durch eine vom Nahrungskanale ausstrahlende Furche 
getrennt werden und sich schon hierdurch von P. subteres unterscheiden. 

Obere Kreide auf Rügen; in Feuersteinen der norddeutschen Ebene. 

Untere Kreide bei Hannover. 


Marsupites Manteın. 


1. M. ornatus MANT. — Beronw. Leth. Tab. 29. Fig. 13. Tab. 34. Fig. 9. Encrinites testudi- 
narius v.ScHLoTH. Petref. Tab. 29. Fig. 1. 


Die Tafeln der eirunden oder kugeligen Krone sind 5—7seitig, bis 8’ grols, flach gewölbt, und 
haben vom Centrum ausstrahlende, runde Rippen; die Zwischenräume sind gekörnt und am Rande gefurcht. 

Oberer Kreidemergel bei Gehrden. — Obere Kreide in England. 

Im Quader (®) des Plattenberges bei Blankenburg finden sich häufig Tafeln einer ähnlichen, aber 
wahrscheinlich doch verschiedenen Art. 


Glenotremites Gowor. 
1. G. paradoxus GoLpr. Tab. 49. Fig. 9. Bronv. Leth. Tab. 29. Fig. 14. 


Halbkugelig, 2° grofs, unten flach mit centralem Munde und fünf davon ausstrahlenden, vertief- 
ten Blättern; Oberfläche mit rundlich 4—6eckigen, in der Mitte durchbohrten Vertiefungen bedeckt. 
Hilsconglomerat (?) bei Spieldorf zwischen Duisburg und Mühlheim. 


Asterias Lauer. 
1. A.(?) Dunkeri N. — Cidaris variabilis Dunzer und Koch Tab. 6. Fig. 9. 


Die Flächentäfelchen sind länger als breit, 4—6eckig, schrägrandig, fein gekörnt und nahe am 
obern Rande durchbohrt. 
Hilsthon des Elligser Brinkes unweit Alfeld. 


2. 4A. quingueloba Goupr. Tab. 63. Fig. 5. Unsere Tab. VI. Fig. 20. 


Randtäfelchen dick, vierseitig, aufsen mit grofsen Gruben; Flächentäfelchen breiter als lang, 
sechsseitig, dicht gekörnt und oben durchbohrt. Letztere (Fig. a—c) könnten freilich, wie vorige Art, 
doch vielleicht Eiertäfelchen eines Cidariten sein; wir haben hierüber zu keiner bestimmten Ansicht 
gelangen können. 

Obere Kreide auf Rügen. 

Oberer Kreidemergel bei Gehrden. 


4* 


28 


3. A. Schulzii Cotta. — Tab. VI. Fig. 21. 


Fünfeckig mit fünf kurzen Strahlen, unten vertieft und in der Mitte mit fünf Erhabenheiten; 
der vorstehende Rand gewölbt und zwischen je zwei Strahlenspitzen mit etwa 45 schmalen Täfelchen 


besetzt. 
Quader bei Tharand. 


Ophiura Lancer. 
1. O. serrata N. — Tab. VI. Fig. 23. vergröfsert. 


Die Arme sind walzenförmig, dünn, etwas zusammengedrückt und haben oben grob gezähnte und 
kleine Stacheln tragende Seitenschilder, welche einerseits von eirunden, andrerseits von keilförmigen, 
glattrandigen, kleineren Schildern seitlich getrennt werden. 

Untere Kreide bei Hannover am Lindener Berge. 


2. O. granulosa N. — Tab. VI. Fig. 22. vergröfsert. 


Die Arme sind walzenförmig und bestehen aus gewölbten, seitlich durch eine Furche getrennten, 
deutlich gekörnten Seitenschildern; wo sich deren vier berühren, liegt ein kleines, dreieckiges Schildchen 
dazwischen. 

Untere Kreide am Lindener Berge bei Hannover. 


Cidarites Lamck. 
A. Cidaris Acassız. Fühlergänge linear; dazwischen zweireihige, grofse Stachelwarzen. 
1. C. vesiculosa GoLpr. Tab. 40. Fig. 2. Bronn.!Leth. Tab. 29. Fig. 16. 


Etwas niedergedrückt kugelförmig, 1’ grols; Fühlergänge gebogen, mit einer Längsfurche und 
jederseits daneben drei Knotenreihen; Stachelwarzen nicht gekerbt, zu fünf in jeder Reihe, die oberen 
klein und dicht über einander stehend, die unteren grols und weit getrennt; ihre Zwischenräume sind 
flach und dicht gekörnt. Die Stacheln sind walzen-, keulen- oder birnförmig, bis 18“ lang, oben meist 
abgestutzt, rosettenföormig und nicht durchbohrt, aufsen mit 14—20 schmalen, kaum gekörnten Längslinien 
und concaven, fein punctirten Zwischenräumen. 

Hilsconglomerat bei Essen. 


2. C. clavigera KoEnıs. Tab. VI. Fig. 7. Manterr, Tab. 16. Fig. 11, 14. 


Ist sehr ähnlich, aber etwas grölser und stärker niedergedrückt; die einzelnen Täfelchen sind 
gewölbt und werden daher aufsen durch eine Furche getrennt; dagegen sind die Fühlergänge nicht längs- 
gefurcht, die oberen Stachelwarzen sind verhältnilsmälsig grölser, die Stacheln sind selten 1” lang, wal- 
zen-, keulen- oder birnförmig, und mit 12—24 stark gekörnten Längslinien besetzt. 

Obere Kreide auf Rügen. 

Oberer Kreidemergel bei Gehrden und Goslar. 

Untere Kreide bei Hannover. 

Pläner bei Quedlinburg und Sarstedt. — England. 


3. C. perforata N. — Tab. VI. Fig. 9. 


Die Stacheln sind walzenföormig, 2°’ dick, bis 18 lang, dem bei Goıor. Tab. 40. Fig. 2. f. 
abgebildeten ähnlich, oben aber oft plötzlich verengt, am spitzen Scheitel stets durchbohrt und aufsen 
von etwa 20—40 fein knotigen Längslinien bedeckt, deren flache Zwischenräume sehr fein punctirt sind; 
die Knoten sind ohne Vergröfserung kaum sichtbar. 

Pläner (untere Schicht) bei Sarstedt und in Westphalen. 


4. C. asperula N. — Tab. VI. Fig. 8. 


Stachel birnförmig, oben flach gewölbt, überall von sehr kleinen, scharfen. Körnern bedeckt, 
welche nur am Stiele in Längslinien, übrigens aber ohne Ordnung neben einander stehen. - 
Pläner bei Sarstedt. b 


5. I. sceptifera Mant. — Tab. 16. Fig. 12. 


Walzenförmig, bis 2” lang, unten bis zu 3 verdickt, nach oben allmählig verdünnt und mit 
16—24 Längslinien, welche längliche, deutlich sichtbare Knoten tragen und concave, sehr fein punctirte 
Zwischenräume haben. 

Obere Kreide auf Rügen. — England. 


29 


6. C. stemmacantha AG. Unsere Tab. VI. Fig. 6. 


Stacheln walzenförmig oder vielseitig, am Scheitel zu einem Trichter mit gezähntem Rande er- 
weitert und aufsen mit 10 — 12 sehr dünnen, spitzknotigen oder gezähnten Längslinien, welche flache, 
viel breitere Zwischenräume haben. 

Obere Kreide auf Rügen. 

Oberer Kreidemergel bei Gehrden. 


7. C©. lavis N. 


Stacheln walzenförmig, bis 2° lang und 3‘ dick, aulsen ganz glatt. 
Obere Kreide auf Rügen. 


8. CO. variabilis DUNKER & KOocH. Tab. 6. Fig. 10. 


Stacheln lancettlich oder walzenförmig, oben bisweilen abgestutzt und aufsen dicht mit runden 
Knoten besetzt, welche in mehr weniger regelmälsigen Reihen stehen und zwischen denen bisweilen ein- 
zelne längere Stachelchen hervorragen. 

Hilsthon des Elligser Brinkes unweit Alfeld. 


B. Diadema Ac. Fühlergänge lancettlich, vorstehend, mit zwei Reihen kleiner Warzen. 


9. D. (Cidarites) ornatum GoLDF. Tab. 40. Fig. 8. 


Halbkugelig, niedergedrückt, bis 1” grols, etwas fünfseitig; zwischen den Warzen der Fühler- 
gänge eine gebogene Linie kleiner Körner; Zwischenfühlerfelder mit fünf Reihen Warzen, von denen aber 
drei viel kleiner und kürzer sind; die beiden gröflseren Reihen enthalten etwa 20 Warzen, stehen ziemlich 
weit von einander und ist ihr Zwischenraum fein gekörnt. 

® Kreidemergel bei Essen und Coesfeld (Gorpr.) 


10. D. tenue Ac. Ectyp X, 54. ? 


Gerundet, fünfseitig, 8” grols, stark niedergedrückt, 4 hoch, Warzen zu acht in jeder Reihe; 
alle von einem feinen Körnerrande umgeben und auf den Zwischenfühlerfeldern nur in zwei Reihen; After 
grofs; Mund vertieft; die Fühlerfelder etwas vorragend. 

Pläner bei Sehlde, Amts Steinbrück in Hannover. 

Flammenmergel von Weinböhlen bei Dresden. 


C. Cyphosoma As. Ähnlich wie Diadema, aber die Warzen der lancettlichen Fühlergänge sind 
nach au/sen mit ausstrahlenden, bis zwischen die Poren reichenden Strahlen versehen. 


11. C. rugosum Ag. Ectyp M. 65. 


Stark niedergedrückt, bis 1” grols, etwas fünfseitig. Die Zwischenfühlerfelder unten mit vier 
Reihen Warzen; nur die grölseren, etwa zehn Warzen enthaltenden Reihen auch auf der oberen Fläche 
sichtbar und durch eine Reihe kleiner Körner getrennt; zwischen den fünfstrahligen Warzen der Fühler- 
gänge nur einzelne Körner. 

Hilsconglomerat bei Essen. 


12. C. magnificum Ag. Ectyp. X. 26. M. 6. ® Cidarites granulosus Gouor. Tab. 40. Fig. 7. 


Sehr ähnlich, auch stark niedergedrückt, aber bis 20” breit und 8° hoch. Die Warzen der 
nicht vorragenden Fühlergänge alle von einem Körnerkranze umgeben und auswärts sechsstrahlig. Auf 
den Zwischenfühlerfeldern die kleineren Knotenreihen bis zum After zu verfolgen; die gröfseren Reihen 
mit 14 Warzen, unten durch eine stark gekörnte, oben durch eine in der Mitte ganz glatte Fläche getrennt. 

Unterer Kreidemergel bei Coesfeld. — Kreide in England. 


D. Tetragramma Ac. Fühlergänge lancettlich, mit zwei Reihen Warzen; Zwischenfühlergänge mit vier 
Warzenreihen, deren äufsere auch fast ganz zum Afterende fortsetzen. 


13. T. (Cidarites) variolare. BRONGNT. Descr. de Paris II. Tab.5. Fig. 9. Goupr. Tab.40. 
Fig. 9. Echinus variolatus v. ScHL. 


Undeutlich fünfseitig, stark niedergedrückt, bis 1” grols und 6 hoch; in jeder vollständigen 
Reihe etwa 14 Warzen, deren Zwischenräume schwach gekörnt sind; die beiden mittleren Warzenreihen 
stehen ziemlich weit aus einander. - 

? Hilsconglomerat bei Essen. — Perte du Rhone. 


30 
14. T. depressum N. 


Oben und unten gleichmälsig niedergedrückt, 16’ breit, 5” hoch; auf den breiteren Feldern vier, 
fast gleichlange Warzenreihen, deren mittlere etwas weiter von einander stehen, aber unten nur durch 
wenige grölsere Körner von einander getrennt werden; in jeder Reihe zählt man etwa zehn Warzen, _ 
welche von einem einfachen Ringe kleiner Körner umgeben werden. Die Porenpaare sind zahlreich und 
stehen abwechselnd nach rechts und links, nicht in gerader Linie über einander; neben drei Warzen zählt 
man eilf Porenpaare. Die Fühlergänge sind nicht vertieft, die Felder zwischen ihnen nicht erhaben. 

Die übrigen Tetragrammen haben in jeder Reihe zahlreichere (14), dichter über einander stehenden 
Warzen und verhältnifsmälsig weniger Porenpaare. 7. variolare ist aulserdem kleiner und viel höher; 
noch mehr gilt letzteres von 7. Brongniarti Ac., wo auf den grölseren Feldern die vier stärkeren War- 
zenreihen in der Mitte durch eine doppelte Körnerreihe getrennt und aulsen jederseits von einer kleine- 
ren Warzenreihe begleitet werden. 7. planissimum Ac. ist noch kleiner und sehr stark niedergedrückt; 
die Fühlergänge sind breit und stark niedergedrückt; auf den grölseren Feldern in der Mitte der Wöl- 
bung sechs Warzen horizontal neben einander. 

Unterer Pläner bei Rethen zwischen Hildesheim und Hannover. 


Fchinus Lank. 
A. Salenia Ac. Eierleiter- und Zwischenleitertäfelchen sehr grofs, an den Suturen durchbrochen; 


erstere in der Mitte durchbohrt, und alle ein gewölbtes Schild mit excentrischer Afteröffnung 
bildend. Fühlergänge schmal und gerade. 


1. S. (Echinus) petaliferus DESMAREST. Cidarites scutiger v. Münster. Gotpr. Tab. 49. Fig. 4. 


Niedergedrückt, bis 9 breit und 6” hoch, Fühlergänge mit vier dicht beisammenstehenden Kno- 
tenreihen, unten breiter werdend. Auf den Zwischenfühlerfeldern zwei Reihen Warzen, in jeder Reihe 
vier, alle von einem Ringe grölserer Knoten umgeben; zwischen den beiden Reihen ein dichtgekörnter, 
breiter Raum; Schild flach und fünfseitig. 

Hilsconglomerat bei Essen. 


B. Goniopygus As. Die Eierleiter stehen mit einer Spitze, die Zwischenleiter mit zweien auswärts 
vor, sind dicht verwachsen und bilden gleichfalls ein ziemlich grofses Schild um den After. 
Fühlergänge gerade, schmal lancettlich, mit zwei Reihen Warzen. 

2. G. peltatus AG. Ectyp. Q. 50. 66. 


Niedergedrückt halbkugelförmig, 3° hoch und 5°“ breit, mit sieben Warzen in jeder Reihe, die 
beiden der Zwischenfühlerfeder viel grölser und stark vorstehend, die der Fühlergänge mehr genähert. 
Hilsconglomerat bei Essen. _ - 


C. Arbacia Ac. Eierleiter- und die Zwischentäfelchen klein, viele Warzen in jeder Reihe, die Fühler- 
gänge lancettlich und nur mit einer Reihe Doppelporen. Die Zwischenfühlergänge flach. 
3. A. (Echinus) radiata HÖNINGHANS. Goror. Tab. 40. Fig. 13. 
Niedergedrückt kugelig, 4 breit, getäfelt, gekörnt, alle Felder mit zwei Reihen Warzen. 
Hilsconglomerat bei Essen. 
4. A. (Echinus) alutacea Goxor. Tab. 12. Fig. 15.) 


Halbkugelig, 3’ breit, gekörnt; Körner in schrägen Reihen und abwechselnd grölser. 


Ebendort. 
D. Echinopsis Ac. Wie Arbacia; aber die Zwischenfühlerfelder mit einer Längsfurche. 
9. Z. pusilla N. — Tab. VI. Fig. 10. 


Klein, halbkugelförmig, dicht und fein gekörnt; in jeder Reihe 14 kleine, spitze Warzen. Die 
sehr ähnliche P. elegans Ac. ist viel grölser, mehr kugelig und hat 18 Warzen in jeder Reihe. E. de- 
pressa Ac. ist oben mehr niedergedrückt und hat wenigere und grölsere Warzen. 

Oberer Kreidemergel bei Gehrden. 


E, Codiopsis Ac. Kugelig, von oben gesehen deutlich fünfseitig, nur an der Basis mit Warzen, oben 
glatt und getäfelt. Fühlergänge sehr schmal, linear. 
6. C. Doma Ac. Ectyp. X. 31. 


Wird 15“ breit, 12” hoch und hat ein niedergedrücktes kleines Afterschild, welches bei C. sim- 
plex Ac. etwas vorsteht. 
Hilsconglomerat bei Essen. 


3l 
COlypeaster LaMck. 


A. Echinolampas Ac. Blätter nicht geschlossen, sondern bis zum Rande schmal zulaufend. After 
unten, nahe am Rande. 


1. E. (Clypeaster) fornicatus Goxor. Tab. 42. Fig. 7. 


Halbkugelig, etwas kegelförmig, fast 2 breit, im Umfange breit eirund, fast kreisrund, unten 
etwas concav; die Blätter schmal und gewölbt. 
? Kreidemergel bei Münster. 


B. Pygorhynchus Ac. wie Enchinolampas, nur liegt der After etwas über dem Rande. 
2, P. rostratus N. Tab. VI. Fig. 13. hinten unvollständig. 


Halbkugelig, etwas kegelförmig mit spitzem Scheitel, ziemlich so breit wie lang, vorn halbkreis- 
rund, dann über einer Ecke schnabelförmig zulaufend; vom Scheitel zur Schnabelspitze ein stumpfer Kiel; 
Blätter lancettlich und gewölbt. After und Unterfläche sind am vorliegenden Steinkerne nicht sichtbar. 

Quader bei Blankenburg. 


Galerites Goupr. 


A. Caratomus Ac. Es scheinen hierher die niedergedrückten, meist etwas länglichen Arten 
zu gehören. 


1. C. rostratus AG. Ectyp. 81. 


Eirund, bis 4' lang, etwas fünfseitig, hinten schnabelförmig zulaufend und vorstehend, oben 
stark gewölbt, sehr fein gekörnt und die Fühlergänge nur mit Mühe zu erkennen. 
Hilsconglomerat bei Essen. 


2. CO. Gehrdensis N. — Tab. VI. Fig. 11. 2 


Eirund, oben flach niedergedrückt, vorn allmählig, hinten steil abfallend, unten flach gewölbt; 
die Oberfläche zeigt deutlich kleine Warzen, aber schwer sind die Fühlergänge zu entdecken; der Mund 
liegt etwa vor der Mitte, der After wohl noch etwas mehr nach dem Rande hin, als die Zeichnung es 
angiebt. €. Faba Ac. ist breiter und oben gewölbter. 

Oberer Kreidemergel bei Gehrden. 


B. DiscoideaAc. Kreisrund, halbkugelförmig; Fühlergänge breit; Poren sehr klein und dicht 
über einanderstehend. 


3. D. (Galerites) subuculus LESKE. Goror. Tab. 41. Fig. 2. 


Halbkugelförmig, etwas kegelförmig, 6‘ grols, kreisrund fünfseitig, unten concav; Fühlergänge 
gefurcht, Zwischenfühlerfelder mit zwei Längslinien und feinen, grölseren und kleineren, dicht beisam- 
menstehenden Poren. After grols, länglich, in der Mitte zwischen Mund und Rand. 

Hilsconglomerat bei Essen. 


4. D. (Galerites) cylindrica AG. Eetyp. X. 35; M. 41; Q. 16. 


Hoch halbkugelförmig, bisweilen selbst etwas walzenförmig, andererseits auch wohl etwas kegel- 
formig, bis 2 grols; die Fühlergänge auf der flachen Basis breit und flach gefurcht. Umfang ganz kreis- 
rund oder undeutlich fünfseitig; Warzen klein, und in der Nähe des Randes ziemlich häufig, grölser und 
in concentrischen Reihen stehend. After länglich, in der Mitte zwischen Rand und Mund. 

Pläner bei Iburg. 


€. Galerites Ac. Kreisrund bis eirund, hoch gewölbt mit schmalen Fühlergängen und gröfse- 
ren, weiter von einander entfernt stehenden Poren. 


5. @. abbreviatus LAmcK. Goror. Tab. 40. Fig. 21. 


Kreisrund, wenig fünfseitig, halbkugelförmig, bis 18“ grols; Basis flach; After am Rande. 
Obere Kreide; als Steinkern im Gerölle der norddeutschen Ebene. 


6. G. vulgaris LAMCK. Brevn Tab. 2. Fig. 2. 3. 


Kugelig kegelförmig, 18 grofs; After am Rande; vom Scheitel zum After stumpf gekielt, an 
den Seiten gewölbt, an der Basis ganz flach gewölbt, etwas vorstehende Fühlergänge, wodurch der breit 
eirunde bis kreisrunde Umfang etwas sechsseitig wird. G. subrotundus Manı. ist im Umfange breiter, 
fast kreisrund, und hat einen niedergedrückten Scheitel. 

Obere Kreide; Geschiebe der norddeutschen Ebene. 

Pläner bei Sarstedt. 


32 
LEG: pyramidalis DESMOUL. G. vulgaris Gouor. Tab. 40. Fig. 20. 


Halbkugelig kegelförmig, 18’ grofs, mit fast kreisrundem undentlich sechsseitigem Umfange und 
etwas gewölbter Basis; After dicht vor dem Rande. 
Obere Kreide: als Steinkern der norddeutschen Ebene. 


8. @. albo- galerus L. Gotor. Tab. 40. Fig. 19. Bronn Leth. Tab. 29. Fig. 18. 


Eirund, sechsseitig, bis 2” lang, hoch kegelförmig mit geraden Seiten, hinten ‘etwas gekielt, un- 
ten ganz flach; After grofs, rund oder länglich und dicht am Rande; Basis deutlich gekörnt. 

Obere Kreide auf Rügen. i 

Unterer Kreidemergel bei Coesfeld. 

Pläner bei Quedlinburg, Salzgitter, Goslar, Sarstedt, Werl. 


9. @G. conulus N. — Tab. VI. Fig. 16. 
Fast kreisrund, 8“ breit, niedrig kegelförmig, 5° hoch, an den Seiten flach gewölbt, hinten un- 
deutlich gekielt; Basis ganz flach; After rundlich, am Rande. Kleinere Warzen sind nur an der Basis zu 


bemerken. 
Pläner bei Salzgitter. 


10. G. globosus N. — Tab. VI. Fig. 14. 


Kugelförmig, unten etwas niedergedrückt; Seiten und Scheitel fast gleichformig gewölbt; vom 
Scheitel zum After stumpf gekielt; After grols, queer vorstehend und am Rande. Die ganze Oberfläche 
ist gleichmälsig und sehr fein gekörnt. Bei Globator nucleus liegt der After hoch über der Basis, auch 
ist dieser viel grölser, übrigens aber ähnlich. 

Untere Kreide bei Peine. 

Plärer bei Salzgitter. 


11. G. elongatus N. — Tab. VI. Fig. 15. 
Breit eirund, etwas sechsseitig, fast halbkugelförmig gewölbt, mit gewölbten Seiten, flacher Basis 


und vorn undeutlich gekielt; Scheitel etwas vor der Mitte; After am Rande. 
Obere Kreide: als Kern von Feuerstein in der norddeutschen Ebene. 


MNucleolites GoLor. 


A, Catopygus As. Fühlergänge vollständig. gegen den Rand divergirend, in ihrem Verlaufe gleich 
deutlich. Körper oval; After klein, am FRande. 


1. C. carinatus GOLDF. Tab. 43. Fig. 11. 
Eirund, bis 1” lang, hoch gewölbt, hinten senkrecht abfallend; After oben an diesem senkrechten 
Abfalle mit oben vorstehendem Rande; Fühlergänge oben etwas lancettlich; Scheitel und After etwas vor 
der Mitte; Basis flach; über den Rücken geht ein stumpfer Längskiel; Warzen kaum bemerkbar. 


Hilsconglomerat bei Essen. 
Quader bei Tharand und ? Aachen; — England. 


2. C. pyriformis GOLDF. Tab. 43. Fig. 7. C. fenestralus Ac. 


Eirund, undeutlich fünfseitig, 1 lang, hoch gewölbt, oben nach hinten stumpf gekielt; Fühler- 
gänge oben linearisch; After über dem Rande mit oben vorstehendem Rande; After etwas vor der Mitte 
der flachen Basis. 

? Obere Kreide bei Aachen; — Maestricht. 


B. Nucleolites Ac. Unterscheidet sich dadurch, dafs die Fühlergänge am Rande undeutlich werden, 
und durch einen mehr auf dem Rücken liegenden After. 
3. N. lacunosus GOLDF. Tab. 43. Fig. 8. 


Eirund, 4“' lang, flach gewölbt; Basis der Länge nach concav; Mund vor der Mitte; After schmal 
und nahe am Scheitel. 
Hilsconglomerat bei Essen. 


4. N. cordatus GOLDF. Tab. 43. Fig 9. 


, Herzförmig, gleichgrofs, flach gewölbt, unten etwas concav; Fühlergänge oben etwas lancettlich ; 
After in einer tiefen Rückenfurche; Mund vor der Mitte. 
Ebendort. 


33 


5. N. truncatulus N. — Tab. VI. Fig. 12. 


Elliptisch, hinten abgestutzt und steil abfallend, gewölbt; Rücken flach, Fühlergänge gerade, 
After oben am Rande, Mund fast in der Mitte, Warzen deutlich und in concentrischen Reihen. Bei 
Nucleopygus incisus Ac. Ectyp. JZ 90. liegt der After vom Rande entfernter und mehr nach dem Scheitel 
hin; auch scheint der Mund vollkommen central. 

Hilsconglomerat bei Vahlberg an der Asse. 


C. Cassidulus Ac. Körper oval; Mund central, After in der Mitie, zwischen Scheitel und Rand; 
Fühlergänge kurz, blumenblattförmig. 


6. C©. lapis cancri LESKE. Goror. Tab. 43. Fig. 12. Bronw Leth. Tab. 29. Fig. 20. Echinites 
siellatus GoLDF. 


Breit eirund fünfseitig, 8” lang, Scheitel vor der Mitte und höckerförmig vorstehend; vorn steil, 
hinten in schwacher Wölbung abfallend; Basis ganz flach, mit etwas gröfseren Warzen und ziemlich 
scharfem Rande. 

? Obere Kreide bei Aachen; — Maestricht, Ciply. 


Spatangus Lamck. 


A. Schizaster As. After unten; paarige Fühlergänge schmal, blatiförmig, kurz und ganz in vier 
radialen Scheitelrinnen versenkt. 


1. S. lacunosus L. Goxor. Tab. 49. Fig. 3. 


Fast kreisrund, bis 2’ grofs, hinten sehr hoch, gekielt, schief abgestutzt und über den hochlie- 
genden After weit vorragend, vornhin allmählig abfallend; Scheitel weit hinter der Mitte; hintere Fühler- 
gänge sehr kurz, alle in sehr tiefen Rinnen, die vorderen etwas gebogen. 

? Obere Kreide bei Aachen. 

Pläner bei Quedlinburg. 


2. S. Bucardium GOLDF. Tab. 49. Fig. 1. 


Oval herzförmig, 2 lang, hinten fast senkrecht abgestutzt, vorn kaum niedergedrückt; Scheitel 
central und mit tiefen kurzen Rinnen; Basis flach; hintere Blätter viel kleiner; vordere etwas gehoben. 

? Obere Kreide bei Aachen. 

Pläner bei Oppeln. 


B. Spatangus Ac. After unten, paarige Fühlergänge schmal, blattförmig, lang, flach und im Anfange 
lancettlich, oben einige gröfsere Stachelwarzen. > 


3. S. ornatus CUV. Goldf. Tab. 47. Fig. 2. 


Fast kreisrund, herzförmig, bis 3‘ lang, halbkugelförmig oder ilacher, Scheitel central mit brei- 
ten, grolsen, ganz flach liegenden Blättern; vordere Rinne breit und nicht sehr tief. 
® Kreidemergel bei Aachen. 


C. Micraster Ac. After unten, paarige Fühlergünge gleichmäfsig nach dem Rande divergirend, anfangs 
deutlicher und vertieft. 


4. M. cor testudinarium GOLDF. Tab. 48. Fig. 5. Bronn Leth. Tab. 29. Fig. 23. 


Herzförmig, 2” lang, ziemlich gewölbt, Scheitel central, nicht vorstehend, von ihm zum After 
gekielt, dann senkrecht oder schräg einwärts abgestutzt; die vordere Rinne breit und tief; Basis etwas ge- 
wölbt; Mund vom Rande ziemlich entfernt; der Rücken fällt vom Scheitel nach dem After hin wenig, 
vornhin aber ziemlich steil ab. M. cor anguinum Goıor. Tab. 48. Fig. 6. vermögen wir nicht zu unter- 
scheiden. 

Obere Kreide auf Rügen. — England. 

‘Oberer Kreidemergel des Sudmer Berges bei Goslar. 

Untere Kreide bei Peine. 

Unterer Kreidemergel bei Coesfeld. 

Pläner bei Dresden, Oppeln, Quedlinburg, Goslar, Liebenburg, Sarstedt, Alfeld, Paderborn, Iburg 


5. M. gibbus GOLDF. Tab. 48. Fig. 4. 


Ist meist etwas kleiner, breiter, bis kreisrund und viel gewölbter, fast kugelig, von dem gerun- 
deten, etwas vorstehenden Scheitel zum After in sanftem Bogen ziemlich stark abfallend; Basis gewölbter. 
M. cordatus unterscheidet sich durch eine flache Basis. 

Pläner bei Gesecke und Paderborn in Westphalen und bei Quedlinburg. 


Roemer, d. Versiein. d. nordd. Kreidegebirges. 5 


34 


6. M. arenatus As. — Ectyp. X. 88. Spalangus rostraius Mant. Tab. 17. Fig. 17. 


Unterscheidet sich von M. cor testudinarium durch grölsere Breite und einen spitz vorstehenden, 
centralen Scheitel, flache Basis, dem Rande sehr genäherten Mund und tiefere Fühlergänge; der Abfall 
vom Scheitel zum After ist gerade oder gewölbt und fast eben so steil als der vordere. 

Untere Kreide bei Peine. 

Pläner bei Sarstedt. 


7. M. Bufo Cuv. — Gouor. Tab. 47. Fig. 7. 


Fast kreisrund, etwas über 1’’grols, hoch, hinten fast senkrecht abfallend und hier am höchsten. 
Oben vom Hinterrande allmählig bis zum dicken, runden Vorderrande abfallend; Fühlergänge etwas oval, 
wenig vertieft und von einem schmalen Ringe sehr feiner Körner umgeben; vordere Rinne breit und 
flach, am Rande wenig bemerkbar; Basis flach; Mund weit vom Rande. 

?Obere Kreide bei Aachen. — Maestricht. 

Pläner_bei Sarstedt. 


8. M. Bucklandi Gounpr. — Tab. 47. Fig. 6. 


Breit eirund, etwas sechsseitig und herzförmig, 15°’ lang, hinten am höchsten (8°), steil abge- 
stutzt und oben von hier bis zur Basis in gerader Linie abfallend; Vorderrand fast scharf; Basis flach; 
Mund weit vom Rande; Fühlergänge alle sehr vertieft, die paarigen kurz; der Scheitel vor der Mitte. 

Hilsconglomerat bei Essen. 


D. Holaster As. Unterscheidet sich durch gerade, bis zum Rande gehende, gar nicht vertiefte 
Fühlergänge. 


9. H. altus Ac. — Ectyp. 8; P. 99; Q. 43. X. 94. 


Eirund, fast kreisrund, bis 18''lang, fast eben so hoch,.vorn und hinten steil abfallend, Rücken 
schwach bogenförmig, Basis beinahe eben so stark gewölbt; vordere Rinne breit, flach, aber scharfkantig; 
Oberfläche fast ganz glatt, grölste Breite in der Mitte der Höhe und vor der Mitte der Länge; Mund 
fern vom Rande. 

Pläner bei Sarstedt. 


10. H. subglobosus LeEskE. — Goror. Tab. 15. Fig. 4. 


Herzförmig, beinahe kreisrund, bis 2’ lang und 18°’ hoch,. vorn und hinten steil abfallend, 
Rückenlinie gerade oder wenig gebogen; Basis gewölbt; vordere Rinne flach, breit und etwas scharfkan- 
tig; Mund fern vom Rande; grölste Breite in der Mitte der Seiten und in der Mitte der Länge. 

Grünsand an der Waterlappe bei Werl. 

Pläner bei Rethen; dortige Formen sind oben etwas kegelförmig, fast wie Micraster arenatus 
gestaltet und bis 3° grols. 


11. H. nodulosus GoLpr. — Tab. 45. Fig. 6. 


Herzförmig, eirund, bis kreisrund, 18’ lang, vorn stark gewölbt, hinten senkrecht abgestutzt; 
Rückenlinie oben fast horizontal; vordere Rinne ziemlich tief und mit vorstehenden Kanten; Mund weit 
vom gerundeten Rande; grölste Breite an der Basis und vor der Mitte der Länge; Basis vom Munde zum 
Hinterrande stumpf, aber stark gekielt. 

Hilsconglomerat bei Essen. 


12. H. suborbicularis DEFR. — Gowor. Tab. 45. Fig. 6. 


Herzförmig, breit eirund bis kreisrund, 18° lang, 12° hoch, im Queerdurchschnitte halbkreis- 
förmig gewölbt; Rückenlinie wenig gebogen; vordere Rinne ziemlich tief, nicht bis zum Scheitel rei- 
chend und ohne scharfe Ränder; Basis flach und scharfkantig, in der Mitte kaum etwas gekielt; gröfste 
Breite am Rande und fast in der Mitte der Länge. 

Flammenmergel am Ringelberge bei Salzgitter. 

Pläner bei Sarstedt. 


13. H. laevis Derk. — Au. Bronent. Descr. de Paris Tab. 9. Fig. 12. 


4 ‚Kreisrund herzförmig, halbkugelförmig, 1’ grofs, mit flacher, ziemlich scharfrandiger, kaum 
längsgekielter Basis; vordere Rinne breit und ziemlich tief, auch etwas gerandet; grölste Breite am Rande 
und in der Mitte der Länge. 


Quader (%) bei Werther in Westphalen. — Perte.du Rhone. 


14. H. bicarinatus Ac. — Eetyp. 2. 
Kreisrund herzförmig, bis 3“ lang und 2 hoch, vorn in starkem Bogen steil ansteigend und mit 


35 


sehr tiefer Rinne, deren Ränder scharf vorstehen und innen stark gekörnt sind; vom hohen Scheitel fällt 

die Rückenlinie fast gerade zum After ab und liegt hier auf einem deutlichen Kiele; die Basis ist flach 

und in der Mitte schwach gekielt, After ziemlich nahe am Rande; gröfste Breite vor der Mitte der Länge 

und an der Basis. Unser Exemplar ist etwas kleiner und an den Seiten etwas gewölbter; 7. granulosus 

Goıpr. scheint sich durch die steiler und weniger gewölbt ansteigende Vorderseite davon zu unterscheiden. 
Oberer Kreidemergel bei Gehrden. 


Ananchytes Gowor. 


1. A. ovata L. GorLDr. — Tab. 44. Fig. 1. Bronn Leth. Tab. 29. Fig. 22. Echenus scutatus 
major v. SCHLOTH. 


Eirund, bis 3” lang, hoch gewölbt, hinten undeutlich gekielt; After auf der flachen Basis am 
Rande; bisweilen strahlen über die Ränder und die Mitte der Täfelchen vom Scheitel zarte Linien aus. 
(A. striatus Goıor. Tab. 44. Fig. 3.) 

Obere Kreide auf Rügen. 

Untere Kreide bei Peine und Lüneburg. 

Unterer Kreidemergel bei Lemförde, Coesfeld und Ilseburg. 

Pläner bei Quedlinburg, Goslar, Sarstedt, Oppeln. 


2. A. sulcata GoLDF. Tab. 45. Fig. 1. 


Eirund, 3‘ lang, hoch halbkugelförmig gewölbt, hinten schwach gekielt; After am Rande der 
flachen Basis. Die einzelnen Täfelchen sind stark gewölbt und werden durch gebogene Längsfurchen getrennt. 
?Obere Kreide bei Aachen. — Maestricht. 


3. A. corculum GoLDr. — Tab. 45. Fig. 2. 


Breit eirund, 14 lang, halbkugelförmig gewölbt; After am Rande der Basis, welche neben dem 
flachen Längskiele beiderseits etwas vertieft ist; die Fühlergänge laufen im Scheitel fast ganz zusammen 
und haben wenig Poren. 

Obere Kreide: Geschiebe der norddeutschen Ebene. 

Unterer Kreidemergel bei Coesfeld. 


4. A. spatangiformis N. — Tab. VI. Fig. 19. 


Eirund, niedrig, gröfste Breite in der Mitte der Höhe und vor der Mitte der Länge; After fast 
in der Mitte der Höhe und über die flach gewölbte Basis vorstehend, vom Scheitel zum After ein stum- 
pfer Kiel. 

?Unterer Kreidemergel von Coesfeld, oder Pläner aus Schlesien. 


5. 4. analis N. — Tab. VI. Fig. 18. 


Eirund, etwas kegelförmig, hoch gewölbt, hinten deutlich gekielt; Basis etwas gewölbt; After 
ein Drittheil der ganzen Höhe über der Basis liegend und mit vorstehendem Oberrande. Fig. c. zeigt 
vergrölserte Seitentäfelehen mit ihren concentrischen Anwachsungslinien und ausstrahlenden Streifen. 

Untere Kreide bei Peine. 

Unterer Kreidemergel bei Ilseburg. 


6. A. latissima N. — Tab. VI. Fig. 17. (verkleinert.) 


Kreisrund herzförmig, etwas breiter als lang, unten ganz flach, oben halbkugelförmig gewölbt, 
vorn und unten am Rande wie ein Spatangus ausgerandet, aber ohne alle Rückenfurche; in der Nähe des 
Randes einzelne kleine Stachelwarzen; Fühlergänge nicht zu sehen; After unten am Rande; Mund ziem- 
lich weit vom Rande entfernt. 

Flammenmergel bei Rothenfelde. 


V, Mollusken. 
A. Armfüfser. (Brachiopoda Cuv.) 


Sphaerulites Goupr. 
1. Sph. Saxoniae N. — Tab. VII. Fig. 1. 


Unterschale verkehrt kegelförmig, meist etwas gebogen, mit zahlreichen (12—20) ungleichen 
Längsfurchen, gewölbten Zwischenräumen und schräg in die Höhe abstehenden, concentrischen Blättern ; 


5* 


36 


innen gleichfalls längsgefurcht und trichterförmig vertieft. Figur b. ist der Abdruck des Innern, Figur a. 
sind zwei verwachsene Exemplare. 
Quader bei Tharand. 


2. Sph. ellipticus GEınırz. Tab. 7. Fig. 1. 


Unterschale verkehrt und lang kegelförmig, im Durchschnitte elliptisch, vorn eingedrückt, unten 
oft gekrümmt, mit starken concentrischen Runzeln und Streifen und einer feinen Längstreifung. Der 
Deckel ist niedrig kegelförmig und gleichfalls concentrisch gefurcht und gestreift. Wird 3° lang und 
18°” dick. 

Quader des Plauenschen Grundes (in den hornsteinartigen. Infiltrationen der Syenitspalten) und 
bei Coschütz. Die beiden bei Gemırz abgebildeten Diceras sind Kerne von Sphaeruliten, erlauben aber 
keine nähere Bestimmung. 


Thecidea Derr. 
1. T. tetragona N. — Oolith. Tab. 18. Fig. 4. 


Rückenschale gerundet vierseitig, bis 3°’ grols, angewachsen, mit breitem, gekörnten Rande, 
unter dem Schlosse mit drei kurzen, geraden, unten verwachsenen Lamellen. - 
Hilsconglomerat bei Schöppenstedt; sitzt auf Corallen. 


2. T. Essensis N. — Bxronw Leth. Tab. 30. Fig. 4. 


Rückenschale kreisrund vierseitig, meist etwas breiter (6°) als lang, gewölbt, am Buckel ange- 
wachsen, concentrisch runzelig und innen mit einigen Längslamellen; Bauchschale queer, halbkreisrund, 
flach gewölbt, oben gerade abgestutzt und nur am Buckel -viereckig vorspringend, innen gewölbt und mit 
acht geraden, fast gleichlangen Strahlen; Area dreiseitig, breiter wie hoch und sehr grofs. 7. hierogly- 
phica Derr. — digitata Sow. von Maestricht hat kreisrunde Bauchschalen und ist auch sonst sehr ver- 
schieden. 

Hilsconglomerat bei Essen. 


Crania Rerzus. 
1. C. hexagona N. — Oolith. Tab. 18. Fig. 2. 


Bauchschale etwas queer, sechsseitig, oben gerade abgestutzt, 7° breit, flach gewölbt, aufsen 
concentrisch gestreift, innen mit zwei abstehenden, lancettlichen Leisten. 
Hilsconglomerat bei Schöppenstedt. 


2. C. marginata N. — Oolith. Tab. 18. Fig. 3. 


Bauchschale fast kreisrund, stark gewölbt, innen mit vorstehendem Mantelrande, concaven, lan- 
cettlichen Leisten und einer Längsrippe; aulsen runzelig, oben gerade abgestutzt. 
Ebendort. 


3. C. Parisiensis DEFR. — Ar. Bronent. Deser. de Paris Tab. 3. Fig. 2. Höninen. Fig. 8. 


Rückenschale ganz angewachsen, fast kreisrund, bis 9’ grofs, oben schmal abgestutzt, ‚unten mit 
scharfem, hohen, sehr dicken, porösen Rande; innen flach -concav, ein vorstehendes, weit ausgeschnittenes 
Schnäbelchen. 

Oberer Kreidemergel des Sudmer Berges bei Goslar. 

Untere Kreide bei Peine. 


4. C. irregularis N. — Oolith. Tab. 9. Fig. 20. 21. Tab. Tab. 18. Fig. 1. 


Bauchschale gerundet vierseitig, 7° grols, niedrig kegelförmig, dünn, scharfrandig, aulsen mit 
scharfen, blättrigen, unregelmälsigen, mit kürzeren abwechselnden, vom fast centralen Scheitel ausstrah- 
lenden Linien. 

Hilsthon des Elligser Brinkes unweit Alfeld. 

Hilsconglomerat bei Schöppenstedt und Schandelahe. 


5. C. Nummulus Lamcx. — Nırsson Tab. 3. Fig. 11. Hönınenans Fig. 5. 


i Bauchschale fast kreisrund, bis 8° grols, dünn, kegelförmig, mit fast centralem Scheitel und 
dichten, feinen, ausstrahlenden, oben abgeriebenen, sehr zahlreichen, etwas wellenförmigen Linien. 
Oberer Kreidemergel bei Gehrden. 5 r 


6. C. Ignabergensis Rerz. — Hönınen. Fig.20. C. striata Sow. Brown Leth. Tab. 30. Fig. 2. 
Rundlich viereckig, 4’ grofs, flach gewölbt, mit nahe am oberen Rande belegenen warzen- 


37 


förmigen Scheitel und davon ausstrahlenden, zahlreichen, dichotomen, dicht neben einander liegenden 
Linien. 
Untere Kreide bei Peine. 


7. C. costata Sow. — C. stellata Derr.. Höniven. Fig. 11. 


Fast kreisrund, 4’ grols, flach gewölbt, mit etwas excentrischem Scheitel, von welchem 10—16 
starke, hohe, gerundete” Rippen und zwischen diesen sehr feine, oft unterbrochene Linien ausstrahlen. 

Obere Kreide auf Rügen. — Schweden und England. 

? Unterer Kreidemergel bei Coesfeld. 


Terebratula Barve. 
.„ A. Plicosae v. Bucn. 


1. T. varians v. Sur. -Var. — Oolith. Tab.2. Fig.12. Unsere Tab. VII. Fig. 3. 


Queer oval, etwas vierseitig, mit etwa 30 am Schnabel zum Theil einmal. dichotomen Falten, 
von denen etwa 7 in dem sehr tiefen Sinus der Dorsalschale, deren Seiten fast‘horizontal und flügelartig 
abstehen ; die Ventralschale an der Stirn am höchsten; die Stirnansicht zeigt ein ı fast gleichseitiges Drei- 
eck. Schnabel wenig vorstehend; Area ohne Ohr; wird 1‘ :grofs. 

Hilsthon des Elligser Brinkes. 

Hilsconglomerat bei Essen; kleiner und mit mehr gewölbter Dorsalschale. (Fig. 3.) 


2. T. multiformis N. — Oolith. Tab. 2. Fig.22. Tab. 18. Fig. 8. 


Queer eirund dreiseitig, etwas breiter als lang und mit 16—30 scharfen Falten bedeckt, welche 
in der Nähe des Buckels bisweilen. dichotomiren. Die Dorsalschale ist dach gewölbt, hat flache Seiten 
und meist einen ziemlich tiefen Sinus mit etwa 5 Falten; bisweilen ist. aber. die eine Hälfte, der Schale 
niedergedrückt; Schnabel spitz, vorstehend, wenig übergebogen; Area scharfrandig und mit grolsem Ohr; 
Schlofskanten fast rechtwinkelig und etwas einwärts gebogen. Die gewölbte Ventralschale ist an der 
Stirn oder in deren Nähe am höchsten. Wird bis 16° breit. - ; 

Hilsconglomerat bei Schandelahe und Vahlberg an der Asse. 

Hilsthon am Elligser Brinke. 

Quader bei Kieslingswalde in der: Grafschaft Glatz. 

$ Hierher scheint auch die durch: 1bos v. Buch als 7. depressa aus dem Neocomien' von Neuchatel 
beschriebene Form zu gehören. 


3. T. Gibbsiana Sow. "Tab. 537. Fig. 


Queer eirund, 10° breit, mit etwa 30 u flach gewölbten. Falten,. von denen 10 an der 
Stirn in einer Bucht liegen; die Bauchschale ist doppelt so hoch als die andere, steigt am Buckel sogleich 
sehr steil an, erreicht Tast vor der Mitte die grölste Höhe und fällt zur Stirn in schwacher Wölbung, 
nach den Seiten aber sehr steil ab; Schnabel kurz, etwas stumpfwinkelig, dick und übergebogen; Area 
mit starken Ohren. Die ähnliche T. alata ist breiter und hat keine Ohren an der Area. i 

Quader bei Haltern. — Quader in Kent und Sussex. 

Terebr. concinna und parvirostris Sow. Geol. Trans. N. Ser.. Vol. 4. Tab: 14. Fig. 11. und 13. 
aus dem englischen Quader werden mit obiger Form übereinstimmen. ; 5 


4. T. Gallina Ag. Bronen. — Descr. de Paris II. Tab. 9 Fig. 2. Bronn Lethaea Tab. 30. 
‘ Fig. 8. Ter. trilobata Sow. bei Fitton Tab. 18. Fig. 2. 


Abgerundet dreiseitig, sehr (15’) breit, mit 50—65 einfachen, selten im Anfange dichotomen, 
zuletzt ziemlich scharfen Falten, von denen etwa 14 im flachen Sinus liegen; bisweilen ist die eine ganze 
Seite niedergedrückt. Der Schlofskantenwinkel ist sehr (120°) stumpf; Ger Schnabel. ist ziemlich vor- 
stehend, wenig übergebogen; Mündung grols, oval, scharfrandig; Area scharfrandig, concav und geohrt. 
Beide Schalen ziemlich gewölbt, die Bauchschale in der Mitte am stärksten gewölbt und von hier zur 
Stirn, wie nach den Seiten, allmählig abfallenid. 

Hilsconglomerat bei Essen. — Perte du Rhone. 


5. T. latissima Son, Tab. 502. Fig. 2. T. convexa Sow.? Ge Trans. 1. c. Tab. 14. Fig. 12. 
Unsere Fab. VII. Fig. 4. 


Queer oval, abgerundet Hereitie, 1” breit, mit 40—60 gerundeten, anfangs bisweilen dichotomen 
Falten, von denen” etwa 12 in dem sehr sanften, schwachen Sinus liegen. Beide Schalen wenig und 
gleichstark gewölbt; Bauchschale vor der Mitte am gewölbtesten und von hier nach den Seiten und zur 
Stirn allmählig abfallend ; die ganz geraden Schlolskanten bilden einen stumpfen’ Winkel; der Schnabel 


33 


ist gerade, fast zurückgebogen, hat eine hohe, flache, scharfkantige, fast ungeohrte Area und eine grolse, 
ovale Mündung mit weit vorstehenden, dünnen Rändern. 
Hilsconglomerat bei Essen. — Quader in England. 


6 nuciformis Sow. — Tab. 502. Fig. 3. Unsere Tab. VII. Fig 5. vergröfsert.. 


; Queer oval, 6” breit, stark abgerundet dreiseitig, mit 40 ziemlich scharfen, bis in die Buckel 
fortsetzenden, anfangs einmal dichotomen Falten, von denen etwa 10 in dem ziemlich tiefen Sinus der 
flachen, ziemlich dreilappigen Dorsalschale liegen; Bauchschale doppelt so hoch, in der Mitte am höchsten 
gewölbt und von hier wenig zur Stirn, stark nach den Seiten abfallend; Schlofskanten meist stumpfwin- 
kelig und etwas einwärts gebogen; Schnabel spitz vorstehend, wenig übergebogen; Mündung grols, rund, 
mit sehr stark vorstehenden, dicken Rändern; Area sehr klein, schmal und ungeohrt. 

Hilsconglomerat bei Essen. — Quader in England. 


7. T. depressa Sow. — Tab. 502. Fig. 2. T. rostralina N. Oolith. Tab. 18. Fig. 7. 


Queer oval, deutlicher dreiseitig, 9° breit, mit etwa 40 scharfen, bis in die Buckel fortsetzen- 
den, anfangs einmal dichotomen Falten, von denen etwa 8 in dem sehr schwachen Sinus der flachgewölb- 
ten Dorsalschale liegen; Bauchschale fast doppelt so hoch, in der Mitte am gewölbtesten, und von hier 
sowohl nach den Seiten als zur Stirn allmählig abfallend; Schlofskanten ziemlich rechtwinkelig, deutlich 
einwärts gebogen. Schnabel spitz, gerade, nicht übergebogen; Mündung grofs, oval, mit dünnem, stark 
vorstehenden Rande; Area ziemlich grols, hoch, scharf gerandet, etwas concav und undeutlich geohrt. 

Hilsconglomerat bei Schöppenstedt, Vahlberg und Schandelahe. — Quader in England. 


8. T. paucicosta N. — Tab. VII. Fig. 6. 


Kreisrund-dreiseitig, mit 11—13 scharfen, grofsen, anfangs dichotomen Falten, von denen zwei 
in einem nur an der Stirn deutlichen Sinus der Dorsalschale liegen, welche aber auch bisweilen zur 
Hälfte niedergedrückt ist; beide Schalen gleichmälsig und ziemlich stark gewölbt, stumpfrandig. Schlofs- 
kanten gerade, ziemlich rechtwinkelig; Schnabel gerade, wenig übergebogen; Mündung fast rund, ziemlich 
grofs, mit weit vorstehendem, scharfen Rande; Area schmal, ohne deutliches Ohr. 

Hilsconglomerat bei Essen. 

Die folgenden Arten dieser Abtheilung haben flache Falten, eine sehr kleine runde Schnabel- 
öffnung, eine stumpfkantige, sehr niedrige, ungeohrte Area, einen wenig vorragenden, übergebogenen 
Schnabel; sie werden von Bronx nebst 7. Gibbsiana, latissima, nuciformis und depressa als T. plicatilis 
zusammengefalst; schon das Vorkommen und die grofsen Schnabelöffnungen trennen aber die letzten vier 
Formen davon. 7. retracta, subplicata, octoplicata, Pisum, Mantelliana und plicatilis gehen in einander 
über, dürften von den drei folgenden aber doch wohl zu trennen sein. 


9, T. retracta N. — Tab. VII. Fig. 2. 


Ist etwas breiter als lang, breit queer oval, wenig dreiseitig und hat 27 einfache, flache, erst 
seit der Mitte sichtbare Falten, von denen drei in dem tiefen, glattseitigen, nach dem Buckel der Bauch- 
schale zurückgebogenen Sinus liegen; Bauchschale vor der Stirn am höchsten; sie steigt am Buckel anfangs 
senkrecht, dann sehr allmählig in die Höhe. 

Obere Kreide auf Rügen. Siüdliches England. 


10. T. subplicata MANTELL. — Geol. of the South East of England pag. 127. Fig. 6. 7. 


Breit oval, 6°” breit, glatt, nur an den Kanten mit etwa 13 Falten. Die Bauchschale viel höher, 
fällt von der Mitte zur Stirn kaum, nach den Seiten sehr stark ab; der Sinus mit drei Falten und mit 
der Spitze gegen den Buckel der Bauchschale bisweilen etwas zurückgebogen. 

Obere Kreide auf Rügen. — Südliches England. 

Unterer Kreidemergel bei Münster, Vaels. 


11... octoplicata Sow. Tab. 118. Fig. 2. Brown Leth. Tab. 30. Fig. 9. 

Breit oval, bis 1° breit, mit etwa 50, vom Buckel an erkennbaren Falten, von denen 8 im fla- 
chen, steil abfallenden Sinus liegen. Bauchschale anfangs steil, aber schräg ansteigend und von der Mitte 
zur Stirn wieder allmählig abfallend. 

Obere Kreide auf Rügen? — England. 

Unterer Kreidemergel bei Ilseburg. 

Pläner bei Quedlinburg und Strehla unfern Dresden; Regensburg. 


12. T. Pisum Sow. Tab. 536. Fig. 6. 7. Bronw Leth. Tab. 30. Fig. 7. 


Mehr kreisrund, nur 3—6°‘ breit, mit 24—32 Falten und meist viel schwächerem Sinus; übri- 
gens wie die vorhergehende Art. { 
Pläner bei Dresden, Quedlinburg, Söhlde, Goslar, Sarstedt. — England. 


. 39 
.13. T. Mantelliana Sow. Tab. 537. Fig. 5. 


Abgerundet dreiseitig; 6° breit, ziemlich eben so lang, mit 15—19 deutlichen, gegen die Stirn 
hin breiter und ziemlich scharfkantig werdenden Falten, deren 3—5 im flachen Sinus liegen; übrigens 
der ZT. Pisum sehr ähnlich. 

Pläner bei Dresden, Oppeln, Goslar, Liebenburg. — Regensburg, England. 


14. T. plicatilis Sow. Tab. 118. Fig. 1. Manr. 1. c. Fig. 4. 


Der 7. ocitoplicata sehr ähnlich, aber breiter (9 und flacher, die Schlolskanten, wie bei den- 
vorhergehenden Arten nach auswärts gebogen; 40—70 flache Falten, von denen 12—18 in dem fast nur 
in der Stirnansicht deutlichen, unten geraden Sinus liegen. 

Pläner bei Dresden und Quedlinburg. — Obere Kreide in England. 


15. T. laevigata Nırss.? 


Bildet den Übergang zu T. alata. Ist (10°)sehr breit, etwas dreiseitig, und wird von 40 sehr 
feinen und selir flachen Falten bedeckt, von denen etwa.16 im Sinus liegen; dieser beginnt kurz nach 
der Mitte, ist breit, concav und in der Stirnansicht fast halbkreisförmig; die Schlolskanten sind stumpf- 
winkelig und etwas einwärts gebogen; die Seiten der flachen Dorsalschale sind flügelartig ausgebreitet; 
junge Exemplare sind gleichseitig dreieckig und haben noch gar keinen Sinus. 

Pläner bei Quedlinburg, Goslar, Sarstedt. - \ 


16. TI: alata Lamck. — Ar. Broxent. Descr. de Paris II. Tab. 4. Fig. 6. 


Breit oval, 1’ breit, scharfkantig, unten bogenförmig, mit 32—50 flach gewölbten, am Rande 
etwas gekielten Falten, von denen etwa 10 im tiefen, von der Mitte der Dorsalschale anfangenden, im 
Grunde concaven Sinus liegen; die Seiten dieser Schale sind flach ausgebreitet; die sehr stumpfwinkeligen 
Schlofskanten sind einwärts gebogen. Die Ventralschale ist viel höher und fällt, wie bei den fünf vor- 
hergehenden Arten, zur Stirn allmählig ab. 


Oberer Kreidemergel bei Gehrden. — Postelberg in Böhmen. 
17. T. ala MarkL. — T. alata Nırss. Tab.’4. Fig. 8. 


Ist verhältnilsmälsig noch breiter, unten gerade oder in der Mitte einwärts gebogen, hat sehr 
verdickte Ränder und 21 (—36) bis in den Buckel reichende, am Rande scharfe und hohe Falten, von 
denen sieben in dem schon vor der Mitte der Dorsalschale anfangenden, sehr tiefen Sinus liegen; übrigens 
‘wie vorige Art und von gleicher Grölse. 

Oberer Kreidemergel des Sudmer Berges bei Goslar. — Mörby. 


B. Dichotomae v. Buch. 


18. T. oblonga Sow. Tab. 535. Fig. 4. Bon quadrata Sow.® Geol. Trans. N. Ser. IV. 
Tab. 14. Fig. 9. x 


Eirund, bis 1” lang, mit 20—30 starken Falten; beide Schalen stark gewölbt. Schnabel vorste- 
hend, nicht übergebogen; Area scharfrandig; Rücken ‘der Dorsalschale flach. 

Hilsconglomerat bei Essen, Schandelahe und Schöppenstedt. 

Hilsthon des Elligser Brinkes. — Quader in England. 

Die Formen von Essen haben wenigere und seltener oder selbst gar nicht dichotomirende Falten; 
ihre Ventralschale greift an der Stirn nicht in die Dorsalschale ein; sie dürften daher der englischen 
Form näher stehen. Die von Puscn als 7. reticulata abgebildete, sehr schöne Form ist von 7. oblonga, 
gegen unsere frühere Ansicht, verschieden, aber gewils neu. 7. guadrata ist wohl nur ein Steinkern 
der 7. oblonga. 


19. T. auriculata N. — Tab. VII. Fig. 9. 


Länglich eirund, in der Mitte am breitesten, fünfseitig, an der Basis gerade oder gerundet, von 
zahlreichen, glatten, durch Einsetzen vermehrten Linien, deren man am spitzen Schnabel nur neun sieht, 
dicht bedeckt. Die Dorsalschale greift an der Stirn gegen die Bauchschale etwas ein und bildet einen 
sanften Bogen. Die Bauchschale ist in der Mitte undeutlich gekielt und hat neben dem Buckel zwei kleine 
Ohren, wodurch sich diese Art hauptsächlich von 7. substriata v. Scnr. unterscheidet. 

Hilsconglomerat bei Essen. 


20. T. striatula MAnTELL. — Geol. Sussex. Tab. 25. Fig. 7.8.12. Sow. Tab. 536. Fig.3.4.5. 
T. pentagonalis Pnırz. Yorksh. Tab. 1. Fig. 17. i 


Eirund fünfseitig, an der Basis sanft einwärts gebogen (emarginirt), 6’ lang, flach gewölbt, mit 
sehr zahlreichen, durch Einsetzung vermehrten, anfangs gekörnten Linien bedeckt, die indessen deutliche, 


40 


flache Zwischenräume haben. Die Bauchschale hat an den Buckeln jederseits ein kleines Ohr, an der 
Spitze des Schnabels zählt man etwa 10 Linien, am Rande etwa 60. 

Obere Kreide auf Rügen. 

Untere Kreide bei Peine und Teidensen. 

Unterer Kreidemergel bei Coesfeld. — Pläner in England. 


21... TE Defrancü BRONGNT. — Descr. de Paris Tab. 3. Fig. 6. Nırss. Tab. 4. Fig. 7. 


Von voriger Art kaum wesentlich verschieden, aber 1” bis 2’ grols und mit viel zahlreicheren, 
anfangs auch gekörnten Linien bedeckt, welche unmittelbar an einander liegen und deren man am spitzen 
Schnabel schon 30—45 zählt. Ohren der Bauchschale deutlich; auch die Dorsalschale bildet einen ohr- 
förmigen Rand der Area. 

Obere Kreide — in England. 

Oberer Kreidemergel bei Gehrden. 


22. T. chrysalis v. SchL. — Fausas Montagn. de St. Pierre. Tab. 26. Fig. 9. 


Spitz eirund, meist 2’, seltener bis 6° lang, der 7. striatula sehr ähnlich, aber mit bogenförmi- 
ger, nicht emarginirter Basis und meist ohne deutliches Eingreifen der Dorsalschale in die Bauchschale; 
die anfangs stärker gekörnten Linien vermehren sich nicht sehr schnell; bei einem Exemplare von 4 
Länge sieht man am Schnabel 11, am Rande 44. Die älteren Linien bleiben bis zum Rande etwas dicker 
als die jüngeren. Die Ohren der Bauchschale sind ziemlich grols. 

Obere Kreide auf Rügen. — Maestricht. 

Untere Kreide am Lindener Berge bei Hannover. 

Pläner bei Sarstedt, Alfeld, Münster. 


23. T. Gisii v. Hac. 


Gleichseitig dreieckig, unten abgerundet, 1, “”—3‘’ lang, mit 11—15 einfachen, bis in die Buckel 
fortsetzenden, stark gekörnten, etwas breiter werdenden, gerundeten Falten; die Bauchschale hat grolse, 
rechtwinkelige, horizontal abgestutzte Ohren. 

Obere Kreide auf Rügen. 


24. T. Faujasii N. — Faus. Montagn. de St. Pierre Tab. 26. Fig. 7. Unsere Tab. VII. Fig. 8. 


Länglich und spitz eirund, 1° —2’ lang, mit 9—11 fast alle einfachen, hohen, gerundeten, stark 
gekörnten, bis in den Schnabel fortsetzenden Falten; die meist flachere Bauchschale mit grofsen, ziemlich 
rechtwinkeligen, oben fast eine gerade Linie bildenden Ohren. Ist vielleicht die 7. vermicularis v. Schr. 
und soll von Derrance in Briefen als 7. Locellus bezeichnet sein. 

Obere Kreide auf Rügen. — Maestricht. 


25. T. pectita Sow. Tab. 138. Fig. 4. 


Fast kreisrund, gerundet fünfseitig, 6° —12’” lang und von stark gekörnten, durch Einsetzen 
(Tab. VII. Fig. 10. d.) stark vermehrten Linien bedeckt, deren man bei 6° Grölse einige 40 am Rande 
zählt; die Bauchschale ist breiter wie lang, flach und oben fast gerade abgestutzt, aber ohne gesonderte 
Ohren; auf dieser Abstutzung ruht die senkrechte, rechtwinkelige, gleichschenkelig dreieckige, flache Area, 
deren Höhe fast ein Viertheil der ganzen Höhe der Schale einnimmt; die Rückenschale ist gewölbt und 
biegt sich nur wenig zum Schnabel; gegen die Stirn hin erhält sie einen flachen Rücken, welcher am 
Rande zu einem flachen Sinus wird, in welchem etwa 8 Linien liegen. 

Pläner, untere Schichten bei Sarstedt. — Oberer Grünsand in England. 


26. T. ornata N. — Tab. VI. Fig. 10. 


Kreisrund fünfseitig, am Rande mit etwa 35 dicken, runden, glatten oder stark gekörnten, durch 
Einsetzen vermehrten Linien (Fig. c.), deren man am rechtwinkeligen, dicken, übergebogenen Schnabel 
nur 7 zählt; die Rückenschale ist stark gewölbt; die Bauchschale ganz flach oder dicht am Buckel auch 
stark gewölbt und allmählig abfallend; sie ist oben fast gerade abgestutzt und undeutlich geohrt; über ihr 
steht die niedrige, senkrechte, scharfrandige, ebene Area; beide Schalen sind sehr dick, am. inneren, brei- 
ten Rande scharf gekerbt und innen eben; es ist diese Art bisher mit der folgenden verwechselt. 

Pläner bei Strehlen, Weinböhla, Halberstadt und Sarstedt. 


Aloe IR gracilis v. SCHL. — Leonn. Taschenb. VII. Fig. 3. v. Buch. Terebr. Tab. 2. Fig. 35. 
T. rigida Sow. Tab. 536. Fig. 2. 


Dreiseitig kreisrund, bis 4” lang und dann am Rande mit 42 durch Einsetzen vermehr- 
ten, etwas gekörnten Längslinien, von denen 8 schon an dem zugespitzten, rechtwinkeligen, stark 
übergebogenen Schnabel stehen. Die Dorsalschale ist stark gewölbt und hat einen oft bis in den 
Schnabel hin etwas vertieften Rücken; die Bauchschale ist ganz flach, meist in der Mitte selbst etwas 


al 


vertieft; sie ist oben gerundet, nicht geöhrt und liegt aufihr unmittelbar die sehr kleine Schnabelöffnung;; 
eine Area ist kaum vorhanden. Beide Schalen sind dünn, am Rande nur sehr fein gekerbt und hat die 
Rückenschale innen zwei starke, gegen die Stirn ausstrahlende Furchen. 

Obere Kreide auf Rügen. — England. 

Unterer Kreidemergel von Osterfadd in Westphalen. 


28. T. pectiniformis Var. Hilseana N. — Oolith. Tab. 18. Fig. 9. 


Fünfseitig, beim Anfange der Randkanten, welche nach der abgerundeten, schmalen Basis zusammen- 
laufen, am breitesten und mit sehr stumpfwinkeligen, etwas einwärts gebogenen Schlofskanten; die 
Bauchschale oben fast gerade abgestutzt und die senkrechte, flache, scharfkantige Area tragend; an der 
Stirn greift sie in die gerückte Oberschale etwas ein; jede Schale wird von 28 dichotomen, breiter werden- 
den, ziemlich scharfen Falten bedeckt. 7. pectiniformis aus der oberen Kreide von Maestricht ist schmä- 
ler, mehr gerundet, hat etwas auswärts gebogene Schlolskanten, eine unten ganz gerade Area und mehr 
gerundete,. durch Einsetzen vermehrte Falten. 

Hilsconglomerat bei Schandelahe. 


C. Loricatae v. Bucn. 
29. T. pulchella Nıuss. Tab. 3. Fig.f4. — Unsere Tab. VI. Fig. 11. 


Kreisrund, 4° grofs; Rückenschale gewölbt, in der Mitte mit einem tiefen, schmalen, bis in den 
Buckel fortsetzenden Sinus; die Bauchschale ist ganz flach oder concav und hat in der Mitte einen brei- 
ten Sinus; oben ist sie fast gerade abgestutzt und steht auf ihr die senkrechte oder etwas übergebogene, 
ebene, scharfrandige Area. _ Jede Schale wird von 14—20 dichotomen Falten bedeckt, ‘von denen man 8 
schon am Schnabel sieht; letzterer ist spitz, rechtwinkelig, stark übergebogen und hat eine punctförmige 
Öffnung. 

Obere Kreide auf Rügen. — Charlottenlund in Schonen. 


30. T. canaliculata N. — Tab. VII. Fig. 12. 


Länglich eirund bis fast kreisrund; die gewölbte Dorsalschale hat vom Schnabel zur Stirn eine 
tiefe Furche und jederseits drei stärkere Falten, zwischen welche sich, gegen den Rand hin, wohl noch 
eine kürzere zwischenlegt; die Bauchschale ist flach gewölbt, herzförmig, hat in der Mitte eine breitere, 
daneben drei schmälere Falten, und ist oben fast gerade abgestutzt; über ihr steht die flache, fast gleich- 
seitig dreieckige, etwas zurückgebogene Area, welche fast halb so hoch, wie die ganze Schale ist und oben 
eine grolse, runde Öffnung, zeigt. 

Hilsconglomerat bei Essen. 


31. T. Bronniä v. Hac. 


Queer oval, etwas fünfseitig, sehr dünnschalig, 1%,” breit und am Rande wellenförmig; die 
Bauchschale flach, in der Mitte mit flachem Sinus und beiderseits mit drei schwachen Falten; oben ist 
sie gerade abgestutzt und trägt die niedrige, flache, etwas zurückgebogene, scharfrandige Area ohne Delti- 
dium und mit hoher, dreiseitiger, langschenkeliger Mündung; die Dorsalschale ist flach gewölbt, hat in 
der Mitte einen flachen Sinus und jederseits drei flache Falten; ihre Schlofskanten sind gerade und sehr 
stumpfwinkelig. . 

Obere Kreide auf Rügen. 


D. Cinctae v. Bucn. 
32. T. decemcostata N. — Tab. VII. Fie. 13. 


Breiter als lang; die Bauchschale halb kreisrund, flach gewölbt und mit zehn, weit von einander 
und am Rande vorstehenden, runden, hohen Rippen, welche mit denen der andern Schale zusammentreffen 
und nicht damit abwechseln; jene ist oben gerade abgestutzt und trägt die niedrige, tlache, etwas zurück- 
gebogene Area mit grolser, runder Mündung. Die Rückenschale ist etwas gewölbter. 

Hilsconglomerat bei Essen. 


33. T. brevirostris N. — Tab. VII. Fig. 7. 


Eirund dreiseitig, Basis fast gerade, mit gerader Stirnlinie; beide Schalen in der Mitte mit 
schwacher, von der geradlinisten Stirn bis zum Buckel reichenden Bucht und mit 30 zum Theil dichoto- 
men, etwas scharfen, breiten Falten; Bauchschale oben gerundet und hier am gewölbtesten. Dorsalschale 
wenig vorragend, mit recht- oder stumpfwinkeligem, spitzen, kleinen, wenig übergebogenen Schnabel, 
punctförmiger Öffnung, kleiner, stumpfkantiger Area und umfassendem Deltidium. Nur aus Verzweiflung 
haben wir dieser Art, welche L. v. Bucu für die wahre 7. Pisum Sow. hält, hier einen Platz angewiesen. 

Pläner bei Sarstedt, und zwar in den unteren Lagen. 


Roemer, d. Versiein. d. nordd. Kreidegebirges. 6 


42 


D. Laeves v. Buch. 
a) Arten, deren Rückenschale an der Stirn gegen die Bauchschale mehr weniger eingreift. : 


34. T. curvirostris Nıuss. — Tab. 4. Fig. 2. 


Eirund, mehr weniger dreiseitig, unterhalb der Mitte “am breitesten, bis 18° Jang; Bauchschale 
flach gewölbt; Rückenschale viel gewölbter, mit undeutlich gekantetem Rücken, gegen die Bauchschale 
etwas eingreifend; Schnabel spitzwinkelig, stark übergebogen, mit grofser, runder, die Bauchschale fast 
berührender, senkrechter Ofnung; die Area ist nicht gesondert, sondern oben allmählig in die Seiten 


übergehend; Deltidium schmal und hoch und von der übergebogenen Öffnung fast verdeckt. 
Hilsconglomerat bei Essen. — Grünsand bei Koepinge. 


35. T. pectoralis N. — Tab. VI. Fig. 19. 


Kreisrund fünfseitig; die Stirn ist etwas abgestutzt; die Seiten bilden einen regelmälsigen Bogen. 
Die Dorsalschale ist gekielt, doppelt so stark gewölbt, als die Bauchschale, hat stumpfwinkelige, gerade 
Schlofskanten, steht wenig vor, hat einen stark übergebogenen Schnabel und eine grölsere, die Bauchschale 
berührende und das Deltidium verdeckende Mündung; die etwas scharfkantige Area ist sehr niedrig, fast 
verschwindend. Die Bauchschale steigt vom Buckel sehr steil an, erreicht vor der Mitte die grölste 
Höhe und verflacht sich dann nach allen Seiten; an der Stirn wird sie von der Rückenschale deutlich in 
die Höhe gehoben. Beide Schalen sind fein gekörnt. 

Hilsconglomerat bei Essen. 


36. T. longirostris WaAuLe. — Nırsson Tab. 4. Fig. 1. Oolith Tab. 18. Fig. 13. Unsere 


Tab. VII. Fig. 16. An T. praelonga Sow. Geol. Trans. N. Ser. IV. Tab. 14. Fig. 14, a. aus dem 
Quader von England? 


Eirund, etwas ungleichseitig, bis 2’ lang, mehr oder weniger dreiseitig, unterhalb der Mitte am 
breitesten, mit sehr spitzwinkeligem, langen, geraden, gar nicht übergebogenen, oben durch die grolse 
Öffnung abgestutzten Schnabel; Area kaum etwas gesondert; Deltidium sehr hoch und großs; die gröfsere 
Schale etwas stärker gewölbt und an der Stirn mehr oder weniger stark eingreifend. 

En Hilsconglomerat bei Essen, Schandelahe, Vahlberg a. d. Asse und Schöppenstedt. — Grünsand 
in Schonen. 

Die bei Nırsson abgebildete, schwach längsliniirte Form scheint zwischen den beiden, von uns 
abgebildeten, in der Mitte zu stehen. Das Tab. VIL. Fig. 16. dargestellte Exemplar ist sehr flach gewölbt 
und zeigt auf dem Rücken beider Schalen in der mittleren Schicht sehr deutlich eine ziekzackförmige 
Sutur, welche die von L. v. Bucu ausgesprochene Ansicht, die Terebrateln als aus zwei Individuen ver- 
wachsen zu betrachten, unterstützen dürfte. ’ 


37. T. ovoides (lata) Sow. Tab. 100. Gemırz Tab. 8. Fig. 5. 


Eirund, bis 2” grols, unterhalb der Mitte am breitesten, von concentrischen, starken Runzeln 
bedeckt. Die Dorsalschale ist gewölbter, hat einen fast rechtwinkeligen, wenig übergebogenen Schnabel, 
eine grofse, gegen die Axe der Schalen schräg stehende Mündung, eine oben abgerundete, flach geohrte 
Area und ein breites, aber sehr niedriges Deltidium; die Schloflskanten sind etwas auswärts gebogen und 
fast so lang als die Randkanten; die Stirn ist etwas niedergebogen. 

Grünsand im Tunnel bei Oberau und im Elbstollen. — Quader in England. 


38. T. subundata PıutL. — Yorksh. Tab. 2. Fig. 25. a. Unsere Tab. VII. Fig. 15. 


Ein längliches Fünfeck mit einwärts gebogener Basis; die Rückenschale ist etwas gewölbter, hat 
stark spitzwinkelige, gerade Schlofskanten und durch Abrundung stumpfwinkelig damit verbundene Rand- - 
kanten, die Öffnung ist grols und schräg; die Area unregelmälsig gititerförmig gestreift, oben etwas 
stumpf gekantet, unten flach geohrt; das Deltidium schmal und breit; der Schnabel ist wenig übergebogen. 
Die fast ein Viertheil kürzere Bauchschale hat einen oben vorragenden, stumpfen Buckel und von der 
Mitte zwei zu den Ecken der Basis divergirende, ziemlich starke Falten, denen auf der Dorsalschale zwei 
sehr schwache, nur angedeutete Furchen entsprechen. Die Stirnlinie ist stark wellenförmig; beide Scha- 
len sind oft von starken Anwachsungs-Runzeln bedeckt. 

Hilsconglomerat bei Essen. — Speeton-Thon in Yorkshire. Das von hier bei Purries. sub a. 
abgebildete Exemplar unterscheidet sich anscheinend nur durch gerade, nicht ausgerandete Basis; das sub 
b. gezeichnete gleicht sehr der zu den Cinctae gehörenden, noch nicht beschriebenen Terebratel aus dem 
Neocomien von Neuchatel. 


39. T. perovalis Sow. Oolith. Tab. 2. Fig. 3. 


Länglich und spitz eirund, 2’ 6 lang, hat ziemlich gleichförmig, nicht sehr stark gewölbte, 
undeutlich längsgestreifte Schalen, ist in der Mitte am breitesten und verbinden sich die Schlols- und 
Randkanten im Bogen, nicht im abgerundeten Winkel. Die Rückenschale ist von der Mitte an undeutlich 


u 


43 


gekielt und beiderseits mit einer flachen Rinne versehen, denen auf der Bauchschale zwei Falten entspre- 
chen; Stirnrand stark wellenförmig; der Schnabel ist stark übergebogen. 

Hilsthon des Elligser Brinkes. 

Hilsconglomerat bei Vahlberg a. d. Asse. 


40. T. biplicata Sow. "Tab. 90. Oolith. Tab. 18. Fig. 10. 


Eirund, bis 2” grofs, gerundet fünfseitig, mit ziemlich stark gewölbten, weit unterhalb der 
Mitte am breitesten Schalen; die Verbindung der Rand- und Schlolskanten geschieht in einem abgerunde- 
ten, stumpfen Winkel. Die Dorsalschale ist von der Mitte bis zur Stirn scharf gekielt, und trägt daneben 
jederseits eine tiefe Rinne, welchen auf der Bauchschale zwei starke Falten entsprechen; äulserlich von 
diesen liegt noch eine starke, breite Bucht. Der Schnabel ist etwas spitzwinkelig, wenig übergebogen, 
und hat eine grolse, schräge Mündung. Area oben nicht begränzt; Deltidium ziemlich hoch und breit. 
Stirnlinie stark wellenförmig. 

Hilsconglomerat von Schöppenstedt und Vahlberg a. d. Asse. 

Grünsand an der Waterlappe bei Werl. 

Quader und Grünsand in England; aus dieser Bildung zuerst bei Sowersy abgebildet. 


41. T. Sella Sow. Tab. 437. Fig. 1. Unsere Tab. VII. Fig. 17. (T. biplicata.) 


Unterscheidet sich von 7. Biplicata dadurch, dafs die Breite eben so beträchtlich als die Länge 
ist, und fast in der Mitte der Länge liegt. Die Wölbung ist meist geringer; der Schlofskantenwinkel 
ein rechter oder etwas stumpfer; die Schlofs- und Randkanten sind im abgerundeten rechten Winkel ver- 
bunden; der Schnabel ragt wenig hervor und ist die grolse Öffnung nur durch ein niedriges Deltidium 
von der Bauchschale getrennt. 

Hilsconglomerat bei Vahlberg a. d. Asse, Schöppenstedt und Essen. — Quader in England. 

Alle vorstehenden -Formen lassen sich als Varietäten einer einzigen Art mit demselben Rechte 
zusammenfassen, wie die verschiedenen zu T. carnea und T. plicatilis gezählten Bildungen; von den ähn- 
lichen Formen des oberen Juragebirges scheinen sie sich nur im Allgemeinen durch weniger übergeboge- 
nen Schnabel und höheres, dort meist ganz verdecktes Deltidium zu unterscheiden. Die drei zunächst 
folgenden Arten zeichnen sich durch grölsere Wölbung der Schalen, Mangel eines vorstehenden Kieles 
der Dorsalschale, welcher allen obigen Formen mehr weniger zukommt, und einen stark übergebogenen, die 
Bauchschale berührenden Schnabel aus; sie können als Z. semiglobosa vereinigt werden. 


42. T. semiglobosa Sow. Tab. 15. Fig. 9. 


Etwas länger (1°) als breit, rund, in der Mitte am breitesten, kugelförmig gewölbt. Die Dor- 
salschale ist halbkreisföormig gewölbt, die Bauchschale weniger. Der Schnabel ist stark umgebogen, hat 
kaum rechtwinkelige Kanten, berührt die Bauchschale und verdeckt das Deltidium; die Area ist oben 
gerundet; der Seitenrand stark S-förmig, die Stirnlinie deutlich wellenförmig gebogen. Die Schalen sind 
ganz glatt und zeigen gegen die Stirn hin, an welcher die gröfsere Schale in die kleinere nur wenig ein- 
greift, weder Falten, noch zwischenliegende Rinnen. 

Pläner bei Strehlen und Weinböhla unweit Dresden, Hohendorf unweit Teplitz, bei Quedlinburg, 
Goslar, Sarstedt, Alfeld und Neuhaus. 


43. T. intermedia Sow. Tab. 15. Fig. 8. 


Unterscheidet sich durch beträchtlichere (18) Gröfse, schwächer gebogenen Seitenrand und stär- 
ker gebogene Stirnlinie, von welcher auf der Bauchschale eine schwache Rinne und zwei begleitende 
schwache Falten fast bis zur Mitte der Schale aufsteigen; auf der Rückenschale sind entsprechende Falten 
und Rinnen nur sehr schwach angedeutet. 

Pläner bei Quedlinburg und Goslar. 


44. T. obesa Sow. Tab. 438. Fig. 1. 


Wird über 2 grols, ist etwas länglicher, an den Seiten sehr stark S-förmig gebogen und hat 
einen aufgeschwollenen, stark übergebogenen Schnabel. Wir rechnen mit Zweifeln eine Form hierher, 
welche oben ziemlich stark zugespitzt ist, unten, fast so stark wie 7. biplicata, mit Falten und Rinnen 
versehen ist und einen wenig übergebogenen Schnabel mit sehr grofser, die Bauchschale einige Linien 
weit bedeckenden, schräg abgestutzten Mündung hat; sie ist an den Seiten fein längsgestreift und findet 
sich in der 

Oberen Kreide auf Rügen. : 

Die folgenden Formen bilden eine kleine Familie, die Cretaceen v.B. Sie zeichnen sich durch 
eine stumpf gekielte, oben wenig vorstehende Rückenschale, stark übergebogenen, zugespitzten, freilich 
selten vollständig erhaltenen Schnabel mit sehr kleiner Öffnung, ein davon verdecktes Deltidium und 
durch die oberen Seitenrände der Bauchschale, welche etwas vorspringen und so eine Rinne bilden, aus. 
Die Stirnlinie ist nur wenig niedergedrückt. 


6* 


44 


45. T. carnea Sow. Tab. 15. Fig. 5. 6. T. vulgaris orbicularis v. ScHLoTH. 


Fast kreisrund, 1’ grofs, wenig fünfseitig, ih der Mitte am breitesten und gewölbtesten; beide 
Schalen gleichmäfsig und ziemlich stark gewölbt; der Schnabel ist kurz, dick, stark umgebogen, etwas 
stumpfwinkelig, mit sehr kleiner, die Bauchschale berührenden Mündung. Die Oberfläche ist häufig von 
runden, erhabenen Puncten dicht besetzt und dadurch scharf anzufühlen. 

Obere Kreide auf Rügen. — England. 

Untere Kreide bei Peine und Hannover. 

Pläner bei Dresden, Oppeln, Quedlinburg, Goslar, Alfeld, Iburg. 


46. T. subrotunda Sow. Tab. 15. Fig. 1. 2. T. punclala Sow. Tab. 15. Fig. 4. T. Lens Nırss. 
Tab. 4. Fig. 6. 


Ist viel flacher gewölbt, meist etwas grölser und etwas vierseitig, indem die Verbindung der 
Schlofs- und Randkanten einen undeutlichen, abgerundeten Winkel bildet. 
Obere Kreide auf Rügen. — England, Schonen. 


47. T. ovata Sow. Tab.15. Fig.3. Nırss. Tab. 4. Fig.3. T. elongata Sow. Tab. 435. Fig. 1.2. 


- Unterscheidet sich nur durch breit eirunde Gestalt, bei der die gröfste Breite in der Mitte liegen 
bleibt; die Wölbung der Schalen ist ziemlich beträchtlich; der Schlolskantenwinkel ist ziemlich ein rech- 
ter; bei 7. elongata läuft der Schnabel etwas weniger spitz zu. 

Unterer Kreidemergel bei Lemförde, hier-bis 18'' lang. 

Pläner bei Dresden, Goslar, Sarstedt, Iburg. 


48. T. minor Nıuss. Tab. 4. Fig. 4. 


Ist Jänglich eirund, in der Mitte am breitesten, ziemlich stark gewölbt und hat einen weniger 
übergebogen Schnabel, die Schlofskanten bilden einen spitzen Winkel. Wird bis 1” grols. 
Oberer Kreidemergel bei Gehrden und Goslar. 
Pläner bei Alfeld. 


2 49. T. incurva v. SCHLOTH. v. Buch Terebr. Tab. 2. Fig. 40. 


Länger (1) als breit; ein am Schnabel verlängertes Fünfeck. Rückenschale flach, unterhalb der 
Mitte zu einer tiefen Bucht mit gerundeten Seiten niedergedrückt; Bauchschale in der Stirnansicht halb- 
kugelförmig gewölbt; Schnabel rechtwincklig, klein, umgebogen, mit sehr kleiner Öffnung. 

Pläner bei Quedlinburg; was wir von dort besitzen, ähnelt sehr der 7. plicatilis und sieht 
man an der Stirn wirklich Andeutungen von Falten. 


b) Arten, deren Bauchschale an der Stirn gegen die Rückenschale eingreift. 
50. T. longa N. Oolith. Tab. 18. Fig. 12. 


Länglich eirund, fast doppelt so lang als breit, sehr gewölbt und stumpfrandig; die grölste Breite 
liegt unterhalb der Mitte; der Schnabel ist gerade, nicht übergebogen, durch die grolse Offnung abge- 
stutzt, hat eine hohe, oben gerundete Area und ein senkrechtes, grolses Deltidium. An der Stirn greift 
die Bauchschale sehr stark in die Rückenschale‘ein, ohne einen Sinus zu bilden. 

Hilsthon des Elligser Brinkes. 

Hilsconglomerat bei Schöppenstedt. . 


51. T. arcuata N. Tab. VII. Fig. 18. 


Eirund, klein, in oder unterhalb der Mitte am breitesten, an der Stirn etwas abgestutzt, beide 
gleich- und in der Mitte am stärksten gewölbte Schalen sind sehr fein punctirt und zeigen gegen die 
Ränder hin feine gebogene, ausstrahlende, rechtwinkelig auf den Rand stolsende, ‘etwas schuppige flache 
Linien; der Schnabel ist wenig übergebogen, die Offnung grols und schräg, die Area oben gerundet, das 
Deltidium breit und hoch. An: der Stirn greift die Bauchschale wenig, aber deutlich in die Rücken- 
schale ein. 

Hilsconglomerat bei Essen. 


52. T. Becksi N. Tab. VII. Fig. 14. 


Oval, mehr weniger dreiseitig; die Dorsalschale hat einen breiten, deutlichen, flachen Rücken 
und ist daneben stark zusammengedrückt; die Schlofskanten sind spitzwinkelig; der Schnabel ist kurz, 
gerade, nicht übergebogen und trägt oben eine ziemlich grolse Öffnung; das Deltidium breit, weniger 
hoch und mit einen scharfen Kante; Area fehlt. Die Bauchschale ist stark gewölbt, fängt schon vor 
der Mitte ihre Länge an, in die Rückenschale einzugreifen und setzt dies bis zur Stirn gleichmälsig fort. 

Pläner am Harzrande und bei Grass unweit Ahaus in Westphalen. 


= 


45 


53. T. pumila Sow. T. concava Lamcx. Magas pumilus Sow. Tab.119. Bronx. Leth. Tab. 30. 
Fig. 1. 


Kreisrund vierseitig, bis 6“ lang; Rückenschale stark und gleichmäfsig gewölbt, stumpf gekielt, 
wenig vorstehend. Schnabel spitz, klein, stark übergebogen, mit sehr kleiner Öffnung; Area scharfrandig; 
Deltidium fehlend. Die Bauchschale ist sehr flach gewölbt, oben horizontal abgestutzt und greift an der 
Stirn sanft gegen die Rückenschale ein. 

Obere Kreide auf Rügen. — England, Frankreich. 


B. Conchiferen. 


Ostrea Lamck. 
A. Gefaltete Arten. 


KO) macroptera Sow. Tab. 468. Fig. 2. 3. O. diluviana Goror. Tab, 75. Fig. 4. 0. retusa 
Sow.? bei FırrTon Tab. 14. Fig.4. O. pectinata GoLpr. Tab. 74. Fig. 7.? 


. Eirund dreiseitig, bisweilen seitlich gebogen, bis 4” lang, dickschalig, hinten gewölbt, vorn ver- 
flacht und mit flachem, grolsen, undeutlich geschiedenen Ohre. Unterschale meist ganz angewachsen; die 
obere mit (20) hohen, scharf -gekielten, an Höhe schnell zuirehmenden, undeutlich dichotomen, vom Buckel 
‘ ausstrahlenden, auf dem Ohre kleineren und zahlreicheren, auf dem Rücken oft undeutlichen Falten, 
welche am dicken Rande scharfe, spitze sägenförmige Zähne bilden. Der breit nierenförmige Muskelein- 
druck liegt in der Nähe des Schlosses auf dem flachen Ohre; die innere Schale ist hinten oft blasig. 

Hilsconglomerat bei Essen. — Gault und Quader im südlichen England, 


2. ©. subcomplicata N. Oolith. Nachtr. pag. 21. 


Eirund oder kreisrund, bis 5” grofs, gewölbt; die untere ist am Rücken angewachsen und laufen 
von hier zahlreiche, einfache, ‚schmale, gerundete Falten zum Rande. 
Hilsconglomerat bei Schandelahe und Schöppenstedt, 


3. ©. pectinata LameK. 0. carinata Gowor. Tab. 74. Fig. 6. Bronn. Leth. Tab. 32. Fig. 2. 


Gleichschalig, ‘bis 4” lang, schmal (1), linearisch, seitwärts gebogen, mit senkrechten, geraden 
Seiten und einer schmalen, glatten Längsrinne des Rückens, an deren Rändern zahlreiche, scharfgekielte, 
ungetheilte Falten entspringen. Der Rand ist sägenförmig gezähnt. Oben bildet die vordere Seite eine 
nicht sehr grolse, ohrförmige, etwas dreieckige Erweiterung. S 

Hilsconglomerat hei Essen. 


4. O. carinata LamcK. Brons. Descr. de Paris Tab. 3. Fig. 11. 0, prionota Goupr. Tab. 74. 
Fig. 8. O..diluviana Nırss. Tab. 6. Fig.1. O. rectangularis N. Oolith. Tab. 18. Fig. 15. ©. gregaria! 
Koch Tab. 6. Fig. 2. 


Wie vorige Art; die (20—40) Falten entspringen aber auf der Mitte des Rückens selbst, abwech- 
selnd und undeutlich dichotomirend; der Rücken ist flach oder gewölbt; die Seiten sind bald steil senk- 
recht, bald schräg. 

Pläner bei Sarstedt. — Oberer Grünsand bei Lyme Regis. 

Quader bei Tharand, Schandau und am Hüls im Osnabrückschen. 

Hilsconglomerat bei Schöppenstedt, Schandelahe, Essen und Vahlberg an der Asse. 

Hilsthon am Elligser Brink. 


EB 


9... ©. serrata DEFR. Beone. 1. c. Fig. 10. Goupr. Tab. 74. Fig. 9. Ostracites ungulatus v. SCHLOTH. 


Den beiden vorigen noch sehr ähnlich, äber meist weniger gebogen; der Rücken ist flach 
gewölbt und entspringen auf ihm dichotomirend die stumpfrückigen, knotigen, weniger hohen Falten, in 
deren Zwischenräumen man einzelne runde Gruben bemerkt. - 

Oberer Grünsand der Wateriappe bei Werl in Westphalen. 


6. ©. flabelliformis NILSS Tab. 6. Fig.4. Goxuor. Tab. 76. Fig.1. O.semiplana Sow. Tab. 489. 
Fig. 3. Sa 


Schief kreisrund, 1”—3“ grols, mehr weniger gewölbt, mit einzelnen gerundeten, ausstrahlenden, 
dichotomen oder abwechselnd kürzeren, bisweilen erst in der Nähe des Randes anfangenden, oder auch 
ganz unregelmälsigen (12) Falten. Schlofs klein, dreiseitig mit vorstehendem, scharfen Rande; Muskel- 
eindruck halbkreisrund, in der Mitte der Länge vor der Mitte der Breite liegend. Der Rand der Schalen 
ist wellenförmig und nicht scharf gezähnt. ö 

Oberer Kreidemergel bei Gehrden und Halberstadt. 

Unterer Kreidemergel bei Lemförde und Coesfeld. 


1" 
P) 


46 


7. ©. sulcata BLUMENBACH. Spec. Arch. Tab.1. Fig.3. Gotor. Tab. 76. Fig. 2. 


Unregelmälsig eirund, 17”—2” lang; Oberschale mit einem gewölbten, glatten Längskiele und 
einfachen, runden, davon ausstrahlenden Falten. Schlofs der angewachsenen Unterschale herabgebogen. 
Oberer Kreidemergel bei Gehrden und Halberstadt. 


8. CO. armata GoLDpF. Tab. 76. Fig. 3. 


Fast rautenförmig, 2’”—3’ lang; Oberschale flach gewölbt, mit ausstrahlenden, zum Theil dicho- 
tomen, ziemlich hohen und scharfen, gebogenen, lappig schuppigen Falten, welche einzelne, röhrenförmige, 
längere und abstehende Schuppen tragen. > 

Oberer Kreidemergel bei Dülmen in Westphalen. 


B. Glatte Arten. 
9. O. lateralis NILsS. (%) GoLpr. Tab. 82. Fig. 1. 


Länglich eirund, etwas vierseitig, bis 1” lang, mit vorwärts gebogenen Buckeln. Oberschale 
flach mit (10) regelmäfsigen, concentrischen Linien; Unterschale tief, blättrig gestreift, mit angewach- 
senen Buckeln. . 

Hilsconglomerat bei Essen. 


10. O. Hippopodium NILSS. (°) Goror. Tab. 81. Fig. 1. 


Fast kreisrund oder oval, 3” grols, flach; Oberschale flach, seltener gewölbt, mit unregelmäfsig 
verlaufenden oder etwas ansteigenden Rändern; Unterschale mit.der ganzen Fläche aufgewachsen und am 
Schlosse ohne Seitenerhöhung; von da an steigen ihre Ränder einige Linien hoch fast senkrecht empor; 
Schlofsrinne bald breit, bald schmal. 

Ebendort. 


11. O. Gehrdensis N. Tab. VII. Fig. 1. 


Länglich rautenförmig, schief, fast gleichschalig, flach zusammengedrückt, concentrisch blättrig 
gestreift und mit grolsen concentrischen Furchen, deren Zwischenräume etwas breiter und gewölbt sind; 
Buckel klein, spitz, von einander abstehend; Schlofs breiter als hoch, blättrig mit fast gleichseitig drei- 
eckiger, vertiefter Bandgrube; Muskeleindruck in der Mitte der Schalen, unten vorstehend und halb- 
kreisrund. 

Oberer Kreidemergel bei Gehrden. 


12. O. minuta N. Tab. VII. Fig. 2. 


Fast kreisrund, 2’ grofs, etwas schief; Unterschale aufgewachsen mit schmalen, aufrecht ste- 
henden, fein gefalteten, dünnen Rande. Oberschale flach gewölbt, mit feinen concentrischen,. etwas blät- 
terigen Anwachsungslinien. 

Pläner bei Sarstedt; sitzt auf Ananchytes analıs. 


Gryphaea Lamcx. 


G. vesicularis LAmcK. Goror. Tab. 81. Fig. 2. Bronw. Tab. 32. Fig. 1. (Ostrea, vesicularis und 


biauriculata Lamer.; Ostracites mysticus und Gryphites iruncatus v. ScHL.; Gryphaea. conveza und 
mutabilis Morton Gr. globosa Sow. 


Fast kreisrund, bis 3” grofs. Unterschale halbkugelig, vorn meist’mit deutlichem Lappen, 
oben mit übergebogenem oder mehr weniger abgestutzten Buckel und überall von blättrigen Anwachsungs- 
streifen bedeckt; die obere Schale ist flach oder concav und zeigt vom Buckel ausstrahlende feine Linien, 
einen Stern. = 

Obere Kreide auf Rügen. — England; Frankreich. 

Oberer Kreidemergel bei Gehrden. 

Untere Kreide hei Peine. 

Unterer Kreidemergel bei Lemförde, Coesfeld. 

? Hilsconglomerat bei Essen. 


Exogyra Sow. 


1. E.(Gryphaea) Columba Lamck. Sow. Tab. 383. Fig. 1. 2. Goxor. Tab. 86. Fig. 9. 
Bronn. Leth. Tab. 31. Fig. 10. ! 


Fast kreisrund, bis 4” grols, glatt; Oberschale flach, kreisrund, concentrisch fein gestreift. Un- 
terschale sehr tief, vorn deutlich gelappt, mit erhabenem, hakenförmig vortretenden, schlanken Buckel, 


47 


welcher fast in der Mitte der Breite steht, schnell dünner wird und sich nur mit einer Windung seiner 
Spitze nach links wendet; der Rücken ist oft mit feinen divergirenden Streifen besetzt. Hat noch sehr 
das Ansehen einer Gryphäe. 

Quader bei Niederschöna, Dippoldswalde, Tyssa, Pirna, Schandau in Sachsen und in der Graf- 
schaft Glatz. 


2. E. sinuata Sow. Tab. 336. Puıwrıps Yorksh. Tab. 2. Fig. 23. E. Aguila Gouor. Tab. 97. 
Fig. 1. E. propingua N. Oolith. 


Fast kreisrund, vorn zu ein Sechstheil gerade abgestutzt, bis 6° lang, mit blättrigen Anwach- 
sungsstreifen; untere Schale vor der Mitte mit stumpfem, knotigen Kiele und kleinem, einwärts gerolltem 
Buckel. Obere Schale flach, hinten sehr verdickt und mit dicken, dichten, aufrechten, concentrischen 
Blättern; ihr kleiner Buckel ragt nicht über den etwas gebogenen Vorderrand hervor und ist spiralförmig 
eingerollt; der Muskulareindruck ist vertieft und liegt in der Mitte. Vielleicht gehört hierher auch 
E. laevigata Sow. aus dem Englischen Quader und E. Couloni Vorrz. aus dem Neocomien der Schweiz. 

Hilsthon des Elligser Brinkes bei Alfeld. — Yorkshire. 

Hilsconglomerat bei Schandelahe, Schöppenstedt, Vahlberg und Essen. — Quader in England. 


3. E. subcarinata v. MÜNSTER. Goror. Tab. 97. Fig. 4. E. conica Sow. Tab. 605. Fig. 3.? 


Gerundet dreiseitig, fast gleichseitig, 18‘ lang; Unterschale glatt, vor der Mitte der Breite 
stumpf und etwas knotig gekielt, hinten gewölbt, vorn eine gerade ebene Fläche bildend, auf deren Mitte 
innen ein fast kreisrunder, oben abgestutzter Musculareindruck liegt; auf jener Fläche ist auch der kleine 
spiralförmige Buckel eingewachsen. 3 

Hilsconglomerat bei Essen. 


4. E. conica Sow. Tab. 26. Fig. 3. E. plicata, recurvata Sow. Tab. 26. Fig. 2. 4. 


Eirund, bis 1“ grofs, glatt; Unterschale tief, hinter der Mitte ganz stumpf gekielt, hinten steil, 
vorn flach gewölbt; Buckel oben stark vorstehend, dann schnell verdünnt zur Seite gebogen und an der 
vorderen Seite spiralföürmig anliegend; bisweilen ist die ganze vordere Seite, oft nur der Buckel, ange- 
wachsen gewesen. Die bei Gorpruss unter diesem Namen abgebildeten Formen halten wir für verschieden. 

Hilsconglomerat bei Essen. 


5. E. plicatula Lamck. E. undata Goror. Tab. 86. Fig. 10. 


Unterschale eirund, 6° —18' lang, sehr tief, in der Mitte stumpf gekielt und von etwa 30—40 
feinen, bisweilen dichotomen, dicht an einander liegenden, durch eine scharfe Furche getrennten, aus- 
strahlenden Falten bedeckt; der Buckel ist dick und steht, wenn er unverletzt ist, über die Vorderseite 
hervor; bald ist nur der Buckel, bald die ganze vordere Seite angewachsen gewesen. 

Hilsconglomerat bei Essen. 


6. KH. haliotoidea Sow. Tab. 25. Goror. Tab. 88. Fig. 1. 


Oval, 1”—3” lang, concentrisch blättrig gestreift; Oberschale fach, mit dickem, dicht und fein 
queergestreiften Hinterrande und kleinem, kurzen, eingewachsenen, spiralförmigen Buckel; Unterschale 
mit Ausnahme des niedrigen, aufrechten, hinteren Randes angewachsen. 

Hilsconglomerat bei Essen und Schandelahe. — Oberer Grünsand in England. 

Hilsthon des Elligser Brinkes. 


7. E. undata Sow. Tab. 605. Fig. 6. 7. ® E. spiralis Var. N. Oolith. 


Spitz eirund bis kreisrund, 6“ —1” lang; Oberschale mit kleinem, eingerollten Buckel, flach und 
hinten mit dickem, senkrechten Rande, auf welchem concentrische, dicke, dichotome Blätter dicht über 
einander liegen und von hier schwächer über die Fläche der Schale, wellenformig gebogen, verlaufen. 
Der grofse Muskeleindruck liegt vorn und in der Mitte der Länge. 

Hilsthon des Elligser Brinkes. 

Hilsconglomerat bei Schandelahe und Schöppenstedt. 


8. E. subplicata N. Oolith. Tab. 18. Fig. 17. 


Spitzeirund bis kreisrund, concentrisch gestreift, 6 —15‘ lang; Unterschale am Buckel oder 
an der ganzen vorderen Seite angewachsen, etwas hinter der Mitte stumpf gekielt und mit 6—20 aus- 
strahlenden, mehr weniger dicht beisammenstehenden Falten; oben am Vorderrande ist sie bisweilen (fast 
an E. canaliculata erinnernd) ausgeschweift. Die Oberschale ist flach und am etwas verdickten Hinter- 
rande grob gezähnt; der Buckel ist klein, spiralförmig und eingewachsen. = 

Hilsconglomerat bei Schöppenstedt und Schandelahe. 


48 


9. E. tuberculifera DUNKER & KOCH. Tab. 6. Fig. 8. 


Oberschale elliptisch, 5° lang, etwas gewölbt, mit verdicktem, queer gestreiften und concentrisch 
blättrigen Hinterrande, von welchem abwechselnd grölsere und kleinere Knotenreihen diagonal über die 
übrige Schale weglaufen. Der kleine Buckel liegt oben auf der Schale und ist wenig eingewachsen, nur 
wenig spiralförmig. 

Hilsthon des Elligser Brinkes. 


10. E. Harpa Gouor. Tab. 87. Fig. 7. 


Elliptisch, 1” lang; Oberschale mit verdiektem Rande, von welchem 4—12 flache Falten schräg 
zum Vorderrande laufen; Buckel spiralförmig und eingewachsen; Unterschale mit Ausnahme des steilen 
Hinterrandes angewachsen. R 

Grünsand (®) bei Haltern und Coesfeld in Westphalen. 

Sehr ähnlich ist unsere E. spiralis Var. Oolith. Tab. 18. Fig. 18. sie stammt aus dem Hilscon- 
glomerate von Shandelahe und unterscheidet sich wohl nur durch (die mehr kreisrunde Form. 


11. E. auricularis WAHLB. E. haliotidea & conica Nırss. Tab. 8. Fig. 3. 4. 


Breit oval oder halbkreisrund, 3—1, selten bis 3” lang; Oberschale flach, mit verdicktem, wel- 
lenförmig concentrisch und 'meist fein queergestreiften Hinterrande, von welchem die Anwachsungslinien 
wellenförmig über die übrige Fläche verlaufen; der grofse, spiralförmige, eingewachsene Buckel nimmt 
ein Drittheil oder ein Viertheil ®er ganzen Länge ein und unterscheidet sich hierdurch von.der sehr ähnlichen 
E. haliotoidea. Die untere Schale ist anfangs ganz angewachsen, erhält aber später hinten einen senk- 
rechten oder gewölbten, concentrisch blättrig gestreiften, hohen Rand und wird ziemlich tief; der Buckel 
steht über den oberen Rand nicht hervor. * 

Hiermit kommen zugleich untere Schalen vor, wie die bei Nırsson Fig. 4. abgebildete und R. 
conica genannte; sie sind oval, tief concav, nicht gerückt und nur am Buckel angewachsen, welcher über 
den oberen Rand ziemlich weit hervorsteht. 

Obere Kreide auf Rügen. 

Oberer Kreidemergel bei Gehrden. 

Pläner bei Söhlde unweit Lafferde. 


12. E. (Chama) Cornu Arietis NILSS. Tab. 8. Fig. 1. Gorpr. Tab 87. Fig. 2. 


Runzelig, concentrisch blättrig; Unterschale 2”—3’ lang, länglich eirund, sehr tief, in der Mitte 
knotig gekielt, vorn flach, hinten gewölbt und mit langem, schlanken, spiralförmigen, längsgestreiften, 
vorstehenden Buckel; Oberschale flach. 

? Chloritische Kreide in Westphalen (Goıpr.). 


13. 2. (@ryphaea) plicata LAMCK. Goupr. Tab. 87. Fig. 5. c. d. E. flabelleta Goupr. ibid. 

Fig. 6. 
Schief eirund oder nierenformig, 2”—4” lang; Unterschale gewölbt, mehr weniger gekielt, mit 
zahlreichen (20), gewölbten, etwas knotigen, vom Rücken ausstrahlenden Falten; Oberschale flach und 


ähnlich gefaltet. 
? Kreide von Bösingfeld in Westphalen (Gorpruss). 


. 


14. E. (Chama) laciniata NILSS. Tab. 8. Fig. 2. Gowor. Tab. 86. Fig. 12. 


Oval, 2”—4“ lang; Unterschale sehr tief, stumpf gekielt; mit 4—6 grolsen, in hohle Spitzen 
endigende Falten und viel breiteren Zwischenräumen; der Buckel ist seitlich eingewachsen. Oberschale 
tlach, mit kleinem, eingewachsenen Buckel und feinen, ausstrahlenden Linien. 

Oberer Kreidemergel bei Gehrden, Dülmen und Aachen. 


Br 


Hinnites Derr. 


H. Dubouissoni DEFR. Sow. Tab. 605. Fig. 1. 


Verkehrt eirund, $ lang, etwas schief, oben gerade abgestutzt, überall mit sehr zahlreichen, 
runden, niedrigen, dicht beisammenliegenden, oft dichotomirenden, blättrig schuppigen Falten bedeckt. 

Untere Kreide bei Peine; wir haben bislang nur Bruchstücke gefunden, welche keine ganz sichere 
Bestimmung zulassen. 


49 


Anomia L. 
1. A. costulata N. — Oolith. Tab. 18. Fig. 5. 


Obere Schale gewölbt, 1‘ grofs, ziemlich kreisrund, dick, mit unregelmäfsigen, feinen concentri- 
schen Runzeln oder Streifen und gebogenen, scharfrückigen, hin und wieder dichotomen ausstrahlenden 
Rippen und einem dicken, vorstehenden, dem Rande genäherten Buckel. 

Hilsconglomerat bei Schöppenstedt. 


2. 4A. lamellosa N. — Tab. VII. Fig. 3. 


Untere Schale queer, oval, gewölbt, dünn, von feinen blättrigen, concentrischen Linien bedeckt 
und am oberen Rande, an der gewölbtesten Stelle mit einer grofsen, ovalen Öffnung. 
Oberer Kreidemergel bei Quedlinburg. 


3. A. granulosa N. — Tab. VII. Fig. 4. 


E Oberschale schief kreisrund, sehr dünn, nur am oberen Rande verdickt und hier mit 3—4 senk- 
rechten, gefurchten, _kegelförmigen Schwielen. Die ganze Schale ist von sehr feinen, oft dichotomen 
Linien bedeckt, welche aus einer Reihe kleiner Körner bestehen; der Rand der Schalen ist fein gezähnt. 

Obere Kreide auf Rügen. 


Peclen Lanck. 


A. Pleuronecten; mit glatter Schale. 
1. P. laminosus MANT. Tab. 26. Fig. 8. Goror. Tab. 99. Fig. 9. 


Breit eirund, fast gleichseitig, etwas länger (6—18”') als breit, sehr flach gewölbt, dünnschalig 
und concentrisch gefurcht. Die Furchen stehen etwa Y,‘" auseinander, sind sehr regelmälsig und haben 
flachgewölbte fein concentrisch etwas hlättrig gestreifte Zwischenräume; die Schlofslinien sind gerade und 
bilden einen wenig stumpfen Winkel; die Ohren sind gleich grofs, an den Seiten und oben geradlinigt 
und bilden aufsen einen stark abgerundeten rechten Winkel; sie stehen unten am weitesten ‚auseinander 
und bildet die obere Kante von beiden am Schlofskantenwinkel einen ganz stumpfen, einspringenden 
Winkel. 

Hilsconglomerat bei Essen. 

Hilsthon bei Bredenbeck. 

Grünsand der Waterlappe. 

Flammenmergel bei Ringelheim, Langelsheim. 

Pläner des Kromsberges. — England. 


2. P. orbicularis Sow. Tab. 186. \ 


Kreisrund, 2” grofs, dünnschalig, flach gewölbt, fast gleichschalig, ziemlich gleichseitig mit 
stumpfwinkligen gleichen, ziemlich grolsen Ohren, welche am oberen Rande auswärts etwas ansteigen. 
Die linke Schale trägt regelmälsige, concentrische blättrige Linien, welche etwa 1‘ weit auseinander 
stehen; die rechte Schale erscheint fast glatt und ist nur sehr fein concentrisch gestreift; ihr vorderes 
Ohr ist am Grunde nicht ausgeschnitten. Die Schlofskanten bilden einen etwas stumpfen Winkel, sind 
kaum etwas einwärts gebogen, fast ganz gerade; die hinteren sind etwas länger. 

; - Die: Engländer verwechseln diese Art mit der vorigen, sie unterscheidet sich aber durch die 
gröfsere Breite, durch die glatte rechte Schale und breiteren Ohren; von P. cinctus unterscheidet sich 
unsere Form schon durch die Gleichheit aller Ohren. _ 

Hilsthon bei Bredenbeck, — Quader bei Devizes in England. 


3. P. membranaceus Nıuss. Tab. 9. Fig. 16. Gorpr. Tab. 99. Fig. 7. 


Fast kreisrund, etwas länger (8”'—2”) als breit, ziemlich gleichseitig, flach gewolbt, sehr dünn- 
schalig, fast glatt, nur fein concentrisch gestreift und glänzend. Die Schlofslinien sind etwas einwärts 
gebogen, endigen in Y, der ganzen Länge, bilden mit den Seitenrändern einen gerundeten stumpfen Winkel 
und am Buckel einen deutlichen, stumpfen Winkel; die kleinen Ohren sind an der linken Schale fast 
gleich, aulsen schräg und fast gerade und oben sanft abgerundet stumpfwinkelig; beide bilden gegen den 
Buckel einen etwas einspringenden stumpfen Winkel; ebenso ist das hintere Ohr der rechten Schale, 
‘während deren vorderes etwas gröfser und seitlich sanft auswärts gebogen erscheint; der einspringende 
Winkel am Buckel ist hier noch stärker. Steinkernen zeigen auf den Ohren drei feine Queerfurchen. 

Flammenmergel bei Simmenstedt. 

Pläner bei Strehlen, Sarstedt, Rethem, Berne. 

Unterer Kreidemergel bei Lemförde. 


Roemer, d. Verslein. d. nordd. Kreidegebirges. 7 


50 


4. P. spathulatus N. — Tab. VIII. Fig. 5. 


Breit oval, 15° lang, 13” breit, fast gleichseitig, flach gewölbt, sehr dünnschalig, glatt, kaum 
concentrisch gestreift, oberhalb der Mitte am breitesten. Die Schlofslinien sind kurz, fast gerade, sehr 
stumpfwinkelig und reichen nur bis zu '/, der ganzen Länge; die Seitenkanten sind wenig gebogen und 
fast parallel, während die Basis stark gebogen erscheint. An der linken Schale sind die Ohren ungleich; 
das hintere hat aulsen einen geraden schrägen Rand, bildet. oben einen scharfen, stumpfen Winkel und 
ist oben horizontal; das vordere ist seitlich gerade und senkrecht, bildet einen scharfen rechten Winkel 
und ist oben auch gerade und horizontal. 

Obere Kreide auf Rügen. 


5. P. Nilssoni GotLpr. Tab. 99. Fig. 8. 


Fast kreisrund, so breit (1”) oder etwas breiter wie lang, flach gewölbt, fein concentrisch ge- 
streift, dünnschalig und fast gleichseitig. Die Schlolskanten sind etwas einwärts gebogen, bilden einen 
stumpfen Winkel und reichen fast nur bis zum ersten '), der ganzen Länge; der übrige Rand ist gleich- 
mälsig gebogen. Die Ohren der linken Schale sind ziemlich gleich, beide etwas stumpfwinkelig, gerad- 
randig und oben horizontal; an der rechten Schale ist das hintere sehr schmal und stumpfwinkelig, das 
vordere sehr breit, oben auswärts schräg ansteigend, abgerundet etwas spitzwinkelig, seitlich auswärts 
sanft gebogen und unten längs der Schlolskante sanft niedergedrückt, aber am Grunde nicht ausgerandet. 

Obere Kreide auf Rügen. 


GER: Squamula LAMCK. P. inversus Nıuss. Tab. 9. Fig. 18. Gouor. Tab. 99. Fig. 6. 


Fast kreisrund, 2’”—4‘'’ grols, gleichseitig, gleichschalig, mälsig gewölbt, aufsen glatt und nur 
fein concentrisch gestreift; Schloflskanten gerade und stumpfwinkelig, Ohren gleich, spitzwinkelig, oben 
gerade und am breitesten, seitlich gerade und schräg einwärts gerichtet. Im Innern der Schale liegen 
9 Längsrippchen und dazwischen je 3—4 Längslinien. 

Untere Kreide bei Peine. 

Unterer Kreidemergel bei Lemförde. 


7. P. cinctus Sow. Tab. 371. P. orbicularis Gouor. Tab.99. Fig. 10. P. crassitesta N. Oolith. 


Fast kreisrund, bis 8” grolfs, ziemlich gleichseitig, sehr dickschalig, gewölbt, die linke Schale ge- 
wölbter, beide mit sehr stumpfem Schlolskantenwinkel und sehr breiten, recht- oder spitzwinkeligen 
Ohren, deren vorderes der rechten Schale unten stark ausgeschnitten ist. Beide Schalen werden anfangs 
von blättrigen concentrischen und von geraden ausstrahlenden Linien dicht gitterförmig, aulserdem aber 
auch von seitwärts gebogenen Streifen, welche sich, wie die ausstrahlenden Linien, mit dem Alter ver- 
lieren und nur auf der rechten Schale der Varietät von Bredenbeck stets sichtbar bleiben; die linke 
Schale und bei der englischen Form, so wie bei der aus dem Hilsconglomerate auch die rechte Schale 
ist von sehr feinen, regelmälsigen, aufgerichteten, blättrigen, concentrischen, auf die Ohren fortsetzenden 
Anwachsungslinien, und wenn diese abgerieben sind, von concentrischen Streifen bedeckt, welche 1—4 
Linien auseinander stehen und flache oder etwas gewölbte Zwischenräume haben. Die obere Linie der 
Ohren steht auf der rechten Schale seitwärts über der der linken Schale etwas hervor. Die Schlols- 
grube ist sehr grols, gleichseilig dreieckig und tief concav. Es lassen sich drei Varietäten unterscheiden. 

1) Die des Grünsandes in England (Goror.) mit schmäleren Ohren, spitzerem Schlolskantenwinkel 
und beiderseits concentrisch liniirten Schalen. 

2) Die des Hilsthones; breiter als lang; nur die linke Schale concentrisch regelmäfsig liniirt oder 
gestreift; die rechte Schale dagegen überall von gebogenen Streifen (Arcuaten) bedeckt. Ohren 
durch einen scharfen Absatz von der übrigen Schale getrennt. 

3) Die des Hilsconglomerats: sehr grofs, bisweilen länger als breit, beide Schalen mit concentri- 
schen Linien oder Streifen und sehr breiten, niedrigen, etwas spitzwinkeligen Ohren, welche nur 
anfangs durch einen scharfen Absatz von der übrigen Schale getrennt werden, später durch eine 
sanfte Biegung darin übergehen. i 

Bei P. orbicularis Sow. sind alle vier Ohren gleich und keines unten ausgerandet; auch bilden dort die 
Schlofskanten einen viel weniger stumpfen Winkel. 

Hilsconglomerat bei Salzgitter und Schöppenstedt. 

Hilsthon bei Bredenbeck und Rehburg. 

-Quader in Dorsetshire und im Alluvialthone von Suffolk in England. 


B. Arcuaten: mit ausstrahlenden seitwärts gebogenen, dicholomen Streifen. 


8. P. striato-punctatus N. — Oolith. Bachtr. p. 27. 4 


. Fast kreisrund, 1” grofs, flach gewölbt, ziemlich dickschalig und von sehr zahlreichen, stark 
punctirten Streifen bedeckt, deren vielfach dichotome Zwischenräume flach gewölbt sind. Bei einem 18 


51 


langen Exemplare zählt man am Rande über 200 Streifen; bei Exemplaren von 9” sind sie so fein, dafs 
man sie ohne Lupe kaum erkennen kann. 

Hilsconglomerat bei Schöppenstedt. 

Hilsthon des Elligser Brinkes und bei Bredenbeck. 


9. P. arcuatus Sow. Tab. 205. Fig. 5. 7. Nırss. Tab. 9. Fig. 14. Goror. Tab. 91. Fig. 6. 


Schief eirund, 1” lang, flach gewölbt, wie vorige Art gestreift, nur anscheinend nicht so dicht; 
die vordere Schlofslinie ist etwas einwärts gebogen und viel länger als die hintere, mit welcher jene in 
einem kaum rechten, etwas spitzen Winkel zusammentrifft. An der linken Schale ist das hintere Ohr 
schmäler und stumpfwinkelig, das vordere gröfser und rechtwinkelig; das vordere Ohr der rechten 
Schale ist am Schlofsrande tief eingeschnitten und durch eine tiefe Furche von der übrigen Schale 
getrennt. 

Vollständige Exemplare sind sehr selten und ist es uns daher noch nicht möglich gewesen, die 
Gränzen dieser und der vorigen Art scharf zu ziehen, auch sind unter P, arcuatus vielleicht zwei Arten 
begriffen. 

Quader ? bei Haltern. 

Oberer Kreidemergel bei Dülmen, Aachen, Gehrden, Kieslingswalde. 


€. Pusionen: Eirund, mit geraden Rippen; Buckel spitzwinkelig; Ohren ungleich; Schlofslinie nach 
vorn ansleigend. 


10. P. Faujasii DEFR. Goror. Tab. 93. Fig. 7. . Fauj. Mont. St. Pierre Tab. 24. Fig. 5. 


Schalen etwas schief, 2”—3” lang, flach gewölbt, innen schwach längsgefurcht, aulsen mit etwa 
30 etwas ungleichen Längsfalten, welche an jeder Seite eine Längsfurche tragen, dadurch dreitheilig 
werden und auf jeder Erhöhung eine Reihe schmaler, aufrechter, von einander ziemlich entfernter, schar- 
fen Schuppen zeigen; die Falten werden durch sehr schmale, concave Furchen getrennt; die Ohren sind 
ähnlich gezeichnet; die hinteren sind kleiner, etwas stumpfwinkelig, schmal und hoch; das vordere der 
rechten Schale ist grofs, steigt oben nach vorn stark an, ist unten fast halbkreisrund ausgeschnitten und 
nur auf der oberen Hälfte mit ausstrahlenden Rippchen versehen; das der linken Schale ist grols und fast 
rechtwinkelig. 

Oberer Kreidemergel des Sudmer Berges bei Goslar. 


LI WR; septemplicatus NILSS. Tab. 10. Fig. 8. P. plychodes GoLor. Tab. 93. Fig. 4. 


Spitzeirund, 1”—3” lang, dickschalig, gleichschalig, flach gewölbt, wenig schief, mit sieben ho- 
hen runden Falten und gleich breiten, concaven Zwischenräumen, welche die Basis stark wellenförmig 
gebogen erscheinen lassen; die seitlichen Falten sind kleiner, als die der Mitte und werden alle, so wie 
auch die Zwischenräume, mit etwa 16 feinen, alternirend stärkeren Längslinien, welche durch concentrische 
Linien blättrig schuppig werden, bedeckt; die vordere Seite der Schalen ist, wie'ein Mal, zusammengedrückt. 
Die hinteren Ohren sind schmal und stumpfwinkelig, die vorderen grofs und etwas spitzwinkelig; im 
Inneren der Schale entspricht jeder äufseren Vertiefung zwischen .den Falten eine breite, oben flach 
concave Rippe mit niedrigen senkrechten Seiten. : Bei einer Varietät von Gehrden sind die Falten oben 
ganz glatt und gegen den unteren Rand hin sehr flach. P. per felis ist im Äufseren sehr ähnlich. 

Oberer Kreidemergel bei Quedlinburg, Gehrden. — Schweden; Mastricht. 


TONER. crispus N. P. cretosus Gouor. Tab. 94. Fig. 2. 


Eirund, fast gleichseitig, bis 3” lang, gleichschalig, flach gewölbt, aulsen mit 40—60 wngleichen 
Längsrippen, innen kaum längsgefurcht und nur am Rande scharf wellenförmig. Die Rippen haben tiefe, 
concave, glatte Zwischenräume, bestehen aus mehren büschelförmig verwachsenen Längslinien, werden 
von einzelnen solchen begleitet und: tragen dicht übereinander stehende, ziemlich aufrechte, scharfe, 


krause Schuppen. Das vordere Ohr der rechten Schale ist unten stark ausgeschnitten, und auf der oberen 
Hälfte ausstrahlend gerippt. 


P. cretosus Derr. ist sehr verschieden. 
Hilsconglomerat bei Essen. 


13. P. comans N. — Tab. VIII. Fig. 6. 


Spitz eirund, sehr schief; rechte Schale flach gewölbt und von zahlreichen, ungleichen Längs- 
"linien bedeckt; die vordere Schlofskante ist etwas einwärts gebogen und reicht nur bis zu Y, der ganzen 
Länge; die hintere ist gerade länger und geht allmählig in den Seitenrand über; das hintere Ohr ist 
ziemlich grofs und rechtwinkelig oder etwas stumpf; das vordere breiter, unten stark ausgeschnitten und 
anscheinend nur concentrisch gestreift. Die (etwa 60) stärkeren Längslinien wechseln immer mit zwei 
schwächeren ab; auf dem Rücken liegen alle dicht beisammen, an den Seiten werden sie durch flache, 


Yh 


52 


schräg gestreifte, doppeltbreite Zwischenräume getrennt und tragen hier die stärkeren Linien einzelne 


aufgerichtete Schuppen. 
P. obliguus Sow. ist sehr ähnlich und hat gleiches Vorkommen, aber nur 20 stärkere Längs- 


linien oder Rippchen. 
Hilsconglomerat bei Essen. 


14. P. serratus Nıuss. Tab. 9. Fig. 9. ® Goror. Tab. 94. Fig. 3. 


Eirund, ziemlich gleichseitig, 1’—2” lang, ziemlich gewölbt, mit zahlreichen, abwechselnd stär- 
keren, schmalen, hohen, sägenförmig gezähnten Rippchen, dreimal breiteren Zwischenräumen und grolsen, 
ungleichen, gerippten Ohren. Nırsson zählt 60—70 Rippchen, während die Abbildungen bei Gorpruss 
nur etwa 30 zeigen. 

®* Quader bei Haltern. 

® Unterer Kreidemergel bei Münster. 

D. Islandicoiden: Fast kreisrund mit zahlreichen, ausstrahlenden Linien oder Rippen, neben welchen 
sich kürzere anlegen. 
15. P. nitidus MAnT. Tab. 26. Fig. 4. 9. Sow. Tab. 394. Fig. 1. P. cretosus, P. arachnoides 
und ? P. intextus DErr. Brong. Descr. de Paris Tab. 3. Fig. 7. 8. 10. 

Breit eirund, 1” 8'—2’' lang, schief, vorn breiter, ungleich liniirt; Schlofskanten fast recht- 
winkelig; hintere Ohren etwas stumpfwinkelig, vordere rechtwinkelig, das der rechten Schale am Grunde 
ausgeschnitten. Die (50—100) Linien der rechten Schale sind glatt, abwechselnd stärker und länger und 
haben gleichbreite, flache Zwischenräume, in denen man scharfe, starke, dicht übereinander stehende, con- 
centrische Queerstreifen bemerkt; die Linien der linken Schale sind dagegen fein gekerbt-und haben sehr 
fein schräg gestreifte Zwischenräume. 

Oberer Kreidemergel bei Wernigerode. — England, Frankreich. 

Unterer Kreidemergel bei Lemförde? 

Pläner bei Strehlen? 


16. P. denticulatus v. Hac. 


Breit eirund, etwas schief, flach gewölbt, liniirt; Schlofskanten rechtwinkelig, hintere Ohren 
stumpfwinkelig, vordere grölser und rechtwinkelig; die Linien sind sehr fein, auf einer Breite von 3 
liegen 25 beisammen — ungleich, fast ohne Zwischenräume und bestehen nur aus kleinen, aufgerichteten, 
gewölbten, dachziegelförmigen Schuppen, welche dicht aufeinander folgen. 

Obere Kreide auf Rügen. 


17. P. undulatus Nıuss. Tab. 10. und 9. Fig. 10. Goror. Tab. 91. Fig. 7. 


Fast kreisrund, bis 2 lang, etwas schief, flach gewölbt, unregelmäfsig und “fein concentrisch 
gestreift, und mit zahlreichen, schwächeren und stärkeren, scharfkantigen, oben flachen, etwas wellen- 
förmig gebogenen, bisweilen dichotomirenden Längslinien, welche durch schmälere Zwischenräume getrennt 
werden. Schlofskanten etwas rechtwinkelig; hintere Ohren stumpfwinkelig, vordere grölser, das der 
rechten Schale unten etwas ausgeschnitten. 

Unterer Kreidemergel bei Lemförde. 


18. P. subaratus NILSS. Tab. 9. Fig. 11. 

Fast kreisrund, 6 —8‘' lang, gewölbt, liniirt, mit rechtwinkeligen, geraden Schlofskanten und 
ungleichen Ohren; die hinteren sind kleiner und stumpfwinkelig, das vordere der rechten Schale ist breit 
und unten eng ausgerandet. Die (30?) Linien sind ungleich, schmal, sehr hoch und werden durch fei- 
nere concentrische Linien schuppig, und gitterförmig davon übersetzt. 

Obere Kreide auf Rügen. " 


19. P. pulchellus NILSS. Tab. 9. Fig. 12. P. miscellus v. Münster Goror. Tab. 91. Fig. 8. 


Kreisrund, bis 9 lang, flach gewölbt, mit etwa 30 ungleichen, starken, gewölbten, concentrisch 
sehr fein gestreiften Längslinien, welche gleich breite, flache Zwischenräume haben; an den Seiten 
bemerkt man auch feine gebogene Streifen. Schlolskanten fast rechtwinkelig; Ohren ungleich. 

Obere Kreide auf Rügen. 

Unterer Kreidemergel bei Haldem ? 


E. Tranquebariner: ziemlich kreisrund, mit rechtwinkeligen Buckeln und einfachen, oft wieder 
längsgefurchten, ausstrahlenden Rippen. 


Al. I spurius v. MÜNSTER. Goror. Tab. 91. Fig. 10. 7 d 
Breit eirund, fast kreisrund, 1’ grols, flach gewölbt, mit zahlreichen, fast gleichen Rippen, 


53 


schmäleren Zwischenräumen und concentrischen, an den Seiten auch mit gebogenen Streifen; die Ohren 


sind ungleich und gestreift. 
Unterer Kreidemergel bei Haldem. 


21. P. subgranulatus v. MÜNSTER. Gowor. Tab. 93. Fig. 5. 


Abgestutzt eirund, fast kreisrund, 4“ grols, flach gewölbt, mit zehn gewölbten, durch concentri- 
sche Streifen gekörnten Falten, etwas breiteren Zwischenräumen; die Ohren sind fast gleich, grols, beide 


etwas stumpfwinkelig und auch fein gefaltet. . 
Unterer Kreidemergel bei Lemförde und Haldem. 


22. P. Dujardinii N. P. seplemplicatus Duvsarn. Tab. 16. Fig. 11. 


Beinahe kreisrund, wenig schief, flach gewölbt, 1’ grofs, mit 9—11 niedrigen, gerundeten etwas 
knotigen Falten; diese tragen jederseits eine Längsfurche und werden dadurch zwischen zwei gröfseren Falten 
immer zwei kleinere abgesondert. Die linke Schale ist flach gewölbt und hat ein stumpfwinkeliges, aus- 


strahlend gefaltetes Ohr. 
Pläner bei Weinböhle. — Obere Kreide bei Tours. 


23. P. ternatus v. MÜNSTER. Goror. Tab. 91. Fig. 13. 


Ist sehr ähnlich, gleich grofs, aber sehr schief kreisrund; die Falten sind höher und jederseits 
mit zwei Längsfurchen versehen, so dals vier schwache Falten oder Linien zwischen zwei höheren liegen; 
der vordere Schlolsrand ist etwas einwärts gebogen; die Ohren sind uns nicht bekannt. 

Oberer Kreidemergel bei Quedlinburg. 


24. P. trigeminatus GoLDF. Tab. 91. Fig. 14. 


Breit eirund, 1” lang, stark gewölbt, fast gleichseitig, mit etwas spitzwinkeligen, fast ganz ge- 
raden Schlolskanten und 33 Längslinien oder Rippchen, von denen jede dritte stärker hervorragt; die 
Zwischenräume sind breit und concav; die hinteren Ohren fast rechtwinkelig; die vorderen grölser und 
das der rechten Schale unten wenig ausgeschnitten. 

Unterer Kreidemergel bei Lemförde. 


25. P. sectus GoLpF. Tab. 93. Fig. 8. . 


Eirund, fast kreisrund, 3” lang, schief, gleichschalig, mit etwa 20 gewölbten Falten und gleichen 
Zwischenräumen; jede Falte trägt 7—8 Längsfurchen, deren linienartige, breitere Zwischenräume von 
concentrischen Streifen knotig schuppig durchschnitten werden; auf dem Rücken jeder Falte liegt eine 
breitere, stärkere Linie; die Ohren sind grols, breit und ziemlich rechtwinkelig. 

Pläner ?bei Quedlinburg. x ; 


26. P. muricatus GoLDF. Tab. 93. Fig. 9. 


Eirund, 3° lang, flach gewölbt, mit 40 runden, hohen Rippen -und gleichbreiten, tiefen, concaven 
Zwischenräumen, welche beide von feinen (4—10) Längslinien dicht bedeckt werden; letztere werden 
durch eine concentrische Streifung scharf blättrig schuppig; die Ohren sind fast ‘gleich breit, rechtwin- 
kelig und gestreift; das vordere der rechten Schale ist unten glatt und halbkreisförmig ausgeschnitten. 

Quader bei Haltern. 


F. Operculariner: wie vorige, der Buckel aber stumpfwinkelig. 


BIESSP: asper LAmcK. Sow. Tab, 370. Fig. 1. Gopr. Tab. 94. Fig. 1. 


Kreisrund, schief, 1”—3° grols, gleichschalig, gewölbt mit 17—19 breiten, hohen Rippen und 
tiefen, schmäleren, glatten Zwischenräumen; jede Rippe trägt sieben Längsreihen abstehender, blättriger, 
dünner, gewölbter, fast röhrenförmiger Schuppen; die mittlere Reihe ist die grölsere; die grolsen Ohren 
sind rechtwinkelig; das vordere der rechten Schale ist unten stark ausgeschnitten, der darunter liegende, 
umgebogene Rand fein queergestreift. Lawmarck giebt 20—22 Rippen an. 

Hilsconglomerat bei Essen. 

Quader bei Rispenau in.Schlesien. — England. 


28. P. multicostatus NILSS. Goror. Tab. 92. Fig. 3. 


Ziemlich kreisrund, 2° 6° grols, flach gewölbt, fast gleichseitig, concentrisch fein liniirt, mit 
16—24 starken, gewölbten Längsrippen und tiefen, flachen Zwischenräumen; Rippen der rechten Schale 
schmäler und gewölbter; Ohren breit, grofs und recht- oder stumpfwinkelig; Schlofskanten etwas ein- 
wärts gebogen. 

Oberer Kreidemergel des Sudmer Berges bei Goslar. 


54 


29. P. decemcostatus v. MÜNSTER. Gorpr. Tab. 92. Fig. ?. 


Fast kreisrund, 14° lang, flach gewölbt, mit zehn runden Längsrippen und gleich breiten, flach 
concaven Zwischenräumen. Ohren fast gleich und etwas spitzwinkelig; Schlolskantenwinkel wenig grölser, 
als ein rechter. 

Quader bei Schandau. 


30. P. seriato-punctatus v. MÜNSTER. Goror. Tab. 92. Fig 1. 


Fast kreisrund, 2” 6" lang, flach gewölbt, mit 15—16 gerundeten, oben niedergedrückten Rippen 
und fast gleich breiten, flachen Zwischenräumen, welche drei queergefurchte flache Längslinien zeigen. 
Die Ohren sind fast gleich breit und etwas stumpfwinkelig. 

Pläner bei Quedlinburg. 


31. P. depressus v. MÜNSTER. Goxor. Tab. 92. Fig. 4. 


Ziemlich kreisrund, 4” grols, sehr flach gewölbt, mit etwa 28 Längsrippen und fein Jängsliniir- 
ten Zwischenräumen; die Rippen der rechten Schale sind breit, gekielt, unten verflacht und haben scharf 
gefurchte breitere Zwischenräume; die der linken Schale sind höher, schmäler und haben concave Zwischen- 
räume. Die Ohren sind sehr breit, stumpfwinkelig und von der übrigen Schale nicht scharf geschieden. 

Pläner bei Quedlinburg, Liebenburg und am Kromsberge. 


32. P. Beaveri Sow. Tab. 158. Gowor. Tab. 93. Fig. 5. Bronn. Leth. Tab. 30. Fig. 19. 


Fast kreisrund, etwas breiter (4) wie lang, sehr flach gewölbt, ziemlich gleichschalig, mit etwa 
30 schmalen Längsrippen, von denen einige kürzere zwischen längeren liegen, und mit dreimal breiteren, 
flach concaven, nur sehr fein concentrisch gestreiften Zwischenräumen;. die Ohren sind fast so breit als 
die Schale, gleich und etwas spitzwinkelig. Die Schlolskanten der beiden letzten Arten sind gerade und 
sehr stumpfwinkelig. 

Pläner bei Quedlinburg, Sarstedt und in Westphalen. 


[; 


G. Neitheen: Eirund dreiseitig, ungleichschalig und gerippt; die eine Schale halbkuglig gewölbt, die 
andere ganz flach; Ohren fast gleich, etwas spitzwinkelig. 


a. Alle Rippen gleich stark. 


33. P. aequicostatus Lamck. Goror. Tab. 92. Fig. 6. 


Mit 27—45 gleich starken Rippen. 
a. fast so breit wie lang, mit 27—32 Rippen, 2”—3” breit. 
Quader bei Löwenberg in Schlesien, Pirna, Cotta. 
ß. P. par alles N. Tab. VII. Fig. 8; viel länger als breit, klein mit 35—45 Rippen, 
1“ lang. 
Hilsconglomerat bei Essen. 
Quader des Elbstollens. 


b. Sechs Rippen ragen stärker vor; die Schalen etwas siebenseilig. 


34. P. atavus N. — Oolith. Tab. 18. Fig. 21. 


Schmal, zwischen je zwei Rippen 5—6 sehr schwache Längsfurchen, mit flachen, niedergedrückten 
Zwischenräumen und stark aufwärts gebogenen, feinen concentrischen Linien. 
Hilsconglomerat bei Schandelahe und Schöppenstedt. 


39. P. quinguecostatus Sow. Tab. 65. Fig.4—8. Bronn. Tab. 30. Fig. 6. Gouor. Tab. 93. Fig. 1. 


Zwischen je zwei stärkeren, über den unteren Rand deutlich vorragenden Rippen liegen 4 schwächere. 
a. Schalen so breit wie lang, 1” groß. 

Hilsconglomerat bei Essen. 
ß. Schale viel länger als breit, 1” grofs. 

Obere Kreide auf Rügen. 

Unterer Kreidemergel bei Lemförde und Darup. 


36. P. quadricostatus Sow. Tab. 56. Fig. 1. 2. Gouor. Tab. 92. Fig. 7. 


Zwischen je zwei stärkeren Rippen liegen 3 schwächere; die stärkeren ragen über den unteren 
Rand nicht vor; 1”—3 lang. 


Oberer Kreidemergel von Gehrden, Goslar, Quedlinburg und Kiesliugswalde. 


37. P. striato-costatus GOLDF. Tab. 93. Fig. 2. 


Die stärkeren Rippen ragen unten vor und sind dreitheilig; dazwischen liegen zwei kleinere; 
jede Rippe wird von der benachbarten durch eine Linie getrennt, trägt auf der Mitte eine schmale 
Furche und wird von concentrischen, feinen Linien bedeckt; wird 1”—2” grofs. $ 

Oberer Kreidemergel bei Dülmen. 

Unterer Kreidemergel bei Coesfeld und Lemförde. 


38. P. notabilis v. MÜNSTER. Goıor. Tab. 93. Fig. 2. 


Fast so breit wie lang; Falten und Zwischenräume von zahlreichen (12), gleich starken, con- 
' centrisch dicht gefurchten Längslinien bedeckt. 
Hilsconglomerat bei Essen. 


Folgende Arten lassen sich keiner der obigen Gruppen mit Sicherheit bislang zurechnen. 
39. P. lineato-costatus N. — Oolith. Tab. 18. Fig. 27. 


Flach gewölbt, eirund?, 2’ lang, mit mehr als 18 scharfkantigen, schrägseitigen Rippen, welche 
zahlreiche (16) feine Längslinien tragen. 
Hilsconglomerat bei Schandelahe. 


40. P. subarticulatus N. — Oolith. Nachtr. pag. 29. 


Flach gewölbt, mit zahlreichen, schmalen, hohen Längsrippen, welche einzelne aufrechte, dicke 
Schuppen tragen und viel breitere, tief concave, concentrisch dicht blättrig liniirte Zwischenräume haben. 
Hilsconglomerat bei Schöppenstedt. : . 


41. P. digitalis N. — Tab. VII. Fig. 7. 


Gewölbt, so breit wie lang, mit fünf starken, ungleichen, hoch gewölbten, schnell an Breite 
zunehmenden Falten, welche durch schmale, tiefe, concave Furchen getrennt werden; vorderes Ohr der 
linken Schale unten auch ausgeschnitten und grols. 

Quader bei Tharand. 


. Lima Desn. 
A. Fast gleichseitig, vorn ohne vertieftes Mal. 


1. L. semisulcata NILSS. Tab. 9. Fig. 3. Gowor. Tab. 104. Fig.3. Dusaro. Tab. 16. Fig. 2. 


Elliptisch, 6—1’ grols, ein Drittheil länger als breit, mit stark gewölbtem Rücken und steil 
abfallenden Seiten; jener trägt 13—15 scharfe oder etwas knotige, schrägseitige, fast gleich starke, dicht 
beisammenstehende Längsrippen, während die Seiten nur concentrische Streifen zeigen. Die Ohren sind 
sehr klein, wenig umgebogen und etwas stumpfwinkelig. 

Obere Kreide auf Rügen. 

Oberer Kreidemergel bei Gehrden, Quedlinburg. 

Unterer Kreidemergel bei Lemförde und Ilten. 


2. L. decussata GOLDF. Tab. 104. Fig. 5. 


Ist der vorigen Art sehr ähnlich und unterscheidet sich nur dadurch, dals auf dem Rücken etwa 
20 fein knotige Rippen liegen, aber auch die Seiten von undeutlichen Längslinien und scharfen concentri- 
schen Streifen bedeckt werden. 

Obere Kreide auf Rügen. 

Unterer Kreidemergel bei Rinkerode, Lemförde, Ilseburg und Coesfeld. 


3. L. semicostata N. 


” Ist der L. semisulcata sehr ähnlich, gleich grofls, aber etwas breiter und mit 20 nicht knotigen, 
scharf gekielten, schräg- und geradseitigen ausstrahlenden Rückenrippen und mit feinen, scharfen, con- 
centrischen Streifen versehen. 

Hilsconglomerat bei Berklingen. 


4. L. muricata N. L. granulala Gotor. Tab. 103. Fig. 5. 


Breit eirund, fast kreisrund, 6” lang, vorn etwas abgestutzt, stark gewölbt, mit etwa 18 Längs- 
rippen, welche drei Reihen aufgerichteter, scharfer Schuppen tragen; die mittlere Reihe ist die stärkere; 
die Zwischenräume sind gleich breit und queergestreift. 

Auf L. granulata Nuss. Tab. 9. Fig. 4. scheint die Abbildung von Dusaroın (Tab. 16. Fig. 4.) 


96 


besser zu passen, da dort die Rippen wirklich nur drei Reihen ‘runder Körner tragen; unserer Art ist 
L. Ligeris Dus. (Tab. 16. Fig. 5.) ähnlicher, scheint sich aber durch zahlreichere (30) Rippen zu unter- 
scheiden. : 

Unterer Kreidemergel bei Rinkerode. 


5. L. minuta GoLor. Tab. 103, Fig. 6. 


Breit eirund, fast kreisrund, 3° grofs; mit 10—12 gewölbten, auf dem Rücken gekörnten Rip- 
pen, deren Zwischenräume mit 1—2 feinen Längslinien und feinen Streifen versehen sind. 
Unterer Kreidemergel bei Rinkerode. 


B. Schief, vorn zu einem mehr weniger deutlichen Male zusammengedrückt. 
a. mit scharfen, schrägseiligen, einfachen Rippen. 
6. L. carinata v. MÜNSTER. Goıpr. Tab. 104. Fig. 2. 


Schief eirund, 1’ grofs, sehr gewölbt, vorn steil abfallend, aber zu keinem deutlichen Male zu- 
sammengedrückt; beide Ohren klein und. etwas stumpfwinkelig; die ganze Schale wird von etwa 30 
schmalen, hohen, schrägseitigen, am Kiele fein gekerbten, geraden, einfachen Längsrippen bedeckt; die 
Zwischenräume desselben sind breit und zeigen im Grunde jede eine blattartige hohe Längslinie; am 
Male sind die (9) Rippen viel schwächer und genäherter, auch haben sie hier keine Längslinie zwischen 
sich. Es steht diese Art der L. duplicata Sow. sehr nahe. 

Hilsconglomerat bei Essen. 


b. mit einfachen oben flachen oder gerundeten, an den Seiten senkrechten Rippen. 
7. L. stricta N. — Oolith. Tab. 13, Fig. 17. 


Schief halbkreisruud, bis 4” lang, stark und gleichmälsig gewölbt, vorn abgestutzt und mit lan- 
cettlichem, vertieften Male; die Schalen sind von etwa 90 gleich starken, glatten, oben flachen Längs- 
rippchen bedeckt, deren Zwischenräume auf dem Rücken nur halb so breit als jene, vorn und hinten aber 
eben so breit oder noch breiter und im Grunde mit concentrischen Streifen versehen sind; das vordere 
Ohr ist kleiner; das hintere steigt an und bildet mit dem vorderen Rande einen stumpfen Winkel. 

Hilsthon des Elligser Brinkes. 


8 L. aspera ManT. Tab. 26. Fig. 18? Goror. Tab. 104. Fig. 4. 


Schief halbkreisrund, 1” lang, flach und gleichmälsig gewölbt, vorn gerade abgestutzt, mit lan- 
cettlichem Male, aulsen von 70 geraden, oben flach gewölbten, einfachen, gleich starken Längsrippchen 
bedeckt, welche oben anfangs gekörnt erscheinen und nur halb so breite, punctirte, tiefe Zwischenräume 
haben; die vordere Schlolskante ist fast doppelt so lang als die hintere, und bilden beide einen stumpfen 
Winkel. 

Obere Kreide auf Rügen. 

Unterer Kreidemergel bei Haldem und Ilseburg. 


9. L. squamifera GoLDvF. Tab. 103. Fig. 3. L. Dujardini Desn. Dur. Tab. 16. Fig. 3. 


Schief, fast kreisrund, 18° —36‘’ lang, flach gewölbt, nach hinten verflacht, vorn gerade abge- 
stutzt, aulsen von 30—40 schmalen, oben gewölbten und einige Schuppen tragenden, einfachen Rippen 
bedeckt, deren breitere, flache Zwischenräume concentrische Streifen zeigen; das Mal ist flach und lan- 
cettlich; die hinteren Ohren sind grols und stumpfwinkelig; die vorderen sehr klein; die vorderen und 
hinteren Schlofskanten bilden einen rechten Winkel. 

Oberer Kreidemergel von Gehrden. — Maestricht. 

Unterer Kreidemergel bei Coesfeld. — 


10. L. canalifera GoLpr. Tab. 104. Fig. 1. 


Schief eirund, fast halbkreisrund, bis 2 grofs, gewölbt, vorn gerade abgestutzt und aulsen mit 
18—20 hohen, schmalen, einfachen Rippen versehen, deren dreimal breitere Zwischenräume concentrisch 
gestreift erscheinen; das lancettliche Mal ist vertieft und gestreift. Der vordere Schlofsrand ist doppelt 
so lang als der hintere und bildet damit in unserem Exemplare von Schandau einen etwas spitzen Winkel. 
Ohren wie bei voriger Art. 

Quader bei Schandau; nach Goxpruss auch bei Quedlinburg v. Haltern. 


11. _L. elongata Sow. Tab. 559. Fig. 2. Manr. Tab. 19. Fig. 1. L. plicatilis Dus. Tab. 16. 
Fig. 9. L. canalifera bei Geinitz. 


Schief elliptisch, fast halbmal länger (18) als breit, flach und gleichmälsig gewölbt und von 
15—16 einfachen, hohen, gewölbten Längsrippen besetzt, welche hinten etwas weiter auseinander stehen 


57 


und von sehr feinen concentrischen Streifen dicht bedeckt werden; die Zwischenräume sind ziemlich so 
breit, wie die Rippen und zeigen auch concentrische Streifen. Die vordere Schlolskante ist fast doppelt 
so lang als die hintere und bildet damit einen etwas spitzen Winkel; das Mal ist schmal, wenig ver- 
tieft und zeigt mehre Längslinien. 

Pläner von Strehlen, Weinböhla und Rethen. — Sussex. 


12. L. laticosta N. — Tab. VI. Fig. 9. 


Schief halbkreisrund, länger als breit, ziemlich gewölbt, dickschalig und mit 14 breiten, Nlach- 
rückigen, geraden Längsrippen versehen, welche anfangs von einzelnen concentrischen Linien bedeckt wer- 
den; die etwas breiteren Zwischenräume sind tief concav und fast glatt. Das Mal ist lancettlich, tief 
und glatt; die vordere Schlolskante ist gerade, um die Hälfte länger als die hintere und bildet damit 
einen etwas spitzen Winkel. Diese Art unterscheidet sich von der ähnlichen L. canalöfera durch breitere 
und wenigere Rippen. 

Oberer Kreidemergel bei Gehrden. 

Pläner bei Strehlen. 


13. L. Reichenbachüi Geıinırz Tab. 8. Fig. 4. 


Schief elliptisch, ziemlich gewölbt, mit acht breiten, gewölbten, einfachen Längsrippen, welche, 
so wie die schmäleren, concaven Zwischenräume, feine Längslinien tragen und nach den Seiten hin an 
Grölse und Breite abnehmen; die hintere Schlofskante bildet mit der vorderen, welche fast doppelt so 
lang ist, einen etwas spitzen Winkel. Das Mal ist concav und gestreift. 

Grünsand am Eingange des Plauenschen Grundes. 


€. mit zahlreichen Streifen, welche dichotome Zwischenräume haben und 


a. die ganze Schale bedecken. 
14. L. longa N. Z. elongata N. Oolith. Tab. 13. Fig. 11. 


Länglich oval, fast doppelt so lang (8°) als breit, flach gewölbt und von zahlreichen, wellenför- 
migen, punctirten Streifen bedeckt, die an den Seiten stärker und weit tiefer werden und flache Zwischen- 
räume haben, welche nur selten dichotomiren und unten durch starke Anwachsungsabsätze oft sehr ver- 
worfen werden; das hintere, stumpfwinkelige Ohr bildet mit der vorderen Schlofskante einen rechten 
Winkel; Mal schmal lancettlich und wenig vertieft. 

Hilsthon des Elligser Brinkes. 


15. L. subrigida N. — Oolith. Tab. 13. Fig. 16. 


Schief halbkreisrund, flach gewölbt, 1” grofs, dicht gestreift, mit tiefem, schmal lancettlichen 
Male; die Schalen sind von etwa 100 punctirten Streifen bedeckt, deren flach gewölbte, breitere Zwischen- 
räume nur selten dichotomiren; viele concentrische Anwachsungsabsätze; die vorderen und hinteren 
Schlolskanten bilden einen rechten Winkel. 

Hilsthon des Elligser Brinkes. 


16. L. plana N. — Oolith. Tab. 13. Fig. 18. 


Schief halbkreisrund, sehr flach gewölbt und von zahlreichen, punctirten Furchen bedeckt, deren 
Zwischenräume flach gewölbt, 2—3 mal so breit und häufiger dichotom sind; die Puncte, in den Fur- 
chen sind rund und berühren sich nicht; das schmal lancettliche Mal ist gestreift und wenig vertieft. 
Die vordere und hintere Schloflskante bilden einen rechten Winkel. 

Hilsthon des Elligser Brinkes. 


17. L. Nilssoni N. Plagiostoma punctatum Nırss. Tab. 9. Fig. 1. 


Breit eirund, fast kreisrund, schief, flach gewölbt und ausstrahlend gestreift; die Streifen sind 
sehr zahlreich und werden ihre dichotomen Zwischenräume von feinen concentrischen Streifen bedeckt. 
Die vordere Schlofskante ist etwas einwärts gebogen, wenig länger als die hintere und bildet damit einen 
deutlich stumpfen Winkel; Mal schmal und vertieft. Ohren klein. 

Unterer Kreidemergel bei Ilseburg. — Schweden. 


18. L. ovata NILSSON. Tab. 9. Fig. 2. 


7 Schief eirund, flach gewölbt, dinnschalig, mit 40—50 punctirten Längsstreifen, deren Zwischen- 
räume auf dem Rücken viermal so breit, sehr flach gewölbt und glatt sind; die seitlichen stehen weniger 
auseinander und scheinen alle nur wenig zu dichotomiren. Die hintere Schlofskante ist fast so lang als 
die vordere, beide sind gerade und bilden einen deutlich spitzen Winkel; das Mal ist sehr schmal. Viel- 


Roemer, d. Versiein. d. nordd. Kreidegebirges. 8 


58 


leicht fällt hiermit die wahre L. aspera Mant. zusammen, mindestens zeigt die Abbildung bei Manteı:. 
auch einen spitzwinkeligen Buckel. 

Pläner bei Alfeld, Rothenfelde und Teplitz. 

Unterer Kreidemergel bei Ilseburg. 


19. L. tecta GoLprF. Tab. 104. Fig. 7. L. lamellosa N. bei Geinitz. 


Schief eirund, flach gewölbt, über 2’ lang, sehr flach gewölbt und mit sehr zahlreichen, durch 
undeutliche Dichotomie vermehrte Längslinien, welche von 12—20 starken, aufgereihten Anwachsungs- 
lamellen unterbrochen werden; die Zwischenräume der letzteren sind meist sehr breit und flach concav. 
Die Ohren sind grofs, stumpfwinkelig und von der übrigen Schale nicht scharf getrennt, weshalb sich 
auch vorn kein deutlich gesondertes Mal bildet. Wir haben noch kein ganz vollständiges Exemplar 
gesehen und vermögen daher nicht zu entscheiden, ob diese Art nicht vielmehr in die erste Abtheilung 
zu stellen sei. 

Obere Kreideschichten bei Ma&stricht. 

Pläner bei Strehlen ? “ 

Quader? bei Schandau. 


- 20. L. divaricata DUJARDIN. Tab. 16. Fig. 7. L. arcuata Geinitz. Tab. 9. Fig 7. 


Länglich eirund, spathelförmig, flach gewölbt, 2’ lang und von zahlreichen Längsstreifen bedeckt, 
welche aber nicht alle vom Buckel oder in dessen Richtung, sondern auf der Mitte der Breite des Rückens 
entspringen, hier spitze Winkel bilden und seitwärts dem Rande zulaufen. Die Schlofskanten bilden 
einen spitzen Winkel; die grofsen Ohren sind stumpfwinkelig und scheint eine deutliche Area auch hier 
zu fehlen. 

Obere Kreide der Touraine in Frankreich. 

Pläner bei Strehlen. 


b. die Streifen verschwinden auf dem Rücken mit dem Alter. 


21. L. Mantellii GOLDF. Tab. 104. Fig. 9. 


Schief halbkreisrund, 9'”—16” lang, fast eben so breit, ziemlich gewölbt, am Buckel mit etwa 
50 feinen, kaum sichtbaren, punctirten Streifen; die seitlichen sind stärker und bleiben auch im Alter, 
während die des Rückens später und in einer Entfernung von etwa 6 vom Buckel ganz verschwinden, 
so dafs die Schale hier denn ganz glatt erscheint; die hinteren Ohren sind sehr klein, schmal, nur con- 
centrisch gestreift und stumpfwinkelig. Das Mal ist schmal lancettlich und gestreift. Die vordere 
Schlofskante ist halbmal länger als die hintere; beide sind gerade und bilden einen fast rechten, wenig 
stumpfen Winkel. 

Pläner bei Strehlen und Quedlinburg. 


22. L. Hoperi Sow. Tab. 380. Broxn. Lethaea Tab. 32. Fig. 8. 


Queer eirund, schief, 18“ lang, eben so breit, gleichmälsig und ziemlich stark gewölbt, dicht 
am Buckel und neben beiden, geraden Schlofskanten mit feinen, punctirten Streifen, übrigens glatt und 
nur concentrisch gestreift; die vordere Schlofskante ist um die Hälfte länger als die hintere und bilden 
beide einen sehr stumpfen Winkel; das Mal ist linearisch; die Ohren sind klein, stark stumpfwinkelig, 
und nur concentrisch gestreift. L. Hoperö bei Goıvr. ist eine andere Art. - 

Obere Kreide auf Rügen. 

Pläner bei Quedlinburg. 


Spondylus Drsuayes. 
A. Fast gleichschalig, nicht aufgewachsen, strahlig gerippt und gestachelt. (Pachytos Derk.) 
1. Sp. spinosus Sow. Tab. 78. Fig. 1-3. Goror. Tab. 105. Fig.5. Pectinites aculeatus v. Schr. 


Breit eirund, bis 2'/,'" lang, fast gleichseitig, gewölbt, mit etwa 30 flach gewölbten, gleich star- 
ken, dicht beisammen stehenden, nur durch enge, selten mit einer Längslinie versehene Furchen getrennten, 
meist einfachen Rippen, von denen auf der linken Schale jede vierte bis sechste einige (bis 1) lange, 
niedergedrückte, meist abgebrochene Stacheln trägt. Die spitzwinkeligen Buckel stehen über der Schlols- 
linie hervor; das gewölbte Mal ist nur concentrisch gestreift. 

Unterer Kreidemergel bei Coesfeld. 

Pläner bei Goslar, Quedlinburg, Strehlen, Oppeln. 


2. Sp. duplicatus GOLDF. Tab. 105. Fig. 6. 


. _ Kreisrund dreiseitig, 2” lang, fast gleichseitig, gewölbt, mit 30—50 schmalen Längsrippen; auf 
der linken Schale trägt jede dritte von ihnen einige lange, niedergebogene Stacheln und sind die übrigen 


59 


Rippen gegen den Rand hin einmal dichotom; die Rippen der rechten Schale sind unbewaffnet, schmal 
und haben breitere concave Zwischenräume, in denen bisweilen eine schwächere Rippe liegt. Der Schlofs- 
kantenwinkel ist ein rechter oder etwas stumpfer. Beide Arten sind sehr ähnlich, aber doch gut unter- 
schieden. 

Pläner bei Strehlen, Töplitz und Langelsheim. 


3. Sp. armatus GOLDF. Tab. 105. Fig. 7. 


Breit eirund, dreiseitig, 18“ lang, mit 19—21 stärkeren, gekielten, schrägseitigen, gleich starken, 
geraden, einfachen, anfangs mit kleinen Spitzen besetzten Rippen; sieben dieser Rippen tragen auf der 
linken, gewölbteren Schale jede 3—4 starke, abstehende, gekielte Stacheln; alle sind fein concentrisch 
gestreift. Die Buckel sind etwas spitzwinkelig. 

Hilsconglomerat bei Essen. 


4. Sp. hystrix GOLDF. Tab. 105. Fig. 8. 


Fast kreisrund, etwas schief und ungleichseitig, 1” lang, mit etwa 40 schmalen, gewölbten, etwas 
ungleichen Rippen, welche ziemlich gleich breite, oft mit einer Längslinie versehene, concentrisch liniirte 
Zwischenräume haben; jede dritte oder vierte dieser Rippen trägt 6—10 aufrechte, zusammengedrückte, 
kurze Stacheln; die Buckel sind etwas stumpfwinkelig. 

Hilsconglomerat bei Essen. 


5. Sp. asper. v. MÜNSTER. Gorpr. Tab. 105. Fig. 1. 


Fast kreisrund, 1‘ grols, etwas schief, mit zahlreichen (50), abwechselnd stärkeren Rippen, welche 
sämmtlich zahlreiche (8), zusammengedrückte, aufrechte, kurze Stacheln tragen, am unteren Rande aber 
unbewehrt sind; die Buckel sind stumpfwinkelig; die Schlofskanten scheinen sehr kurz zu sein. 

Unterer Kreidemergel bei Rinkerode. 


B. Ungleichschalig, strahlig, am verlängerten Buckel der rechten Schale aufgewachsen. (Podopsis Laucx.) 


6. Sp. truncatus Lamck. Goror. Tab. 106. Fig. 4. Bronerr. Descr. de Paris Tab. 4. Fig. 2. 


Eirund, 1”—4” lang; rechte Schale stark gewölbt, am verlängerten, spitzwinkeligen Buckel an- 
gewachsen gewesen, mit zahlreichen, anfangs gewölbten, dann flachen, oft ungleichen, an den Seiten etwas 
höckerigen Rippen; die linke Schale ist wenig gewölbt und hat einen kurzen, abgestutzten Buckel. 

Obere Kreide auf Rügen. — England, Frankreich. 

Oberer Kreidemergel bei Gehrden. 


C. Ungleichschalig, gestreift, am queerblättrigen Rücken der rechten Schale angewachsen. (Dianchora Sow.) 


de Sp. striatus Sow. Tab. 80. Fig. 1. Goupr. Tab. 106. Fig. 5. 


Länglich eirund. und oben verlängert zugespitzt oder fast kreisrund, bis 3” grols; rechte Schale 
dick, gewölbt, von concentrischen, krausen Blättern bedeckt und dadurch angewachsen; aufserdem zeigt 
sie viele Längsfurchen mit breiteren, flach gewölbten Zwischenräumen. Die freie, auch gewölbte Schale 
zeigt keine concentrische Lamellen, sondern nur Längsfurchen, hat schmale Ohren und einen schlanken, 
spitzwinkeligen Buckel, 

Hilsconglomerat bei Essen. — Quader bei Warminster in England. 


8. Sp. latus Sow. Tab. 80. Fig. 2. 


Fast kreisrund, bis 1” lang, etwas schief, ziemlich gewölbt, längsgestreift; Buckel spitzwinkelig. 
Die rechte Schale von concentrischen krausen Lamellen bedeckt und dadurch angewachsen, zeigt in den 
Zwischenräumen von jenen ebenfalls Längsstreifen. Die freie, gewölbte, linke Schale hat ein ziemlich 
glattes Ansehen und wird von etwa 70 feinen, flach gewölbten, nur am Buckel dichotomen Längslinien 
bedeckt, welche dicht beisammen stehen, durch schmälere Furchen getrennt und von sehr feinen Anwach- 
sungsstreifen bedeckt werden. Das Innere der Schalen scheint schärfer gefurcht zu sein, als die Oberfläche 
liniirt ist. 

Pläner bei Alfeld. — Obere Kreide in Sussex. 

9. Sp. lineatus GoLDF. Tab. 106. Fig. 3. 


Fast kreisrund, 1 grofs, kaum schief, gewölbt; rechte Schale am ausgebreiteten Rande ange- 
wachsen, innen ziemlich gleichmälsig gefurcht und mit fast rechtwinkeligen, grolsen, etwas ungleichen 
Ohren versehen. Die freie linke Schale wird von 40—50 regelmäfsigen, geraden, einfachen Längslinien 
oder Längsrippchen bedeckt, in deren etwas breiteren, flachen Zwischenräumen regelmälsige concentrische 


gr 


60 “ 


Linien zu bemerken sind und gegen den Rand hin auch eine schwächere Längslinie zu liegen pflegt. Der 
Buckel ist etwas rechtwinkelig. 

Oberer Kreidemergel bei Aachen ? 

Pläner bei Alfeld und Strehlen. 


10. Sp. obliquus MANT. Geol. Sussex Tab. 25. Fig. 1. 


Die linke Schale eirund, 1” lang, halbkugelig gewölbt, mit zur Seite gebogenem, schiefen Buckel; 
die Schale wird von etwa 60 blättrigen, schmalen, hohen, gekerbten (®) Längslinien bedeckt, welche etwas 
breitere, flache Zwischenräume haben und von Anwachsungsabsätzen häufig unterbrochen werden. 

Obere Kreide auf Rügen. 


11. Sp. fimbriatus GoLpr. Tab. 106. Fig. 2. 


Breit eirund, bis kreisrund, etwas schief, 1”—18'' lang und mit 50 gewölbten Längsrippchen, 
welche durch eine gleich breite, flache oder schmälere Furche getrennt, und von dichten, scharfen, concen- 
trischen Linien bedeckt werden. Die rechte Schale ist fast ganz angewachsen, gewöhnlich steht aber der 
Rand fast senkrecht empor; im Innern zeigen sie ungleiche Längsrippchen. Die linke Schale ist stark 
gewölbt; etwa 8 ihrer Rippen sind etwas stärker und tragen einige kurze, aufrechte, zusammengedrückte 
Stacheln. Die Buckel sind ziemlich rechtwinkelig; die Ohren fast gleich, breit und stumpfwinkelig. 

Obere Kreide auf Rügen. 

Untere Kreide bei Peine. 

Pläner bei Quedlinburg. 


12. Sp. radiatus GoLDF. Tab. 106. Fig. 6. " 


Breit eirund, fast kreisrund, 6” —14”' lang; rechte Schale am ausgebreiteten Rande auf See- 
schwämmen, oder Austern angewachsen, innen mit zahlreichen (50) Längsrippen, von denen 6—8 stärker 
hervortreten; die Ohren sind fast gleich und stumpfwinkelig. Die linke Schale ist bislang nicht bekannt. 

Hilsconglomerat bei Essen und Schöppenstedt. 


Plicatula Lanmck. 


1. P. armata GoLpF. Tab. 107. Fig. 5. 


Eirund, etwas dreiseitig, 2” lang, flach gewölbt, undeutlich wellenförmig gefaltet und überall 
mit röhrigen, pfriemenförmigen, dickeren und dünneren, sparrigen Stacheln dicht besetzt; sie sind Ver- 
längerungen der Anwachsungslamellen und stehen daher in undeutlichen concentrischen Reihen. Die 
rechte Schale ist bald nur am spitzen Buckel, bald am gröfsten Theile des Rückens angewachsen gewesen. 
Eine der schönsten Arten. 

Hilsthon des Elligser Brinkes. 


2. P. inflata Sow. Tab. 409. Fig. 2. Gorpr. Tab. 107. Fig. 6. 


Länglich eirund, kreisrund oder selbst queereirund, 1’—2’ lang. Die rechte Schale ist stark 
gewölbt, nur am Buckel angewachsen gewesen, concentrisch runzelig, am Rande oft senkrecht aufgerichtet 
und mit ausstrahlenden, bis 3”' langen, fest angedrückten, schmalen Stacheln mehr weniger dicht besetzt 
oder fast glatt. Die linke Schale ist tief concav, concentrisch runzelig-blättrig und bisweilen ausstrah- 
lend schwach gefurcht. Sowersy und Gorpruss behaupten, dals die linke Schale gewölbt sei, wir sehen 
aber an zwei Exemplaren das Gegentheil. 

Unterer Kreidemergel bei Coesfeld ? 

Pläner bei Söhlde, Sarstedt, Liebenburg, Quedlinburg. — England. 

Grünsand der Waterlappe. 


3. P. radiata GoLDF. Tab. 107. Fig. 7. 


Breit oval, fast kreisrund, 18'' lang; rechte Schale fast ganz angewachsen und steht nur ihr. 


Rand senkrecht empor; die obere, linke Schale ist flach gewölbt, fast glatt, concentrisch gestreift und 
trägt einzelne, kurze ausstrahlende Linien als Andeutungen von Stacheln. 
Unterer Kreidemergel bei Coesfeld. 


Inoceramus Goupr. - 
A. Schalen ungleich (Inoceramus Bronenrr.). 


1. I. Decheni N. — Tab. VIII. Fig. 10. 


Schmal elliptisch, von vorn breit herzförmig; linke Schale am Rücken schmal und sehr stark 
gewölbt, vorn ganz flach oder etwas concav, hinten mit undeutlichem Flügel. Die ganze Oberfläche wird 


.. 
Ar 


- 61 


von regelmälsigen, concentrischen, scharfen Falten bedeckt, deren doppelt breite, concave Zwischenräume 
einige concentrische Linien tragen. Der spitze, hohe, nach vorn übergebogene Buckel ragt über der 
kurzen Schlofslinie, welche mit dem Rücken einen etwas stumpfen Winkel macht, weit hervor. Ist dem 
I. cor. v. Münster sehr ähnlich. 

Hilsconglomerat bei Essen. 


2. I. concentricus PARK. Sow. Tab. 305. Gouor. Tab. 109. Fig. 8. I. propinguus GoLor. 
Tab. 109, Fig. 9. 


Eirund, 1”—4' lang, concentrisch ungleich und grob gerunzelt, oder regelmälsig dicht gefurcht, 
oder gestreift. Die Streifen oder Furchen hören an der vordern Kante des Rückens auf. Beide Schalen 
sind vorn kurz und unter den Buckeln flach concav oder sie bilden hier ein flaches, durch eine schwache 
Kante begränztes, länglich herzförmiges Mal. Die linke Schale fällt hinten schnell zu einem schmalen, 
gerundet stumpfwinkeligen Ohre ab; ihr Buckel ist spitz, schlank, schief vorwärts gebogen und ragt über 
der kurzen Schlofslinie, welche mit dem Rücken einen fast rechten, kaum spitzen Winkel bildet, weit 
hervor. Die rechte Schale ist abgestumpft eirund, ihr Rücken weniger gewölbt; ihr Buckel ragt über 
die Schlofslinie fast gar nicht hervor und liegt tief unter dem Buckel der linken Schale; die Schlofslinie 
bildet mit dem Rücken einen spitzen Winkel von etwa 45°—50°. 

Es lassen sich folgende Varietäten unterscheiden: 

@. concentrisch grob gerunzelt, vorn flach concav; ist der englischen Form aus dem Quader von 
Lyme Regis gleich. Gorpr. Tab. 109. Fig. 8. 7. alatus Gowor. Tab. 112. Fig. 3. mit sehr 
breitem Flügel, ist vielleicht nur ein verdrücktes Exemplar dieser Form. 

ß. concentrisch grob gerunzelt, vorn mit einem flachen oder flachgewölbten, herzförmigen, scharf 
begränzten Male. 

y. concentrisch regelmälsig gefurcht oder gestreift, vorn glatt und flach concav. Goıpr, Tab. 109. 
Fig. 8. 

Quader bei Bannewitz unweit Dresden, Pirna, Schandau, Tetschen. 


3. I. involutus Sow. Tab. 583. 


Die sehr gewölbte Schale ist glatt, 4”’—1‘ grofs, nautilusartig eingerollt, zur Hälfte länger wie 
dick, und zeigt nur feine Anwachsungsstreifen. Die andere Schale ist ganz flach, trägt viele starke con- 
centrische Falten, hat einen plötzlich sehr verdickten, oft 1” dicken Schlofsrand; ist aber an anderen 
Stellen so dünn wie Papier. 

In der Sammlung des Herrn Medicinal-Raths NrcorAr zu Halberstadt befinden sich mehre Exem- 
plare, welche wir hieher rechnen; wir haben sie aber schon vor längerer Zeit gesehen und zu eilig be- 
sehen, um die Richtigkeit der Bestimmung behaupten zu können. 

Oberer Kreidemergel des s. g. Gläsernen Mönchs bei Halberstadt. 


B. Schalen gleich (Catillus und Mytiloides Bronert.). 


4. TI. latus Sow. Tab. 582. Fig. 1. Goror. Tab. 112. Fig. 5. 


Fast kreisrund, etwa 3” grofs, oben breit und gerade abgestutzt, sehr flach gewölbt und von 
concentrischen, regelmäfsigen, scharfen Falten, welche viel breitere, flach concave, anfangs wohl concen- 
trisch gestreifte Zwischenräume haben, bedeckt. Der Rücken liegt in der Nähe des auswärts gebogenen, 
gewölbten oder etwas concaven vorderen Randes und fällt dahin ziemlich steil ab, während er sich hin- 
ten allmählig zu einem breiten Flügel verflacht; die ziemlich lange Schlofslinie bildet mit dem vordern 
und mit dem hinteren Rande einen etwas stumpfen, mit dem Rücken einen etwas spitzen Winkel; von 
vorn gesehen sind beide Schalen schmal lancettlich. 

Pläner bei Goslar, Langelsheim, Calenberg, Sarstedt, Quedlinburg, Liebenburg, Strehlen, Oppeln. 


Se Brongniaerti PArkıns. Sow. Tab. 441. Fig. 2. Gotor. Tab. 111. Fig. 3. I. Lamarcküi 
Manr. Geol. Sussex. Tab. 27. Fig. 1. I. cordiformis Sow. Tab. 440. Gouor. Tab. 110. Fig. 6. 


Kreisrund vierseitig, bis 5’ ja bis I‘ lang, oben verschmälert und horizontal abgestutzt; der 
stark gewölbte, breite Rücken fällt vorn senkrecht ab und bildet eine flache oder etwas concave herz- 
förmige Vorderfläche; hinten wird er durch eine tiefe, schräge Bucht vom grolsen, rechtwinkeligen Flügel 
getrennt; die Schlofslinie bildet mit dem vordern Rande einen stumpfen, mit der Mitte des Rückens 
einen spitzen Winkel. Die ganze Schale wird von zahlreichen, etwas blättrigen Anwachsungsstreifen be- 
deckt, der Rücken aulserdem von (10—12) sehr groflsen, ungleichen, unregelmäfsigen, stumpfen concen- 
trischen Falten. Die bei Sowerey Tab. 440. abgebildete Varietät hat einen so stark gewölbten Rücken, 
dals die Dicke beider Schalen deren Länge übertrifft; sie findet sich eben so bei Sarstedt. 

‚Pläner bei Goslar, Quedlinburg, Liebenburg, Sarstedt, Wrisbergholzen, Alfeld, Werl, Strehlen. 


62 


6. I. annulatus GOLDF. Tab. 110. Fig. 7. 


Ohne Ohren länglich eirund, 8° lang und fast gleichseitig; regelmälsig gewölbt und mit 10—12 
hohen, ziemlich scharfen, beinahe gleichen, regelmäfsig concentrischen Falten, in deren breiteren, con- 
caven Zwischenräumen 6—10 concentrische Linien, 1'/,”’ von einander entfernt, liegen; das Ohr scheint 
rechtwinkelig und durch eine flache Bucht getrennt zu sein; es bildet mit dem Rücken einen rechten, mit 
dem Vorderrande einen stumpfen Winkel. Es scheint diese Art der vorigen sehr nahe zu stehen; wir 
haben noch kein vollständiges Exemplar gesehn. 

Pläner bei Rothenfelde und Werl. 


7, TI. striatus MANT. Geol. Sussex. Tab. 27. Fig. 5. Sow. Tab. 582. Fig.2. Gouor. Tab. 112. 
Fig. 2. I. Websteri Mant. Tab. 27. Fig. 2. I. pictus Sow. Tab. 604. Fig. 1. 


Ziemlich kreisrund, 2” 6’ lang, stark gewölbt, bisweilen dicker als lang; vorn kurz und con- 
cav; Rücken breit, nach vorn sehr steil, nach hinten etwas weniger abfallend; Buckel stumpf und wenig 
vorstehend, gleich. Die Schlofslinie ist hinten stumpfkantig, bildet mit dem Vorderrande einen etwas 
stumpfen, mit dem Rücken einen etwas spitzen Winkel. Die Schalen erscheinen ziemlich glatt, zeigen in 
der Jugend nur feine, concentrisch regelmälsige, etwas blättrige Linien, deren sehr flach concave, 1 
breite Zwischenräume später in schwache Furchen übergehen; im Alter stellen sich auch einige con- 
centrische Falten ein; der Flügel und die Vorderfläche sind immer nur fein und dicht gestreift. Die 
sehr ebene, nur fein gestreifte und kaum gefurchte Form ist J. Websteri; die glatte, welche anfangs feine, 
scharfe, blättrige Linien trägt, ]. strziatus und die wenig gewölbte, concentrisch gestreifte und faltige Form 
mit schmalem Rücken 7. pictus. Wir vermuthen, dals das bei Gorvruss abgebildete Exemplar nur durch 
Verdrückung ungleichschalig geworden ist. 

Flammenmergel bei Werl. 

Pläner bei Sarstedt, Liebenburg, Halberstadt, Strehlen und Oppeln. 


8. I. Lamarckii BRONGRT. Tab. 4. Fig. 10. Gowor. Tab. 111. Fig. 2. I. Brongniarti Mast. 
Tab. 27. Fig. 8. 


Ist noch gewölbter, länglich oval, 2”—4” lang, vorn gerade abgestutzt und eine fast kreisrunde, 
unter den Buckeln etwas concave Fläche bildend, hinten schwach bogenförmig, unten schmal und stark 
gerundet. Der Rücken ist breit, flach gewölbt, fällt seitwärts und unten fast senkrecht gegen den Rand 
hin ab und trägt regelmälsige, stumpfe, ziemlich gleich starke, concentrische Falten, zwischen denen sich 
meist S—10 stärkere erheben; auch undeutliche Längslinien sind gewöhnlich wahrzunehmen. Die Buckel 
sind stumpf und vorwärts geneigt und ragen über die Schlolslinie kaum hervor; letztere bildet mit dem 
vordern Rande einen fast rechten, mit dem hinteren einen etwas stumpfen und mit dem Rücken einen 
spitzen Winkel und ist ziemlich kurz; ein Flügel ist an der Schale kaum zu unterscheiden. 

Pläner bei Siedinkhausen und Rothenfelde in Westphalen. 

Untere Kreide bei Lüneburg. 


9 I. Cuvieri Sow. Tab. 441. Fig. 1. Goror. Tab. 111. Fig.1. 1. ordicularis Goupr. Tab. 113. 
Fig. 2. Die junge Form? 


Fast kreisrund, etwas breiter als lang (65%). Der Rücken ist sehr breit, flach und fällt vorn 
und unten steil dem Rande zu; vom niedrigen, sehr dickschaligen, auf Steinkernen eine breite, tiefe Furche 
bildenden Flügel wird er auf Steinkernen durch eine scharfe Kante getrennt, welche mit dem Vorderrande 
einen rechten Winkel bildet; der Rücken trägt (20—30) grolse, ungleiche, unregelmälsige concentrische 
Falten, welche in der Jugend wohl mit mehr feineren abwechseln. Die selten erhaltene Schale zeigt zu- 
gleich feine blättrige, regelmälsige Anwachsungsstreifen. Die Schlofslinie ist lang und bildet mit dem 
vorderen und hinteren Rande einen stumpfen, mit der Mitte des Riückens einen spitzen Winkel; die 
stumpfen Buckel ragen wenig hervor. J.latus unterscheidet sich leicht durch den gewölbten Rücken, die 
grölsere Länge und den nicht verdickten Flügel. 

Pläner bei Paderborn, Rothenfelde, Quedlinburg, Oppeln. 

Untere Kreide bei Lüneburg. 


10. I. tenuis Manr. (?) — Unsere Tab. VII. Fig. 11. 


Kreisrund vierseitig, etwas länger wie breit; der gewölbte Rücken fällt beiderseits gleich steil 
ab, geht hinten in einen flachen, groflsen Flügel über und trägt zahlreiche, ungleiche, regelmälsige, kleine, 
stumpfe Falten; von vorn erscheinen die Schalen eirund und zeigt sich unter den etwas zugespitzten 
Buckeln meist ein vertieftes Mal. Die Schlolslinie ist lang und bildet mit dem vorderen Rande einen 
rechten, mit dem Rücken einen spitzen, mit dem Hinterrande einen ziemlich stumpfen Winkel. Bei 7. latus 
liegt der Buckel näher am Vorderrande und bildet mit dem Schlolse einen gröfseren Winkel, auch ist dort 
der Hinterrand stärker bogenförmig. ; 

Pläner bei Iburg, Sarstedt, Söhlde und Strehlen. 


% 


63 


11.1. mytiloides MAnT. Geol. Sussex. Tab. 28. Fig. 2. Goror. Tab. 113. Fig. 4. a. Sow. 
Tab. 442? Mytilus problematicus, Ostracites labiatus v.ScuL. Catillus Schlotheimii Nıuss. 


Schief elliptisch, 3”—6” lang, nur halb so breit, hoch gewölbt, vorn und unten sehr steil ab- 
fallend, hinten zu einem breiten, niedrigen Flügel schnell abschiefsend und von 12—20 regelmälsigen Falten 
und vielen feinen Streifen concentrisch bedeckt; Buckel spitz und vorstehend; die Schlofslinie, der gröfs- 
ten Breite gleich, bildet mit dem Vorderrande und dem Rücken spitze Winkel, mit dem Hinterrande 
einen sehr stumpfen Winkel. Es ist damit oft die vorhergehende Art verwechselt und scheint diefs fast 
auch von Sowersy geschehn zu sein. v 

Pläner bei Bochum in Westphalen mit Ammonitis varians. und bei Sarstedt. 

Eine sehr ähnliche Art, aber vorn mit einem flachen, durch eine Kante getrennten Male findet 
sich im Quader der sächsischen Schweiz und bei Haltern. 


12. I. Cripsü MANT. Geol. Sussex. Tab. 27. Fig. 11. Goror. Tab. 112. Fig. 4. 


Fast schief kreisrund und breiter als lang, oder halbkreisrund und um die Hälfte breiter als lang, 
anfangs wenig, später sehr stark gewölbt, vorn gerundet und sehr kurz, hinten sehr erweitert und mit 
etwa 20 hohen, regelmälsigen, gleich starken, fast gleich weit von einander entfernten, durch concave 
Zwischenräume getrennten, concentrischen Falten. Die selten erhaltene Schale zeigt aulserdem fein con- 
centrische Streifen, welche den bisweilen dichotomen Falten nicht immer parallel zu sein scheinen. Die 
Schlofslinie ist fast so lang, wie die Schalen breit, ist vorn und hinten stumpfwinkelig und bildet mit 
dem breiten Rücken einen etwas spitzen Winkel; die Buckel ragen meist weit darüber empor. Der Flügel 
ist niedrig. Wird gewöhnlich 4”—6” breit, jedoch bei Blankenburg 18” breit gefunden. 

Oberer Kreidemergel bei Lemförde, Dülmen, Ahlten, Quedlinburg, Kieslingswalde. 

Eine sehr ähnliche, queer eirunde, stark gewölbte Form findet sich im Quader? hei Tharand; 
sie zeichnet sich aus durch ein flaches, glattes Mal vor den Buckeln. 

Vielleicht gehört zum 7. Cripsii der 1]. planus v. Münster. Goıpr. Tab. 113. Fig. 1.b. als eine 
sehr flache und weniger breite Form; er findet sich mit jenem bei Lemförde. 


13. I. lobatus GOLDF. Tab. 110. Fig. 3. (I. cardissoides, cancellatas und Lingua Tab. 110. 
Fig. 2. 4. 5.) 

Eirund fünfseitig, 2'—5 lang, ziemlich gewölbt, vorn ein eirundes, glattes, flaches oder etwas 
concaves, die Hälfte der ganzen Höhe einnehmendes Mal. Der Rücken ein gleichschenkliges, längliches 
Dreieck, hinter der Mitte mit einer sanften Bucht versehn, davor gewölbt, dahinter flach; hinten dem 
stumpfwinkeligen, hohen Flügel durch eine deutliche, stumpfe Kante verbunden. Der Rücken ist von 
9—15 hohen, regelmälsigen Falten bedeckt, deren viel breitere Zwischenräume 2—6 schwächere Falten 
und oft auch einige Längslinien tragen. Die kurze Schlolslinie bildet mit dem Vorderrande einen fast 
rechten, oder spitzen, mit dem Rücken auch einen spitzen Winkel; auf dem Flügel setzen nur die stärkeren 
Falten fort. Es lassen sich folgende Abarten unterscheiden: 

a. zwischen den stärkeren Falten liegen 3—5 schwächere; Längslinien fehlen. I. lobatus. 

ß. die stärkeren Falten wechseln mit 3—4 schwächeren ab; alle sind durch Längslinien wellenför- 
mig geworden. 7. cardissoides. ! 

y. stärkere Falten wechseln mit 6—8 schwächeren ab und werden letztere von vielen Längslinien 
übersetzt. J. cancellatus. 

d. die Falten zart und alle gleich. 7. Lingua. k 
Oberer Kreidemergel bei Quedlinburg, Blankenburg und Dülmen. . 


14. I. undulatus MAnT. Tab. 27. Fig. 6. (GoLor. Tab. 112. Fig. 1.2) — Unsere Tab. VIII. Fig. 12. 


Ungleich vierseitig, so breit wie lang, mälsig gewölbt, vorn kurz und gebogen, hinten in einen 
grolsen, abgerundet spitzwinkeligen, flachen Flügel übergehend. und von zahlreichen, ziemlich scharfen, fei- 
nen concentrischen Falten bedeckt, in deren etwas breiteren Zwischenräumen einige feine Anwachsungs- 


streifen bemerkt werden. Der untere Rand des Flügels ist gerade; der obere macht mit dem Rücken 
einen fast rechten Winkel. 


Pläner bei Oppeln. 


Gervillia Der. 


1. G. solenoides DEFR. Goror. Tab. 115. Fig. 10. Brons. Lethaea Tab. 32. Fig. 17. Nicht 
Sow. Tab. 512. 


Queer, linearisch, 3” lang, 5 hoch, etwas gebogen, im Durchschnitte vierseitig, oben und unten 
scharf gekielt, Rücken gewölbt, glatt. Schlofslinie 8 lang, mit drei Bandgruben, von denen die beiden 
vorderen unter dem Buckel liegen; die dritte weiter rückwärts; daneben mehre schräge, schmale Zähne. 

Oberer Kreidemergel bei Quedlinburg und Aachen. — Frankreich. 


64 


2. G. triloba N. — Tab. VII. Fig. 13. 


Queer eirund, gewölbt, concentrisch gefurcht; Rücken sehr gewölbt, breiter werdend, vorn steil 
abfallend und vom Vorderrande, so wie hinten vom wenig gewölbten Flügel durch eine sanfte Bucht ge- 
trennt. Schlolslinie lang, mit dem kleinen, kurzen Vorderrande einen rechten Winkel bildend. Buckel 
klein, spitz und etwas übergebogen. Perna rostrata Sow. bei Fırrox. Tab. 17. Fig. 17. unterscheidet 
sich nur durch einen viel längeren und breiteren vorderen Loben. 

Oberer Kreidemergel des Plattenberges bei Blankenburg. 


3. GG. Reichii N. — Tab. VIM. Fig. 14. Mytilus angusius Gozor. Tab. 129. Fig. 7. 


Schief elliptisch, glattschalig; Rücken hoch gewölbt, zum geraden, langen Vorderrande steil ab- 
fallend, nach hinten allmähliger zum grofsen, flachen, sehr stumpfwinkeligen Flügel. Schlolslinie halb 
so lang als die Schale, mit dem Vorderrande einen spitzen Winkel bildend. 

Quader bei Tyssa und Coschütz. 


Avicula Lanck. 


1. A. pectinata Sow. Bei Fırron Tab. 14. Fig. 3. 


Kreisrund vierseitig, mit etwas einwärts gebogenem hinteren Flügelrande, 1” —4'” grofs. Linke 
Schale halbkugelförmig gewölbt, mit glattem Flügel; Rücken mit 25—30 ausstrahlenden, schmalen, glat- 
ten, abwechselnd längeren Linien, in deren viel breiteren Zwischenräumen regelmälsige, viel feinere con- 
centrische Linien liegen. Die rechte Schale ist flacher gewölbt, erscheint eben, zeigt aber bei sehr starker 
Vergrölserung sich dicht gitterförmig durchschneidende Linien. f 

Hilsthon bei Bredenbeck. — Quader in England. 5 


2. A. macroptera N. — Oolith. Tab. 4. Fig. 5. 


Schief kreisrund, undeutlich vierseitig, breiter (18) als hoch; die linke Schale ist flach gewölbt; 
der Flügel ist hinten etwas ausgebuchtet und glatt; der Rücken trägt 16 oder 32 stärkere, anfangs scharf 
gekörnte, später glatte Längsrippen; sind nur 16 vorhanden, so wechseln sie mit gleichviel etwas schwä- 
cheren ab und liegen immer in den viel breiteren Zwischenräumen 3—4 Längslinien, welche von noch 
feineren concentrischen Linien gitterförmig und regelmälsig durchschnitten werden. Die Rippen treten über 
den Rand hervor und geben diesem ein gezähntes Ansehn. Die viel kleinere rechte Schale ist fast ganz 
flach und zeigt nur feine Längslinien; ihr Flügel ist glatt. 

Hilsthon des Elligser Brinkes. 

Hilsconglomerat bei Schandelahe. 


3. 4. lineata N. — Tab. VII. Fig. 15. 


Schief kreisrund, undeutlich vierseitig; Fügel stark ausgeschnitten. Die linke Schale ist gleich- 
mälsig gewölbt und ist ihr Flügel durch einen kleinen Absatz getrennt; sie trägt 70—80, abwechselnd 
längere und stärkere ausstrahlende Linien, mit etwas breiteren, glatten, concaven Zwischenräumen und 
liegen etwa 8 davon auf dem Flügel. Die kleinere rechte Schale scheint glatt, zeigt aber bei starker Ver- 
srölserung sich dicht gitterförmig durchschneidende Streifen. 

Untere Kreide am Lindner Berge bei Hannover. 


4. A. coerulescens NILSS. Tab. 3. Fig. 19. Gowor. Tab. 118. Fie. 6. 


Elliptisch trapezförmig, 1” lang, schief; linke Schale stark gewölbt, aber unten am Rücken 
niedergedrückt und hier mit zehn ausstrahlenden, sehr feinen, etwas knotigen Längslinien und mit einigen 
eoncentrischen Streifen versehen; der Flügel trägt einige ausstrahlende, etwas knotige Linien. 

Unterer Kreidemergel bei Lemförde und Haldem. — Schweden. 


AR gryphaeoides Sow. Bei Fırron Tab. 11. Fig. 3. — Unsere Tab. VIM. Fig. 15. 


Like Schale länglich eirund, 1” lang, gryphäenartig stark gewölbt, mit schlankem, spiralförmig 
übergebogenen Schnabel und mit sehr kleinem, stumpfwinkeligen Flügel; die gewöhnlicheren Steinkerne 
erscheinen nur concentrisch grob runzlich, während die Schale selbst, mindestens an den Buckeln, feine 
blättrige, concentrische und feinere und dichtere Längslinien unter der Loupe zeigt. Die rechte Schale 
ist schief kreisrund, flach gewölbt und trägt concentrische, blättrige, scharfe, etwas wellenförmige Streifen 
und aulserdem oben einige Längslinien; ihr hinteres Ohr ist sehr klein und stumpfwinkelig; das vordere 
Ohr ist sehr niedrig, breit, daher linearisch, innen vertieft und unten durch einen eben so langen, schma- 
len Ausschnitt vom Vorderrande getrennt. Diese häufige und leitende Versteinerung scheint in Deutsch- 
land bislang ganz übersehen zu sein; sie findet sich fast überall im h 
eK nun so bei Sarstedt, Wrisbergholzen, Goslar, Langelsheim, Simmenstedt und Biele- 
eld. — England. 


65 


Pinna L. 
1. P. quadrangularis GOLDF. Tab. 127. Fig. 8. 


Sehr lang pyramidal, bis I’ lang und dann nur 2° breit, undeutlich vierseitig, im Durchschnitte 
spitz eirund; der Rücken fällt hinten in steiler Wölbung, nach vorn etwas langsamer und in gerader 
Linie ab; in der Mitte trägt er eine Längsspalte und liegen dahinter und bis zum Hinterrande sechs, davor 
aber nur zwei Längslinien mit doppelt so breiten, flach concaven Zwischenräumen; die vordere Hälfte 
der Schalen zeigt nur concentrische, hier gerade und schräge, ungleiche Anwachsungsstreifen oder Falten, 
welche in sehr spitzem Winkel die erste Längslinie treffen. Der Vorderrand ist etwas gebogen und 
scharf; der hintere ist stumpf. ; 

Quader bei Haltern in Westphalen. 


2. P. decussata GoLDF. Tab. 128. Fig. 1. 2. P. compressa Goupr. Tab. 127. Fig. 4.? 


Lang pyramidal, bei 8° Länge unten über 3’ breit, im Durchschnitte breit lancettlich, nach 
hinten von gespaltenem Rücken etwas steiler abfallend, als vornhin; hinter der Spalte liegen etwa neun, 
vor ihr vier bis sieben Längslinien, deren breitere Zwischenräume von concentrischen Furchen durch- 
schnitten werden; an die vordere Längslinie stolsen ungleiche, steile Anwachsungsstreifen und Falten in 
sehr spitzem Winkel an und bedecken däs vordere Drittheil der Breite der Schalen; vorderer Rand etwas 
auswärts gebogen. P. compressa Goror. ist wohl die vordere Hälfte einer Schale der P, decussata 
oder der folgenden Art. 

Quader bei Haltern, Schandau, Pirna und Bannewilz. 


3. P. depressa v. MÜNSTER. Gowor. Tab. 128. Fig. 3. 


Lang pyramidal, bei 7” Länge unten nur 2” breit, im Durchschnitt anfangs vierseitig, später 
lancettlich; der Rücken liegt fast in der Mitte und zeigt eine Spalte, hinter welcher 7—10 und vor der 
5—7 Längslinien liegen; nur das vordere Viertheil der Schalen bleibt von ihnen frei und werden sie, so 
wie die breiteren, flachen Zwischenräume, von regelmäfsigen, concentrischen Linien durchkreuzt und jene 
dadurch knotig; der vordere Rand ist auch gerade. Die Anwachsungslinien der vorderen Schale laufen 
mit der ersten radialen Linie fast parallel, berühren sie in sehr spitzem Winkel und biegen sich dann 
rechtwinkelig nach hinten; die übrigen Linien werden etwas stumpfwinkelig von ihnen getroffen. 

Quader bei Schandau. 


4. P. restituta GoLv»F. Tab. 138. Fig. 3. 


Pyramidal, bei 5“ Länge 2‘ breit, im Durchschnitt breit eirund vierseitig. Rücken gekielt, 
hinter der Mitte der Breite und hinten steil und gerade abfallend; er hat eine Längsspalte und liegen 
dahinter 7—8, davor vier hohe, schmale Längslinien mit viel breiteren, concaven, glatten Zwischen- 
räumen. Mehr als das vordere Drittheil der Schalen zeigt nur unregelmäfsige, concentrische, tiefe Falten 
und Runzeln, welche die erste Längslinie in nicht sehr spitzem Winkel treffen; Vorder- und Hinterrand 
sind beide gerade. Goıpruss wird diese Art irrthümlich aus dem Quader von Haltern anführen. 

Oberer Kreidemergel bei Dülmen. i 


3. P. fenestrata N. — Tab. VII. Fig. 22. 


Pyramidal, im Durchschnitt eirund lancettlich; Rücken etwas hinter der Mitte, hinten steil und 
in gerader Linie, vorn langsamer und in schwacher Wölbung abfallend; hinter seiner Längsspalte liegen 
sieben, davor acht schmale, hohe Längslinien, welche von concentrischen rechtwinkelig durchschnitten 
werden; eine vordere, nur concentrisch gefurchte Fläche ist kaum vorhanden, nimmt jedenfalls kein 
Sechstheil der ganzen Breite ein. 

Unterer Kreidemergel bei Osterfeld in Westphalen. 


6. P. rugosa N. — Oolith. Tab. 18. Fig. 37. Pinna gracilis Puıunırs. Tab. 2. Fig. 22.? 


Schinkenförmig, fast halb so breit wie lang (8), hinten gerade oder etwas einwärts gebogen, 
hinter der Rückenkante flach, davor etwas gewölbt; die Basis ist fast gerade, den Hinterrand in etwas 
stumpfen Winkel verbunden, vorn gerundet; der Durchschnitt ist anfangs kreisrund-vierseitig, im Alter 
schmal lancettlich; auf dem ersten Drittheile der Schalen bemerkt man hinter der Rückenkante 20—27 
Längslinien, mit etwas breitern Zwischenräumen; vor jener Kante auch einige Längslinien und schief 
concentrische Runzeln; im Alter bemerkt man nur concentrische Streifen und einige tiefe concentrische 
Runzeln; jene Linien sind dann ganz verschwunden. 

Hilsconglomerat bei Osterwald. 


Roemer, d. Verstein. d. nordd. Kreidegebirges. 9 


66 


Myoconcha Sow. 
M. elliptica N. — Tab. VII. Fig. 17. 


Elliptisch, gleichschalig, flach und gleichförmig gewölbt, unten etwas erweitert, mit etwa zwölf 
geraden, glatten, ausstrahlenden Linien, deren viel breitere, flache Zwischenräume von concentrischen 
Furchen regelmäfsig und dicht durchschnitten werden. 

Unterer Kreidemergel bei Ilseburg. 


Miytilus Lanex. 
1. M. ornatus v. MÜNSTER. Gowor. Tab. 129. Fig. 8. 


Länglich eirund, oben zugespitzt, 16’ lang, flach gewölbt und mit geradem Schlofsrande, welcher 
bis zur Hälfte der Länge herabsteigt; ausstrahlende, seitwärts gebogene, den Rand in rechtem Winkel 
treffende Furchen werden von concentrischen regelmälsig durchsetzt, und entsteht dadurch ein schiefes 
Gitterwerk. Der Rücken fällt nach vorn ziemlich steil ab; der hintere Rand und der vordere sind 
fast parallel. 

Unterer Kreidemergel bei Halden und Lemförde. 


2. M. Cotitae N. — Tab. VIN. Fig. 18. 


Lang eirund, sehr flach gewölbt, mit sehr zahlreichen (80), selten dichotomen, geraden, aus- 
strahlenden Linien, welche, so wie ihre gleich breiten Zwischenräume, von feineren, regelmälsigen, wel- 
lenförmigen, concentrischen Linien dicht bedeckt werden. 

Pläner von Plauen bei Dresden und von Galgenberge bei Quedlinburg. 


3. M. eduliformis N. 


Länglich eirund, vierseitig, 2” lang, fast 1‘ breit, gewölbt, concentrisch fein gestreift; der vor- 
dere Rand ist in der Mitte schwach einwärts gebogen, der hintere ihm fast parallel; die Schlolslinie ist 
schräg, gerade und erreicht nur ein Drittheil der ganzen Höhe, und stöflst mit dem hintern Rande in 
einer stumpfwinkeligen Kante zusammen; der Rücken fällt nach vorn ziemlich steil ab. 

Quader bei Haltern. 


Modiola Laınck. 


a. aussirahlend gestreifte Arten. 


1. M. pulcherrima N. — Oolith. Tab. 4. Fig. 14. Dunker & Koch Tab. 6. Fig. 7. GoLDF. 
Tab. 131. Fig. 9. 


Länglich eirund, 1” lang, etwas mehr als halb so breit, stark gewölbt, mit hinten sehr steil ab- 
fallendem Rücken; die Schalen werden von zahlreichen, etwa zweimal dichotomirenden, dicht beisam- 
menstehenden, geraden, ausstrahlenden Linien bedeckt, welche von feineren, fein wellenförmigen, concen- 
trischen Linien übersetzt werden; die Längslinien, welche den geraden Vorderrand treffen, sind viel 
feiner und dichter und bisweilen kaum erkennbar; Man zählt etwa 30 stärkere Linien. Die grölste Breite 
liegt unterhalb der Mitte und reicht bis dahin die gerade oder wenig gebogene Schlolslinie. 

Hilsthon des"Elligser Brinkes und bei Bredenbeck. 


2. M. angusta N. — Oolith. Tab. 18. Fig. 36. M. lineata Sow. bei Fırron Tab. 14. Fig. 2. 


Lang elliptisch, 19° lang, 6 breit, 10’ dick, vorn etwas einwärts gebogen, mit sehr hohem 
und beiderseits ganz steil abfallendem Rücken; die Schalen werden, mit Ausnahme des dicht vor den 
spitzen, übergebogenen Buckeln belegenen Theiles, von sehr feinen geraden, wenig dichotomen, dicht bei- 
sammen liegenden, geraden Längslinien und von noch feineren, kaum sichtbaren, wellenförmigen, concen- 
trischen Streifen dicht bedeckt. 

Hilsconglomerat bei Schöppenstedt. — Quader in England. 


3. M. radiata v. MÜNSTER. Goror. Tab. 128. Fig. 6. 


Lang elliptisch, 2’—3“ lang, kaum halb oder selbst kaum ein Drittheil so breit, stark gewölbt, 
mit deutlicher vorderer Rückenkante; Abfall nach vorn und hinten ziemlich gleich; Vorderrand unterhalb 
der Mitte einwärts gebogen; die Schlofslinie gerade und bis über die Mitte herabreichend; aulser feinen 
concentrischen Streifen bemerkt man sehr zahlreiche, gebogene, gleich starke Streifen oder Furchen, welche 
am Rücken entspringen und den hinteren Rand rechtwinkelig treffen. 

Oberer Kreidemergel bei Gehrden, Quedlinburg und Dülmen. 

Unterer Kreidemergel bei Lemförde und Haldem. 


67 


b. Glatte Arten. 
4. M. rugosa N. — Oolith. Tab. 5. Fig. 10. 


Spitz eirund, 2° lang, halb so breit, ziemlich gewölbt, concentrisch runzelig und scharf gefurcht; 
unterhalb der Mitte liegt die gröfste Breite, darüber die grölsere Wölbung der Schalen; unten sind sie 
hinterwärts erweitert und verflacht; der Vorderrand ist in der Mitte sanft einwärts gebogen; Schlofs- 
linie lang und gerade. 

Hilsthon des Elligser Brinkes und am Osterwalde. 


5. M. concentrica v. MÜNSTER. Gorpr. Tab. 138. Fig. 5. 


Länglich elliptisch, 1”—2” lang, kaum halb so breit, fast überall gleich breit, dicker als breit. 
Vorderrand fast gerade, Rückenkante sehr stumpf; Abfall nach vorn gewölbt, nach hinten steiler. 
Schlofslinie lang und gerade; die Schalen werden von concentrisch blättrigen, aufgerichteten Linien und 
Streifen bedeckt, welche besonders hinter dem Rücken und am Rande stark hervortreten. 

Oberer Kreidemergel bei Dülmen. 

Unterer Kreidemergel bei Haldem und Lemförde. 


Chama L. 
1. Ch. costata N. — Tab. VII. Fig. 20. 


Fast kreisrund, ungleichschalig; beide Schalen gewölbt, mit 6—8 ungleichen, schmalen, hohen, 
blättrigen, gebogenen Längsrippen und flachen, queergestreiften Zwischenräumen; die Buckel sind grols 
und vorwärts gebogen; der der rechten Schale ist länger und ragt über den anderen weit hervor. 

Quader bei Haltern. 


2. Ch. semiplana N. — Tab. VII. Fig. 19. 


Kreisrund, ungleichschalig; rechte Schale kegelförmig oder halbkugelig, sehr tief, mit vorwärts 
gedrehtem Buckel, von welchem 8—20 ungleiche, hohe, lamellenartige, gekerbte Rippen herablaufen; die 
flachen Zwischenräume der letzteren sind concentrisch und oft fein längsgestreift. Linke Schale flach oder 
etwas concav, glatt oder fein gestreift und dickrandig. 

Oberer Kreidemergel bei Gehrden. 


h Cardita Desn. 
1. C. Esmarckiü Nıuss. Tab. 5. Fig. 8. Goror, Tab. 133. Fig. 14. 


Schief eirund, dreiseitig, 1”—2” lang, eben so breit, gewölbt, vorn herzförmig, sehr kurz, ge- 
wölbt und mit einem Male versehen; hinten schief erweitert, zusammengedrückt und gekantet. Buckel 
vorn stehend, spitz und weit vorragend; hinterer Schlofsrand gerade und. schräg; eoncentrische Runzeln 
bedecken die ganze Schale und werden von etwa 10 feinen Längslinien auf dem Rücken durchschniitten. 

Flammenmergel bei Ringelheim und Salzgitter. 


2. C. Modiolus Nıtss. Tab. 10. Fig. 6. 


Queer eirund, 8“—1' breit, dicker wie hoch, vorn niedergedrückt herzförmig, senkrecht abge- 
stutzt; oberer Rand fast horizontal, Basis stark bogenförmig; concentrische Streifen werden auf dem 
Rücken von einzelnen undeutlich ausstrahlenden durchsetzt. Buckel klein, spitz, gegen einander gebogen, 
wenig vorragend. 

Untere Kreide bei Schwiechelt unweit Peine. — Schweden. 


3. C. parvula v. MÜNSTER. Gowor. Tab. 133. Fig. 13. 


Eirund vierseitig, vorn herzförmig, 4“ lang, zusammengedrückt, mit vorstehenden Buckeln, ho- 
hem, schmalen, stumpf gekielten Rücken, abschüssigen Seiten und vielen ungleichen, ausstrahlenden und 
concentrischen Linien. 


Unterer Kreidemergel bei Haldem, Lemförde und Ilseburg. 
Pläner bei Strehlen. 
4. C. semistriata N. — Tab. VII. Fig. 21. 


y Länglich eirund, schief, sehr gewölbt, beiderseits steil abschüssig, die hintere Seite mit zahl- 
reichen (30), feinen, geraden Längslinien, in deren gleich breiten Zwischenräumen man feine concentrische 
Linien bemerkt. Der Buckel steht weit hervor und ist nach vorn stark übergebogen. 

Unterer Kreidemergel bei Iburg. 


9* 


68 


Trigonia Lanex. 


1. 2 alaeformis PARK. Sow. Tab. 215. Gouor. Tab. 137. Fig. 6. Donacites alatus v. ScHLoTH, 
Liriodon. BRoNN. 


Eirund nierenförmig, dreiseitig, bis 2” breit, hinten schnabelförmig, vorn steil abfallend, dick 
gewölbt, unten bogenförmig und nach hinten einwärts gebogen; hinterer Schlolsrand etwas einwärts ge- 
bogen, über einer vom stumpfen Buckel nach hinten laufenden Kante concav niedergedrückt; am hinteren 
Schlofsrande entspringen 12—22 scharfe, etwas knotige Rippen, welche über das concave Feld und höher 
schräg über die Seiten herablaufen; Zwischenräume doppelt so breit und concav. 

Oberer Kreidemergel bei Gehrden, Quedlinburg, Blankenburg, Dülmen, Aachen. 


2. T. scabra Lamck. (®). Bronn. Lethaea Tab. 32. Fig. 13. 


Unterscheidet sich durch einen bogenförmigen, nicht einwärts gebogenen Unterrand, dichter ste- 
hende, mehr knotige Rippen und durch ein stärker geripptes Hinterfeld. 
Oberer Kreidemergel bei Gehrden. 


3. T. Buchii GEINITZ. 


Eirund dreiseitig, hinten gekantet; vom Buckel und von der Kante des Feldes laufen 24 knotige 
feinere Rippen herab, von denen die 8 vorderen plötzlich ihre Richtung verändern, im stumpfen Winkel 
nach vorn laufen und dabei die doppelte Dicke annehmen. Das Feld scheint nur concentrisch gestreift 
zu sein. N 

Grünsand bei Oberau in Sachsen. 


Nucula Lanmck. 
1. N. subtrigona N. — Tab. VII. Fig. 25. Oolith. Tab. 6. Fig. 6. 


Eirund dreiseitig, bis 9/ breit, vorn senkrecht abgestutzt, mit vertieftem, herzförmigen, fast 
kreisrunden Male; hinten fast gerade schräg herablaufend, mit lancettlichem Felde; Basis stark bogen- 
förmig; die ganze Schale ist von regelmäfsigen, scharfen, concentrischen Streifen bedeckt. 

Hilsthon des Elligser Brinkes und Hilses. 


2. N. striatula N. — Tab. VIN. Fig. 26. 


Oval, mäfsig gewölbt, fein und dicht längsgestreift, vorn schräg abgestutzt, unten schwach bo- 
genförmig, hinten etwas verschmälert. Die Streifen haben gleich breite, gewölbte Zwischenräume. Die 
Schlofslinie trägt grolse, längliche Zähne; der innere Rand ist fein gekerbt. ; 

Pläner bei Strehlen. ; 


3. N, nana N. 


Oval, gewölbt, 4 breit, hinten gerundet, vorn etwas schnabelförmig zugespitzt; Buckel fast 
mittelständig, stumpfwinkelig, vorragend; beiderseits 13 kleine Zähne. Steinkern. 
Oberer Kreidemergel bei Aachen. 


E 


Pectunculus Lanck. 


1. P. obsoletus GoLDF. Tab. 126. Fig. 4. 


26 Ziemlich kreisrund, etwas schief, bis 18% srols, stark gewölbt, gestreift, hinten mit einer, von 
den stumpfen Buckeln herablaufenden, sanften Bucht; die (40) Längsstreifen werden an beiden Seiten un- 
deutlich, haben breite, etwas gewölbte Zwischenräume und tragen letztere wellenförmige concentrische 
Streifen. 

Quader bei Coschütz unweit Dresden. “ 


4 
2. P. umbonatus Sow. Tab. 156. Fig. 2—4. Tab. 472. Fig. 3. m 


Kreisrund, 1” grols, stark gewölbt, fast gleichseitig, hinten mit einer schwachen Bucht. Die 
Buckel sind spitz und ragen weit über den Schlolsrand hervor. Die Schalen tragen scharfe Streifen mit 
breiten, etwas gewölbten Zwischenräumen. * : 

Quader des Hilses bei Rothenfelde; es finden sich hier indessen nur Steinkerne, so dafs die Be- 
stimmung einigen Zweifeln unterliegt. 


3. P. lens Nıuss. Tab. 5. Fig. 4. P. sublaevis GoLpr. Tab. 126. Fig. 5. 


N Fast kreisrund, etwas breiter als lang, ziemlich gleichseitig, stark gewölbt, schwach längsgestreift, 
hinten mit schwacher Bucht; die Buckel stehen in der Mitte, sind klein, spitz, ragen wenig hervor und 


“ 


69 


berühren sich. Die Schalen erscheinen fast glatt und sind nur am Rande bisweilen stark conceutrisch 


gestreift. 
Oberer Kreidemergel bei Aachen, Quedlinburg und Kieslingswalde. 


4. P. sulcatus N. — Tab. VII. Fig. Ü‘ 


Fast kreisrund, etwas breiter als lang, längsgefurcht, hinten und vorn mit einer schwachen Bucht. 
Die Buckel sind klein, spitz, stehen wenig hervor und deutlich vor der Mitte der Breite. Die (60—70) 
Furchen sind scharf, an den Seiten undeutlich, und haben stark gewölbte, breitere, concentrisch gestreifte 
Zwischenräume. 

Oberer Kreidemergel bei KRieslingswalde. ö 


5. P. decussatus N. P. umbonatus Gouor. Tab. 126. Fig. 2. 


Fast kreisrund, bis 9” grofs, bauchig, gitterförmig gestreift und längsgefurcht mit flach gewölb- 
ten, gleich breiten Zwischenräumen. Die Buckel stehen in der Mitte und ragen über den Schlofsrand 
weit hervor; an den Seiten werden auch hier die Furchen undeutlich. . 

Oberer Kreidemergel bei Quedlinburg. . 

Unterer Kreidemergel bei Coesfeld und Ilseburg. 


6. P. planus N. — Tab. VIII. Fig. 24. 


Fast kreisrund, schief, etwas länger als breit, sehr wenig gewölbt, hinten schwach gekantet. 
Die Buckel stehen wenig hervor und ziemlich in der Mitte; der vorliegende Steinkern zeigt einige con- 
centrische Runzeln. 

Untere Kreide bei Peine. 


Arca Lanmck. 


1. A. furcifera v. MÜNSTER. Goror. Tab. 121. Fig. 14. 


Rautenförmig, doppelt so breit (1”) wie lang, gewölbt, hinten stumpf gekielt und zusammen- 
gedrückt, vorn gerundet; von den niedrigen, fast mittelständigen Buckeln strahlen zahlreiche, dichoto- 
mirende Rippchen aus. ; { 

Unterer Kreidemergel bei Haldem. und Ahlten. 


2, A. tenuistriata v. MÜNSTER. Goror. Tab. 138. Fig. 1. 


Queer oval, gewölbt, doppelt so breit (8°”—2”) wie lang, an der Basis etwas einwärts gebogen. 
Von den vor der Mitte stehenden, niedrigen, sich fast berührenden Buckeln zieht sich eine sanfte Bucht 
über den Rücken herab und strahlen von ihnen sehr zahlreiche, hinten etwas entfernter stehende Linien 
aus, welche von feineren concentrischen gitterförmig übersetzt werden. Die hintere Seite zeigt keine vom 
Buckel herablaufende Kante. 

Untere Kreide bei Peine. 

Unterer Kreidemergel bei Lemförde. 


3. A. radiata v. MÜNSTER. Goror. Tab. 138. Fig. 2. 


Länglich oval, doppelt so breit (1) wie lang, gewölbt, hinten stark gekantet und sehr zusam- 
mengedrückt; die Buckel liegen vor der Mitte und senden zahlreiche feine Linien aus. 
Unterer Kreidemergel bei Haldem. 


4. A. exaltata NILSS. Tab. 6. Fig. 1. Goror. Tab. 122. Fig. 1. 


Oval trapezoidalisch, fast so hoch wie breit (6), sehr gewölbt, mit hohen, dicken, fast mittel- 
ständigen Buckeln; hinten ist diese Art schräg abgestutzt; ihr unterer Rand stark bogenförmig- 
Grünsand in Westphalen (Goıpruss). 


5. 4A. cuneata N. — Tab. IX. Fig. 5. 


Queer, spitz eirund, ziemlich gewölbt, vorn kurz und gerundet, hinten verschmälert, spitz, deut- 
lich gekantet; die Buckel liegen weit vor der Mitte und ragen wenig vor; sie berühren einander fast 
und scheint zwischen ihnen ein schmales, lancettliches Feldchen zu liegen. 

?Grünsand bei Werl; wir glauben sie hier gefunden zu haben, dem ansitzenden Gesteine nach 
könnte sie aber auch aus dem Hilsconglomerate von Essen stammen; dieselbe Form scheint auch bei 
Rouen vorzukommen. 


70 


Cucullaea Lanck. 


1. ©. Schusteri N. — Tab. IX. Fig. 3. 


Vierseitig queer, wenig gewölbt, hinten scharf gekantet und stark zusammengedrückt; vom 
Buckel strahlen zahlreiche Linien aus, welche breitere, flache Zwischenräume haben. 
Hilsthon bei Bredenbeck. 


23. CO. concentrica N. — Tab. IX. Fig. 1. 


Vierseitig,, queer, gewölbt, hinten scharf gekantet und stark zusammengedrückt; nur hier zeigen 
sich feine ausstrahlende Streifen; der übrige Theil der Schalen wird nur von regelmälsigen, scharfen, 
etwas blättrigen concentrischen Streifen bedeckt. Die Buckel stehn vor der Mitte und sind ziemlich spitz. 

Quader bei Haltern? 


3. IC. glabra Sow. Tab. 67. Goror. Tab. 124. Fig 1. Arcacites rhombiformis v.ScHL. 


Trapezförmig, bis 3” breit, fast so hoch wie breit, stark gewölbt, hinten nur undeutlich ge- 
kantet, aber sehr stark zusammengedrückt; Buckel dick, vorragend und mittelständig; die Schalen sind 
dick und glatt, und nur selten treten ganz feine, kaum sichtbare Längsstreifen hervor. Steinkerne zeigen 
auf der hinteren zusammengedrückten Fläche eine tiefe, etwas gebogene Längsfurche, weshalb die Schalen 
selbst hier mit einer dicken Leiste im Innern versehen gewesen sein müssen. Die Englischen Exemplare 
sind aus dem Quader von Blackdown und von den hiesigen, welche übrigens sehr variiren, nicht zu un- 
terscheiden. 

Oberer Kreidemergel von Quedlinburg, Kieslingswalde, Dülmen und Aachen. 

Unterer Kreidemergel von Coesfeld und Osterfeld. 


4. C. rotundata N. — Tab. IX. Fig. 2. 


Queer, breit oval, gewölbt, hinten nicht gekantet und wenig zusammengedrückt, mit spitzen, 
ziemlich vorstehenden Buckeln, welche etwas vor der Mitte liegen und feine, abwechselnd längere Linien 
mit gleichbreiten Zwischenräumen aussenden. 

Oberer Kreidemergel von Dülmen. 


Isocardia Lanmck. 


1. I. angulata PHILLIPS. Yorkshire Tab. 2. Fig. 20. 21. 


Trapezförmig, breiter (2.4) als lang, gewölbt, vorn kurz und gerundet, an der Basis schwach 
bogenförmig; Hinterrand schräg und gerade abgestutzt, mit der Basis fast rechtwinkelig, mit dem hin- 
teren Schlolsrande stumpfwinkelig verbunden. Die Buckel sind ziemlich stumpf, ragen hervor, berühren 
sich und liegen etwas vor der Mitte; die Schalen sind nur concentrisch gestreift, hinten stark gekantet 
und herzförmig zusammengedrückt. 

Hilsthon am Hilse. — Speeton in Yorkshire. 


2. I. lunulata N. — Tab. IX. Fig. 5. 


Eirund vierseitig, sehr gewölbt, concentrisch gefurcht, dickschalig, am Rücken stumpf gekielt, 
länger und dicker als breit; Buckel dick, vorstehend, gegen einander geneigt und sich berührend; davor 
ein grolses, herzförmiges, vertieftes Mal; Vorderrand halbkreisförmig vorstehend. 

Flammenmergel von Weinböhla bei Dresden. 


3. I. longirostris N. — Tab. IX. Fig. 6. 


Queer oval, mit sehr stark vorstehenden, langen, schlanken, fast spiralförmig eingeroliten, ein- 
ander berührenden, fast bis über den Vorderrand reichenden Buckeln und davor ein tiefes Mal; die Dicke 
der Schalen ist ihrer Breite gleich. Findet sich als Steinkern im 

Oberen Kreidemergel bei Kieslingswalde. j 


4. I, trigona N. — Tab. IX. Fig. 7. 


Queer eirund dreiseitig, dicker und breiter als hoch, concentrisch gefurcht, stark aufgeblasen, mit 
hohen, gegen einander gebogenen, sich berührenden, mittelständigen Buckeln und davor mit einem 
tiefen Male. 

Oberer Kreidemergel des Plattenberges bei Blankenburg. 


71 


- 5. I. cretacea GoLpr. — Tab. 141. Fig. 1. 


Fast kreisrund, etwas breiter (2) als lang, stark gewölbt, concentrisch gerunzelt, hinten steil 
abschüssig und mit hohen, dicken, mittelständigen Buckeln, welche gegen einander geneigt sind und sich 
berühren; davor liegt ein tiefes, aber nicht scharf begränztes Mal. 

Graue Kreide in Westphalen (Goıpruss). 


Cardium L. 


1. C. Hillanum Sow. Tab. 14. Fig. 1. Gowor. Tab. 144. Fig. 4. 


Fast kreisrund, etwas breiter (2°) als lang, gleichmälsig gewölbt, mit (60) concentrischen, regel- 
mälsigen, scharfen Furchen, welche hinten von 10—14 geraden, stärkeren Längsfurchen abgeschnitten 
werden; hier fällt die Schale stärker ab, als vorn. Die Buckel liegen fast in der Mitte. Alle Furchen 
haben ziemlich gleichbreite Zwischenräume. 

Quader bei Tetschen, Tyssa, Peterswalde, Neuendorf und im Gottleubethale der Sächsischen 
Schweiz. — England. 

Eine ganz ähnliche Form, gleich grols, aber fast gleichseitig dreieckig, findet sich im oberen 
Kreidemergel bei Kieslingswalde. 


2. C. Neptuni Gowpr. Tab. 144. Fig. 9. ° 


Länglich, 2”—6‘ lang, halbkreisrund, vorn senkrecht abgestutzt, herzförmig, flach gewölbt und 
mit 10—14 schmalen Längsrippen, deren breitere, flach concave Zwischenräume concentrisch gefurcht 
erscheinen; auf der halbkreisrunden, anfangs sehr steil abschüssigen hintern Seite bemerkt man nur con- 
centrische Runzeln; vor den spitzen, übergebogenen Buckeln liegt ein flaches, nicht geripptes, herzför- 
miges Mal. 5 

Quader von Cunersdorf, Nauendorf, Peterswalde und Rippchen in Sachsen und bei Waldenburg 
in Schlesien. 


3. C. decussatum MANnT. Tab. 25. Fig, 3. Sow. Tab. 552. Fig. 1. Goror. Tab. 145. Fig. 2. 


Gerundet dreiseitig, fast so breit (2'’—3) wie lang, concentrisch runzelig, vorn senkrecht abge- 
stutzt und ein breit herzförmig, durch eine Kante in der Mitte verdoppeltes, concaves Mal bildend; auf 
dem Rücken mit 20—30 ungleichen, feinen Längslinien, hinten in der Nähe der Buckel auch liniirt, wei- 
ter unten aber glatt. Die Schalen fallen hinten steil ab; die Basis ist bogenförmig; die Buckel stehen 
ganz vorn, sind spiralförmig einwärts gerollt und berühren sich. i 

Unterer Kreidemergel bei Co&sfeld und Ahlten. 

Pläner bei Rothenfelde. — Sussex. 


ZERECH bispinosum DUJARD. Tab. 15. Fig. 7. C. asperum v.M. Gouor. Tab. 144. Fig. 8. ? 


Eirund, 1”—3” lang, sehr stark gewölbt, vorn steiler abschüssig als hinten, mit stark vorragen- 
den, spitzen, gegen einander geneigten, ziemlich mittelständigen Buckeln; die Schalen werden überall von 
feinen Längslinien bedeckt, welche aus einer Reihe runder Körner bestehen und liegen zwischen zwei 
stärkeren Reihen immer zwei schwächere zwischen. 

Unterer Kreidemergel bei Osterfeld und Haldem. 

Pläner bei Hohndorf unweit Teplitz. 


5. C. alutaceum v. MÜNSTER. Goror. Tab. 144. Fig. 5. 


Fast kreisrund, etwas länger (8) als breit, gewölbt, von körnigen, gleich starken, ausstrahlen- 
den Linien dicht bedeckt und mit mittelständigen, dicken, vorragenden Buckeln versehen. 
Unterer Kreidemergel bei Haldem. 


6. C. tuberculiferum Goupr. Tab. 144. Fig. 7. 


Breit eirund, 3” lang, stark gewölbt, mit mittelständigen, spitzwinkeligen, weit vorragenden 
Buckeln versehen und überall von Längslinien bedeckt, welche abwärts gerichtete, kleine Stacheln tragen. 
Oberer Kreidemergel bei Quedlinburg und Aachen. 


Astarte Sow. 


A. subdentata N. — Tab. IX. Fie. 9. 


Trapezförmig, breiter wie lang, wenig gewölbt, concentrisch gerippt, oder mit dichteren, un- 
gleichen, concentrischen Furchen. Buckel vor der Mitte; Feldchen und Mal lancettlich, tief und scharf- 


° 


72 


randig; Schlofs mit zwei hohen Hauptzähnen und davor und darunter ein schmaler Nebenzahn; innerer 
Rand fein gefurcht. Crassina laevis Puırı. York. Tab. 2. Fig. 18. 19. ist wohl nur ähnlich. 
Hilsthon am Hilse. 


Venus Lanck. 
1. V. parva Sow. Tab. 518. Fig. 4-6. V. subinflera N. — Oolith. Tab. 7. Fig. 8. 


Fast kreisrund, etwas breiter (9—1) als hoch, stark und gleichmälsig gewölbt, hinten über 
einer schrägen, schwachen Kante sanft zusammengedrückt; die Buckel liegen wenig vor der Mitte und 
sieht man davor ein herzförmiges, tiefes Mal, dahinter ein lancettliches Feldchen. Steinkern. 

Hilsthon des Elligser Brinkes. 

Hilsconglomerat bei Schöppenstedt. — Quader im südlichen England. 


2. V. subdecussata N. — Tab. IX. Fig. 12. 


Queer eirund, stark bauchig, vorn concentrisch fein gerunzelt, auf dem Rücken und hinten mit 
ausstrahlenden, dichten Linien; die Buckel liegen weit vor der Mitte und setzen fast horizontal und ganz 
gerade in den hinteren Schlofsrand fort; vor ihnen scheint ein kleines, breites Mal zu liegen. 

Pläner bei Strehlen. 


3. V.. concentrica N. — Tab. IX. Fig. 11. 


Fast kreisrund, etwas breiter als lang, klein, gleichmälsig und ziemlich stark gewölbt, von fei- 
nen, scharfen, concentrischen Streifen bedeckt und mit mittelständigen, dicken, etwas vorragenden Buckeln. 
Unterer Kreidemergel bei Ilseburg. 


4. V. plana Sow.? Tab. 20. Fig. 2. 


Kreisrund dreiseitig, 25’ breit, 22 lang, flach gewölbt, hinten in der Nähe des bogenförmigen 
Hinterrandes etwas gekantet; vorn kurz, schmal und gerundet; Buckei vor der Mitte stehend; darunter 
ein schmal herzförmiges Mal. 

Die Englische Form findet sich im Quader von Blackdown. Dennoch haben wir an den hiesigen 
Steinkernen keinen Unterschied aufzufinden vermocht. 

Oberer Kreidemergel bei Quedlinburg. 


3. V. lata N. — Tab. IX. Fig. 10. 2 


Queer oval, 3° 2/” breit, 2” hoch, ziemlich stark gewölbt, hinten deutlich gekantet, concentrisch 
schwach gestreift, beiderseits zugespitzt, mit weit vor der Mitte und vorn etwas vorstehenden Buckeln; 
Feldchen schmal, linear. Ist der vorigen ähnlich und unterscheidet sich nun durch die grölsere Breite. 

Quader®? bei Pilgramsdorf unweit Goldberg. 


6. V. fabacea N. — Tab. IX. Fig. 13. 


Queer, breit oval, flach und gleichmäfsig gestreift, mit mittelständigen Buckeln, einem lancett- 
lichen, durch einen Streifen begränzten Male und zahlreichen, regelmälsigen, feinen, scharfen, concentri- 
schen Streifen, welche flache Zwischenräume haben; das Feldchen ist linearisch. V. faba aus dem Quader 
ist nur ähnlich. i 

Oberer Kreidemergel bei Aachen, Quedlinburg, Kieslingswalde. 


7. V. elliptica N. 


Queer, elliptisch, gleichmäfsig und nicht sehr stark gewölbt, sehr fein concentrisch gestreift; 
Buckel weit vor der Mitte, wenig vorragend; Basis fast gerade; am vorderen und oberen Rande fallen die 
Schalen ziemlich steil ab. 

Oberer Kreidemergel bei Quedlinburg. 


Thetis Sow. 
Th. Sowerbii N. Th. minor und Th. major Sow. Tab. 513. 


Fast kreisrund, 1”—2' grofs, ziemlich stark gewölbt, oberhalb der Mitte der Länge und in der 
Mitte der Breite am dicksten; Buckel mittelständig, rechtwinkelig, gegen einander und etwas vorwärts 
geneigt; davor liegt ein herzförmiges, undeutlich gekantetes, kleines Mal; in der Nähe des hinteren 
Schlofsrandes liegt eine scharfe Kante, die sich aber bald verliert und ein lancettliches Schildchen be- 
gränzt. Der spitze Manteleindruck erstreckt sich hinten bis in die Spitze des Buckels, und ist etwa dop- 
belt so breit wie lang, die vorliegenden Steinkerne sind dicht längsgestreift und variiren eben so, wie 
die bei Sowersy abgebildeten Formen. 


73 


Wir besitzen eine zweite, 1’ grolse, kreisrunde Art, mit schmal linearischen, mehr in der Nähe 
des Rückens liegenden Manteleindrücken, wissen aber nicht, ob sie aus dem Polnischen Lettenkohlengebirge, 
oder aus dem Quader stammt. 

Hilsconglomerat bei Osterwald. 


Cyprina Lance. 
©. orbicularis N. — Tab. IX. Fig. 8. 


Fast kreisrund, mit stark vorstehenden, vor der Mitte liegenden, zugespitzten, nach vorn umge- 
bogenen Buckeln, vor denen eine herzförmige Vertiefung liegt. Die Schalen sind concentrisch gestreift, 
stark gewölbt und hinten über einer ziemlich scharfen Kante steil abschüssig. 

Oberer Kreidemergel bei Quedlinburg. 


Lucina L. 
1. L. lobata N. 


Fast kreisrund, kaum etwas länger als breit, ziemlich stark und gleichmälsig gewölbt, fein con- 
centrisch gestreift und gefurcht, mit wenig vorstehenden Buckeln, von denen sich hinten eine deutliche 


Bucht wenig steil herabzieht, so dals sie in der Mitte der Höhe den hinteren Rand trifft. Am Rande 
bemerkt man auch einzelne, ausstrahlende Streifen. 


Oberer Kreidemergel bei Quedlinburg. 
2. L. Reichüi N. — Tab. IX. Fie. 15. 


Fast kreisrund, gleichmälsig und flach gewölbt; Buckel etwas vor der Mitte; vorderer Schlofs- 
rand kürzer; Schlofs mit zwei deutlichen Zähnen und einem vordern, starken Seitenzahne. 
Quader von Tyssa bei Freienwalde. 


3. L.? lens N. — Tab. IX. Fig. 14. 


Fast kreisrund, ziemlich stark gewölbt und vor der Mitte des Rückens nach allen Seiten gleich- 
mälsig abfallend; der vordere Schlofsrand und die hintere Basis sind sehr wenig gebogen und erhält da- 
durch die ganze Schale eine etwas vierseitige Gestalt; vorderer Muskeleindruck länglich oval und sehr 
kurz für diese Gattung; Buckel fast mittelständig, darunter ein starker Zahn und daneben zwei lange 
Nebenzähne. Findet sich als fein concentrisch gestreifter Steinkern im 

Oberen Kreidemergel bei Rieslingswalde. 


Donaz L. 
1. D. deltoideus N. — Tab. IX. Fig. 17. 


Queer eirund, dreiseitig, flach gewölbt, hinten sehr kurz und hinter einer scharfen Kante stark 
umgebogen; Buckel klein, spitz, vorstehend und fast rechtwinkelig. Steinkern. 
Oberer Kreidemergel des Plattenberges bei Blankenburg. 


2. D. subradiatus N. — Tab. IX. Fig. 16. 


Queer elliptisch, flach gewölbt, hinten kurz, deutlich gekantet und etwas zusammengedrückt; vorn _ 
steigt die Basis steil an, mit dem hintern Rande ist sie in einen stumpfem Winkel verbunden; beide 
Schlofsränder fast gerade, vorderer doppelt so lang. Die Schalen tragen ungleiche, feine, concentrische 
und einzelne, kurze, unterbrochene Längsstreifen, welche aber fast nur vergrölsert sichtbar sind. 

Die ähnliche Tellöina aequalis Sow. aus dem Quader von Blackdown ist hinten deutlich und 
scharf längsgestreift.. 

Oberer Kreidemergel von Aachen. 


Tellina L. 
1. T. Goldfussiö N. — Tab. IX. Fig. 18. 


Queer, elliptisch, flach gewölbt, vorn zusammengedrückt und verschmälert. Die Breite übertrifft 
die Länge um mehr als das doppelte; die Buckel liegen etwas hinter der Mitte und ragen wenig hervor. 
Der hintere Schlofsrand ist bogenförmig. Die Schalen zeigen vergrölsert sehr feine, scharfe, gleich- 
mälsige concentrische Streifen mit ganz flachen Zwischenräumen. 

Oberer Kreidemergel bei Aachen. x 


Roemer, d. Verstein. d. nordd. Kreidegebirges. 10 


74 


2. T. plana N. — Tab. IX. Fig. 19. 


Queer elliptisch, etwas dreiseitig, sehr flach gewölbt; Buckel weit hinter der Mitte; die Breite 
übertrifft die Länge um das Doppelte; hinterer Schlofsrand ziemlich gerade; Basis desgleichen. 
Oberer Kreidemergel bei Blankenburg. 


3. T. subdecussata N. — Tab. IX. Fig. 20. 


Queer elliptisch, zur Hälfte breiter als hoch, mälsig gewölbt, fein und regelmälsig concentrisch 
liniirt, vorn mit etwa 8 geraden Längslinien, welche ein knotiges Gitterwerk hervorbringen; die Buckel 
liegen etwas vor der Mitte; vorn sind die Schalen verflacht und etwas verschmälert. 

Oberer Kreidemergel bei Quedlinburg. 


4. T. Reichü N. — Tab. IX. Fig, 26. 


Queer, breit eirund, etwas dreiseitig, flach gewölbt, concentrisch gestreift; Buckel mittelständig, 
klein, gegen einander geneigt; der Hinterrand und die Basis sind bogenförmig; vor den Buckeln liegt 
ein lancettliches Mal von der Länge des geraden, schrägen, vordern Schlofsrandes; vorn sind die Scha- 
len verschmälert und etwas abgestutzt. Es sieht diese Form der Z. incerta aus dem Portlandkalke sehr 
ähnlich. 

Pläner bei Strehlen. 


Psammobia Lamck. 
Ps. semicostata N. — Tab. IX. Fig. 21. 


Queer elliptisch, sehr flach gewölbt, regelmäfsig und fein concentrisch liniirt, vorn mit etwa 
12 Längslinien, deren vordere durch breitere Zwischenräume getrennt werden; vom mittelständigen 
Buckel läuft eine schwache Falte senkrecht zur Basis herab. 

Quader von Tyssa bei Freienwalde. 


Crassatella Lanc. 
1. ©. trapezoidalis N. — Tab. IX. Fig. 22. 


Trapezförmig, queer, stark gewölbt, hinten scharf gekantet und stark umgebogen, vorn kurz, 
schmal und gerundet; der hintere Schlolsrand und der Hinterrand sind gerade, fast gleich lang und 
stumpfwinkelig verbunden; die Basis ist schwach bogenförmig; die Buckel liegen weit vor der Mitte. 

Pläner bei Strehlen. 


2. C. arcacea N. — Tab. IX. Fig. 24. 


Queer eirund, dreiseitig, flach gewölbt, concentrisch regelmäfsig gefurcht, hinten stark gekantet 
und zusammengedrückt, vor der Kante oft etwas niedergedrückt, dann an der fast geraden Basis hinten 
etwas einwärts gebogen; vorn sind die Schalen kurz und gerundet, hinten verschmälert und fast zuge- 
spitzt; die Buckel stehen etwas hervor; der hintere Schlofsrand ist gerade und schräg, der innere Rand 
der Basis scheint längsgefurcht gewesen zu sein. Erinnert sehr an Crassatella suleata Lancr. 

Oberer Kreidemergel bei Quedlinburg und Dülmen. 


3. 0. tricarinata N. — Tab. IX. Fig. 28. 


Queer oval, gewölbt, hinter der Mitte am stärksten gewölbt, concentrisch gestreift. Von den, 
vor der Mitte liegenden Buckeln laufen zwei schwache Kanten rückwärts herab; eine dritte, scharfe be- 
gränzt das lancettliche, vertiefte Mal und sind die Schalen zwischen dieser und der mittleren Kante flach 
concav; vorn sind sie kurz und gerundet. 

Oberer Kreidemergel bei Quedlinburg. 


Thracia Lesen. 
12 In. Phillipsü N. — Tab. IX. Fig. 1. Mya depressa Phillips Yorkshire Tab. 2. Fig. 8. 


Queer, eirund dreiseitig, ungleichschalig, linke Schale stärker gewölbt, concentrisch gestreift, 
vorn etwas klaffend, Basis stark bogenförmig; Buckel in der Mitte liegend, vorragend, gegen einander 
geneigt; von ihrer vorderen Seite laufen zwei Buchte herab, eine schwächere fast senkrecht, eine stär- 
kere dem vorderen Schlofsrande fast parallel. Mya depressa Sow. ist sehr verschieden. 

Hilsthon bei Bredenbeck und Helgoland. — Speeton. 

Hilsconglomerat bei Osterwald. 

Quader des Hülses im Osnabrückschen. 


73 


2. Th. elongata N. — Tab. X. Fig. 2. 


Queer, elliptisch, wenig gewölbt, concentrisch gestreift, hinten gerundet, vorn verschmälert und 
über einer schrägen Kante stark zusammengedrückt. Die Buckel liegen etwas hinter der Mitte und ragen 
wenig hervor; die Basis ist schwach bogenförmig. 


Quader des Hülses. 
Mya L. 


M. elongata N. — Tab. X. Fig. 5. 


Queer, elliptisch, fast doppelt so breit wie hoch, concentrisch gerunzelt, ziemlich gewölbt, hin- 
ten allmählig verflacht und stark klaffend. Buckel vorstehend, gegen einandergebogen und nahe am vor- 
dern, wenig klaffenden, gerundeten Rande. 

: Quader des Hülses. 

Wir rechnen hierher auch eine Form, welche häufig im Hilsconglomerate bei Osterwald gefunden 
und von uns früher für Zutraria donacina angesehen ist. Sie variirt unendlich hinsichtlich der Breite 
und beträgt diese bisweilen nicht mehr als die Höhe; alle Exemplare bleiben aber vorn steil abgestutzt 
und gekantet und an der Kante besonders stark concentrisch gefurcht; die erhaltene Schale zeigt aulser 
diesen Furchen auch sehr feine, zahlreiche, concentrische Streifen und unter der Loupe sehr feine Längs- 
linien, welche aus runden, erhabenen Punkten bestehen, ganz wie bei Panopaea plicata, welche sich in- 
en durch die walzenförmige, hinten nicht allmählig und nicht stark verflachte Gestalt leicht unter- 
scheidet. : 


Panopaea MexaArn. 
1. P. plicata Sow. Tab. 419. Fig. 3. — Unsere Tab. IX. Fig. 25. 


Queer, oval, fast doppelt so breit wie hoch, sehr gewölbt, so dick wie hoch, dadurch fast wal- 
zenföormig; concentrische Runzeln sind besonders am vorderen Rande sehr stark; aulserdem bemerkt man 
mit der Loupe sehr feine Längslinien, welche aus einer Reihe runder Körner bestehen. Die Buckel ste- 
hen weit vor der Mitte und sind gegen einander gerollt; hinten klaffen die Schalen sehr stark. 

Hilsthon bei Bredenbeck. — Quader in England. 


2. P. Jugleri N. — Tab. X. Fig. 4. 


Rhombisch, gewölbt, concentrisch runzlig und gestreift; Basis schräg, etwas ansteigend, mit dem 
wenig gebogenen Hinterrande rechtwinkelig verbunden; Vorderrand gebogen und mit der Basis abge- 
rundet; Buckel etwas vorstehend, klein, fast mittelständig; hinten klaffen die Schalen sehr stark. 

Oberer Kreidemergel bei Quedlinburg. - 

Unterer Kreidemergel bei Lemförde. 


Goniomya Acassız. Lysianassa v. MÜNSTER. 


G. consignata GoLDF. — Unsere Tab. X. Fig. 3. 


Queer, elliptisch, mehr als doppelt so breit wie hech, gewölbt, hinten stark klaffend; Basis ge- 
rade; vom vorderen und hinteren Schlofsrande laufen 10—12 schmale Falten nach der Mitte des Rückens 
herab und treffen hier paarweise in spitzen Winkeln zusammen. Die Buckeln stehen weit vor der Mitte 
und ragen wenig hervor; hinter ihnen liegt ein concaves, lancettliches Feldchen. 

Oberer Kreidemergel bei Dülm“n und Quedlinburg. 

Unterer Kreidemergel bei Ilseburg. 


Pholadomya Sow. 
1. Ph. dubia N. 


Queer, elliptisch, doppelt so breit wie lang, gewölbt, hinten undeutlich gekantet, mit lancett- 
lichen, tiefen Feldchen. Die Buckel liegen weit vor der Mitte und senden undeutliche, enge Falten schräg 
nach hinten. ! 

Unterer Kreidemergel bei Ilseburg. 


2. Ph. albina REICHE. — Unsere Tab. X. Fig. 7. Geinırz Tab. 12. Fig. 1. 


Queer eirund, gleichmälsig gewölbt, coneentrisch gefurcht, mit 12—14 starken, knotigen Längs- 
rippen; Buckel vor der Mitte, dick, ziemlich vorragend; Vorderseite kurz und gerundet; Hinterseite 
erweitert und gerundet; Basis bogenförmig. 

Quader bei Schandau und ?am Hülse. 


10* 


76 


3. Ph. umbonata N. — Tab. X. Fig, 6. 


Queer eirund, vorn sehr kurz, flach gewölbt, hinten verschmälert, erweitert, verflacht und klaf- 
fend; Buckel gegen einander geneigt, sehr stark vorragend; sie senden etwa 12—14 knotige Rippen aus, 
welche nur den Rücken bedecken, die kurze vordere und breite hintere Seite aber frei lassen; hier be- 
merkt_man nur concentrische Runzeln; der Hinterrand ist schmal und stark gerundet. 

Oberer Kreidemergel bei Quedlinburg. 

Unterer Kreidemergel bei Ilseburg und Lemförde. 


4. Ph. caudata N. — Tab. X. Fig. 8. 


Queer eirund, gewölbt, hinten schnell verschmälert und sehr verflacht. Die Buckel stehen vor 
der Mitte, ragen weit hervor und senden 32—36 enge, feine Rippen aus, welche gleichbreite Zwischen- 
räume haben und nur den hinteren, verflachten Theil der Schale frei lassen. 

Oberer Kreidemergel bei Aachen, Quedlinburg und Kieslingswalde. 


5. Ph. alternans N. 


Eirund dreiseitig, stark gewölbt, 26 breit, 21 hoch, 18” dick, vorn sehr kurz, abgestutzt, 
herzförmig und flach, hinten verlängert, verschmälert und gerundet; an den dicken, einwärts gebogenen 
Buckeln entspringen 6—7 Rippen, zwischen welche sich aber sehr bald eben so viel etwas schwächere 
zwischenlegen; die Rippen werden durch concentrische Runzeln deutlich knotig, haben doppelt so breite, 
concave Zwischenräume und sind alle nach hinten gerichtet; die vorderen wenig, die hinteren sehr stark; 
letztere lassen in der Nähe des hinteren Randes nur einen schmalen Raum unbedeckt. 

Es ist diese Form der Ph. Murchissoni sehr ähnlich, unterscheidet sich aber leicht durch die viel 
bedeutendere Anzahl von Rippen. 

Mit ihr zusammen kommen häufig Formen vor, welche anfangs sehr verschieden erscheinen, in- 
dessen hinsichtlich des Alternirens der 14—18 Rippen und der flachen, herzförmigen, von einer gerunde- 
ten Kante begränzten Vorderfläche und der dicht hinter dieser Kante etwas zusammengedrückten Schale 
mit jener übereinstimmen; sie sind aber weniger gewölbt, gleichen gewöhnlich der Ph. fidicola bei Sowergy 
sehr genau und sind nur selten queer, eirund vierseitig mit nicht vorragenden Buckeln. 


Teredo Lancx. 


1. T. dentatus N. — Tab. X. Fig. 9. 


Die Röhre ist kurz, etwas gebogen, schnell erweitert, an den Enden scharfrandig, in der Mitte 
dickwandig, innen unterhalb der Mitte mit sechs, je drei gegenüber stehenden, niedrigen, starken Zähnen, 
deren mittlere in eine Leiste, bis zum untern Ende der Röhre fortsetzen. 

Hilsconglomerat bei Essen. 


Teredina Lance. 


1. T. clavata N. — Tab. X. Fig. 10. 


Queer, keulenförmig, hinterwärts verdünnt, im Durchschnitte länglich oval, in der Nähe des 
vorderen Endes mit zwei eingewachsenen, queer ovalen Muschelschalen. 
Oberer Kreidemergel bei Quedlinburg. 


Fistulana Lanck, 


1. F. (Pholas) constricta Phill. Yorkshire Tab. 2. Fig. 17. — Unsere Tab. X. Fig. 11. 


Äufsere Hülle keulenförmig, stielrund, oben stumpf, bis 1” lang, excentrisch dicht und fein ge- 
rxunzelt. Innere Schalen arcaähnlich, queer, concentrisch fein gestreift, vorn und hinten gekantet, in der 
Mitte zwischen beiden Kanten flach und mit einer schrägen Längsfurche; vorn herzförmig, gewölbt und 
mit einem herzförmigen, erhabenen Schilde; die Buckel liegen vor der Mitte; hinten sind die Schalen 
stark zusammengedrückt und schräg abgestutzt. Wir bezweifeln kaum, dafs auch Pholas priscus Sow. Tab. 
581, bei-Sandgate gefunden, mit unserer Art übereinstimme. Bald sitzen die Exemplare zu mehren im ver- 
steinerten Holze, bald findet man sie einzeln im 

Hilsthone bei Helgoland. 


C. Schnecken. 


Patella Lance. 
1. P. orbis N. — Tab. XI. Fig. 1. — Geinitz Tab. 16. Fig. 4. R 
Kreisrund, niedrig kegelförmig, dünnschalig, concentrisch hlättrig gestreift; Scheitel mittelständig; 


% = 


77 


es dürfte diese Form vielleicht eine Orbicula sein; bislang haben wir indessen weder die Muskeleindrücke, 
noch die untere Schale zu Gesicht bekommen. 
Pläner bei Strehlen und Teplitz. 


2. P. comosa N. — Tab. XI. Fig. 2. 


Länglich oval, niedrig, concentrisch runzelig, mit sehr feinen, vorn ausstrahlenden, dichotomen, 
dicht beisammenstehenden Linien. Der Buckel steht vor der Mitte und scheint stark übergebogen gewe- 
sen zu sein. 

Unterer Kreidemergel bei Ilseburg. 


Auricula Lanck. 


1. A. incrassata Sow. ® Tab. 163. Fig. 1. 2. Bronert. deser. de Paris Tab. 6. Fig. 10. Manr. 
Tab. 19. Fig. 2. Pedipes incrassatus QUENSTEDT. 


Breit eirund, 10’ lang, bauchig, mit niedrigem Gewinde und zahlreich queergefurchten Windun- 
gen; in den Furchen feine Längslinien; der rechte Mundsaum queer gestreift und sehr verdickt. 

Oberer Kreidemergel bei Aachen, Quedlinburg. — Rouen. 

Die Formen aus dem Englischen Quader und selbst die der Perte du Rhöne scheinen uns ver- 
schieden zu sein. 


2. A. striata N. 


Eirund, klein (2° lang), wenig bauchig; Gewinde etwas vorstehend; letzter Umgang mit zehn 
Queerstreifen. 
Hilsthon bei Bredenbeck. 


3. A. sulcatus Dusarn. Tab. 17. Fig. 3 


Eirund, 8 lang, Gewinde halb so hoch als der leizte Umgang; dieser zeigt etwa 20 Queerfur- 
chen und feine Längslinien. 

Unterer Kreidemergel bei Osterfeld. 

Pläner bei Strehlen. 


4. A. ovum Dvs. Tab, 17. Fig. 2. Geinımz Tab. 15. Fig. 1. 2. — Unsere Tab. XI. Fig. 3. 


Eirund, gewölbt, 1 lang, glatt, Gewinde niedrig; Mündung gebogen, am Grunde ohne Zähne. 
Rechter Mundsaum innen scharfrandig, nicht verdickt, aulsen gerundet. Wir haben sie früher als Pedi- 
pes glabratus bezeichnet. 

Pläner bei Strehlen. 


9. 4A. spirata N. — Tab. XI. Fig. 


Spitz eirund, gewölbt, glattschalig ; Gewinde spitz, 2 so hoch wie der letzte Umgang} dieser am 
Munde anscheinend verdickt. 
Pläner bei Strehlen. 


Rostellaria Lanmck. 


1. R. Parkinsonii Manrt. Geol. Suss. Tab. 18. Fig. 1—6, 10. Strombites papilionatus und Fusus 
asperulus, wohl auch Muricites turbigenus v. Schl. Bronw. Leth. Tab. 33. Fig. 18. b, 


Spindelförmig, 10Y—18 lang, mit 7—8 wenig gewölbten Windungen. Das Gewinde fast so lang, 
als der letzte, nicht gekielte, unterhalb der Mitte schnell verengte Umgang; jeder zeigt von jeder Seite 
etwa 8 schmale, in der Mitte etwas rückwärts gebogene Längsrippen, welche sich auf der letzten Windung 
allmählig nach unten verflachen und so wie die breiteren, flach concaven Zwischenräume von sehr feinen 
Queerlinien bedeckt werden; der Flügel scheint flach und nur am Rande mit Fortsätzen versehen zu sein. 

Die bei Sowersy und Fırron abgebildeten Formen aus dem Quader sind gewils verschieden. 

Oberer Kreidemergel von Blankenburg, Quedlinburg und Aachen. 

Unterer Kreidemergel von Lemförde. 

Pläner von Teplitz und Strehlen. x 


2. R. Schlotheimit N. — Tab. XI. Fig. 6. 


Breit spindelförmig mit wenigen schrägseitigen, sehr flach gewölbten, fast glatten Umgängen. 
Gewinde viel niedriger als der letzte Umgang, welcher einige schwache Längsfalten zeigt, sich vorn in 
einen breiten ebenen Flügel erweitert und unten allmählig verengt. 

Oberer Kreidemergel bei Aachen. 


78 


3. R. elongata N. — Tab. XI. Fig. 5. 


Lang, spindelförmig, mit hohen, aulsen senkrechten, sehr wenig gewölbten, längsgefalteten und 
fein queer liniirten Umgängen; Gewinde etwa 3 der Länge des letzten Umganges, welcher nach unten 
allmählig in einen langen Kanal verläuft und auch sehr flach gewölbt erscheint. Die Windungen zeigen 
von jeder Seite 6—8 Falten. 

Oberer Kreidemergel bei Aachen ? 

Pläner bei Strehlen. 


4. R. (Chenopus) anserina NILSS. Tab. 3. Fig. 6. — Unsere Tab. IX. Fig. 7. 


Spindelförmig, mit etwa 6 gewölbten, gefalteten Umgängen. Das Gewinde ziemlich so lang wie 
der letzte Umgang; die Windungen desselben sind unterhalb der Mitte am stärksten gewölbt und zeigen 
oben rückwärts gerichtete, bald verschwindende Falten. Der letzte Umgang ist oben auch gefaltet, ver- 
engt sich unterwärts sehr schnell zu einem kurzen Kanale, trägt oberhalb der Mitte einen starken, kno- 
tigen Kiel und darunter noch vier schwächere, knotige Rippen, von denen 2—3 auf den schmalen Flügel 
und als kurze Lappen noch darüber hinaus fortsetzen. Zwischen den Rippen liegen viele feine Queer- 
streifen. 

Oberer Kreidemergel bei Kieslingswalde. 


5. R. (Chenopus) Buchii v. Münster Beiträge Tab. 12. Fig. 1. 


Kurz spindelförmig, 2’—3” lang, mit 6—8 queerliniirten, in der Mitte gekielten Windungen; das 
Gewinde ist länger als der letzte Umgang, dessen allmählig schärfer werdende, oberhalb der Mitte lie- 
gende Kiel in einen horizontalen, schmalen, gekielten Flügelfortsatz ausgeht, welcher die Länge des gan- 
zen Gehäuses erreicht; am Gewinde liegt ein kürzerer, sich bald davon trennender, senkrechter Fortsatz, der 
aber auch die Höhe des Gewindes übertrifft. Die Queerlinien sind sehr zahlreich und abwechselnd stär- 
ker; der Kanal ist sehr kurz. 

Unterer Kreidemergel bei Haldem und Coesfeld. 

Pläner bei Strehlen. 


6. R. Phillipsiüt N. R. Parkinsonii Prırı. Yorksh. Tab. 2. Fig. 34. _ 


Niedrig spindelförmig, 2—4“'! lang, mit 5 gewölbten Umgängen, deren letzter zweimal gekantet 
und dazwischen etwas vertieft ist; die Basis ist scharfkantig und flach. 
Hilsthon des Hilses. — Speeton. 


Nerinaea Derr. 
N. Borsoni CATULLO. — Unsere Tab. XI. Fig. 8. Geınırz Tab. 14. Fig. 6. 7. 


Lang kegelförmig, mit sehr zahlreichen Umgängen; an Steinkernen zeigen die Umgänge aufsen in 
der Mitte ‘eine tiefe Queerfurche, innen aber zwei mit jener abwechselnde, schwächere Furchen. 
Quader von Giersdorf in Schlesien und Coschütz bei Dresden. 


Pyrula Lancer. 


1. SD. planulata Nırss. Tab. 3. Fig. 5. — Unsere Tab. XI. Fig. 11. 
Kurz birnförmig, so breit (10° —15") wie lang, oben flach abgestutzt mit ganz niedrigem Gewinde. 
Letzter Umgang oben scharfkantig, schnell verengt und in einen geraden Kanal übergehend, mit vier 
schmalen Queerrippen, welche viel breitere, concave, queerliniirte Zwischenräume haben; die abwechselnd 
stärkeren Queerlinien bedecken auch den Kanal. 
Unterer Kreidemergel bei Coesfeld und Ilseburg. 


2. P. carinata N. — Tab. XI. Fig. 12. 


Kreuselförmig, etwas länger als breit, längsgestreift, oben gewölbt und niedrig kegelförmig; mit 
drei Umgängen, deren letzter oben schmal und scharf gekielt ist und dann sich schnell verengt; unter je- 
nem Kiele liegt ein zweiter schwächerer; die oberen Windungen zeigen nur eine Kante in der Mitte, alle 
steigen von der oberen Kante bis zur Sutur gerade und wenig schräg an. Die Mündung ist vierseitig 
und schräg. ° - \ 

Unterer Kreidemergel bei Lemförde. x 


3. P. coronata N. — Tab. XI. Fig. 13. . 


Birnförmig, mit drei Windungen und kleinem, wenig vorstehendem Gewinde; Windungen oben 
stumpf gekantet und mit etwa 12 dicken Längsfalten, welche an der Kante stumpfe Höcker bilden, unter- 


79 


halb der Mitte sich verlieren und von feinen Queerstreifen übersetzt werden. Mündung ungleich: vier- 
seitig und doppelt so lang wie breit; ist der lebenden P. Vespertilio sehr ähnlich, unterscheidet sich aber 
durch das niedrigere Gewinde. 

Oberer Kreidemergel bei Quedlinburg. 


4. P. costata N. — Tab. XI. Fig. 10. Gemırz Tab. 16. Fig. 4. 5. 
Birnförmig, mit drei Umgängen und einem mälsig stark vorragenden Gewinde; letzter Umgang 
mit etwa acht starken Queerrippen, deren dreimal breitere, concave Zwischenräume undeutliche Längs- 
furchen zeigen. _ 
Oberer Kreidemergel bei Quedlinburg. 
Pläner bei Strehlen. 


5. P. ferestrata N. — Tab. XI. Fig. 14. 


Länglich birnförmig, mit vier Umgängen; das Gewinde milst drei Sechszehntel der ganzen Länge 
und besteht aus hohen gefalteten Umgängen; letzter Umgang mit 16 knotigen Queerrippen, deren viel brei- 
tere, flach concave Zwischenräume von Längsfalten gitterförmig durchschnitten werden. 

Oberer Kreidemergel am Plattenberge bei Blankenburg. 


6. P. Cottae N. — Tab. IX. Fig. 9. 


Birnförmig, mit drei Umgängen, welche in der Mitte gekantet sind und ein hoch vorstehendes 
Gewinde bilden; unter der Kante sind sie senkrecht und etwas concav, darüber gerade und schräg; die 
Basis wird durch eine zweite Kante getrennt; der ganze Umgang ist von abwechselnd stärkeren Queerlinien 
und feinen, oben gebogenen Längsstreifen bedeckt. Die Mündung ist unregelmäfsig dreiseitig und viel län- 
ger als breit. N 

Pläner bei Strehlen. 


Fusus LaMck. 


1. F. plicatus N. — Tab. XI. Fig. 15. 


Spindelförmig, doppelt so breit wie lang, mit 4—5 hohen, wenig gewölbten, queerliniirten und 
längsgefalteten Umgängen, deren letzter dem Gewinde an Höhe ziemlich gleichkömmt; auf jedem Umgange 
liegen acht grolse Falten mit breiteren, flach concaven Zwischenräumen; Falten und Zwischenräume wer- 
den von zehn dicken Queerlinien übersetzt. 

Unterer Kreidemergel bei Coesfeld und Osterfeld. 


Cerithium Lamck. 
1. C. clathratum N. — Tab. XI. Fig. 17. Geınıtz Tab. 15. Fig. 10, 


Thurmförmig, mit flach gewölbten Umgängen, welche hohe, abwechselnd stärkere Queerlinien und 
von jeder Seite etwa 8 Längslinien zeigen; die Durchschnittspunkte bilden deutliche Knoten. 
Pläner bei Strehlen. 


2. C. binodosum N. — Tab. XI. Fig. 16. 


Thurmförmig, mit etwa 6 ziemlich gewölbten Umgängen, welche oben und unten an der Sutur 
eine feine Reihe schräger Knoten zeigen, etwa 20 ungleiche Queerlinien und in der Mitte zwei Reihen 
dicker Höcker tragen; je zwei von diesen stehen übereinander und ebensoweit die seitlichen von einander; 
jede Reihe trägt auf jedem Umgange 10—12 solcher stärkeren, 20—24 jener feineren Knoten. Unten ver- 
engen sich die Windungen plötzlich zu dem sehr kurzen Kanale. 

Oberer Kreidemergel bei Aachen. 


3. ©. reticulatum N. — Taf. XI. Fig. 18. 


Lang thurmförmig, mit etwa 8 hohen, an den senkrechten Seiten kaum gewölbten Windungen, 
welche etwa 24, abwechselnd dickere Queerlinien und von jeder Seite etwa 12 gleich starke Längslinien 
zeigen. Die oberen Windungen sind so breit wie hoch, die letzte verengt sich allmählig zum Kanale. 
Es könnte diese Art wohl zur Gattung Zerebra gehören. 

Pläner bei Strehlen. 


Buccinum L. 


1. B. turritum N. — Tab. XI. Fig. 19. 

Thurmförmig, mit 8 wenig gewölbten, gefalteten Umgängen, deren letzterer die Höhe des Gewin- 
des nicht erreicht; jeder Umgang hat ziemlich senkrechte, wenig gewölbte Seiten und trägt 10—12 Längs- 
falten mit breiteren, concaven Zwischenräumen. 

Pläner bei Strehlen. 


s0 


Voluta L. 
1. V. ambigua MANT. Geol. Sussex Tab. 18. Fig. 8. 


Länglich eirund, 1” lang, mit vier ziemlich gewölbten Umgängen, deren letzter das Gewinde fast 
viermal an Höhe übertrifft, 15 Längsfalten und ungefähr 20 Queerlinien trägt. 
Oberer Kreidemergel bei Aachen und Quedlinburg. 


Turritella L. 
1. T. nodosa N. — Tab. XI. Fig. 20. T. cathedralis v. Schr. 


Die zahlreichen, wenig gewölbten Windungen tragen vier knotige Queerrippen und werden unter- 
halb der unteren stark zusammengeschnürt; von den beiden mittleren Rippen ist die untere die schwä- 
chere. Beide liegen einander näher, als den beiden übrigen; auflserdem bemerkt man zahlreiche, sehr feine - 
Queerlinien und ungleiche, in der Mitte stark rückwärts gebogene Längsstreifen. 

Oberer Kreidemergel bei Aachen und am Plattenberge bei Blankenburg. 


2. T. nerinaea N. — Tab. XI. Fig. 21. 


Die Umgänge sind aufsen schwach concav, an der Sutur unten scharfkantig und durch eine Furche 
getrennt; sie tragen sechs stärkere Queerlinien, deren obere, unmittelbar an der Sutur liegende, dick kno- 
tig ist; alle liegen ziemlich gleich weit von einander, haben noch feinere Queerlinien zwischen sich und 
werden von starken, rückwärts gebogenen Anwachsungsstreifen übersetzt. 

Oberer Kreidemergel bei Kieslingswalde. 


3. T. lineolata N. — Tab. XI, Fig. 24. 


Die zahlreichen Windungen sind wenig und unterhalb der Mitte am stärksten gewölbt, etwas 
schrägseitig und werden von 30—40 feinen ungleichen Queerlinien bedeckt, unter denen sich I—2 in der 
Nähe der unteren Sutur durch auffallende Dicke auszeichnen. 

Unterer Kreidemergel bei Lemförde und Ilseburg. 


4. T. sexlineata N. — Tab. XI. Fig. 22. 


Die Windungen sind mälsig und gleichförmig gewölbt und tragen sechs stärkere, gleich weit von 
einander entfernte Queerlinien, in deren concaven Zwischenräumen sehr viel feinere Queerlinien sich zei- 
gen; von diesen ist die mittlere etwas stärker. ’ 

Oberer Kreidemergel bei Aachen und am Plattenberge bei Blankenburg. 


5. T. alternans N. — Tab. XI. Fig. 23. 


Die zahlreichen, etwas schrägseitigen, kaum gewölbten, unten an der Sutur plötzlich verengten 
Windungen tragen drei stärkere und dazwischen sehr zahlreiche ungleiche, sehr viel feinere Queerlinien; 
von den drei stärkeren tritt die dicht über der Sutur belegene am meisten vor und bildet einen scharfen 
Kiel. 

Oberer Kreidemergel bei Aachen und Quedlinburg. 

Unterer Kreidemergel bei Ilseburg. 


Turbo L. i 
1. T. pulcherrimus PınLuıps. York. Tab. 2. Fig. 35. 


Lang kegelförmig, 3” —5"' lang, mit 6—7 unter der'Mitte gekanteten, über dieser Kante schrägen 
und an der oberen Sutur wieder senkrechten, undeutlich getrennten Umgängen; auf der Kante und der 
unteren Sutur liegen zwei, an der oberen Sutur eine dritte Queerlinie, welche auf jedem Umgange etwa 
22 scharfe Knoten trägt und werden diese Knoten durch feine, anfangs rückwärts gerichtete, dann 
senkrechte Längslinien verbunden. Die Basis ist scharfkantig, gewölbt und trägt 8 viel feinere, gekörnte, 
abwechselnd stärkere Linien. 

Hilsthon des Hilses. — Speeton. 


2. T. clathratus No. Oolith Tab. 11. Fig. 2. 


Eirund, 8° lang, mit drei gewölbten Umgängen, welche mehre Queerreihen kleiner Knoten tragen; 
der letzte Umgang zeigt zehn solcher Reihen, die vorhergehenden nur drei; jede Reihe trägt etwa 24 Kno- 
ten, alle stehen auf einer feinen Linie und werden durch schräge Längslinien gitterförmig verbunden. 

Hilsthon des Elligser Brinkes und Hilses. 

Hilsconglomerat bei Osterwald. 


5 


3. T.? suleifer N. — Tab. XII. Fig. 1. 


Kegelförmig, mit vier runden Umgängen, welche von etwa 16 Queerrippen bedeckt werden; in 
den breiteren, concaven Zwischenräumen der Rippen bemerkt man bisweilen zwei feine Queerlinien; ein 
Nabel scheint nicht vorhanden; unser sehr niedergedrücktes Exemplar läfst die Gestalt der Mündung 
nicht erkennen. 

Unterer Kreidemergel bei Ilseburg. | . 


Delphinula Lanuck. 
1. D. coronata N. — Tab. XII. Fig. 2. 


Letzter Umgang in der Mitte mit einem Kranze zahlreicher grofser Dornen; darunter sechs stark 
knotige Queerlinien. Nabel anscheinend grofs und tief; Mündung rund und vom vorgehenden Umgange 
getrennt. Fand sich als Abdruck in einem Feuerstein der ; 

Oberen Kreide von Rügen. 


2. D. tricarinata N. — Tab. XU. Fig. 3-6. Turbo laevis Nirss, Tab. 3. Fig. 2. 


„Mehr weniger hoch kegelförmig, mit 4—5 niedergedrückten oder runden Umgängen; diese haben 
unterhalb der Mitte einen mit Knoten oder vorwärts gerichteten Schuppen besetzten stärkeren Kiel und an 
der Sutur zwei weniger Inotige, dünnere Rippen oder Kanten; unten ist das Gehäuse gewölbt und hat einen 
trichterförmigen, öft gekanteten und längsgefalteten, meist ziemlich engen Nabel. Die ganze Oberfläche 
ist von feinen, ungleichen Längs- und 'Queerlinien gitterförmig dicht bedeckt. - 

Die abgebildeten und noch mehre Formen scheinen alle derselben Art anzugehören, so verschie- 
den auch die Extreme sind. 

Unterer Kreidemergel bei Lemförde, Osterfeld, Coesfeld und Ilseburg. 


Trochus L. 
1. T. bicinctus N. Oolith. Tab. 20. Fig. 3. 


Lang kegelförmig, 8 lang, mit fünf, unterhalb der Mitte gekanteten, unterhalb der Kante schräg 
einwärts abfallenden Windungen; die Kante ist stark knotig und liegt darüber noch eine andere oder auch 
noch eine dritte schwächere knotige Queerlinie; aulserdem bemerkt man feine, dichte, etwas nach hinten 
gerichtete Längslinien. 5 

Hilsconglomerat bei Schöppenstedt. 


2. T. Basteroti BRonGkT. Tab. 3. Fig. 3. Nivss, Tab. 3. Fig. 1. GEinırz Tab, 13. Fig. 9. 


Kegelförmig, 6“—1” lang, fast eben so breit, mit vier gerade und schrägseitigen Windungen, 
welche fünf schmale Queerlinien und schräg rückwärts herablaufende, gleichstarke Längslinien haben; beide 
sind gleichweit von einander entfernt, bilden ein schiefes Gitterwerk mit knotigen Durchschnittspunkten 
und sind die Zwischenräume der Linien dreimal breiter als sie tief und concav; auf dem letzten Umgange 
sieht man etwa 30 Längslinien; die Basis ist gewölbt, kaum genabelt und trägt ungefähr zehn feine, zart 
knotige, eng beisammen stehende Linien. Die Mündung ist queer eirund. 

Untere Kreide bei Peine. ; 

Unterer Ireidemergel bei Ilseburg. 

Pläner bei Strehlen und Alfeld. 5 


3. T. planatus N. — Tab. XII. Fig. 8. 


Niedrig kegelförmig, mit vier sehr schräg und geradeseitigen, niedrigen, unten über die folgenden 
vorstehenden, dicht an der Sutur scharf gekanteten, oben mit zwei stark knotigen Queerlinien besetzten 
Windungen. Basis sehr scharfkantig, flach, weit,genabelt und mit dicken Knoten besetzt; Mündung spitz 
eirund. ‘ 

Unterer Kreidemergel bei Osterfeld. 


4. T. concinnus N. — Tab. XII. Fig. 9. 


Lang kegelförmig, mit 6—8 niedrigen, gewölbten Umgängen, deren jeder zehn gerade Queerlinien 
mit etwas breiteren Zwischenräumen trägt. 
Pläner bei Strehlen. 


9. T. regalis N. — Tab. XII. Fig. 7. 


Kreuselförmig, unten scharfkantig und weit genabelt, mit 5—7 in der Mitte stumpf gekanteten 
und fein queergestreiften Umgängen; unter jener Kante sind sie gerade oder etwas concav und fast senk- 
recht, darüber schräg ansteigend; die Streifen sind ziemlich scharf und liegen auf jeder Windung zu etwa 


Roemer, d. Verstein. d. nordd. Kreidegebirges. 11 


82 


30 dicht beisammen. Es ist eine der gröfsten Arten und könnten bessere Exemplare sich vielleicht als 
Pleurotomarien ausweisen. 
Untere Kreide bei Lemförde und Ilseburg. 


Cirrus Sow. 
C. depressus MAnT. Tab. 18. Fig. 18. 22. Sow. Tab. 428. 


Scheibenförmig, 18''—2' breit, 6’ hoch, mit vier gerundeten, an der Basis stumpf- gekanteten, 
sehr wenig vorstehenden Umgängen, unten flach sewölbt und weit genabelt. Steinkern; dürfte wohl ein 
Pleurotomaria sein. 

Pläner bei Strehlen. 


Pleurotomaria Derr. 
1. P. Fittoni N. Solarium ornatum Sow. bei Fırron Tab. 11. Fig. 13. — Unsere Tab. XII. Fig. 10. 


Der Steinkern, den wir hierher rechnen, ist :scheibenförmig, sehr flach und hat vier an der Basis 
und oben etwas gekielte Umgänge, welche unten nur zur Hälfte sichtbar sind; an der Sutur zeigt erhal- 
tene Schale feine ausstrahlende Linien; die bei Frrrox abgebildete Schale ist gitterförmig fein liniirt und 
trägt oben eine Reihe stumpfer Höcker. 

Grünsand bei Bausenhagen im südlichen Westphalen. 


2. P. gigantea Sow. bei Fırron“Tab. 14. Fig. 16. Trochus jurensisimilis N. Oolith. Tab. 16. 
Fig. 13. 


Niedrig kegelförmig, 2’—7' breit, weniger Hoch mit 6—4 wenig gewölbten, an den Seiten schrä- 
gen und geraden, fein queer gestreiften Windungen, scharfkantiger, flacher, tief genabelter Basis und ei- 
rund vierseitiger Mündung. 

Hilsthon des Elligser Brinkes. — Quader in England. 


3. P. suprajurensis N. Oolith. Tab. 10. Fig. 15. 


Kegelförmig, 2’ breit, eben so hoch, mit 5—6 dicht queer liniirten und in der Mitte gekällieten und 
gekielten, an der gewölbten, eng genabelten Basis serundeten Windungen. " 
Hilsthon des Elligser Brinkes. 


4. P. distincta DUJARD. Tab. 17. Fig. 6. Cirrus perspectivus Mant. Tab. 18. Fig. 21. 12. 
Trochus linearis MantT. Tab. 18. Fig. 17. Sow. Tab. 428. Solarium striatum GoLpr. S. granuliforme 
Orro. Geınıtz Tab. 13. Fig. 8. 


Niedrig kegelförmig, 2’—4” breit, mit 4—5 überhalb der Mitte undeutlich gekanteten, an der etwas 
gewölbten und weit und tief genabelten Basis scharf gekanteten, gekielten Windungen; die Seiten sind 
oberhalb der undeutlichen Kante gewölbt, darunter gerade und steil abfallend. Die gewöhnlichen Stein- 
kerne sind meist glatt oder doch nur scharf queer gestreift; besser erhaltene zeigen etwa 20 dichte, etwas 
ungleiche Queerlinien, welche durch feinere Längslinien gekörnt werden; auf gleiche Weise ist dann die 
Basis gezeichnet. Die Mündung ist breit lancettlich und vierseitig-. 

Unterer Kreidemergel bei Lemförde und Ilseburg. 

Pläner bei Oppeln, Töplitz, Strehlen. 


Melania Lance. 


M. decorata N. — Tab. XU. Fig. 11. 


Thurmförmig, wird über 2” lang und besteht aus 8 ziemlich gewölbten, längsgefalteten und queer liniir- 
ten Windungen; auf jedem Umgange zählt man etwa 16 schmale, gerade Falten oder Rippen, welche viel 
breitere, concave Zwischenräume haben, und gleich diesen von ungefähr 40 ungleichen Queerlinien über- 
setzt werden; von letzteren sind 10 viel dicker als die übrigen; unten sind die Windungen-scharf gekantet. 

Unterer Kreidemergel bei Osterfeld, 
Pläner bei Strehlen. 


Nerita Lamck. 


1. N. costulata N. — Tab. XII. Fig. 12. 


Queer eirund, mit drei schnell wachsenden Windungen und kleinem, etwas vorstehenden Gewinde. 
Umgänge mit 20 geraden Queerrippchen, in deren doppelt breiteren Zwischenräumen zahlreiche, feine 
Längslinien liegen. -. Die Mündung ist so breit wie hoch. 

Pläner (?) bei Dölzschen im Plauenschen Grunde. 


83 


Natica Lanck. 
1. N. rugosa HÖNINGHAUS. — Unsere Tab. XI. Fig. 16. 


Breit eirund, mit drei sehr gewölbten Umgängen, deren innere kaum etwas hervorragen und durch 
eine ziemlich tiefe Suturfurche getrennt werden; von dieser laufen auf dem letzten Umgange etwa 20 Fur- 
chen und Falten aus und schräg nach hinten gerichtet bis zur Basis. Es scheint dies dieselbe Form zu 
sein, welche gröfser bei Mastricht vorkommt. 

Oberer Kreidemergel bei Quedlinburg. 

Pläner bei Strehlen. 


2. N. carinata N. — Tab. XI. Fig. 15. 


Schief eirund, mit vier gewölbten, schnell wachsenden Windungen und wenig vorstehendem, 
kleinen Gewinde; der letzte Umgang trägt auf der Mitte eine deutliche Queerrippe. 
Oberer Kreidemergel bei Quedlinburg. 


3. N. acutimargo N. — Tab. XU. Fig. 14. 


Breit eirund, liegend halbkugelförmig, mit vier schnell wachsenden Windungen und kaum etwas 
vorstehendem kleinen Gewinde; jene werden an der Sutur durch eine scharfkantige Umbiegung gefurcht; 
die grolse, gewölbte, äufsere Windung wird vom concaven, breiten, linken Mundsaume durch eine scharfe 
Kante getrennt. Feine, concentrische Streifen, 

Oberer Kreidemergel bei Quedlinburg und Dülmen. - 


4. N. lamellosa N. — Tab. XII. Fig. 13. 


Eirund, mit vier gewölbten, unregelmäfsig blättrig längsgestreiften Windungen und weit vorstehen- 
dem Gewinde. \ 
Oberer Kreidemergel bei Kieslingswalde. 


5. N. nodosa GEINITZ. Tab. 15. Fig. 27. 238. 


Eirund kugelig, 4“ —1" grofs, mit etwas vorstehendem Gewinde und gewölbten, oben deutlich ge- 
kanteten Umgängen; letztere tragen zugleich starke Längsfurchen und wird durch diese jene Kante knotig 
zerschnitten, erscheint in der Jugend sogar perlschnurförmig; über der Kante sind die Umgänge flach und 
gerade, unter ihr stark gewölbt. ; 

Grünsand (%) bei Grofs-Sedlitz und am Eingange des Plauenschen Grundes unweit Dresden. 


D. Cephalopoden. 


Belemniles Brexn. 


1. B. subquadratus N. Oolith. Tab 16. Fig. 6. 


Die Scheide ist unten fast walzenförmig, oben ziemlich kegelförmig, bis 4 lang und dann bis 1” 
dick, vorn stark niedergedrückt und an der beinahe mittelständigen Spitze mit einer undeutlichen, kurzen 
Furche. Der Durchschnitt ist etwas vierseitig. Die Scheitellinie liegt der Bauchseite so nahe, dals der 
davor liegende Theil sich zum hinteren an der Alveole wie 1:2, etwas höher hinauf wie 1:3 oder 
selbst wie 1:4, am Scheitel aber wieder wie 1:1 verhält. Die Alveole ist vorwärts geneigt und fast 
so lang wie die Scheitellinie; eine sehr ähnliche, aber verhältnifsmäfsig viel dünnere, 4 lange und 5 
dicke, und unten deutlicher vierseitige Form findet sich im Hilsthon bei Helgoland und bei Lafferde; sie 
hat eine, 1'' Jange Alveole. 

Hilsthon des Elligser Brinkes, des Hilses und bei Bredenbeck, 

Hilsconglomerat bei Schandelahe, 


2. B. pistillum N. Oolith. Tab. 16. Fig. 7. B. minimus Sow. Tab. 589. Fig. 1. Die größeren 
Formen; Pnıruıprs Yorksh. Tab. 3. Fig. 1. 


Die Scheide ist keulenförmig, rund, seltener ganz wenig niedergedrückt, nach unten allmählig ver- 
schmälert, im Durchschnitte kreisrund. Der niedrige, schnell zugespitzte, nicht schiefe Scheitel liegt 
durchaus im Centrum, ist oben bisweilen etwas abgestutzt und mit einem kleinen Grübchen versehen. Die 
Scheitellinie ist gerade und liegt ganz im Mittelpunkte. An jeder Seite bemerkt man wohl zwei von der 
Spitze zur Basis herablaufende Streifen. Wird über 2” lang und dann oben 5" dick. Unten sind die 
Schalen meist actinocamaxartig abgerieben und haben wir die Alveole noch nicht gesehen. 

 Hilsthon des Hilses, bei Lafferde und Bredenbeck. — Speeton. 


1i* 


s4 


3. B. minimus LisTEr. Mirter. Tab. 9. Fig. 6. Bronw. Leth. Tab. 33. Fig. 13. Sow. Tab. 589, 
Fig. 1. Die kleineren Formen: B. Listeri Mant. Tab. 19. Fig. 7. 18. 23. B. attenualus Sow. Tab. 559. Fig. 2. 


Spindelförmig oder keulenförmig, 1”—2” lang, dünn, stielrund, oder etwas niedergedrückt und 
schwach vierseitig, immer an der Basis verengt; hier mit einer Bauchfurche, welche die Länge der Alveole 
noch übertrifft, Die gröfste Dicke liegt bei der keulenförmigen Art in der Nähe des schnell zugespitzten 
Scheitels, bei der mehr lancettlichen Form in oder unter (BD. attenuatus) der Mitte und verengt sich dann 
von hier ab die Scheide nach oben ganz allmählig; die Basis ist hinten ausgeschweift, und geht die vor- 
dere Seite lippenförmig weiter herab. Die Scheitellinie liegt in der Mitte; an jeder Seite der Schalen 
bemerkt man bisweilen zwei Längsstreifen, welche vom Scheitel zur Basis herablaufen. Die Alveole be- 
trägt ein Viertheil der ganzen Höhe. Was in Sachsen D. mucronatus benannt ist, gehört hieher und ist 
jener dort noch gar nicht gefunden. 

Grünsand bei Langelsheim. — England. 

Pläner bei Sarstedt und Rethen. 


4. B. mucronatus v. SCHLOTH. Bronert. Tab. 3. Fig. 1. Sow. Tab. 600. Fig. 1-4, 6, 7. 
Nırss. Tab. 2. Fig. 1. Brown. Tab. 53. Fig. 83. B. cylindricus Wange. B. elecirinus MiLLer. B. Al- 
lani Fremıng. B. americanus MorTon. 

Scheide walzenförmig, oder etwas keulenförmig, 3”—5” lang, mit verästelten Streifen, sonst fast 
glatt, an den Seiten mit zwei feinen Längslinien, an der Basis etwas dreikantig, nach hinten unmerklich 
plattrund, am Scheitel in eine pfriemenförmige Spitze ae mit einer Alveole, deren Höhe ein Drittheil 
der ganzen Höhe beträgt, und gleich langer Spalte an der Bauchseite der Basis; Rücken unten kielartig 
erhöht. 

Obere Kreide auf Rügen. 


5. B. granulatus Sow. Tab. 600. Fig. 3. 5. 


Scheide walzenförmig, bis 3° lang, am Scheitel plötzlich verengt und in eine kurze, dünne, pfrie- 
menförmige Spitze auslaufend; Rücken unten etwas gekielt. Die Alveole ist niedrig kegelförmig und er- 
reicht nur ein Sechstheil der ganzen Höhe; gleich lang ist eine Spalte an der unteren Bauchseite; die Scheide 
ist unten gelappt und bildet an der Spalte, an beiden Seiten und am Rücken tiefe Ausschnitte, von denen 
der hintere der stärkste ist. Die ganze Oberfläche der Scheide pflegt scharf gekörnt zu sein. Bisweilen 
fällt nicht nur die Stachelspitze des Scheitels ab, sondern die ganze Scheide erhält eine hohle Axe (B.per- 
foratus Vorrz); es finden sich solche Exemplare bei Gehrden. 

Oberer Kreidemergel bei Gehrden und Quedlinburg. 

Untere Kreide bei Peine und Oberg. 

Unterer Kreidemergel bei Lemförde. 


6. B. subventricosus WAHLENBERG. Vortz. Tab. 8. Fig. 1. B. mammillatus Nıuss. Tab. 2. 
Fig. 2. Bronn. Leth. Tab. 33. Fig. 12. 


Scheide keulenföormig, 2’—4” lang, am Rücken undeutlich gekielt, daher im Durchschnitte etwas 
dreiseitig; der Scheitel läuft ziemlich allmählig in eine Spitze aus; die Alveole erreicht nur ein Sechs- 
theil der ganzen Höhe und ist niedrig kegelförmig; nicht länger ist die Spalte an der Basis; die grölste 
Dicke der Scheide liegt im zweiten Drittheile der Höhe. Die Oberfläche ist an unsern Exemplaren auch 
gekörnt. 

Untere Kreide bei Peine. — Schweden. 


7. B. plenus BLAINV. Actinocamaz verus Mirzer. Tab. 9.Fig.17. Bronx. Leth. Tab. 33. Fig. 14. 
B. mucronatus Sow. Tab. 600. Fig. 6. 7. 


Scheide spindel- oder etwas keulenförmig, 2”—3” lang, vierseitig bis stielrund.. An der Basis 
sieht man keine Vertiefung für die Alveole, vielmehr ist jene stumpf, niedrig kegelförmig, ausstrahlend 
gefurcht und nur bisweilen in der Mitte fein durchbohrt; ist wohl kaum eine eigene Species. 

Oberer Kreidemergel von Gehrden und Quedlinburg. 


Nautilus L. 
1. N. simplex Sow. Tab. 122. 


Glatt, eng oder gar nicht genabelt, mit sehr. gewölbten, aufsen fast geraden, an den Seiten keine 
Bucht bildenden Scheidewänden. Der Sipho liegt in der Mitte der Kammern. Die Schale ist glatt, sehr 
dünn und hat daher leicht verdrückt werden können; die Exemplare sind ganz schief-, bald stark zusam- 
men-, bald ganz niedergedrückt; daher ist dann die eigentlich halbmondförmige Öffnung bisweilen fast 
pfeilörmig. Wird 3”—1’ grofs. 

Obere Kreide auf Rügen. 

Unterer Kreidemergel bei Lemförde, Bochum und Osterfeld. 


85 


Pläner bei Oppeln, Strehlen, Sarstedt, Goslar, Quedlinburg. 
Grünsand in der Waterlappe. 
Hilsconglomerat bei Osterwald. 


2. N. elegans MANT. Tab. 20. Fig. 1. Tab. 21. Fig. 5. Sow. Tab. 116. N. undulatus Sow. 
Tab. 40. Fig. 1. N. radiatus Sow. 356. N. squamosus und N. depressus v. Schr. N. costalus FIscHEr. 


Das Gehäuse ist eng oder gar nicht genabelt, hat einen schmalen, gerundeten Rücken, eine eirund 
herzförmige Mündung mit in der Mitte liegendem Sipho, und trägt feine Linien, welche an den Seiten 
etwas vorwärts, auf dem Rücken aber stark rückwärts gebogen sind. Statt der in der Jugend ziemlich 
weit entfernten Linien sieht man später starke, bisweilen an den Seiten getheilte Furchen; diese werden 
bisweilen stärker und sparsamer, so dals auf jede Kammer nur 4—5 kommen (N. radiatus) oder sie wer- 
den zu wahren Einschnürungen der Schale und kommt dann auf jede Scheidewand nur eine 'Furche. (N. 
undulatus). Aus Deutschland kennen wir nur den wahren N, elegans. 

Oberer Kreidemergel bei Dülmen. ; 

Untere Kreide bei Ahlten. 

Pläner bei Quedlinburg. 

Grünsand der Waterlappe. 

Hilsconglomerat bei Essen, Salzgitter und Goslar. 

Hilsthon des Elligser Brinkes. 


Ammonites v. Bucn. 


Fast hätten wir alle Hamiten, Scaphiten, Turriliten und Baculiten wieder mit Ammonites ver- 
einigt, und nur die Furcht vor der dadurch möglichen Verwirrung hat uns davon abgehalten; vielleicht 
dürfte später eine generische Verschiedenheit nur darin erkannt werden, ob alle Umgänge in einer Ebene 
liegen, oder ob sie ein kegelförmiges Gewinde bilden. Auch die Bakuliten werden in der Jugend wohl 
spiralförmig gewunden gewesen sein. 


1. Planulaten. 


1. A. concinnus PmnLıps. Yorksh. Tab. 2. Fig. 47. 


Scheibenförmig, mit 4—6 allmählig wachsenden, zur Hälfte involuten Windungen; sie sind an 
der Sutur gerundet, an den Seiten flach, am Rücken stark gewölbt und tragen zahlreiche Falten, welche 
an der Sutur entspringen, stark vorwärts gerichtet auf der Mitte der Seiten einen undeutlichen Höcker 
bilden, dann dichotomiren und auf dem Rücken in einem schwachen, vorwärts gerichteten Winkel zusam- 
mentreflen; die letzte Windung zeigt bei einem 1‘ grolsen Exemplare an der Sutur 24 Falten; die Mün- 
dung ist fast kreisrund, aber von der vorhergehenden Windung ausgeschnitten. Scheint bis 6° grofs zu 
werden. 

Hilsthon bei Bredenbeck und auf Helgoland. — Speeton. 


2. A. Decheni N. — Tab. XIII. Fig. 1. 


Scheibenförmig, mit fünf allmählig an Dicke und Höhe zunehmenden, fast zur Hälfte involuten, 
gefalteten, an der Sutur ziemlich glatten und steil abfallenden, an den Seiten und am schmäleren Rücken 
sanft gewölbten Umgängen. Die Falten entspringen auf der Suturfläche, biegen sich hier etwas zurück 
und bilden dann einen länglichen, hohen, scharfen, Höcker; dieser reicht nicht über die untere Hälfte der 
Seiten und sendet bald zwei bald drei scharfe Falten aus, welche anfangs kaum, dann deutlich vorwärts 
gebogen über den Rücken laufen und sich hier häufig an einen jüngeren Höcker anlegen. Der letzte Um- 
gang trägt etwa 20 Höcker. Die Mündung ist so breit wie hoch und durch die Seitenhöcker etwas fünf- 
seitig. Bei der vorhergehenden Art stehen die Falten, namentlich im Alter, viel zahlreicher beisammen 
und sind nie trichotom; auch tritt die Dichotomie später ein. » 

Quader des Teutoburger Waldes. 


3. A. Phillipsii N. 


Scheibenförmig, mit 4—5 an Höhe schnell zunehmenden, zu %,—/, involuten, gefalteten Windun- 
gen, mit schmaler, fast rechtwinkeliger Suturfläche, sehr flachen, hohen Seiten und allmählig verschmäler- 
tem, fast gekielten Rücken. Die Falten sind im ganzen Verlaufe sehr stark vorwärts gebogen und gabeln 
sich vor der Mitte, bilden dabei auch wohl einen ganz kleinen Höcker; die eine Hälfte der Falten gabelt 
sich auf halbem Wege zum Rücken meist noch einmal und treffen dann alle von beiden Seiten in einem fast 
spitzen Winkel zusammen, dabei besonders stark vortretend;; an der Sutur des letzten Umganges sieht man 24—30 
Falten. Die Mündung ist herz- bis pfeilförmig, und stets höher als breit. Der von Pumims damit ver- 
wechselte A. Lambderti Sow. hat meist nur einmal dichotome Falten, ist weniger involut und an den Sei- 
ten gewölbt, daher ohne steile Suturfläche. 

Hilsthon von Bredenbeck und Helgoland. — Sppeton. 


86 


4. A. multiplicatus N. — Tab. XII. Fig. 3. 


Scheibenförmig, mit drei stark involuten Windungen; an der steilen, hohen Suturfläche liegen 
auf dem letzten Umgange 14 hohe, schmale, zusammengedrückte Höcker, welche 3—4 gerade Falten über 
die flach gewölbten, hohen Seiten aussenden; diese dichotomiren oder trichotomiren nochmals in der Nähe 
des ziemlich schmalen, gewölbten Rückens und laufen in gerader Richtung darüber weg. Am Rücken 
zählt man auf der letzten Windung über 100 Falten; die Mündung ist schmal herzförmig. 

Hilsthon bei Bredenbeck. 


5. A. planus Pmuuıps. Tab. 2. Fig. 42. 


Scheibenförmig, mit 4—5 hohen, an den Seiten flach gewölbten, am schmäleren Rücken gerundeten, 
zur Hälfte involuten Windungen und schmal herzförmiger Mündung; bei Exemplaren von 6° Größse sieht 
man nur (etwa 15) etwas sichelförmige, vorwärts gerichtete, einfache Falten, welche über die Seiten und 
den Rücken weglaufen; bei ältern, 2” grolsen Individuen, entspringen an der schmalen, steilen Suturfläche 
vorwärts gerichtete Falten, welche auf einmal drei schwächere Falten aussenden; diese sind auch stark 
vorwärts gerichtet und bilden auf dem schmalen, gewölbten Rücken undeutliche, vorwärts gerichtete, sehr 
abgerundete Winkel; man zählt bei ihnen am Rücken des letzten Umganges etwa 90 Falten. 

Hilsthon auf Helgoland. — Speeton. 


6. A. Cottae N. — Tab. XIH. Fig. 4. 


Eirund-scheibenförmig, mit drei sehr involuten, gefalteten, an den Seiten flach gewölbten, am 
schmäleren Rücken gerundeten Windungen; an der gerundeten Suturkante entspringen auf dem letzten 
Umgange 18—20 etwas vorwärts gerichtete Falten, welche, auf oder hinter der Mitte der Seiten trichoto- 
miren und dann gerade über den Rücken weglaufen. Die Offnung ist schmal herzförmig und breiter als 
lang. 4. planulatus Manı. (Sow. Tab. 570. Fig. 5.) gleichfalls ein P/anulat, dem Grünsande angehörig, 
ist viel weniger involut, zeigt nur aulserhalb der Mitte der Seiten und am Rücken 'enge Falten und trägt 
auf jedem Umgange 5—6 an der Sutur entspringende und über die Seiten und den Rücken weglaufende 
Furchen. : 

Pläner bei Töplitz und Oppeln. 


2. Coronanier. 
7, A. venustus PHILLIPS. Yorksh. Tab. 2. Fig. 48. 


Dick, scheibenförmig, genabelt, mit 5—7 schnell an Dicke zunehmenden, zu /, involuten, an der Su- 
tur gerundeten, gefalteten Windungen; an der Sutur entspringen scharfe, schmale, etwas gebogene Falten, 
welche stark vorwärts gerichtet sind und vor der Mitte der Seiten jede einen kleinen Höcker bilden und 
drei feinere Falten aussenden, welche sich von beiden Seiten auf dem gerundeten Rücken in einen vor- 
wärts gebogenen, undeutlichen, sehr stumpfen, stark abgerundeten Winkel verbinden; die ältern Umgänge 
sind nur fein gestreift und trägt, bei 6 grolsen Exemplaren, nur ein Drittheil des letzten Umganges 
Falten; bei ihnen sind die Seiten so hoch, wie der Rücken breit, und ist die Mündung halbmondförmig. 

Hilsthon auf Helgoland. — Speeton. 


8. A. Roiula Sow. Tab. 570. Fig. 4. Psıcruıps Yorkshire Tab. 2. Fig. 45. 


Dick, tief genabelt, 8”—1” 6’ grols, mit drei sehr gewölbten, schnell an Dicke zunehmenden, 
halb involuten, gefalteten Windungen; an der Sutur sind sie stark gewölbt, an den Seiten und dem 
gleichbreiten Rücken weniger; an der Sutur entspringen zahlreiche, schwache Falten, welche gerade über 
die Seiten, etwas vorwärts gebogen über den Rücken weglaufen und, sobald sie den Rücken erreichen, 
sich gabeln; in gleicher Richtung liegen auf jedem Umgange 6—7 tiefe Furchen oder Einschnürungen; 
die Mündung ist breiter wie hoch und halbmondförmig mit abgerundeten Sichelenden; an der Sutur liegt 
die gröfste Breite. Loben und Sättel sind viel höher als breit; der zweite Seitensattel liegt auf der Su- 
turkante. Eine schöne Form, welche den obigen Namen behalten möge, da der gleiche, von Rrınecke ge- 
gebene, durch A. Stockesii oder A. Amaltheus verdrängt ist. 

Hilsthon bei Helgoland. — Speeton, 


9. A. marginatus PHILLIPS, Yorkshire Tab. 2. Fig. 41. 


Radförmig, breit, beiderseits tief genabelt, mit zahlreichen, wenig involuten Windungen, welche 
einwärts steil und gerade abfallen, auf der Rückenkante grofse Höcker tragen und von diesen viele, etwas 
vorwärts gebogene Falten über den flachen, gewölbten, mit der innern Seite einen spitzen Winkel bilden- 
den, sehr breiten, Rücken senden. Die Höcker senden jeder zwei Falten aus, in einiger Entfernung von 
jenen dichotomiren diese aber alle noch einmal. Die Mündung ist vierseitig und übertrifft deren Breite 
die Höhe etwa viermal. A. Blagdeni Sow. stimmt fast ganz, auch hinsichtlich der Loben mit dieser 
Art überein und scheint sich nur dadurch zu unterscheiden, dals vom Höcker sofort vier Falten auslau- 


87 


fen und diese später nicht dichotomiren; das bei Purtrips abgebildete Exemplar ist nur 6 hoch; unseres 
wird eine Grölse von 6” gehabt haben, aber doch äulserst wahrscheinlich dieselbe Art sein. 
Hilsthon bei Bredenbeck. — Speeton. 


10. A. Nutfieldiensis Sow. Tab. 108. 


Dick scheibenförmig, 3”— 1’ grols, mit vier, zu 7, involuten, gewölbten, gefalteten Windungen. 
Auf den schmalen Seiten erheben sich die an der Sutur entspringenden, dicken Falten zu deutlichen Hö- 
ckern, dichotomiren dann und laufen gerade über den sehr breiten, gewölbten Rücken; inwärts fallen die 
Windungen steil ab. Die Mündung ist nierenförmig und etwa doppelt so breit wie hoch. Unterscheidet 
sich von voriger Art durch die gerade Richtung und geringere Anzahl der Falten und durch gröfsere 
Wölbung der Seiten und des Rückens. Bei der englischen Form scheinen die Höcker weniger vorzutre- 
ten und möchte auch die Wölbung des Rückens bedeutender sein. Diesem ganz entsprechende Bruchstücke 
sind aber auch hier vorgekommen; bei ihnen ist die Höhe der Mündung der Breite derselben fast gleich. 

Hilsconglomerat bei Salzgitter und Osterwald: — Quader in England. 


f 3. „Macrocephalen. 
11. A. nucleus PHILLIPS (?) Tab. 2. Fig. 43. — Unsere Tab. XIII, Fig. 2. 


Kugelförmig, etwas zusammengedrückt, tief und sehr eng genabelt; die Nabelkante ist gerundet 
und scheinen inwärts die Seiten senkrecht abzufallen; der Rücken ist mehr als halbkreisrund gewölbt und 
trägt etwa 50 schwache, wenig vorwärts gebogene Falten, von denen %, verschwinden, ehe sie den Nabel 
erreichen. Die Mündung ist sehr niedrig und nierenförmig.. Es steht unsere Art dem A. Brogniarti 
sehr nahe; unterscheidet sich aber durch einen gröfseren Nabel; von A. tumidus durch die viel echwäi- 
cheren und weniger zahlreichen Falten; das bei Purumrs sehr undeutlich abgebildete Exemplar ist nur 
2" grols und bleiben daher noch Zweifel über die Identität. 

Hilsthon bei Bredenbeck. — Speeton. 


12. A. eramplus Sow. Tab. 357. A. Lewesiensis Mant. Tab. 22. Fig. 2. Sow. Tab. 358. A. 
einclus Sow. Tab. 564. Fig. 1. A. Stobaei Nırss. Tab. 1. Fig. 1. 2. Geinız Tab. 19. Fig. 2. 


Scheibenförmig, 1 — 3° grols, mit 3—4 gefalteten, /, involuten, an Gröfse schnell zunehmenden 
Windungen; die Falten sind etwas vorwärts gerichtet und laufen über den nicht gekielten, gerundeten 
Rücken weg, hier einen undeutlichen, nach vorn gerichteten Winkel bildend; sie entspringen an der ge- 
wölbten, gerundeten Suturfläche und wechseln mit mehren kürzeren ab. Der letzte Umgang zeigt 10—14 
stärkere Falten. Die Loben sind sehr stark zerschlitzt und spitz gezähnt. Es ist eine sehr veränderliche 
Art, zu der auch wohl ohne Zweifel die ungefalteten A. Selliguinus und A. Beudanti Broxorr. Tab. 7- 
Fig. 1. 2. gehören; es fallen besonders folgende Formen auf: ; Ban. 

a. die jüngeren, I“ — 3" grols, mit flach gewölbten Seiten und schmälerem, gerundeten Rücken; die 
Falten sind stark, bilden in der Nähe der Sutur oder fast auf der Mitie der gegen den Rücken 
hin verflachten Seiten einen Höcker und dichotomiren oder trichotomiren von hier, bilden auch 
bisweilen noch am Rücken starke Mundwülste. Die Mündung ist länger wie breit und eirund 
herzförmig (A. cinctus Sow.) 

?. Mit dem Alter verschwinden die Höcker; die Falten auf der ersten Hälfte der sehr hohen und 
flachen Seiten sind einfach und verschwinden in der Nähe des schmalen, fast scharfen Rückens; 
bisweilen legen sich zahlreiche (3—5) schwächere Falten dazwischen und bilden auf dem Rücken 
fast spitze Winkel. Die Höhe der pfeilförmigen Mündung übertrifft deren Breite um etwa 

r ‘die Hälfte. Wird bis 3” grols. (4. Lewesiensis Sow.) Ein Exemplar von Dülmen zeigt gar 
keine Falten, wohl aber sieben etwas sichelförmige Furchen (Absätze des Mundsaumes); seine Su- 
turfläche ist gekantet und flacher als gewöhnlich (A. Stobaei Nırss). £ 

7. Die Windungen werden sehr gewölbt, bekommen einen breiten, sanft gerundeten Rücken und 
tragen einfache, wenig vorwärts gebogene, am Rücken meist verschwindende Falten, mit welchen 
oft viele feine Linien abwechseln; die Mündung ist so breit, oder breiter wie hoch. (4. peram- 
plus Sow.) 

Pläner bei Sarstedt, Alfeld, Goslar, Strehlen, Oppeln. 
Unterer Kreidemergel bei Lemförde, Coesfeld, Ilseburg, Ahlten. 
Oberer Kreidemergel bei Dülmen und Quedlinburg. 


4. Armaten. 2 


13. A. Rhotomagensis Ar. Bronerr. Tab. 6. Fig. 2. Sow. Tab. 515. A. Sussexiensis Manr. 
Tab. 20. Fig. 2. Tab. 21. Fig. 10. A. Woolgari Manrt. Tab. 21. ‚Fig. 16. A. catinıs Mant. Tab. 22. 
Fig. 10. Bronnw. Lethaea Tab. 33. Fig. !. 3. { 
h Scheibenförmig, 2” —1‘ grols, mit 3—4 allmähig wachsenden, nur zu /, involuten, gerippten 
Windungen. Die Rippen sind alle einfach, gerade und laufen über den Rücken weg; sie entspringen an 


88 


der etwas gewölbten Suturfläche und bilden starke Höcker; der eine liegt vor der Mitte der ziemlich flach 
gewölbten, ziemlich hohen Seiten, der andere und stärkste dicht unter der Rückenkante, die anderen drei 
auf dem Rücken selbst; die Mündung wird hierdurch etwas achtseitig und ist ziemlich so breit wie hoch; 
auf dem letzten Umgange zählt man (12) 20-30 Rippen; die Knoten auf der Mitte des Rückens bilden 
einen schwachen, knotigen Längskiel, verschwinden aber mit dem Alter fast ganz. A. Wool/gari hat nur 
etwa 12 Rippen und ist der zweite und dritte Knoten zu einem zolllangen, abstehenden Dorn verschmol- 
zen. Bei A. catinus übertrifft die Breite des Rückens jene der einwärts etwas abfallenden Seiten; an der 
Gränze beider bilden die Rippen noch einen stumpfen Knoten und werden dann ganz undeutlich, so dafs 
der Rücken flach und eben erscheint. 

Unterer Kreidemergel bei Osterfeld. 

Pläner bei Rethen und Langelsheim. 

Flammenmergel? bei Bannewitz unweit Dresden. 


14. A. Mantellii Sow. Tab. 55. Manrt. Tab. 22. Fig. 1. A. navicularis Mant. Tab. 22. Fig. 5. 
Sow. Tab. 555. Fig. 3. A. Gentoni Broncrr. Tab. 6. Fig. 6. 


Scheibenförmig, 17 — 8 grols, mit drei oder vier, zu ”/; involuten, gerippten Windungen, welche 
flach gewölbte Seiten und einen meist schmälern, gewölbten, etwas dreiseitigen Rücken haben. Die Rip- 
pen sind abwechselnd länger, gerade, verdicken sich allmählig und laufen gerade und stark über den 
Rücken weg. Die Mündung ist eirund bis kreisrund, sechs- oder achtseitig, und von der vorhergehenden 
Windung ausgeschnitten; die kürzeren Rippen legen sich vor der Mitte der Seiten zwischen die längern; 
alle tragen auf dem Rücken zwei Höcker, die längere auch immer an der Suturkante einen starken Höcker ; 
auf den Seiten sind sie eben oder auch mit I—2 Höckern geziert, so dals sich also auf der ganzen Ober- 
fläche 4, 6 oder 8 Höckerreihen finden. Mit dem Alter werden alle Höcker oft undeutlich und wölben 
sich dann zugleich die Windungen stark, so entsteht 4. navicularis Mant. Auf der Mitte des Rückens 
erheben sich die Rippen auch noch bisweilen zu einem kleinen undeutlichen Höcker, einer Wirkung des 
Sipho und wird sich wohl nur hierdurch A. Gentoni Derr. auszeichnen. A. Hippocastanum Sow. Tab. 
514. Fig. 2., aus dem Quader von Blackdown, steht zwischen dieser und der vorhergehenden Art in der 
Mitte; er hat schnell wachsende Windungen und abwechselnd längere Rippen wie A. Mantelli, aber auf 
der Mitte des Rückens eine deutliche Höckerreihe wie A. Rhotomagensis. Die Seitenhöcker sind beson- 
ders stark und spitz; die Mündung ist breiter als hoch. 

Pläner bei Iburg, Sarstedt, Goslar, Quedlinburg, Liebenburg, Strehlen. 


15. A. monile Sow. Tab. 117. Fig. 1. 2. A. mammillatus v. SchuLorn. Bronn. Tab. 33. Fig. 5. 


Eirund, 1 — 2/,'' grofs, mit 3—4 fast kreisrunden, an Dicke schnell zunehmenden, breiteren als 
hohen, nur zu '/, involuten, fein queer gestreiften, gerippten Windungen und hoch halbmondförmiger Mün- 
dung. Die Rippen sind etwas ungleich stark und ungleich lang, laufen reifförmig und gerade um die 
ganze Windung und tragen jederseits 4—8 spitze Höcker, von denen 2—3 von aufsen nach innen schmal 
zusammengedrückte nahe an der Mitte des sanft gewölbten Rückens, ein von den übrigen etwas entfernter 
an der stark gerundeten Suturfläche liegt; bisweilen liegen zwischen zwei stärkern zwei schwächere Rippen 
zwischen; der letzte Umgang trägt am Rücken 16—30 Rippen. D. Haan führt dieseArt von Seesen am Harze 
an, dort fehlt aber das Kreidegebirge; ein Ammonit aus dem Pläner vom Thale bei Quedlinburg, welcher 
in der Berliner Sammlung als A. monzle bezeichnet ist, scheint zu undeutlich, um eine sichere Bestimmung 
zu gestatten und dürfte eher zum A. Mantellii gehören. 

Hilsconglomerat bei Essen. — Grünsand, Galt und Quader in England, 


ö. Ornaten, Dentaten und Flexuosen. 
a. Rücken gefurcht. 
16. A. bidorsatus N. — Tab. XIM. Fig. 5. 


Scheibenförmig, genabelt, mit 2—3 schnell an Höhe zunehmenden, sehr involuten Windungen. An 
der Suturkante, welche steil abfällt, entspringen etwa 20 schwache Falten, welche sehr stark vorwärts gerich- 
tet sind und auf dem ersten Viertheile der sehr flach gewölbten Seite einen länglichen Höcker bilden; die 
Mehrzahl verschwindet dann, und nur etwa acht erreichen fast den sehr schmalen Rücken, in dessen 
Nähe sie zu einem zweiten, von vorn nach hinten gerichteten, länglichen Höcker anschwellen und dann 
aufhören; der Rücken trägt eine tiefe Längsfurche, welche von zwei scharfen Kanten begränzt wird; wären 
diese Kanten mit Knoten besetzt, so würden wir unsere Form für den A. polyopsis Dusarn. Tab. 17. 
Fig. 12. halten, indessen scheint auch. dessen Rücken nur flach und nicht gefurcht zu sein. 

Oberer Kreidemergel bei Dülmen -und Blankenburg, 


17. A. falcatus MAnT. Tab. 21, Fig. 6. 12. Saw. Tab. 579. Fig. 1. 


Scheibenförmig, flach, bis 2” grols, mit engem Nabel und 2—3 sehr involuten, gefalteten Umgän- 
gen, welche ganz flache und hohe Seiten haben, An der Kante der steilen, schmalen Suturfläche entspringen 


; 89 


zahlreiche Falten und legen sich sogleich eben soviel kürzere dazwischen; alle sind sehr stark vorwärts 
gerichtet bis in die Mitte der Seiten, wo sie sich fast rechtwinkelig rückwärts biegen, eine starke, am 
Rücken in einen etwas vorstehenden Höcker endigende Sichel bilden, dabei breit, flach und an den Seiten 
scharfkantig werden, und tief concave, gleichbreite Zwischenräume erhalten; auf der Mitte des schmalen 
Rückens liegt eine tiefe Längsfurche, welche von zwei kleinen Leisten begränzt wird; dicht an dieser 
Leiste liegen aufsen die höckerformig vorragenden Enden der Sicheln oder Falten. Die Mündung ist 
pfeilförmig und oben und unten abgestutzt; die letzte Windung zeigt etwa 50 Falten. 
Grünsand der Waterlappe. — Pläner in England. 


18. A. curvatus MANT. Tab. 21. Fig. 9. Sow. Tab. 579. Fig. 2. 


Ist der vorigen Art sehr nahe verwandt, gleich gro[s und unterscheidet sich nur dadurch, dafs 
zwar alle Falten auf der Mitte der Seiten sich zurückbiegen und eine Sichel bilden, dafs aber die eine 
Hälfte von ihnen nicht stärker wird und gegen den Rücken hin verschwindet, während die andere ab- 
wechselnde Hälfte sehr breit wird, am Rücken grolse sägenzahnförmig vorstehende Höcker bildet und 
zwischen Mitte der Seiten und zwischen dem Rücken einen runden Höcker trägt; am Rande des Rückens 
stehen nur halb so viele Höcker als auf der Mitte der Seite Falten; die Suturfläche fällt auch hier recht- 
winkelig ab. Beides äulserst schöne Formen. 

Pläner bei Langelsheim unweit Goslar. — Pläner in England. 


b. Rücken mit glallem, ungekerbien Kiele. 


19. A. varians Sow. Tab. 176. Broxcrr. Tab. 6. Fig. 5. Mant: Tab. 21. Fig. 2. 5. 7. Bronn. 
Lethea Tab. 33. Fig. 2 und (4. Coupei) 4. 


Scheibenförmig, 2”—3” grols, flach, mit drei zur Hälfte involuten, gefalteten Windungen. Die 
schwach S-förmig gebogenen Falten entspringen an der Sutur, sind etwas vorwärts gerichtet, bilden an 
der Kante der schrägeren, geraden Suturfläche einen kleinen Höcker, auf dem ersten Viertheile der hohen, 
sehr flach gewölbten Seiten einen andern, dichotomiren nun und endigen an der Rückenkante in einen 
viel grölsern, queer länglichen Höcker; statt wirklich zu dichotomiren, legen sich oft nur kürzere 
Falten zwischen die längeren; der Rücken ist flach, meist viel schmäler als die Seiten und trägt einen 
hohen Kiel; bisweilen laufen zwei Falten in einen Rückehhöcker zusammen. An, der Sutur der letzten 
Windung entspringen 14—18 Falten und liegen dann am Rücken 22—25 Knoten. Die Mündung ist vier- 
seitig und meist höher wie breit. Östlich vom Harze scheint diese Art nicht vorzukommen, 

' Pläner bei Sarstedt, Iburg, Goslar, Bochum. 

Grünsand an der Waterlappe. 


20. A. Coupei An. Bsonerr. Tab. 6. Fig. 3. A. teirammata Sow. Tab..587. Fig. 2. A. rusticus 
Sow. Tab. 177. 


Ist der vorigen Art sehr nahe verwandt, scheibenförmig, 1 — 4” grols, mit 3—4 zur Hälfte 
involuten, gefalteten Windungen. Die Falten wechseln zum Theil mit kürzern; die längern entspringen 
an der steilen Sutur, sind vorwärts gebogen und tragen vier Höcker, von denen einer an der Suturkante, 
einer an der Rückenkante, zwei auf den etwas gewölbten Seiten liegen; die wenigen kürzeren Falten tra- 
gen nur zwei Höcker; einen an der Rückenkante, den anderen auf dem oberen Drittheile der Seiten. Wenn 
am Rücken 18 Höcker liegen, so zeigt die Suturkante deren nur 14. Die Falten zwischen ihnen werden 
oft sehr undeutlich. Der Rücken ist schmäler als die Seiten, flach. oder gewölbt und trägt einen hohen 
Kiel. Die Mündung ist meist vierseitig und höher als breit. 

Bisweilen werden die Höcker zwischen der Mitte und dem Rückenrande undeutlich, während die 
der Mitte zu hohen Kegeln so anwachsen, dals die Mündung breiter wie hoch und scharf sechsseitig er- 
scheint (A. rusticus Sow.); auch A. Beneltianus würden wir zu dieser Varietät rechnen, wenn ein Rücken- 
kiel vorhanden wäre; diesen zeigt aber die Abbildung bei Sowersy (Tab. 539.) nicht. 

Pläner bei Sarstedt und Liebenburg. 

Flammenmergel des Bocksberges bei Grünenplan unweit Alfeld. 


c. Rücken flach, oder elwas gewölbt. 
21. A. noricus v. SCHLOTH. — Unsere Tab. XV. Fie. 4. 


Scheibenförmig, 1” — 18” grols, mit 4—6, zu Y, involuten, gefalteten Windungen. Die Falten 
sind schwach sichelförmig, entspringen an der schmalen, steil abfallenden Suturfläche und dichotomiren 
auf der Mitte der hohen, meist flach gewölbten Seiten, oder sie wechseln von hier ab mit gleichviel 
kürzeren; an der Kante des schmalen, flach gewölbten Rückens, dessen Breite nur Y, der Höhe der Win- 
dung beträgt, bilden sie einen kleinen Höcker und stofsen dann auf der Mitte des Rückens von beiden 
Seiten in rechten oder stumpfen, vorwärts gerichteten Winkeln zusammen. Ein Exemplar von 18’ Gröfse 
zeigt an der Rückenkante 56, eines von 8. Grölse 85 Falten. Die Mündung ist eiförmig, oberhalb der 
Mitte am breitesten und unten am Rücken gerade abgestutat. 


Roemer, d. Verstein. d. nordd. Kreidegebirges. 12 


90 


Hilsthon des Elligser Brinkes und bei Bredenbeck. — Speeton. 
Hilsconglomerat bei Schöppenstedt. 


22. A. curvinodus PhitLıps. Yorkshire Tab. 2. Fig. 50. 


Scheibenförmig, bis 1‘ grols mit 4—6 gefalteten Windungen. Die Falten sind schwach sichel- 
förmig; ein Theil von ihnen entspringt an der Sutur, ein Theil legt sich jenseits der Mitte zwischen sie; 
alle bilden an.der Rückenkante kleine Höcker und treffen auf dem Rücken selbst in fast rechten Winkeln 
zusammen; jede dritte bis sechste Falte schwillt aber zu einer starken Rippe an und trägt an der Sutur- 
kante, auf der Mitte der Seiten und an der Rückenkante, oder nur hier einen dicken, spitzen Höcker. 
Hierdurch und durch ein viel geringeres Anwachsen der, breiteren Windungen unterscheidet sich diese Art 
von der vorhergehenden; die Breite des Rückens beträgt Y, der Höhe der Windung. 

Hilsthon bei Bredenbeck. — Speeton. ° 


23. A. asper MeErıan. 


Scheibenförmig, bis 8“ grols, mit 3—4 schnell anwachsenden, gefalteten Umgängen. An der 
steilen, gerundeten Suturkante entspringen etwa 14 starke Rippen, beginnen mit einem Höcker, laufen 
gerade zur Mitte der flach gewölbten, gegen den Rücken abfallenden Seiten, bilden hier einen stärkeren 
Höcker und verschwinden dann ganz, oder setzen noch undeutlich und sehr stark vorwärts gebogen zur 
Rückenkante fort; diese ist mit drei- oder viermal so viel schrägen Knoten besetzt, als stärkere Rippen vor- 
handen sind und werden diese an vollkommen erhaltenen -Exemplaren von .eben so viel schwachen Falten 
getragen, die auch die Seiten bedecken und auf dem schmalen gewölbten Rücken in Winkeln zusammen- 
stolsen. Die Mündung ist eirund herzförmig und neben der Suturkante am. breitesten; es unterscheidet 
sich diese Form von der vorhergehenden leicht durch das -viel schnellere Anwachsen der Windungen. 

Hilsthon bei Bredenheck. — Neocomien bei Neuchatel. ° TI N 


‚Scaphites Sow. 
1. Sc. aequalis Sow. Tab. 18. Fi. 1-3. 


Queer eirund, 14“ breit, mit niedrigen, breiten, gefalteten Umgängen, welche eine flach concave, 
breite Bauchseite haben; an der Suturfläche entspringen zahlreiche Falten, welche bald mit kürzeren ab- 
wechseln, gerade über den breiten, gewölbten Rücken laufen und an dessen gerundeter Känte dichotomiren 
und sich verjüngen; die Mündung ist nierenförmig und viel breiter als hoch; der Rücken ist eben 'so 
breit oder breiter als die Seiten, PENLETREEN ö 

.Pläner des Kromsberges bei Hannover und bei Strehlen. - 


2. Sc. obliquus Sow. Tab. 18. Fig, 4-7. Sc.'striatus Mast. Tab. 20. Fig. 3. 4. 9. 11. 


Queer eirund, 1 breit, ungleichseitig, schief involut, zusammengedrückt, gefaltet; die-Falten sind 
fein und scharf, zertheilen sich gegen den schmalen, gerundeten Rücken. hin in 2—3 wenig schwächere, 
und laufen dann etwas schief über den Rücken weg; die Mündung ist höher als breit; die Bauchfläche 
schmal. Zeichnet sich durch die Feinheit und Menge der Falten aus. N SER 

Pläner bei Iburg. . m & 


3. .Sc. costatus MAnT. Tab. 20. Fig.8.1% eyakf- 


Queer oder länglich eirund, oder fast kreisrund, bis 2” grols, "gleichseitig, gefaltet, mit, sehr brei- 
ten, flachen Seiten und schmalem, gewölbten Rücken. Die Falten sind dick, bilden an der Rückenkante, 
oder auch an der Sutur und in der Mitte der Seiten starke, stumpfe Höcker, und laufe dann. drei bis wierthei- 
lig und dadurch verdünnt gerade über den Rücken weg. Die Mündung ist oft schnabelförmig verengt 
und zugespitzt. Wohl mit Unrecht werden diese drei Arten. von Drrrancz und -Desnayzs -zusammen- 
geworfen; die letztere ist die bei Weitem häufigere.- - BAR ER ENRREE 5 i 

Pläner bei Alfeld, Goslar, Liebenburg, Quedlinburg, Strehlen, Oppeln, 


4. Sc. inflatus N. — Tab. XIV. Fig. 3. 


Queer eirund, sehr grols, gleichseitig, stark gewölbt, mit breitem, gewölbten Rücken und schmä- 
leren, ziemlich flachen Seiten. Die Falten sind gerade, entspringen an der Suturkante, wechseln auf den 
Seiten mit einigen kürzeren, bilden am Rückenrande einen starken, runden Höcker, und laufen dann dün- 
ner und zwei- bis dreitheilig über den Rücken weg. Die Mündung ist verengt und höher als breit. 
Auf dem älteren Theile der Schale scheinen die Falten keine Höcker zu bilden. + 

Oberer Kreidemergel bei Dülmen. 


5. Sc. binodosus N. — Tab. XIN. Fig. 6. 5 


3 Fast kreisrund, mit wenig an Umfang zunehmender Windung. Auf der schrägen Suturfläche ent- 
springen wenige Falten, welche auf der Suturkante starke, spitze Höcker bilden; an der Rückenkante lie- 


Se Pu 91 
gen etwas “zahlreichere, gleichstarke oder noch dickere Höcker, welche mit jenen anfangs durch viele 
einfache, später durch sehr breite, einfache oder dichötome Falten verbunden werden. Die Rückenhöcker 
senden 3—5 starke Falten über den, sehr gewölbten Rücken weg; bald übertrifft die Höhe die Breite, bald 


diese jene. 
Oberer Kreidemergel. bei Dülmen. 


6. Sc. compressus N.. — Tab. XV. Fig. 'i. 


Queer eirund, gleichseitig, stark are, nur 8 dick, von feinen, zum Theil dicho- 
tomen, geraden, sehr zahlreichen Falten bedeckt, ‘welche doppelt so breite Zwischenräume haben und gerade 
über den schmalen, gerundeten Rücken weglaufen; jede: Seite trägt zwei Reihen Knoten, jede etwa mit 
20, und sind die äulseren etwas grölser; letztere. liegen.nahe am Rücken, die anderen weit vor der Mitte, 
in der Nähe der schmalen, gerundeten Suturkante; die. inneren Umgänge scheinen nicht ganz verdeckt und 
in einem engen Nabel etwas sichthar zu sein. Es steht diese Form zwischen Sc. binodosus und Sc. pli- 
catellus. 3 h x 

Unterer fireidemergel bei Ahlten. 


7. Sc. plicatellus 'N. = Tib. XII. Fig. TR N 


Bl: Die Windungen sind dicht gefaltet, habeh BE wenig gewölbte Seiten und. einen schmalen, 
hoch‘ gewölbten Rücken; an der Kante der steilen Suturfläche entspringen zahlreiche Falten, diese 
wechseln schon auf dem ersten .Viertheile' der 'Seiten.und dann wieder an der Rückenkante mit gleichviel 
kürzeren ab; sie nehmen daher im Verlaufe an Dicke fast gar nicht zu, sind ganz ‚gerade und laufen über 
den Rücken. weg. N N : 

Unterer Kreidemergel bei Lemförde. “ PRCHRTTR - 


.8. Se. pulcherrimus.N. — Tab. XIV..Fig. 4. 


Die etwas schiefen Windungen’ nehmen: schnell an Dicke. zu, sind höher als breit, am Rücken 
stark, an den Seiten fach gewölbt und jederseits mit. fünf Reihen zahlreicher Knoten geschmückt, welche 
durch zahlreiche ausstrahlende Falten unregelmälsig verbunden werden, - indem ' jeder Höcker etwa drei 
Falten aussendet, aber nur I—2 von diesen den-folgenden treffen. Die Mündung ist eirund. 

Unterer Kreidemergel bei Lemförde und. von Vaels. bei une 


9. Sec. ornatus N. — Tab. XII. Fig. 8. 


Die Windungen sind sehr zusammengedrückt und haben einen schmalen, gerundeten Rücken. An 
der Suturfläche entspringen nicht sehr zahlreiche, ‚feine Falten; einige-von ihnen bilden etwas jenseits der 
Mitte der sehr flach gewölbten Seiten einen starken runden Höcker, welcher 2—3 wenig feinere Falten’ 
aussendet, die dann mit denen, welche keinen Höcker gehen über den Rücken weglaufen. Der Durch- 
schnitt ist schmal herzförmig. 

Wir haben von den drei letzten ‘Arten noch heise vollständige Exemplare erhalten können; der 
Herr Graf zu Münster bestätigt aber, dafs sie Scaphiten seien. ; 

Unterer Kreidemergel bei Lemförde. 


Turrilites Monte. 


1. T. costatus pe Boıssy. Sow. Tab. 36. (die größseren Figuren.) Bronert. Tab. 7. Fig. 4. 


Desn. cogq. car. Tab. 6. Fig. 4. Bronn. Leth. Tab. 33. Fig. 7. Manr. Tab. 23. Fig. 15. ‘Tab. 24. 
Fig. 1. 4. 5. Turrilites costulata Lamck. Turrites cosiatus DE Haan. 


Schlank thurmförmig, bis 1’ Bei, tief und eng genabelt, mit 10—16 schief vierseitigen, aulsen 
gewölbten, allmählig wachsenden Umgängen; diese sind an der oberen Sutur gekerbt und senden von hier 
jeder 16—20 schwache, oft undeutliche Falten aus, welche auf der gewölbten Mitte der Windung einen 
runden, dicken Höcker bilden; hierunter liegen zwei Reihen eben so zahlreicher, viel kleinerer, queer ova- 
ler Höcker und greifen die der untern Reihe in die Kerben des folgenden Umganges ein. Die Höcker 
aller dreier Reihen wechseln mit einander ab; die oberen und unteren parallelen Seiten sind ausstrahlend 
fein gefaltet. Die Mündung ist fast kreisrund rhombisch. Die äufsere Schale ist glatt, dünn, hornartig, 
dicht, nicht porös und sehr selten erhalten. 

Pläner bei Sarstedt und Rethen. 

Flammenmergel bei Langelsheim. 


2. T. iuberculatus Sow. Tab. 74. Mant. Tab. 21. Fig. 2. 3. 6. 7. T. giganteus DE Haan. 

T. Bergeri BRGRT. 
Ist der vorigen Art sehr ähnlich, scheint aber gröfser — bis 2° — zu werden, und hat unter- 
halb der starken Höckerreihe auf der Mitte der Seiten drei schwächere Höckerreihen, während die vorige 


12* 


“ 


92 


Art deren nur zwei zeigte; auch scheinen die Höcker auf jedem Umgange etwas zahlreicher (18 — 24) 
zu sein. h z 


Pläner bei Salzgitter, Langelsheim und Alfeld. _ e 
3. T. undulatus Sow. Tab. 75. Fig. 1-3. Mar. Tab. 23. Fig. 14. 16. Tab. 24. Fig. 8. 


Schlank thurmförmig, bis 1’ lang, mit :10—12 allmählig wachsenden, hohen, an den Seiten sehr . 
flach gewölbten Umgängen, deren jeder 16—26 starke, scharfe, gerade, senkrechte oder etwas schräge 
Längsfalten mit gleichbreiten, concaven Zwischenräumen trägt. Die Falten sind unterhalb der Mitte der 
Seiten wohl etwas verengt und scheinen dann längliche Knoten zu bilden; die vorstehenden Arten sind 
alle links gewunden. ? 

Untere ..Kreide bei Peine. 

Pläner bei Rethen und Liebenburg. 


4. T. polyplocus N. — Tab. XIV. Fig. 1. 2. Geiz Tab. 13. Fig. 1. 3. 


Walzenförmig, zusammengedrückt, bald rechts, bald links gewunden, mit 3—? zusammengedrück- 
ten, aulsen gewölbten, zahlreich gefalteten Umgängen, deren letzter sich gewöhnlich vom vorhergehenden 
ablöst und ganz frei wird. Die zum Theil dichotomen Falten laufen ringförmig um die ganze Windung 

. herum, sind aber auf der innern Seite etwas undeutlich; auf der äulsern Seite sind sie in der Mitte sanft 
vorwärts gebogen und fliefsen sie auf der Mitte der- Windungen und in der Nähe der untern Sutur wohl 
je zwei in einen kleinen Höcker zusammen; wir zählen auf einem einzelnen Umgange 86 Falten. Die 
Mündung ist oval. Exemplare von Dülmen haben höhere und dichter gefaltete Umgänge; die von Wein- 
böhle niedrigere, gewölbtere und weniger gefaltete. 

Oberer Kreidemergel bei Dülmen. 

Unterer Kreidemergel bei. Lemförde. 

Pläner bei Weinböhlen (Fig. 2.). 


Hamites Parkınson. 
a. Mit einfachen, knotenlosen Falten. 
1. H. semicinctus N. H. mazimus Paivuırs Yorksh. Tab. 1. Fig. 20. — Unsere Tab. XV. Fig-2. 


Fast kreisrund, etwas höher als breit, bis 2” dick, mit zahlreichen, einfachen, fast geraden, gleich 
starken Falten, welche an der. etwas platt gedrückten Bauchseite fast undeutlich werden und hier sich 
stark vorwärts biegen. Das Gehäuse nimmt allmählig an Dicke zu und biegt sich nur wenig. Bei 19’ 
Dicke auf 19 Länge am Rücken fünf Falten. 

Hilsthon von Helgoland. — Speeton. 


2. H. decurrens N. H. maximus Pi. Tab. 1. Fig 21. — Unsere Tab. XIV. Fig. 9. 


Im Durchschnitt eirund, gegen die verschmälerte, gewölbte Bauchseite hin zusammengedrückt, 
mit einfachen, etwas schrägen, am Rücken verdickten, auch an der Bauchseite deutlichen, aber hier stark 
rückwärts gebogenen Falten; bei 7” Dicke auf 7 Länge am Rücken 4—5 Falten. (7. maximus zeigt unter 
gleichen Verhältnissen 6 Falten; die Dicke seines Gehäuses nimmt auf einmal schnell zu); das Gehäuse 
biegt sich schnell. E 

Hilsthon auf Helgoland. — Speeton. 


3. H. intermedius- Sow. Tab. 62. Fig. 2-4. Mant. Tab. 23. Fig. 12. — Unsere Tab. XII. 
; Fig. 15. (von Aachen.) 

Zusammengedrückt, im Durchschnitte breit oval, mit einzelnen, schmalen, scharfen, hohen, oft 
etwas schiefen, um die ganze Schale ringförmig herumgehenden und an der schmäleren Bauchseite nur 
selten verschwindenden Falten mit breiteren Zwischenräumen; Gehäuse wenig gebogen; bei 2 Dicke 
auf 2 Länge am Rücken drei Falten. 

Oberer Kreidemergel bei Aachen. 

Untere Kreide bei Peine. 


4. H. compressus Sow. Tab. 61. Fig. 7. 8. — Unsere Tab. XIII. Fig. 9. 


Stark zusammengedrückt, bis 7'' dick und 4° breit, im Durchschnitt schmal elliptisch; Falten 
zahlreich, scharf, etwas schräg, am Rücken am stärksten, an der schmalen, gerundeten Bauchseite fast ver- 
schwindend. Auf 7’ Dicke am Rücken auf 7" Länge 6—9 Falten; Biegung des Gehäuses allmählig. 

Gault bei Sarstedt. — Gault in England. 


5. H. capricornu N. H. intermedius Pr. Tab. 1. Fig. 22. — Unsere Tab. XIV. Fig. 6. 


y Gleichmälsig gebogen, bis 6” dick und 5‘ breit, im .Durchschnitte elliptisch vierseitig, an den 
Seiten flach; Falten scharf, am Rücken am dicksten, auf den Seiten schwach vorwärts gebogen; an der 


93 


flach gewölbten Bauchseite sehr fein werdend und etwas vorwärts gebogen; dazwischen fein gestreift. Bei 

6" Dicke auf 6 Länge am Rücken drei Falten; anfangs scheinen die Windungen auch an einander zu 

schliefsen und so breit wie hoch zu’sein. 
Hilsthon bei Helgoland. — Speeton. 


b.. Alle Rippen einfach, gleichsiark und Knoten iragend. 
6. H. ellipticus ManT. Tab. 23. Fig. 9. — Unsere Tab. XIV. Fig. 5: 


Stark zusammengedrückt, bis 6 dick und 3 breit, allmählig gebogen, im Durchschnitte schmal 
elliptisch; Falten zahlreich, etwas gebogen über den schmalen Rücken weglaufend und an dessen Kante 
jederseits einen spitzen Höcker trageud; sie liegen fast horizontal und scheinen an der Bauchseite zu ver- 
schwinden; bei 6“ Dicke am Rücken auf 6 Länge 5—6 Falten. 

Pläner bei Berne unweit Hildesheim und bei Strehlen. — Pläner in England. 


7. H. raricostatus PsiuLırs. Tab. 1. Fig. 23. — Unsere Tab. XIII. Fig. 14. 


Zusammengedrückt, allmählig gebogen, bis 5’ dick und 4‘ breit, mit einzelnen geraden, auch an 
der gewölbten Bauchseite deutlichen Falten, welche am schmalen Rücken zwei dicke Höcker tragen; die 
Seiten sind flach gewölbt; die Mündung elliptisch; bei 5“ Dicke auf 5" Länge am Rücken nur zwei 
Falten. 

Hilsthon bei Helgoland. — Speeton. 


8 NH. subnodosus N. — Tab. XII. Fig. 10. 


Etwas zusammengedrückt, bis 10’ dick, allmählig gebogen, mit geraden, einfachen, auf dem Rücken 
sanft niedergedrückten, an dessen Kanten mit zwei undeutlichen Knoten versehenen, an der gewölbten 
Bauchseite fast verschwindenden und vorwärts gebogenen Falten; bei 6“ Dicke am Rücken auf 6” Länge 
3—4 Falten. Unterscheidet sich durch die kleinen Höcker und die auf dem Rücken etwas niedergedrück- 
ten Falten von A. capricornu, mit dem diese Art aber dennoch vielleicht übereinstimmt. 

Hilsthon bei Helgoland. — Speeton. 


9, H. Beanii PuıLLırs. Tab. 1. Fig. 28. — Unsere Tab. XII. Fig. 11. 


Fast kreisrund, schnell wachsend, bis 7’ dick, mit einfachen, fast geraden, ziemlich horizontalen, 
an der gewölbten Bauchseite fast verschwindenden und sanft vorwärts gebogenen Falten, welche auf jeder 
Rückenkante und daneben auf den Seiten einen kleinen, spitzen Höcker, also im Ganzen vier Höckerreihen 
tragen; auf dem Rücken selbst sind die Falten niedergedrückt; bei 3” Dicke am Rücken auf 3'' Länge 
3—4 Falten. N 

Hilsthon bei Helgoland.— Speeton. 


10. H. obliquecostatus N. — Tab. XII. Fig. 12, 


Fast stielrund, etwas breiter wie dick, wenig gebogen, mit wenigen, sehr stark vorwärts gerich- 
teten, geraden, an der gewölbten Bauchseite verschwindenden Falten, welche auf dem Rücken niedergedrückt 
sind und an dessen Kanten und an beiden Seiten einen kleinen, spitzen Höcker, also im Ganzen vier Höcker- 
reihen tragen; bei 5 Dicke auf 5” Länge am Rücken drei Falten. 

Hilsthon bei Helgoland. 


c. Alle Rippen einfach, gleichstark, nur die Hälfte mil Knoten am Rücken. 
11. H. alternatus ManrT. Tab. 23. Fig. 10. 11. Gemırz Tab. 12. Fig. 5. 


Etwas 'zusammengedrückt, wenig gebogen, bis 10‘ dick und 8° breit, mit einfachen, geraden, ge- 
gen die Bruchseite hin verschwindenden, fast horizontalen Falten, welche ziemlich weit aus einander 
stehen und von denen nur die abwechselnden an jeder Seite des gewölbten Rückens einen Knoten tragen; 
bei 10 Dicke auf 10 Länge am Rücken 5 Falten. 

Pläner bei Strehlen. 


12. H. seminodosus N. H. alternatus PnırLırs Tab. 1. Fig. 26. 27. 


Etwas zusammengedrückt, bis 3” dick und 2” breit, wenig gebogen, mit einfachen, fast horizontalen, 
geraden, auch auf der gewölbten Bauchseite sichtbaren, wenn auch schwächeren Falten, von denen die Hälfte 
an jeder Kante des schmalen, wenig gewölbten Rückens einen runden, platten Höcker trägt; bei 3‘ Dicke 
auf 3 Länge am Rücken 3 Falten. 

Hilsthon auf Helgoland. — Speeton. 


d. Lüngere und kürzere, knotenlose Fallen wechseln mit einander ab. 


13. H. biplicatus N. — Tab. XIV. Fig. 11; halbe Gröfse. 
Die Windungen nehmen allmählig an Dicke zu, sind eyrund, am Bauche verschmälert und 


94 


gewölbt und von zahlreichen, fast ganz geraden, scharfen Falten bedeckt, von denen die eine Hälfte an der 
Bauchseite entspringt, während die andere sich erst in der Mitte der Seiten zwischen jene legt; alle lau- 
fen gerade über den gewölbten Rücken, und sind nur auf dessen Mitte ein Weniges nach vorn gebogen; 
bei 3° Dicke auf 3° Länge am Rücken 9 Falten. 

Quader des Hülses im Osnabrückschen. 


14. H. (Ammorites) fissicostatus Pu. Tab. 2. Fig. 49. — Unsere Tab. XII. Fig. 13. 


Windungen ziemlich schnell wachsend, bei 8 Dicke 6“ breit, anfangs ammonitenartig an ein- 
ander schliefsend und gefaltet. Die Falten sind fast gerade, dünn, auf der flachen, in der Mitte wohl 
selbst etwas concaven Bauchseite stark vorwärts gebogen, zum Theil auf dem ersten Drittheile der wenig 
gewölbten Seiten dichotom; sie laufen über den verschmälerten, hoch gewölbten Rücken weg und sind 
hier nur wenig vorwärts gebogen; bei 8 Dicke auf 8‘ Länge am Rücken 8 Falten. Die kaum vertiefte 
Bauchseite lälst uns vermuthen, dafs bei älteren Exemplaren die Windungen ganz frei werden. 

Hilsthon bei Helgoland. — Speeton. 


e. Die Falten sind dicholom oder es wechseln mehre schwächere mit stärkern; alle oder einzelne Iragen Knoten. 


15. HA. gigas Sow. Tab. 593. Fig. 2. Crioceratites Emmerici LeveitL£ Tab. 23. Fig. 1. Ammo- 
nites hystrixr Puıtuıps Tab. 2. Fig. 44. A. Casareus N. Oolith. Nachtr. p. 49. Hamiles grandis Sow. 
Tab. 593. Fig. 1(%) Hamites Degenhardtii v. Bucn. Tab. 2. Fig. 23—25. — Unsere Tab. XIV. Fig. 8. 


Anfangs ammonitenartig, mit anschliefsenden Windungen, welche aber bald frei werden, eine 
Zeitlang noch gebogen bleiben zuletzt aber ganz gerade sind. Die Windungen sind meist dicker als breit, 
und tragen einzelne dicke, fast gerade, am gewölbten Rücken oft stark vorwärts gerichtete Falten oder Rippen, 
welche mit 1—4 schwächeren, bisweilen ganz undeutlich werdenden abwechseln; auf der flachen, flach 
concaven, oder etwas gewölbten Bauchseite sind sie auch stark vorwärts gerichtet und in doppelter An- 
zahl, aber sehr verdünnt vorhanden; die stärkeren Falten bilden vor der Mitte der Seiten, an der Rücken- 
kante und auf dem Rücken selbst jederseits einen, oft sehr starken Höcker, so dals deren auf der Windung 
im Ganzen sechs Reihen liegen. Die Mündung ist eirund bis kreisrund und sechs- bis achtseitig. 

Hilsthon bei Bredenbeck, Hildesheim und Helgoland. — Speeton. 

Hilsconglomerat bei Salzgitter. 

Quader am Hülse und bei Iburg im Osnabrückschen. — Südengland, Südamerika. 


16. H. plicatilis Sow. Tab. 234. Fig. 1. Manr. Tab. 23. Fig. 1. Geinırz Tab, 12. Fig. 4. 
und Tab. 14. Fig. 2. — Unsere Tab. XIV. Fig. 7. (jung.) 


Anfangs thurmförmig, bald rechts bald links gewunden; später werden die an den Seiten gewölb- 
ten, allmählig an Dicke zunehmenden Umgänge frei und biegen sich unregelmälsig; sie sind im Durch- 
schnitte oval und tragen zahlreiche ringförmige, an der Bauchseite etwas verdünnte, einfache Falten, von 
denen je 2—6 mit stärkeren abwechseln; nur letztere tragen am Rücken und daneben runde Höcker — 
vier Reihen im Ganzen — in welchen bisweilen mehre Falten zusammentreffen; die schwächeren Falten 
verschwinden bisweilen ganz; bei 1“ Höhe auf 1” Länge an den Seiten zwei stärkere, Höcker tragende 
Falten. 

Pläner bei Alfeld, Berne, Strehlen, Oppeln. 


17. H. sexnodosus N. H. plicatilis Pnıwuırs Tab. I. Fig. 29. — Unsere Tab. XIV. Fig. 10. 


Spiralförmig in einer Ebene gewunden, mit von einander etwas entfernten, gefalteten Umgängen. 
Die Falten sind meist einfach, an der flachen, oder etwas concaven Bauchseite stark vorwärts gebogen, 
und laufen gerade über den Rücken weg; jede dritte bildet an der Suturkante einen kleinen Höcker, auf 
der Mitte der Seite einen zweiten, auf dem schmalen, gerundeten Rücken einen dritten Höcker — sechs 
Reihen im Ganzen —; in jedem Höcker der Mitte und des Rückens pflegen eine oder zwei der benachbar- 
ten Falten mit vereinigt zu werden; einige Falten bleiben aber einfach und höckerlos; die Mündung ist 
eirund und etwas höher — bis 1” —, als breit; bei 6“ Dicke am Rücken auf 6 Länge 7—8 Falten. 

Hilsthon bei Helgoland. — Speeton. 


18. H. armatus Sow. Tab. 168. Manr. Tab. 23. Fig. 3. 4. — Unsere Tab. XV. Fig. 2. 


Schnell gebogen, dann gerade, bis 14" dick, im Durchschnitte oval, gefaltet. Die Falten sind 
stark, meist einfach, laufen gerade oder schräg um die ganze Windung, und trägt jede zweite oder dritte, 
sowohl auf oder vor der Mitte der gewölbten Seiten, als auch am Rande des Rückens, einen starken 
Höcker; vom ersten Höcker'ab'dichotomiren einige Falten und laufen in jedem Höcker bisweilen mehre 
a zusammen; die Höcker des Rückens bilden lange Dornen; bei 1” Dicke am Rücken auf 1‘ Länge 

—6 Falten. 
Flammenmergel bei Salzgitter. — Pläner in England. 


95 


Baculites Lanck. 
1. EB: Faujasii Lamck. Sow. Tab. 592. Fig. 1. A. vertebralis Lamck. 


Die Schale ist eben, stark zusammengedrückt, hat flach gewölbte Seiten und einen ovalen Durch- 
schnitt; beide schmalen Seiten ziemlich gleich und stumpf. 

Oberer Kreidemergel bei Aachen. 

Unterer Kreidemergel bei Lemförde. 


2. B. anceps LAmck. Nırss. Tab. 2. Fig. 5. Bronn. Lethxa Tab. 33. Fig. 6. 


Die Schale ist eben, zusammengedrückt und hat einen schmal eirunden Durchschnitt; der. Rücken 
ist sehr stumpf und gerundet; die Bauchseite ganz scharf; bisweilen bemerkt man wellenförmige Anwach- 
sungsstreifen, nach denen zu schliefsen die Mündung vorn und hinten einen vorspringenden Lappen ge- 
bildet hat. 

Oberer Kreidemergel bei Aachen und Blankenburg. 


3. B. obliquatus Sow. Tab. 92. Fig. 2. 3. Hamites baculoides Manr. Tab. 23. Fig. 6. 7. 


Der Durchschnitt ist oval bis fast kreisrund; die Oberfläche zeigt viele schräge, etwas gebogene 
Falten, welche am Rücken am stärksten vortreten und in der Nähe der Bauchseite fast verschwinden ; 
beide schmalen Seiten sind gleich. 

Pläner bei Rethen und Langelsheim. 


4. B. incurvatus DUJARD. Tab. 17. Fig. 13. 
Gehäuse mit dem Alter etwas gebogen, zusammengedrückt, im Durchnitte schmal eirund, in der 


Nähe der breiteren ungleichen Seite jederseits mit einer Längsreihe einzelner, runder, dicker Höcker; 
dazwischen feine, stark gebogene Anwachsungsstreifen. 


Oberer Kreidemergel des Salzberges bei Quedlinburg. — Obere Kreide bei Tours. 
E. (®) Rhizopoden. 


Nodosaria Lance. *) 


1. N. sulcata Nn.ss. Tab. 9. Fig. 19. 


Pfriemenförmig, 6'' lang, sanft gebogen, rund, knotig, mit etwa 8 Einschnürungen und aufsen, 
wie innen, dicht längsgefurcht; am spitzen Ende verschwinden die Einschnürungen allmählig. Die Kam- 
mern erscheinen aufsen fast so laug wie breit und an den Seiten wenig gewölbt. Findet sich nach Hoff- 
mann in 

Unterer Kreide bei Peine. — Schweden. 


2. N. linearis N. — Tab. XV. Fig. 5. 


Pfriemenförmig, wenig gebogen, aus länglichen, schiefen, aufsen glatten, stark gewölbten, deut- 
lich geschiedenen Kammern zusammengesetzt, deren letzte allmählig in die vorstehende, verengte Mün- 
dung ausläuft. 

Hilsthon am Hilse bei Eschershausen. 


3. N. paucicosta N. — Tab. XV. Fig. 7. 


Länglich eiförmig, unten zugespitzt, mit etwa sechs scharf vortretenden Längsrippen, in deren 
concaven, etwas breiteren Zwischenräumen man einige Scheidewände durchschimmern sieht; die einzelnen 
Kammern sind aufsen nicht durch Einschnürungen getrennt. Es schliefst sich diese Form an N. scalaris 
und N. sulcata w’Orz. an. - 

Hilsthon am Hilse. 


4. N. humilis N. — Tab. Xv. Fig. 6. 


Eiförmig, mit 4—7 niedrigen, breiteren, etwas gewölbten, glatten, durch schwache Einschürun- 
gen getrennten Kammern, deren letzte eine vorstehende Mündung trägt. Scheint der N. dubia »’Ors. 
am nächsten zu stehen. Das Gehäuse ist mehr walzenförmig und oben weniger verdickt, als wir es ge- 
zeichnet. i 

Hilsthon am Hilse. 


. .*) Hier, wie bei den Cyiherinen, beseichnen auf den Abbildungen die kleinen Punkte neben oder zwischen 
den Figuren die natürliche Gröfse. 


96 


Frondicularia Derr. 


1. Fr. cordata N. _ Tab. XV. Fig. 8. 


Herzförmig, dreiseitig, flach, sehr klein, mit etwa zehn sehr schmalen, oben spitzwinkeligen Kam- 
mern;.die 2—3 ältern von ihnen treten an der Basis, der oberen Seite unserer Zeichnung, als eine kleine 


Spitze vor. 
Oberer Kreidemergel bei Gehrden. 


2. Fr. ovata N. _— Tab. XV. Fig. 9. Geinırz Tab. 16. Fig. 9. 10. 


Breit und spitz eirund, ganz. flach, bis 3”' lang, mit etwa 15 schmalen, kaum spitzwinkeligen, 
oder rechtwinkeligen Kammern; einzelne Exemplare zeichnen sich durch eine mehr breit ovale Gestalt 
aus. Fr. (Planularia) elliptica Nıirss. Tab. 9. Fig. 21. ist länglich eirund, bis 6“ lang und hat zahlrei- 
chere, nach der Abbildung stumpfwinkelige, gebogene Kammern. 

Pläner bei Strehlen. 


3. Fr. (Planularia) angustata NıLss. Tab. 9. Fig. 22. 


Schmal lancettlich, fast linearisch, beiderseits zugespitzt, bis 4’ lang, mit zahlreichen, sehr 
schmalen, spitzwinkeligen Kammern. 
Untere Kreide bei Peine. 


Vaginulina »’ Orr. 


1. V. (?) elongata N. — Tab. XV. Fig. 14. 


Pfriemenartig, glatt, etwas zusammengedrückt, allmählig an Dicke zunehmend, mit schrägen 
Scheidewänden und hohen Kammern, Rücken und Bauchseite sind stumpf gekantet. 
Unterer Kreidemergel bei Lemförde. 


2. V. lavis N. — Tab. XV. Fig. 11. 


Scheidenförmig, gewölbt, zweischneidig (%), unten etwas gebogen, mit 4—5, oben gewölbten, etwas 
schrägen Scheidewänden. Könnte wohl eine Planularia sein. 
Unterer Kreidemergel bei Lemförde. 


3. V. Kochü N. — Tab. XV. Fig. 10. 


Harfenförmig, fast so breit als lang, flach zusammengedrückt, am schmalen, flachen Rücken scharf 
gekantet, mit 8—9 niedrigen Kammern, deren Scheidewände aulsen als dunkle Linien hervortreten. 
Hilsthon am Hilse. 


4. V. Harpa N. — Tab. XV. Fig. 13. 


Dreiseitig, harfenförmig, flach zusammengedrückt, doppelt so lang wie breit, an den Kanten ge- 
rundet, jederseits mit etwa 12 ungleich langen, erhabenen Längslinien, durch welche etwa 16, wenig ge- 
bogene, schräge Scheidewände der niedrigen Kammern schwach durchschimmern; die Mündung an der 
oberen Ecke ist von feinen, ausstrahlenden Furchen umgeben. 

Hilsthon am Hilse. 


Marginulina v» Orr. 


1. M. comma N. — Tab. XV. Fig. 15. 


Kurz sichelförmig, rund, unten etwas umgebogen,. mit etwa sieben niedrigen, aufsen stark gewölb- 
ten, glatten, anfangs undeutlich spiralförmig stehenden Kammern, deren letzte in der Nähe des hinteren 
Randes eine röhrenförmige, schräg nach hinten vorstehende Mündung zeigt. Steht der M. carinata v’Ore. 


sehr nahe. 
Hilsthon am Hilse. 


2. M. Nilssonii N. Nodosaria I@vigala Nırss. Tab. 9. Fig. 20. 


Pfriemenförmig, etwas gebogen rund, bis 6” lang, glatt, anfangs eben, später schwach knotig; 
die zahlreichen Kammern sind so breit, wie hoch und haben horizontale Scheidewände; die letztere zeigt 
am hinteren Rande eine enge, röhrenförmig etwas vorstehende Mündung. Nach Horrwasn in der 

Unteren Kreide bei Peine. — Schweden. 


97 


Planularia Derk. 
P. Bronnii N. _ Tab. XV. Fig. 12. 


Kurz sichelförmig, zusammengedrückt, zweischneidig, glatt, hinten schärfer gekielt, an den Seiten 
schwach gewölbt, im Düurchschnitte breit lancettlich, unten hakenförmig umgebogen und mit 6—8, aufsen 
an den Seiten ziemlich gewölbten Kammern, deren ältere in einer undeutlichen Spirale stehen; die Mün- 
dung ist oben ander Rückenkante und ragt wenig hervor. 

Hilsthon des Hilses. 


Textularia Derr. 
1. T. Ehrenbergü N. — Tav. XV. Fiz. ı6. 


Stumpf kegelförmig, im Durchschnitte rund vierseitig, mit wenigen, aufsen gewölbten Kammern, 
deren Scheidewände ziemlich horizontal liegen; die Seitenkanten sind ganz stumpf. 
Untere Kreide bei Peine. 


2. T. obtusangula N. _ Tab. XV. Fig. 18. 


c Schmal eirund, keilförmig, im Durchschnitte oval, an den Seiten stumpf, in der Mitte flach ge- 
wölbt, mit wenigen, aulsen etwas gewölbten, von beiden Seiten deutlich abwechselnden Kammern; unten 
ist das Gehäuse ziemlich zugespitzt. 

Untere Kreide bei Peine. 


3. T. lavis N. _ Tab. XV. Fie. 17. 


Spitz keilförmig, glatt, im Durchschnitte breit oval, mit zahlreichen, jederseits 8—10, Kammern, 
von denen nur die letzten aufsen etwas gewölbt sind; die Seitenkanten sind stumpf gerundet. 
Untere Kreide bei Peine. 


Polymorphina » Orr. 


‘1. P. glomerata N. _ Tab. XV. Fig. 19. 


Niedergedrückt kugelig, mit fünf eiförmigen, oder kugeligen, aufsen glatten Kammern; zwei grö- 
fsere umfassen eine kleinere zur Hälfte und bemerkt man an deren Basis zwei ganz kleine. 
Unterer Kreidemergel bei Ilseburg. 


Rotalia Lancer. 


1. R. conica N. _ Tab. XV. Fie. 21. 


Spitz kegelförmig, glatt, höher als breit, unten scharfkantig, an der etwas gewölbten Basis mit 
einigen länglichen Höckern; der Durchschnitt ist fast kreisrund. 
Oberer bei Kreidemergel Gehrden. 


2. R. sulcata N. _ Tab. XV. Fig. 2%. 


Niedrig kegelförmig oder halbkugelig, oben mit mehren halbkreisförmigen, spiralartig vom stum- 
pfen Scheitel dem stumpfen Rande zulaufenden Furchen; in der Mitte der etwas gewölbten Basis liegt 
ein kleiner Höcker und davor die halbmondförmige Mündung. / 

Hilsthon am Hilse. 


Gyroidina v Or. 


G. Caracolla N. — Tab. XV. Fig. 2. 


Oben mit wenig vorstehenden, gekielten Umgängen und ausstrahlenden Rippen, welche mit dem 
Kiele vierseitige Fächer bilden; unten sehr stark, fast kegelförmig gewölbt und mit etwa zehn, vom 
Rande by au Hälfte der Höhe ausstrahlenden, schmalen Rippen. Findet sich sehr häufig im 

;Hilsthone des Hilses. 


ü 
= 


# Truncatulina »’One. 


1. T. lavigata N. _ Tab. XV. Fig. 2. 


Sehr klein, ohne Vergröfserung kaum sichtbar, eirund, oben ziemlich stark gewölbt, mit 5—6 
schnell an Gröfse zunehmenden, durch Furchen getrennten, eirunden oder dreiseitigen, glatten Kammern; 
die untere Seite ist ganz flach und angewachsen. 

Untere Kreide bei Peine. 


1 


Roemer, d. Verslein. d. nordd. Kreidegebirges. 


13 


98 


Planulina v Ore. 


1. P. dOrbignü N. — Tab. XV. Fig. 24. 


Eirund, beiderseits ziemlich stark, aber ungleich gewölbt und mit undeutlichen Umgängen, deren 
letzter sichelförmige, ausstrahlende, am Rande verschwindende Rippen trägt; der Nabel ist etwas gewölbt 
und fast glatt. 

Hilsthon am Hilse. 


2. P. ornata N. — Tab. XV. Fig. 23. 


Viel kleiner, kreisrund, mit höheren, schärferen, auf der einen Seite fast blättrigen Rippen, welche 
mehr verästeln und auch am Nabel tiefe Gruben bilden. Findet sich sehr häufig. 
Hilsthon am Hilse. 


Anomalina »’ Ore. 


1. A. auricula N. — Tab. XV. Fig. 26. 


Fast halbkreisrund, glatt, ziemlich gewölbt, ungleichseitig, Rücken ziemlich scharf; Mundfläche 
höher als der darunter liegende Theil des Gewindes; etwa zehn Kammern mit wenig gebogenen Scheide- 
wänden. e 

Hilsthon am Hilse. 

Spirolina Lamck. 
1. Sp. aequalis N. — Tab. XV. Fig. 27. 


Walzenförmig, der nicht spiralförmige Theil des Gehäuses mit nur wenigen, aulsen gewölbten 
und punctirten Kammern; der ältere Theil des Gehäuses kaum etwas dicker als jener. 
Hilsthon am Hilse. 


2. Sp. lagenalis N. — Tab. XV. Fig. 23. 


Flaschenförmig, unten fast kugelförmig, mit etwa acht ausstrahlenden, etwas gewölbten Kam- 
mern; der gerade Fortsatz mittelständig, mit gleichbreiten, niedrigen, an den Seiten wenig gewölbten, 
oben ziemlich flachen, aulsen fast glatten, kaum punctirten Kammern. 

Untere Kreide bei Peine. 


3. Sp. irregularis N. — Tab. XV. Fig. 29. 


Das Gewinde ist zusammengedrückt kugelig und besteht aus stark gewölbten Kammern; der Fort- 
satz verbindet sich damit wie bei voriger Artund nicht seitlich, wie die Abbildung nach einem verdrück- 
ten Exemplare angiebt; der lange Fortsatz besteht aus ungleichen, hohen, gewölbten, bisweilen alterniren- 
den Kammern; die ganze Oberfläche ist grob punctirt, als wenn Sandkörner hineingewachsen wären; die 
erste Figur ist ein Bruchstück. ; 

Unterer Kreidemergel bei Lemförde. 


Robulina v Ore. 


1. R. Münsteri N. Oolith Tab. 20. Fig. 30. — Tab. XV. Fig. 30. 


Fast kreisrund, flach gewölbt, mit ziemlich grolser, flach gewölbter, dunkler Nabelfläche und 
etwa neun Kammern, welche etwas rückwärts gerichtete, sanft gebogene Scheidewände haben; der Rücken 
ist ziemlich scharf. ; 

Hilsconglomerat bei Schöppenstedt, hier sehr viel kleiner. 

Hilsthon am Hilse. 


2. R. Ehrenbergü N. — Tab. XV. Fig. 31. 


Fast kreisrund, gewölbt, mit kleiner, halbkugelförmiger, hellgefärbter Nabelfläche und etwa neun 
Kammern, deren dunkle, stärker gebogene Scheidewände stark rückwärts gerichtet sind; der Rücken ist 
ziemlich. scharf gekielt und dunkel. 

Hilsthon am Hilse. 


3. R. crassa N. — Tab. XV. Fig. 32. 


Kreisrund, stark gewölbt, mit sehr grolser, halbkugelförmiger, glänzender, fast die Hälfte der 
ganzen, Oberfläche einnehmenden Nabelscheibe und etwa eilf Kammern, deren Scheidewände etwas bogen- 
förmig und rückwärts gerichtet sind; Rücken scharf. 

Hilsthon am Hilse. 


99 


4. R. Comptoni Sow. Tab. 121. — Unsere Tab. XV. Fig. 34. 


Fast kreisrund, mit stark gewölbter, heller Nabelscheibe und etwa zehn Kammern, deren rück- 
wärts gerichtete, wenig gebogene Scheidewände aulsen oft linienartig vorragen; der Rücken. ist scharf 
gekielt; die ganze Oberfläche meist glänzend. Erreicht eine Grölse von mehr als einer Linie. 

Obere Kreide auf Rügen. 

Untere Kreide bei Peine und Hannover. 

Unterer Kreidemergel bei Lemförde, Ilseburg und Bochum. 

Pläner bei Alfeld, Strehlen und Oppeln. 


Nonionina »’ORrs. 


1. R. compressa N. — Tab. XV. Fig. 33. 


Eirund, zusammengedrückt, glatt, mit ziemlich scharfen, schmalen Rücken, und etwa zwölf un- 
deutlichen, Scheidewänden; der Nabel ist etwas vertieft. 

Oberer Kreidemergel bei Gehrden. 

Unterer Kreidemergel bei Ilseburg. 


VI. Anneliden. 


Serpula L. 


A. Röhren rund oder etwas kantig, dünn, aufrecht, sehr zahlreich, rasenförmig oder büschelförmig bei- 
sammen und an den Seiten verwachsen. Galeolaria Lauck. 
1. S. Plexus Sow. Tab. 508. Fig. 1. 


Die Röhren sind walzenförmig, bisweilen stark hin und her gebogen, glatt, Y,' dick. S. socia- 
lis Gorpr. aus dem unteren Jura ist kaum zu unterscheiden. 
Oberer Kreidemergel bei Gehrden. — Obere Kreide in England. 


2. S. filosa DUJARD. Tab. 17. Fig. 18. 4 


Die Röhren sind walzenförmig, etwas hin und her gebogen, glatt '/,'' — Y,'" dick, und bilden 
verwachsen runde, bis 2” lange, bisweilen ästige Stämme. 
Oberer Kreidemergel bei Blankenburg, Quedlinburg und Kieslingswalde. 
Obere Kreidebildung bei Tours. 
3. S. angulosa N. 


Die Röhren sind wenig gebogen, meist vierseitig zusammengedrückt, glatt, Y,“' dick; die Höh- 
lung ist rund, aber oft ganz von fester Masse ausgefüllt. 
Hilsconglomerat bei Wahlberg an der Asse und Osterwald. 


B. Röhren kalkig, unregelmäfsig gebogen, zu mehren beisammen, oder einzeln, an der Basis angewach- 
sen. Serpula Laucx. 
«. Röhren rund. 
4. S. vibicata v. MÜNSTER. Goror. Tab. 71. Fig. 3. 


Die Röhren sind glatt, knäulförmig durch einander gewunden, 1“ dick und von scharfen, con- 
centrischen Falten dicht besetzt. 5 
Unterer Kreidemergel bei Rinkerode. 


5. S. gordialis v. SCHLOTH. Gorpr. Tab. 71. Fig. 4. 


Röhren glatt, Y,'" — 1,’ dick, bald schlangenförmig in einer Ebene hin und her gebogen, bald 
unregelmäfsige Knäule und Haufen bildend. Wir vermögen nicht die Formen des Jura von denen der 
Kreide, noch weniger die der oberen und unteren Kreidebildung zu unterscheiden. 

Hilsconglomerat bei Essen, Vahlberg und Schöppenstedt. 

Oberer Kreidemergel bei Gehrden und Goslar. 


6. S. implicata v. HAGENOW. 
Die Röhren steigen anfangs senkrecht auf, biegen sich dann um und spiralförmig in etwa drei Windun- 


13* 


100 


gen an dem unteren Ende herab, so dals ein kleines, 4‘! langes, walzenförmiges Gewinde 'entsteht, Die 
Röhre ist unregelmälsig rund, sehr dickwandig und glatt. 
Obere Kreide auf Rügen. 


7. S. antiquata Sow. Tab. 598. Fig. 4. 


Röhre anfangs mit etwas erweiterter Basis auf andere Körper angewachsen, später ziemlich frei, 
scheiben- oder knäulförmig gebogen, walzenförmig, allmählig dicker werdend, bis 5“ dick, concentrisch 
gestreift und gerunzelt und gegen das Ende mit einigen ringförmigen Wulsten versehn. 

Hilsconglomerat bei Schandelahe. — Quader in England. 

Hilsthon bei Bredenbeck und am Elligser Brinke. 


8. S. Amphisbaena GOLDF. Tab. 70. Fig. 16. 


Röhre glatt, lang, dünnschalig, bis 6 dick, walzenförmig oder etwas zusammengedrückt, schlan- 
genförmig, wenig gekrümmt, mit sehr niedrigen, gekanteten, ringförmigen Anschwellungen, welche sehr 
flach concave, glatte, etwa 2'' breite Zwischenräume haben. 

Pläner bei Sarstedt und Bochum. 


9. S. intermedia N. 


Röhre wenig gebogen, bis 3 dick, mit concentrischen feinen Streifen und scharfen Falten, an- 
fangs mit erweiterter Basis angewachsen, später frei, stielrund. 
Pläner bei Sarstedt. 


10. S. parvula v. MÜNSTER. Gorpr. Tab. 70. Fig. 18. 


Ein 2” langes, unregelmälsiges, länglich kegelförmiges, fast walzenförmiges Gewinde mit zahl- 
reichen an einander liegenden Windungen. 
Hilsconglomerat bei Essen. 


ß. Röhren vierseitig. 
11. S. articulata Sow. Tab. 599. Fig. 4. 


Die bis 2 dicken Röhren sind vierseitig, auf den vier Flächen längsgefurcht; die 4 Kanten 
schwillen alle 2” — 4" zu runden dicken Knoten an, so dafs die Röhre gegliedert erscheint. Die bei 
Sowergy abgebildete Form ist aus dem oberen Grünsande und soll gerundete Kanten haben, während 
die hiesige, übrigens ganz gleiche Form aus dem Hilsthone des Hilses vier scharfe Kanten zeigt. Eine 
doppelt so grolse Form mit ziemlich flachen Seiten, scharfen Kanten und weniger starken Höckern, fin- 
det sich im 

Hilsconglomerate bei Berklingen. 


12. S. quadrangularis N. — Tab. XVI. Fig. 4. 


Die langsam stärker werdenden Röhren sind glatt, 1Y,‘“ dick, vierkantig, auf den vier Flächen 
tief gefurcht, an den Kanten stumpf und im Ganzen sehr wenig gebogen. 
Obere Kreide auf Rügen. 
y. Röhren fünfseitig. 
13. S. subtorquata v. MÜNSTER. Goror. Tab. 70. Fig. 11. 


Röhre glatt, später wenig gebogen, scharf fünfkantig, auf den Seiten tief und scharf gefurcht, 
vor der Mündung zusammengeschnürt; die Wände der Seitenfurche sind gerade und zeigen feine Anwach- 
sungsstreifen, welche in der Furche selbst vorwärts gerichtet sind. 

Untere Kreide bei Hannover. 

Unterer Kreidemergel bei Rinkerode. 


d. Röhre sechsseitig. 
14. S. sexangularis v. MÜNSTER. Goror. Tab. 70. Fig, 12. 


Röhre anfangs gebogen und angewachsen, dann gerade und aufrecht, scharf sechsseitig, bis 3. 
dick, mit sehr feinen, wellenförmigen, concentrischen Streifen und concaven Flächen zwischen den schar- 
fen Kanten. 

Unterer Kreidemergel bei Rinkerode. 


15. S. hexagona N. — Tab. XVI. Fig 5. 


Anfangs wenig gebogen und angewachsen, bis 2” dick, mit sechs anfangs ziemlich scharfen, spä- 
ter oft ganz verschwindenden Kanten und concentrischen, feinen Streifen und Runzeln; die Flächen zwi- 


101 


schen den Kanten sind flach oder etwas gewölbt. Wäre die Biegung der Röhre etwas geringer und regel- 
mälsiger, so würde man ein Dentalium zu sehen glauben. 
Hilsconglomerat bei Essen. 


&. Röhren siebenseitig. 
16. S. heptagona v. HAGENOW. 


Wenig gebogen, dickschalig, glatt, bis 3” dick, mit sieben scharfen Kanten, tief concaven oder 
gefurchten, oft fein porösen Seiten, und dicht vor der Mündung etwas verdickt. 
Obere Kreide auf Rügen. 


17. S. septemsulcata CoTTAa. 


Dickschalig, hakenförmig gebogen, schnell stärker werdend, bis 2” dick, mit feinen, etwas blätt- 
rigen Anwachsungsstreifen und sieben tiefen, scharfen Längsfurchen mit gewölbten Zwischenräumen. 
Quader bei Coschütz, im Elbstollen und bei Raspenau. 


C. Röhren wenig und-schlangenförmig gebogen, mit der Bauchseite stets angewachsen, am Rücken ge- 
kielt. Vermilia Laucx. 


a. Röhren dreiseitig, 
18. S. Trachinus GOLDF. Tab. 70. Fig. 1. 


Röhre anfangs hakenförmig gebogen, bis 3 dick, an den Seiten gewölbt und glatt, am Rücken 
mit hohem, krausen Kiele, welcher in der Nähe der Mündung in eine scharfe Furche übergeht. 
Hilsconglomerat bei Essen. 


19. S. Lophioda GOLDF. Tab. 70. Fig. 21. 


Röhre anfangs hakenförmig gebogen, bis 3 dick, concentrisch gestreift, mit feinem, gleichförmi- 
gen Rückenkiele. 
Hilsconglomerat bei Essen. 


20. SS. laevis GOLDF. Tab. 70. Fig. 3. 


Röhre hakenförmig gebogen, bis 4" dick, glatt, anfangs mit sehr schmalem Kamme, welcher 
später verschwindet, so dafs jene dann ganz rund erscheint. 
Hilsconglomerat bei Essen. 


21. S. ampullacea Sow. Tab. 597. Fig. 1—5. S. Iriangularis v. Münster. Goupr. Tab. 70. Fig. 3- 


Anfangs bisweilen ringförmig gebogen, später wenig, bis 4" dick, von zarten, wellenförmigen, 
concentrischen Linien bedeckt und dadurch oft wie fein gekörnt; am Rücken mit einem bisweilen fast 
verschwindenden, gleichmälsigen, scharfen Kiele, an den gewölbten Seiten bisweilen mit einer Längs- 
furche; vor der Mündung ist die zuletzt wohl frei werdende Röhre verdickt. 

Oberer Kreidemergel bei Gehrden. — Obere Kreide in England. 

Pläner bei Sarstedt. 


22. S. depressa GOLDF. Tab. 70. Fig. 6. 


Niedergedrückt, 2’ breit, glatt, gewölbt, anfangs unregelmälsig spiralförmig gewunden, später 
schlangenförmig gebogen und mit gleichförmigem Rückenkiele. : 
Unterer Kreidemergel bei Rinkerode. 


ß. Röhre fünfseitig. 
23. S. quinquangulata N. — Tab. XVI. Fig. 6. 


Wenig gebogen, 1Y/,” breit, concentrisch scharf gestreift, hoch, am Rücken mit gleichförmigen, 
etwas wellenförmigem Kiele, daneben an jeder Seite und etwas niedriger liegend eine scharfe Kante, un- 
ter welcher die Seiten senkrecht abfallen. 

Hilsconglomerat bei Schöppenstedt. 


24. S. fluctuata Sow. Tab. 608. Fig. 5. S. undulata v. HacExow. 


Schlangenförmig gebogen, 1” dick, mit fünf ziekzack- oder wellenförmig gebogenen, schmalen 
Längskielen, deren drei obere dichter beisammen stehen; die tiefen Zwischenräume sind fein wellenförmig 
concentrisch gestreift. : 

Obere Kreide auf Rügen. — England. 

Unterer Kreidemergel bei Ilseburg. 


102 


25. S. cincta GOLDF. Tab. 70. Fig. 9. 


Scheint sich von der vorhergehenden Art nur dadurch zu unterscheiden, dals die Kiele bisweilen 
von runden, glatten, concentrischen Ringen unterbrochen werden. 

Oberer Kreidemergel bei Aachen. 

Unterer Kreidemergel bei Coesfeld. 


26. S. trilineata N. 


Schlangenförmig gebogen, fast rund, durch drei glatte, wenig vorstehende Längskiele etwas fünf- 
seitig und von feinen concentrischen, wellenförmigen Streifen auf den Seiten bedeckt. Die Kiele stehen 
ziemlich nahe auf dem Rücken beisammen. Findet sich mit S. ampullacea und geht vielleicht darin über. 

Oberer Kreidemergel bei Gehrden. 


D. Röhre anfangs scheibenförmig oder trochusartig gewunden, mit aneinander liegenden Umgüngen; 
später bisweilen frei werdend; vielleicht dürften alle hierher gerechneten Arten Vermetus sein. 


27. S. quinquecarinata N. — Tab. XVI. Fig. 3. 


Scheibenförmig, mit zwei niedergedrückten, concentrisch scharf gestreiften Windungen, welche 
am Rücken einen scharfen, dünnen, auf jeder Seite zwei stumpfere Kiele mit concaven Zwischenräumen 
tragen. Der Durchschnitt ist sechsseitig; die Mündung rund. 

Hilsthon bei Bredenbeck. 


28. S. umbonata Sow. Tab. 57. Fig. 7. Vermicularia umbonata Manr. Tab. 18. Fig. 24. 


Röhre rund, anfangs scheibenförmig, mit zwei Umgängen und unten genabelt, später gerade und 
frei, bis 3“ dick, dickschalig und concentrisch gestreift, die Scheibe ist etwa 7 grols, auf andere Kör- 
per angewachsen und bald rechts bald links gewunden. i 

Oberer Kreidemergel bei Gehrden. 

Untere Kreide bei Peine. 

Pläner bei Sarstedt. 


29. S. unilineata N. — Tab. XVI. Fig. 2. 


Röhre dickschalig rund, concentrisch gestreift, anfangs scheibenförmig mit I—2 bald rechts bald 
links gewundenen Umgängen, welche oben einen linienförmigen, dünnen Kiel tragen; später wird die 
Röhre frei, unterscheidet sich von der vorigen Art nur durch den Kiel. 

Hilsconglomerat bei Vahlberg. 


30. S. granulata Sow. Tab. 597. Fig. 8. S. crenalo-striata v. Münster. Goupr. Tab. 71. Fig. 2. 


Röhre dickschalig, rund, %,'" dick, mit etwa 16 gekerbten Längslinien, eine kleine, 2’ grofse 
Scheibe bildend. 

Obere Kreide auf Rügen. 

Oberer Kreidemergel bei Gehrden. 

Unterer? Kreidemergel bei Münster. 


31. S. trochiformis v. HAGENOW. 


Ein niedergedrückt kegelförmiges, genabeltes, 2” grolses Gewinde, mit etwa drei undeutlich ge- 
kanteten, linksgewundenen Umgängen, welche oben zwei, seitlich eine schwache Längsfurche zeigen. 
Obere Kreide auf Rügen. 


32. S. conica v. HAGENOW. 


Ein ziemlich lang kegelförmiges, kaum genabeltes, 2’ hohes Gewinde, mit 3—4 oben flach nie- 
dergedrückten, gekanteten, an der Seite mit einer schwachen Längsfurche versehenen, glatten, rechis- 
gewundenen Umgängen. 

Obere Kreide auf Rügen. 


DIS: Phillipsüi N. Vermicularia Sowerbii Puıwuırs. Yorkshire Tab. 2. Fig. 29. — Unsere 
Tab. XVI. Fig. 1. 


Trochusartig, etwas breiter (1) als hoch, tief genabelt, mit 3--4 runden, concentrisch runzeli- 
gen, dickschaligen, später freien und geraden, bald rechts, bald links gewundenen Umgängen. Vermicula- 
ria Sowerbii Man. Tab. 18. Fig. 14. 15. ist etwas kleiner, mehr hoch und gehört dem Pläner an. 

Hilsthon bei Helgoland. — Speeton. 


103 


34. S. subrugosa v. MÜNSTER. Gowpr. Tab. 71. Fig. 4. 


Ein trochusartiges, 3 grofses, genabeltes Gewinde mit 2—3 runden, concentrisch scharf gestreif- 
ten, mit einer deutlichen Rückenfurche versehenen Umgängen. 
Unterer Kreidemergel des Baumberges bei Coesfeld. 


VIE Krustaceen., 


Analtifa Lance. 


1. A. convexa N. — Tab. XVI. Fig. 7. 


Die gröfsere Schale vorn gerade, mit der kürzeren Basis rechtwinkelig verbunden, hinten gleich- 
mälsig bogenförmig; die Schale ist dick gewölbt, hat aber einen scharfen hinteren Rand; aus dem rech- 
ten Winkel läuft eine Kante unter etwa 50° nach oben, aufserdem strahlen von dort feine gerade Strei- 
fen aus; sonst bemerkt man nur feine concentrische Streifen; im Innern laufen der Basis und dem vor- 
deren Rande zwei breite concave Flächen parallel. 


Pollicipes Lanck. 
1. P. Bronni N. Belemnitenschnabel Bronx. Leth. Tab. 32. Fig. 16.? — Unsere Tab. XV. Fig. 8. 


Die bislang allein bekannte Rückenschale etwa doppelt so lang (1“) als breit, sehr gewölbt, in 
der Mitte gekantet, oben an der Spitze etwas zurückgebogen, vordere Kanten etwas um- und herabgebogen, 
sehr feine concentrische Streifen wechseln mit wenigen stärkeren ab, selten und nur an den Seiten zei- 
gen sich auch einige Längsstreifen; die bei Bronx. abgebildete Form gleicht unserer sehr und wird wohl 
nur irrthümlich dort von Maestricht angeführt. 

Hilsconglomerat bei Essen. 


2, P. radiatus N. — Tab. XVI. Fig. 13. 


Mittlere Schalen rhombisch, fast so breit wie hoch, dünn, ganz flach, mit feinen concentrischen 
Linien oder Rippchen, welche von viel feineren, viel dichter beisammenstehenden, dichotomen, von der 
Spitze ausstrahlenden Streifen durchschnitten werden; die vordere Scheitelkante ist etwas einwärts ge- 
bogen, die hintere etwas auswärts; die Scheitelränder sind innen wenig verdickt. 

Hilsthon bei Bredenbeck. 


3. P. Hausmanni DUNKER & KOCH. Tab. 6. Fig. 6. Unser Oolith Tab. 4. Fig. 3. 


Rückenschale gewölbt, undeutlich gekielt, länglich keilförmig, doppelt so lang als breit und con- 
centrisch gestreift. Mittlere Schalen rautenförmig, bis 1” lang, in der Mitte am breitesten, etwas vor- 
wärts gebogen, flach gewölbt, in der Mitte mit einem gebogenen Riele, concentrisch und längsgestreift und 
in der Nähe der vorderen Scheitelkante mit einer Längsfurche; sie ist etwa doppelt so breit als lang. 
Die vorderen paarigen Schalen sind schinkenförmig, concentrisch liniirt und gestreift, ausstrahlend gestreift 
und vorn gekantet. 

Hilsthon des Elligser Brinkes. 


4. P. sulcatus Sow. Tab. 606. Fig. 1. 2. 7.? — Unsere Tab. XVI. Fig. 12. 


Die Rückenschale ist vorwärts gebogen, keilförmig, dick, an den Seiten von einer Kante steil 
abfallend, am flachgewölbten Rücken mit einem Längskiele und daneben jederseits mit etwa zehn feinen 
Längslinien. Die englische Form scheint breiter zu sein und kömmt in oberer Kreide vor. 

Pläner bei Sarstedt. 


3. P. asper N. — Tab. XVI. Fig. 15. 


Hinterschale flach gewölbt, fast gerade, schmal keilformig, unten gerundet, aufsen mit etwa 16 
dicht beisammenstehenden Längslinien, welche von concentrischen, blättrigen Linien. schuppenartig bedeckt 
werden; auf der inneren Seite sieht man dichte, fein wellenförmige, concentrische Linien. 

Oberer Kreidemergel bei Quedlinburg. 


6. P. uncinatus N. — Tab. XVI. Fig. 10. 


\ Rückenschale keilförmig wenig nach vorm übergebogen, schwach gewölbt, in der Mitte scharf 
gekielt, auf den ganz flachen Seiten mit feinen concentrischen Streifen und Furchen und einigen schwachen 
Längsstreifen. Mittlere Schalen dreiseitig, stark nach vorn übergebogen, flach gewölbt, dickschalig, in 


104 


der Nähe des vorderen einwärts gebogenen Randes schwach gekantet, mit etwas gebogenen Queerrippen 
und feinen, zwischenliegenden Streifen; aufserdem sind schwache ausstrahlende Linien bemerkbar. 
Oberer Kreidemergel bei Gehrden. 


7. P. gracilis N. — Tab. XVI. Fig. 14. 


Vordere paarige Schalen dreiseitig, länger als breit, dünn, oben etwas vorwärts gebogen, vorn 
vor einer schwachen, gebogenen Kante etwas einwärts, hinten hinter einer Kante stärker auswärts um- 
gebogen, in der Mitte der Breite gekantet; aulserdem bemerkt man feine concentrische Streifen und Run- 
zeln; innen liegt.am Hinterrande eine Furche, deren vordere Kante unten in einen kleinen Zahn vor- 
springt. 

Oberer Kreidemergel bei Fauquemont. 


8. P. glaber N. — Tab. XVI. Fig. 11. 


Rückenschale lang keilförmig, vorwärts gar nicht übergebogen, gewölbt, in der Mitte gekielt, an 
den Seiten gewölbt; Mittelschalen rautenförmig, in der Mitte am breitesten, etwas breiter als hoch, in 
der Mitte gekantet, neben dem oberen vorderen Rande mit flacher Furche; vordere paarige Schalen schin- 
kenförmig, gewölbt, vorn mit zwei schwachen Längskanten; alle Schalen sind ziemlich dünn und fein 
concentrisch gestreift, nur die vorderen zeigen auch feine ausstrahlende Streifen. 

Unterer Kreidemergel am Lindener Berge bei Hannover. 


9. P. maximus Sow. Tab. 606. Fig. 3-6. — Unsere Tab. XVI. Fig. 9. Lepadites anatiferae- 


formis v. SCHLOTHEIM. 


Rückenschale schmal lancettlich, stark vorwärts gebogen, gewölbt, beiderseits mit zwei scharfen 
Kanten, unten zugespitzt. Mittlere Schalen etwas rautenförmig, fast doppelt so lang wie breit, oberhalb 
der Mitte am breitesten, gewölbt, hinten sanft bogenförmig, vorn stumpfwinkelig und in der Nähe des 
Randes sanft zusammengedrückt; der hohe Rücken liegt nach hinten und ist etwas gekielt oder gefurcht. 
Die vorderen, paarigen Schalen sind trapezförmig, hinten gerade, vorn stumpfwinkelig flach gewölbt und 
hinter der Mitte scharf gekantet; alle Schalen zeigen deutlich feine concentrische Streifen und Furchen. 
Die bei Sowersy abgebildete vordere Schale weicht von den unserigen etwas ab. 

Oberer Kreidemergel bei Gehrden und Quedlinburg. — Obere Kreide in England. 


Cytherina Lanck. 
1. C. Hilseana N. — Tab. XVI. Fig. 17. 


Elliptisch, vorn (unten) gerade, am Rücken bogenförmig, an den Seiten stark gewolbt und glatt; 
sie steht der tertiären €. laevis N. am nächsten, ist aber namentlich an den Rändern stärker gewölbt und 
am Rücken mehr bogenförmig. 

Hilsthon des Hilses. 


2. C. punctatula N. — Tab. XVI. Fig. 18. 


Eirund, ‘oben etwas zugespitzt, stark gewölbt, glänzend und sehr fein, unregelmälsig punctirt. 
C. perforata N. ist stärker punctirt, oben stumpfer, weniger gewölbt und grölser. 
Hilsthon des Hilses. 


3. C. triplicata N. — Tab. XVl. Fig. 16. 


Elliptisch, glatt, in der Mitte stark gewölbt, an den Kanten steil abfallend und an den Seiten 
mit zwei tiefen Längsfurchen, welchen die gerundeten Falten entsprechen; steht der C. plicata v. Münster 
nahe; diese ist aber auf den Seiten flach und oben gezähnt. 

Hilsthon des Hilses. 


4. C. ovata N. — Tab. XVI. Fig. 21. 
Eirund, fast gleichseitig, stark zusammengedrückt, unten am breitesten und flachsten. 
Unterer Kreidemergel bei Lemförde. 

5. C. levigata N. — Tab. XVI. Fig. 20. 


Länglich eirund, glatt, vorn gerade, mit stark gewölbtem Rücken; oberhalb der Mitte am breite- 
sten, vom Rücken nach vorn steil abfallend. Ist der tertiären ©. angusta v. M. ähnlich, aber kleiner 
und von vorn gesehen mehr lancettlich, weniger keilförmig. 

Oberer Kreidemergel bei Gehrden, 


6. C. subdeltoidea v. MÜNSTER. — Unsere Tab. XVI. Fig. 22. 


Breit eirund, dreiseitig, stark gewölbt, glatt, mit etwas vorspringendem, spitzen Schnabel. 
Unterer Kreidemergel bei Lemförde. 
Pläner bei Strehlen. 


7. C. quddilatera N. — Tab. XVI. Fig. 19. 


Länglich vierseitig, in der Mitte hochgewölbt, unten breiter, oben gezähnt; Seitenrand wellen- 
förmig gebogen; die Mitte der Seiten trägt einen, anscheinend länglichen Höcker. 
Obere Kreide bei Gehrden. 


Giyphea H. v. Meyer. 


Holen (Astacus) ornata PhHıLLıps. Yorkshire Tab. 3. Fig. 2. — Unsere Tab. XVI. Fig. 23. 


Kopfbrustschild eirund fünfseitig, stark zusammengedrückt, mit kleinen, etwas vorwärts gerichte- 
ten Körnern oder feinen Dornen dicht und ziemlich gleichmälsig besetzt, vor der Mitte mit schräg nach 
vorn herablaufender, unten weniger schräger, tiefer Furche; davor mit drei, fast parallelen, horizontalen 
Leisten; dahinter mit einer diagonal nach vorn herablaufenden, in der Nähe des unteren Randes durch 
eine kleine gebogene Furche begränzten Kante; der untere Rand ist stumpfwinkelig, in der Mitte nach 
aufsen und unter dem vorderen Haupttheile wenig einwärts gebogen; der hintere Rand durch eine Furche 
begränzt. Die Glieder des Hinterleibes tragen jedes mehrere gekerbte Queerlinien; die halbkreisrunden 
Seitenfortsätze derselben sind gekörnt und in der Nähe des äufseren Randes eingedrückt; die Schwimm- 
schuppen oval, gekörnt und mit einer Längsrippe versehen; ob die äufseren in der Mitte der Länge ge- 
gliedert sind, hat sich nicht feststellen lassen. Die Fülse scheinen alle, so wie die Scheeren der vorde- 
ren klein zu sein; die Scheeren des zweiten (?) Fulspaares (cf. Fig. 23b.) haben dünne, fast walzenförmige, 
einwärts fein gezähnte, lange Finger; sie sind glatt, während die breite Hand fein gekörnt erscheint; das 
lange Glied der hinteren Fülse (cf. Fig. 23a.) ist schmal, gleichbreit, oben und unten scharf, an den Sei- 
ten stumpf gekantet und vorn mit einem spitzen Dorn versehen; das dritte Glied istnoch schmäler. Liegt, 
ganz wie bei Speeton, fast immer in festen Kalknieren. - 

Hilsthon bei Bredenbeck. Hilsconglomerat am Osterwalde. — Speeton in Yorkshire. 


2. G. (?) Leachii MANT. Tab. 29-31. Geimırz Tab. 9. Fig. 1. 


Der Kopfbrustschild ist eirund, sehr zusammengedrückt, 22“ hoch, 3‘ 6'' lang, mit ziemlich 
grofsen Höckern besetzt und trägt etwas vor der Mitte zwei tiefe, breite Furchen, welche oben 10‘ von 
einander entfernt sind, schräg nach vorn, fast senkrecht, herablaufen und unterhalb der Mitte der Höhe 
durch eine kurze S-förmige Queerfurche verbunden werden; an diese Furche gränzt hinten oberhalb, 
vorn unterhalb ein grofser Höcker; die vordere Hauptfurche biegt sich neben diesem Höcker hakenförmig 
nach vorn; dicht hinter der hinteren Hauptfurche liegt oben noch eine kürzere, welche jene nur auf ', 
der ganzen Länge begleitet und dann verschwindet. In der Mitte der vorderen Abtheilung des Schildes 
liegen ungefähr sieben, etwa 1’ grofse Höcker. Der ganze Schild ist der Klytia ventrosa H. v. Meyer 
ähnlich, die Seiten sind aber ganz flach zusammengedrückt. Die vorderen (?) Fülse haben grolse Scheeren; 
das vorletzte Glied ist eirund, 14 hoch, 20‘ lang, flach gewölbt, in der Mitte mit einigen gröfseren, 
flachen Höckern versehen und hat zwei 3” lange, 4” dicke, ganz gerade, zusammengedrückte, ziemlich 
glatte Finger, deren innerer Rand mit etwa 18 walzenförmigen, stumpfen, 1’ langen Zähnen bewaffnet 
ist. Das dritte Glied ist breiter als lang und trägt gleichfalls einige grölsere Höcker, ist aber, wie die 
übrigen, zugleich fein gekörnt. — Es würde diese Form wohl zur Gattung K/ytia H. v. Meyer gehören, 
und vermuthen wir, dals bei dieser, wie bei G/yphea, die vorderen Füfse mit grofsen Scheeren, die des 
zweiten Paares mit kleinen Scheeren, wie wir sie bei G. ornala abgebildet, die übrigen Fülse aber mit 
keinen Scheeren versehen gewesen sind. 

Pläner bei Strehlen. 

Obere Kreide in England. 


3. @. (N) Sussexiensis MANT. Tab. 30. Fig. 3. 


Die Scheeren sind eirund, gewölbter, mit den Fingern etwa 4 lang und 16“ hoch, tragen am 
oberen Rande und auf den Seiten vereinzelte, sehr grolse Dornen oder spitze Höcker und haben kaum 2” 
lange, anfangs sehr dicke, schnell zugespitzte Finger, welche nur mit etwa vier dicken Zähnen versehen 
sind. 

Oberer Kreidemergel bei Dülmen. (%) 

‘ Unterer Kreidemergel bei Osterfeld. 


Roemer, d. Verstein. d. nordd. Kreidegebirges. 14 


106 


Palemon Lanck. 
1. P. (?) dentatus N. — Tab. XVI. Fig. 24. 


Der Kopfbrustschild ist fast walzenförmig, sehr fein gekörnt, doppelt so lang wie hoch, hat am 
hinteren Rande eine schmale Furche und in der Mitte der Breite eine schräge, etwas rückwärts gebogene, 
bis in die Nähe der Basis vornhin herablaufende, dann hakenförmig gebogene Rückenfurche, mit welcher 
vorn eine viel kürzere, von der Mitte an, parallel läuft. Der gerundete Rücken läuft in eine lange, 
schmale Spitze aus; vorn an den Seiten, jener Spitze parallel, befindet sich eine mit mehren (4) spitzen 
Zähnen bewaffnete Kante. Die vorderen Fülse sind etwas zusammengedrückt, zweischneidig und an bei- 
den scharfen Seiten mit zahlreichen Zähnen besetzt; das Scheerenglied ist wenig verdickt; der Hinterleib 
trägt glatte Glieder, welche unten etwas erweitert, mit einer fast kreisrunden Furche und mit einer hin- 
teren Spitze versehen sind. 

Hilsthon bei Bredenbeck. 


Callianassa Leacn. 
1. C. antiqua OTro. — Unsere Tab. XVI. Fig. 25. 


Die Hand ist vierseitig, flach gewölbt, etwas länger wie hoch, und hat ganz gerade, spitze Fin- 
ger; das vorhergehende (dritte) Glied ist kleiner, gewölbter und stumpf kegelförmig; Hinterleib und 
Schwimmflossen fast wie bei Glyphea ornata, aber ganz glatt. 

Oberer Kreidemergel bei Kieslingswalde. Angeblich auch bei Haltern im Quader. 


2. C. (Pagurus) Faujasii DESMAREST. Crust. fossil. Tab. 11. Fig. 2. Bronw. Leth. Tab. 29. 
Fig. 23. Fausas Tab. 32. Fig. 5. 6. Manr. Tab. 29. Fig. 3. 


Die Hand ist vierseitig, länger (15) als hoch (8), oben und unten scharf gekantet. und fein 
gezähnt, auswärts flach gewölbt, inwärts flach; sie hat sehr kurze, etwas gebogene Finger; das drittletzte 
Glied der vorderen Fülse ist viel kleiner, 7" lang, in der Mitte der Höhe stumpf gekantet und hier grob 
gekörnt. 

Oberer Kreidemergel bei Gehrden, Quedlinburg und Dülmen. 

Obere Kreide bei Maestricht und in England. 


VIIE, Fische. 


(Nach Acassız: sur les poissons fossiles zusammengestellt.) 


A. Placoiden. 
Ptychodus Ac. 


A. Gaumenzähne. 


Sie sind meist vierseitig, vorn schwach bogenförmig, hinten gerade abgestutzt oder einwärts ge- 
bogen, haben einen abgestutzten Sockel und eine erweiterte, emailartige Krone, welche sich in der Mitte 
zu einem hinten steiler abfallendeu Höcker erhebt; letzterer ist von scharfen, oft etwas gebogenen oder 
dichotomen, starken Falten, mit gleichbreiten Zwischenräumen, bedeckt, während seine Umgebung fein 
gestreift oder gekörnt erscheint. 


1. Pe. polygyrus A. Vol. 3. Tab. 25. Fig. 4-11. Tab. 25b. Fig. 21—23. 


Vierseitig, oft breiter (1”—2') als lang, mit flach gewölbtem Höcker, welcher 8-15 scharfe 
etwas gebogene Falten trägt; diese sind bisweilen einmal dichotom oder ungleich lang und verlängern 
sich oft bis zu den Seitenrändern; die Umgebung des Höckers zeigt feine, kurze, excentrische Falten, oder 
ist nur grob gekörnt. Bisweilen gränzen vorn an die erste der sehr zahlreichen Queerfalten feine, zum 
Rande der weit über den Sockel vorragenden Krone ausstrahlende Falten (Pt. sulcatus); bei einer ande- 
ren Form (von Quedlinburg) trägt der Höcker nur acht, fast concentrische Ringe bildende Falten (Pt. con- 
centricus). \ 

Pläner bei Quedlinburs. 


2. Pt. latissimus Ac. Vol. 3. Tab. 25a. Tab. 25b. Fig. 24—26. 


Vierseitig, bisweilen viel breiter (8.3) als lang, mit flach gewölbtem Höcker, welcher 6-8 
(—12) sehr grofse, scharfe, etwas gebogene Queerfalten trägt; an die vordere gränzen bisweilen feine, zum 


107 


Rande ausstrahlende, gekörnte Falten, während der übrige Theil der Krone von feinen, 'undeutlich con- 
centrischen Körnerreihen bedeckt wird. 

Pläner von Hohendorf bei Teplitz und Weinböhlen bei Dresden. 

Grünsand der Waterlappe in Westphalen. 


3. Pt. mammillaris As. Vol. 3. Tab. 25b. Fig. 11—20. 


Vierseitig, bisweilen etwas breiter (8”—18'') als lang, mit länglichem, sehr hohen Höcker; er 
trägt 6—16 Falten, wird von viel feineren, etwas wellenförmigen, mehr weniger deutlich concentri- 
schen Falten oder Körnerreihen umgeben und reicht vom vorderen zum hinteren Rande, während er an 
den Seiten von dem flachen, oder wenig nach aulsen abschüssigen Kronenrande begränzt wird. Der Sockel 
ist selten erhalten; bei Strehlen kommt auch eine kleine Varietät mit kegelförmigem, glatten Höcker vor. 

Pläner von Quedlinburg, Strehlen und aus Böhmen, 


4. Pt. decurrens Ac. Vol. 3. Tab. 25b. Fig. 1-8. 


Vierseitig, 6”'—18'' lang, mit hohem Höcker, welcher 8—16 ziemlich feine Queerfalten trägt, 
vom vorderen zum hinteren Rande reicht, an den Seiten steiler abfällt und hier vom wenig abschüssigen 
Kronenrande begränzt wird; der ganze Kronenrand wird, von bisweilen wellenförmigen oder gekörnten 
und dichotomen, sehr feinen, ausstrahlenden Streifen dicht bedeckt. 

Pläner bei Bochum und Quedlinburg. 


B. Flossenstacheln. 


Sie sind bis 1’ lang, lang kegelförmig, vorn stumpf gezähnt und bestehen aus parallelen, nieder- 
gedrückten Leisten, deren vordere allmählig kürzer werden.. 


5. Pt. articulatus Ac. Vol. 3. Tab. 10a. Fig. 5. 6. Gemırz Tab. 1. Fig. 6. 


Die Leisten auf den Seiten sind etwa 4‘! breit; sie tragen fein und stumpf gezähnte diagonale 
Absätze und feinere, ungleiche Längsstreifen. Die Zahl der Leisten scheint nicht bedeutend gewesen zu 
sein. 

Pläner bei Strehlen unweit Dresden. 


Galeus Ac. 


1. G. pristodontus Ac. Vol. 3. Tab. 26. Fig. 4—14. 


Zähne dreiseitig, ohne Sockel breiter (6 —12“) als hoch, am scharfen Rande fein gezähnelt, 
aufsen flach gewölbt, an der inneren Seite fast flach und beiderseits glatt; die Spitze liegt weit vor der 
Mitte; der hintere, längere Rand ist bogenförmig und namentlich anfangs stark gewölbt; der vordere ist 
zu zwei Drittheile gerade, wenig schräg und bildet dann einen sehr stumpfen, einwärts springenden Win- 
kel; die Basis der Krone ist fast gerade, der Sockel in der Mitte ausgerandet. 

Oberer Kreidemergel bei Aachen und Wernigerode. — Maestricht. 

Unterer Kreidemergel bei Ilseburg. 

Pläner bei Quedlinburg und Strehlen. 


2. G. appendiculatus Ac. 1. c. Fig. 2. 3. 


Ist der vorigen Art sehr ähnlich, aber nur 6 grofs; der hintere Rand ist fast gerade; der vor- 
dere fällt fast bis zur Basis der Krone senkrecht ab, bildet dann einen rechten Winkel und setzt nun noch 
horizontal oder in schwacher Wölbung, und dann einen undeutlichen Nebenzahn bildend, 1 weit fort; die 
scharfen Ränder sind fein und gleichmälsig, gezähnelt. 

Oberer Kreidemergel bei Aachen. — Maestricht. 

Pläner bei Strehlen. 


Notidanus Ac. 


N. microdon As. Vol. 3. Tab. 27. Fig. 1. 


Die Zähne sind 5 breit und mit dem Sockel 3“ hoch; hinter der Mitte steht ein grölserer 
Zahn und davor 4—5 nur halb'so grolse; ein noch kleinerer befindet sich bisweilen hinter dem Haupt- 
zahne; alle sind spitz, scharfrandig und stark vorwärts geneigt; der Sockel ist so hoch wie die Krone 
und haben beide eine horizontale, gerade Basis. 

Pläner bei Strehlen unweit Dresden. — Maestricht. 


Otodus Ac. 


O. appendiculatus Ag. Vol. 3. Tab. 32. Fig. 1-25. 
Die Krone der Zähne ist ein längliches, meist vorwärts geneigtes, 3/—1” hohes ‘Dreieck, vorn 


14* 


108 


und hinten an der geraden oder aufwärts gebogenen Basis mit einem '/, so hohen, breiten, abstehenden 
Nebenzahne versehen; die Krone ist auf der Innenseite weniger gewölbt und hier unten schwach längs- 
gefaltet, die Kanten sind alle sehr scharf und nicht gezähnt. Der Sockel ist unten in der Mitte bis zur 
Hälfte der Höhe einwärts gebogen und an der Aufsenseite in der Mitte sehr verdickt. 

Oberer Kreidemergel bei Aachen. 

Pläner bei Quedlinburg und Sirehlen. 


Odontaspis Ac. 
O. raphiodon Ag. ? Mantert, Geol. p. 132. Fig. 3. 4. 


Die Zahnkronen sind schmal dreiseitig, bis 9 lang, nicht vorwärts, aber über der Basis und an 
der Spitze sanft einwärts gebogen; auf der Innenseite sind sie flach, aufsen viel stärker gewölbt; an der 
erweiterten Basis steht vorn und hinten ein sehr kleiner, gerader, eben so breiter Nebenzahn; die Kan- 
ten sind scharf und nicht gezähnt. Der Sockel ist aulsen sehr verdickt, niedrig, und vorn, wie hinten, 
stark abwärts gebogen. 

Oberer Kreidemergel bei Aachen. 

Pläner bei Strehlen. 


Lamna Ace. 
L. acuminata Ac.? 


Die Krone ist 10’ lang, unten 3 breit, gerade, spitz, anfangs und an der Spitze sanft einwärts ge- 
bogen, scharf- und glattrandig, innen wenig, an der Aulsenseite aber stark gewölbt und hier bis zur Mitte 
der Höhe mit zahlreichen, feinen, bisweilen dichotomen Längsfalten versehen. 

Pläner ? bei Ilseburg. 


Oxyrhina Ac. 


O. Mantellii Ac. Vol. 3. Tab. 33. Fig. 1-9. 


Krone ein längliches, gerades oder vorwärts geneigtes Dreieck, 1”—3‘ lang, scharf und glattkan- 
tig, an der Spitze etwas einwärts gebogen, an der Basis ohne Nebenzähne; an der Innenseite sind sie sehr 
flach, aufsen ziemlich stark gewölbt und glatt; der Sockel ist niedrig und unten in der Mitte wenig ein- 
gebogen. 

Oberer Kreidemergel bei Aachen. 

Pläner bei Quedlinburg, Goslar, Strehlen. 


Aufserdem finden sich nicht selten Rückenwirbel, welche der Gattung Sqwalus angehören werden; 
sie sind kreisrund, meist viel kürzer (8‘—3") als dick und sowohl vorn als hinten stark vertieft und con- 
centrisch blättrig gestreift;-es sind dieselben Formen, welche in Acass. Vol. 3. Tab. 70a. abgebildet sind. 

Untere Kreide bei Oberg. 

Pläner bei Bochum, Rethen, Quedlinburg, Strehlen. 


B. Ganoiden. 


Macropoma Ac. 
M. Mantellii As. Vol. 2. Tab. 65 a. b. c. d. Amia Lewesiensis Manr. 


Der ganze Fisch wird bis 23” lang, dann in der Mitte der Länge 5” 6” dick, ist schlank, ziem- 
lich zusammengedrückt und dicht von rautenförmig erscheinenden Schuppen bedeckt, welche 3'—4'" hoch 
sind, kleine, sehr zahlreiche, stumpfe, spindelförmige, nach hinten angedrückte und niederliegende Stacheln 
tragen, deshalb rauh gekörnt erscheinen und jederseits zu 16—20 in schrägen Reihen über einander lie- 
gen. Der Kopf ist etwa 7 lang und 4‘ hoch; die Augenhöhlen sind grols; der Kiemendeckel ist hinten 
gerundet und mit ein Drittheil der Länge des Kopfes ein. Die Stirnknochen sind grob gekörnt, der Mund 
grols, unten nur mit feinen, sehr zahlreichen, borstenförmigen, oben mit (80) gröfseren, spitz kegelförmi- 
gen, zum Theil 2“ langen, Seitenzähnen bewaffnet. Der Rücken wird durch zwei Flossen in drei gleiche 
Theile getheilt; die vordere von ihnen ist von allen die grölsere, in eine Furche eingesenkt und besteht 
aus acht starken, fiederförmig gestachelten, bis 3“ langen Strahlen; die hintere Rückenflosse besteht aus 
zahlreichen, feinen Strahlen. Die Brusiflossen liegen am Thorax, dicht am unteren Rande des Deckels; 
die Bauchflossen in der Mitte zwischen den beiden Rückenflossen, die Afterflosse etwas dahinter. Der 
Schwanz ist grols und anscheinend gerundet. 

Zugleich haben sich nicht selten Excremente dieses Fisches erhalten; sie sind walzen- bis eiför- 
mig, 6'—18' lang, concentrisch schuppig, meist fein längsgestreift und den Zapfen der Lerehentanne 
sehr ähnlich. Nur letztere sind in Deutschland bislang gefunden und zwar im 

Pläner bei Strehlen und Weinböhlen. 


109 


Gyrodus Ac. 


1. G. cretaceus Ac. Vol. 2. Tab. 60a. Fig. 13. 


Die Gaumenzähne scheinen in fünf Längsreihen gelegen zu haben, sind fast alle gleich srols, 
fast kreisrund, etwa 1Y,“ breit, fast kugelig gewölbt und am Scheitel mit einer runden Depression, deren 
äufserer Rand ausstrahlend gefurcht ist; sie liegen alle ziemlich dicht beisammen und nur selten sieht 
man in den engen Zwischenräumen einzelne, viel kleinere Zähne. 

Unterer Kreidemergel bei Ilseburg. 


2. @. Münsteri Ac. 1. c. Fig. 17. 


Die Gaumenzähne sind oval, 1’ lang, niedergedrückt gewölbt, haben am Scheitel eine fast kreis- 
runde Vertiefung und sind an deren Rande, so wie am äulsern gerundeten Rande fein gekerbt. 
Pläner bei Salzgitter. 


Pycnodus As. 


P. subclavatus Ac. Vol. 2. Tab. 72a. Fig. 59. 


Die Gaumenzähne sind bis 10 lang, ein Drittheil so breit, noch weniger hoch, meist etwas ge- 
bogen, an der einen Seite stumpf gerundet, an der anderen allmählig verschmälert und bisweilen selbst 
zugespitzt; oben sind sie flach gewölbt, an den Seiten fallen sie senkrecht ab. Der eine unserer Zähne 
ist an der einen Seite nur sehr wenig verschmälert und kaum etwas gebogen. . 

Oberer Kreidemergel bei Wernigerode. — Maestricht. 


2. P. Hartlebeni N. 


Die seitlichen Zähne sind zugespitzt, breit eirund, 1.42 lang, gleichmälsig und ziemlich stark 
gewölbt, glatt, unten tief concav und daher verhältnifsmälsig sehr dünnwandig. Unter den abgebildeten 
Formen steht P. Mantellii Ac. Vol. 2. Tab, 72a. Fig. 6 und 14. aus dem Weald clay am nächsten, die 
hier abgebildeten Zähne der mittleren Reihe sind aber sämmtlich viel schmäler und meist grölser als un- 
sere Art. 

Hilsconglomerat bei Osterwald. 


Spherodus As. 


Sph. mammillaris AG. 


Zähne halbkreisrund, fast 2‘ dick, fast eben so hoch, hoch gewölbt, an den Seiten steil abfal- 
lend, glatt. 
Unterer Kreidemergel ? bei Ilseburg. 


Dercetis v. Münster. 
D. scutatus AG. 


Länglich, wie ein Aal; der Kopf mit schmaler, schnabelartiger Schnauze, mit längerem Oberkie- 
fer und langen, hohen, kegelförmigen Zähnen, welche mit mehreren Reihen kleinerer abwechseln; die 
mittleren Zähne der Kiefer sind die längeren. Die Brustflossen sehr grols; die Bauchflossen liegen in 
der Mitte des Bauches und haben 5 Strahlen, welche kürzer, aber länger als die der Brustflosse sind. 
Die Rückenflosse beginnt vor der Bauchflosse mit Strahlen, welche etwas länger sind, als die letzteren; 
sie erstreckt sich fast bis an die Schwanzflosse, welche wenig ausgeschnitten ist. Die Afterflosse beginnt 
später, als die Rückenflosse, endet aber mit ihr zugleich. Die Seiten des Fisches sind mit drei Reihen 
eigenthümlicher Schuppen bedeckt, welche denen des Störs ähneln, aber die ganze Oberfläche bedecken; 
sie sind knochig, aufsen gekörnt und haben in der Mitte einen Vorsprung. 

Unterer Kreidemergel (?) des Baumberges bei Coesfeld in Westphalen. 


C. Ctenoiden. 


Beryx Ac. 
B. ornatus AG. Vol. 4. Tab. 14a. b. c. d. Zeus Lewesiensis Manr. 


Der Körper ist eirund, zusammengedrückt, bei 10” Länge fast 5’ hoch; der. ziemlich stumpfe 
Kopf ist dann 4° lang und beinahe eben so hoch. Der Körper ist von sehr (6) grolsen Schuppen be- 
deckt, welche höchstens zu 25 hinter einander stehen, hinten am gerundeten Rande mit etwa 24 feinen 


110 


Zähnen und auf der ganzen hinteren Fläche mit mehreren concentrischen Reihen kleiner Stacheln, aufser- 
dem aber mit etwa 21 ausstrahlenden Furchen versehen sind. Die einzige Rückenflosse beginnt auf der 
Mitte des Rückens, wo die grölste Höhe liegt, ist lang, scheint aber nicht ganz bis zum Schwanze zu 
reichen und enthält vorn etwa 7, allmählig grölser werdende, hornartige Stacheln, auf welche weiche 
Strahlen folgen. Von der Brustflosse existiren nur schwache Spuren; die Bauchflossen haben 7 weiche 
Strahlen und davor einen hornigen Strahlenstachel;.die Afterflosse beginnt erst da, wo die Rückenflosse 
aufhört, hat vorn mindestens drei Stacheln und dann neun gefiederte Strahlen. Der Schwanz ist: stark 
gabelförmig und besteht aus zahlreichen, gegliederten Strahlen. Die Wirbel sind, etwa so lang als dick 
und nicht zahlreich. Der Kopf hat eine grofse Augenhöhle und im Munde sehr viele, äulserst kleine 
Zähne. Nür ein Kopf, einige Wirbel und einige Schuppen scheinen hierher zu gehören. 

Untere Kreide bei Oberg. (Wirbel.) 

Pläner bei Nettlingen unweit Hildesheim (Kopf) und bei Strehlen (Schuppen cf. Gemirz Tab. 2. 
Fig. 3. C.) 

2. B.(?) germanus AG. Vol. 4. Tab. 14e. 


Eirund, 8” lang, mit den Flossen 6” hoch; die Länge des Kopfes beträgt etwa %° und ebensoviel 
die des stark gegabelten Schwanzes, dessen oberer Lappe 8, dessen ‚unterer 9 gegliederte und mehrmals 
zertheilte Strahlen zeigt; etwa 30 Rückenwirbel; die Rückenflosse hat vorn 90 allmählig grölser werdende 
Stacheln, dahinter 23, bis zum Schwanz reichende, gegliederte Strahlen, deren vorderer fast 29” lang ist. 
Die Bauchflosse hat vorn einen Stachel und etwa 5 gegliederte Strahlen; die Afterflosse hat 4 Stachel und 
21 weiche Strahlen. Die Schuppen sind klein und concentrisch scharf punctirt. 

Unterer Kreidemergel (2?) des Baumberges bei Osnabrück. 


Siphenocephalus Ac. 


Sph. fissicaudus AG. Vol. 4. Tab. 17. Fig. 3-5. 


Körper spindelförmig, ohne Flossen 4” lang und 20‘ hoch, etwas vor der Mitte am höch- 
sten. Der Kopf ist spitz und 18 Jang; die Augenhöhle liegt in der Mitte der Länge des Kopfes, etwas 
nach oben und ist nicht übermäßsig grols; der Mund ist grols und zeigt am Intermaxillar- und am un- 
teren Maxillarknochen sehr kleine, zahlreiche Zähne; der Schwanz ist 15‘ lang, stark gegabelt und hat 
jederseits 9 grolse Strahlen; die Afterflosse hat vorn vier Stacheln, dann 8 Strahlen und reicht bei wei- 
tem nicht bis zur Schwanzflosse; Bauchflosse mit einem Stachel und sieben weichen Strahlen; ihr gegen- 
über beginnt die Rückenflosse mit 3 grolsen Stacheln, auf welche mindestens 10 längere, verästelte, weiche 
Strahlen folgen. Das ganze Knochengerüst ist dünn; die Flossen sind grols. 

Unterer Kreidemergel (?) des Baumberges bei Coesfeld. 


Holopteryx Ac. 


H. antiquus AG. Vol. 4. Tab. 17. Fig. 6—8. 


Länglich oval, ohne Schwanz 4‘ lang und 2” breit; der dicke Kopf nimmt fast ein Drittheil der 
ganzen Länge ein, und besteht aus fein gezähnten Knochen; die Augenhöhle liegt in der Mitte; der 
Schwanz ist 1‘' lang, eben so breit, tief eingeschnitten und besteht aus schwachen Strahlen. Die Rücken- 
flosse nimmt mehr als die Hälfte des ganzen Rückens ein, nähert sich dem Schwanze bis auf 6“ und zeigt 
vorn 6 (9) grofse, starke Stacheln. welche ebensoviel Raum einnehmen, als die darauf folgenden, kürze- 
ren, 11 gespaltenen, gegliederten Strahlen. Die Afterflosse hat 4 sehr starke, 6’ lange Stacheln, auf 
welche 8 schwächere, gleichlange Strahlen folgen und fast bis zur Schwanzflosse reichen. Die Bauchflos- 
sen beginnen etwas früher, als die Rückenflosse und bestehen aus 7 starken, gegliederten Strahlen. Die 
Schuppen sind dick und von mittlerer Grölse. 

Unterer Kreidemergel (?) des Baumberges. 


Acrogaster Ac. 
A. parvus AG. Vol. 4. Tab. 17. Fig. 1. 2. 


Körper länglich rautenförmig, ohne Schwanz bis 4” lang und dann vor der Mitte 2“ hoch. 
Rücken und Bauch springen stumpfwinkelig vor; der Kopf ist klein und hat eine grofse Augenhöhle; 
die Basis des Schwanzes ist sehr verengt. Am höchsten Punkte des Rückens beginnt dessen Flosse; sie 
hat vorn vier dicke Stacheln und dann etwa sieben schwache Strahlen, deren erstere 11” lang sind; 
diese Flosse ist durch einen breiten Raum vom Schwanze getrennt. Die Afterflosse beginnt etwas vor 
dem Ende der Rückenflosse, ist eben so lang als diese, zeigt vorn vier Stacheln, und dann eilf allmählig 
kürzer werdende und bis zur Wurzel des Schwanzes reichende, weiche Strahlen. Die Brusifläche hat ei- 
nen längeren Stachel und sechs weiche Strahlen. Die Schuppen sind höher als breit. 

Unterer Kreidemergel (?) des Baumberges. 


11] 


D. Cyecloiden. 


Istieus v. MünsTEr. 
I. gracilis v. MÜNSTER. As. Vol. 5. Tab. 15. 


Der Umrifs ist länglich keulenförmig, der ganze Fisch fast 13”, der Kopf über 3”, der Schwanz 
auch über 3" lang; die grölste Höhe liegt hinten am Kopfe, beträgt 2” und nimmt von hier bis zum 
Schwanze allmählig ab; letzterer ist nur 11 breit, und in der Mitte sehr tief eingeschnitten. Die Bauch- 
flosse ist, 1” lang, liegt etwas vor d>r Mitte des Bauches, und besteht aus ungefähr 8 weichen Strahlen. 
Die Afterflosse beginnt in der Mitte zwischen Bauch- und Schwanzflosse, ist 8 breit und jeder ihrer etwa 
16 Strahlen 15 lang. Die Rückenflosse ist nur 2 hoch, beginnt der Bauchflosse gegenüber, endet dem 
Ende der Afterflosse gegenüber und ist vor der Mitte fast ganz verschwunden, so dafs es zwei Flossen zu sein 
scheinen. Der Kopf hat eine ziemlich spitze Schnauze, schmale Kiemendeckel und hochliegende Augen- 
höhlen. Man zählt etwa 90 sehr kurze Rückenwirbel, welche. meist in der Mitte der Höhe liegen; die 
Schuppen sind klein und hinten gerundet. 

Oberer Kreidemergel von Dülmen in Westphalen. 


Einchodus Ac. 
E. halocyon AG. Vol. 5. Tab. 25c. Fig. 1-16. Esoz Lewesiensis Manr. 


Die ungleichen Zähne stehen zu 6—8 einzeln und oft weit von einander getrennt in der oberen 
und unteren Kinnlade; die vorderen scheinen sich durch bedeutendere Grölse auszuzeichnen; alle sind 
fast walzenförmig, sehr dünn, spitz, 1''—14'" lang, im letzteren Falle nur 1” dick, meist gerade, seltener 
etwas zurückgebogen, nur an der Basis etwas erweitert und fein längsgestreift. Die untere Kinnlade ist 
vorn ziemlich spitz, nimmt nach hinten schnell an Dicke zu, wird fast 4” lang, hinten dann über 1“ 
dick und ist an der Seite mit etwa zehn feinen, gekörnten, horizontalen Linien versehen. 

Wir besitzen nur einen Zahn, welcher hierher gehören wird; er ist fast 4’ lang, etwas kegel- 
förmig, auf der inneren Seite unten etwas niedergedrückt und aufsen mit etwa 30 feinen, ungleichen Fal- 
ten versehen; die beiden innersten Falten setzen, sanft auswärts gebogen, bis in die Spitze des Zahnes 
fort, während die übrigen dicht über der Basis verschwinden. 

Unterer Kreidemergel bei Aachen, 


Osmeroides Ac. 
1. O. Lewesiensis AG. Vol. 5. Tab. 60b. c. 


Ein schlanker Fisch, ziemlich von der Gestalt des Hechtes, 1° 6 — 2’ lang, 3°. hoch, mit 
geradem, horizontalen Rücken und 4 langem, ziemlich spitzem Kopfe, dessen Scheitelknochen ausstrahlend 
stark gefurcht sind, dessen Augen etwas vor der Mitte liegen und dessen lange Schnauze oben viel grö- 
fsere (bis 2 lange) Zähne zeigt, als in der unteren Kinnlade, welehe aber mit viel zahlreicheren, bürsten- 
förmigen Zähnchen bewaffnet ist. Die Schuppen liegen auf jeder Seite in etwa 11 horizontalen Reihen, 
sind etwa 4’) hoch, etwas länger, vierseitig, vorn gerundet und fein wellenförmig concentrisch gestreift, 
hinten senkrecht abgestutzt und mit 4—7 wellenförmigen Einbiegungen versehen, denen gleichviele, vom 
Centrum ausstrahlende, schwache Furchen entsprechen. Die Brustflosse liegt dicht hinter dem Kiemen- 
deckel und enthält etwa 7 Strahlen. Die Bauchflossen stehen in der Mitte des Bauches, und haben jede 
6—7 Strahlen. Die Rückenflosse beginnt etwas vor der Bauchflosse und hat vorn 4 kurze Stacheln, auf 
welche 9 weiche Strahlen folgen. Die After- und Schwanzilosse sind nicht bekannt. Einzelne Schuppen 
finden sich im 

Pläner bei Strehlen. 


2. ©. Monasterit AG. Vol. 5. Tab. 60d. Fig. 3. 


Spindelförmig, ohne Schwanz 5” lang, 16‘ hoch, weit vor der Mitte am höchsten, mit 2' lan- 
gem Kopfe, welcher auf der Nase 6 kleine Stacheln trägt; die Augen liegen vor der Mitte und etwas hoch. 
Die Stellung der Flossen ist wie bei voriger Art, die des Rückens zeigt aber nur zwei Stacheln. Die 
Afterflosse beginnt da, wo die Rückenflosse aufhört, ist hinten senkrecht abgestutzt, zeigt 8 weiche Strah- 
len, und hört etwa 8" vor dem Schwanze auf. 

Unterer Kreidemergel (2) des Baumberges bei Coesfeld. 


3. ©. microcephalus AG. 1. c. Fig. 4. 


Hat fast die Gestalt des vorigen, ist von gleicher Gröfse, nur sehr wenig höher, unterscheidet 
sich aber namentlich dadurch, dafs die Länge des Kopfes nur / der ganzen Länge beträgt, während sie 
bei jener Art fast Y, ist. Die Schwanzflosse ist 22 hoch, 20’ lang, tief eingeschnitten und hat etwa 


112 


20 Strahlen. Die übrigen Flossen sind wie bei ©. Monasterü, indessen zeigt die Bauchflosse nur 5 Strah- 
len. Die Nase trägt nur 3 kleine Stacheln. 
Unterer Kreidemergel (?) des Baumberges 


Osmerus Ac. 
O. Cordieri AG. 1. c. Fig. 1. 2. 


Ist sehr schlank gebauet, bei 4” ganzer Länge nur 7” am 1‘ langen Kopfe hoch und wird sehr 
allmählig schmäler. Der Schwanz ist 10'' lang und tief eingeschnitten, die Brustflosse hat über 12 Strah- 
len und liegt auch dicht am Kopfe; die des Bauches beginnt zugleich mit der des Rückens oder etwas 
früher; die Afterflosse beginnt auch etwas vor dem Ende der Rückenflosse, enthält zahlreiche (24) Strahlen 
und ist hinten nicht abgestutzt, sondern wird allmählig niedriger und erreicht so fast den Anfang der 
Schwanzflosse; die des Rückens hat vorn keine, oder nur sehr dünne Stacheln. 

Unterer Kreidemergel (?) des Baumberges. 


Schliefslich sind hier noch die Fischohrknochen zu erwähnen, welche sich im Hilsthone der 
Hilsmulde häufig finden. Sie sind eirund, glatt, 5“ lang, haben etwa die Gestalt von Apfelkernen, sind 
an der einen längeren Seite scharfrandig und auf der einen gewölbteren Fläche in der Nähe des stumpfe- 
ren, längeren Randes mit einer breiten, scharfen Längsfurche versehen, welche etwas unterhalb der Mitte 
verschwindet. 


IX. Amphibien. 


Mosasaurus CONYBEARE. 


M. Hofmanni MANnT. Tab. 33. Fig. 13. Tab. 41. Fig. 3. M. Belgicus Hort. Laceria gigantea 
SömeEring. Bronn. Leth. Tab. 33. Fig. 21. Tab. 34. Fig. 5. 


Ein bis 24‘ langer Saurier, zwischen Eidechsen und Crocodillen stehend. Schädel fast 4’ lang, 
mit gestreckter Schnauze; Unterkiefer mit 10—12 grolsen Löchern. Die Zähne zusammengedrückt kegel- 
förmig, die äulsere, fast ebene Fläche von der inneren, halb-konischen durch eine vordere und hintere 
ganz ungezähnelte Kante getrennt und beide Flächen etwas facellirt; sie sitzen auf einem ovalen, verdick- 
ten, faserig knochigen Sockel; jeder Kieferast hat etwa 14 getragen; jedes Flügelbein trägt eine Reihe von 
8 kleineren Gaumenzähnen. Die Wirbel sind vorn schwach concav, hinten schwach convex; die Rippen 
rund; der Schwanz ist über 10 Fuls lang gewesen. 

Oberer Kreidemergel bei Aachen. — Maestricht. Sussex. 


Aufserdem sind uns noch zwei Zähne von Sauriern aus dem Hilsthone des Elligser Brinkes un- 
weit Alfeld bekannt und von uns, Oolith-Gebirge Tab. 12. Fig. 17 und 18., bereits abgebildet. 

Der eine ist kegelförmig, ziemlich gerade, etwas schief, unten 6” dick, bis in die Mitte fast 
gleich dick, dann schnell abnehmend und oben mit einer stumpfen Spitze versehen; er wird, mit Aus- 
nahme des unteren Theiles, von zahlreichen, gleichlangen, scharfen, feinen Längsfalten bedeckt, welche 
dicht bei einander liegen; zwei davon stehen einander gegenüber und treten schärfer hervor; die Länge 
des Zahnes beträgt 10, die des unteren glatten Theiles 3''. 

Der andere Zahn ist ein 6” breites, gebogenes, in der Höhe von 9 abgebrochenes, hier noch 
5% dickes Bruchstück; der Zahn ist sanft gebogen gewesen und wird von etwa 16 feinen Linien oder 
Falten, welche viel breitere Zwischenräume haben und grölstentheils nur 2—4—6' lang werden, bedeckt. 

Es gehören beide Zähne gewils verschiedenen Thieren an, und sind sie von denen des Wälder- 
thongebirges sehr abweichend. Auch einzelne grofse Armknochen sind mit jenen Zähnen gefunden und, 
wie diese, im Besitze des Herrn Bergraths Koch zu Grünenplan. ; 


— 


Nachtrag. 


115 


Nachträge. 


Zu Seite 11. 


Die als Coeloptychium plicatellum beschriebene Versteinerung ist uns später von deren Besitzer 
mit grolser Freundlichkeit zu nochmaliger Untersuchung mitgetheilt und hat sich ergeben, dafs es dieselbe 
Art ist, wie unser C. muricatum; jener Name mag daher wegfallen. 


Zu Seite 26. 
Astrea Lance. 
1. A. Leunisi N. — Tab. XVI. Fig. 26. 


Bildet runde, flach gewölbte, unten ausstrahlend gefurchte Massen, deren obere Fläche grofse, 
flach vertiefte Sterne zeigt; jeder hat etwa sechszehn ziemlich dicke, fast gerade, oft im rechten Winkel 
von den benachbarten Sternen her zusammenstolsende Lamellen; die Gränze zwischen den benachbarten 
Sternen ist undeutlich und stehen letztere ohne bestimmte Ordnung beisammen; abgeriebene Exemplare 
von A. heliantkoides haben einige Ähnlichkeit mit dieser Form, aber gröflsere Sterne und zahlreichere, 
feinere Lamellen. 

Hilsconglomerat bei Berklingen. 


2. 4A. micrantha N. — Tab. XVI. Fig. 27. n 


Bildet rundliche, halbkugelförmig gewölbte, stumpfrandige Massen, welche oben von kleinen, dicht 
und unregelmäfsig beisammenstehenden, ganz flachen Sternen bedeckt werden; jeder Stern ist etwa %/,"' 
- grols, besteht aus ungefähr acht, bisweilen gegabelten Lamellen und hat einen festen Mittelpunkt. 
Hilsconglomerat bei Berklingen. 


Lithodendron Scuw. 
1. L. gibbosum Goudr. Tab. 27. Fig. 9. 


Ist von Oculina Meyeri Dunxer doch sehr verschieden. Es bildet wenig ästige, oft ganz knol- 
lige Massen, welche von rundlich 4—6-seitigen grolsen Sternen dicht bedeckt werden; die Sterne werden 
meist durch eine schmale, concave Furche von einander getrennt, sind flach gewölbt, nur in der Mitte et- 
was" vertieft und bestehen aus acht, meist zweimal dichotomen, dicken, perlschnurförmigen Lamellen; unten 
ist der Stamm aulsen glatt und nicht gefurcht. 

Unterer Kreidemergel bei Bochum und Osterfeld. 


2. L. (Oculina) Meyeri DUNKER & KOCH. Tab. 6. Fig. 11. 


Ist kleiner, schlanker, ästiger und hat zum Theil weit von einander stehende Sterne; diese haben 
einen gekerbten, scharf vorstehenden Rand, sind rund, sehr vertieft und zeigen etwa 12 schmale Blät- 
ter; der Raum zwischen den Sternen ist chagrinirt. 

Hilsthon des Elligser Brinkes. 


Zu Seite 30. 


Salenia As. 
2. S. scutigera AG. Eciyp. 36. Goror. Tab. 49. Fig. 4. 


# Halbkugelförmig, 6' breit, 4“ hoch; Fühlergänge schmal und vorstehend, mit zwei Reihen stär- 
kerer Knoten; Zwischenfühlerfelder mit zwei Reihen Warzen, von denen fünf in jeder Reihe stehen. Das 
Schild ist gekörnt, nicht sehr grofs, ziemlich flach, und hat einen runden After mit stark vorstehendem 
Rande; der Mund ist grols; der Rand der Basis gerundet. 


Pläner bei Sarstedt. — Mittlerer Neocomien bei Neuchatel; Grünsand in England. 
Roemer, d. Verslein. d. nordd. Kreidegebirges. 15 


114 | 
Zu Seite 3%. 


Terebratula. 


1. T. octoplicata Sow. 


Eine eigenthümliche Abart, die wir kürzlich bekommen, ist von zahlreichen flachen Falten bedeckt, 
welche bis zur Stirn laufen, den Rand aber nicht zähnen; so liegen im Sinus 14—16 Falten, der Rand 
zeigt aber nur drei grolse Zähne; neben dem Sinus liegen jederseits drei kleinere Zähne am Rande. Es 
erinnert diese Form sehr an 7. furciliata des Lias; die Bauchschale läuft fast horizontal der Stirn zu. 

Unterer Kreidemergel bei Ahlten. i 


2. T. radians N. 


Sie steht zwischen 7. ornata N. und 7. gracilis v. Scur., ist fast kreisrund, dünnschalig, wird 
so grofs wie letztere, hat dann aber am Rande viel zahlreichere (60), durch mehrfache, wahre Dichotomie 
vervielfachte, feine, ganz gerade Rippen. Die Bauchschale ist oben kaum etwas gewölbt und gerade ab- 
gestutzt; die Rückenschale ist stark gewölbt und hat in der Mitte der Breite keinen Sinus; der Schnabel 
ragt nicht über die Bauchschale hervor und steht über einer niedrigen, senkrechten Area. 

Hilsconglomerat bei Essen. 


3. T. Puscheana N. — Tab. XVI. Fig. 29. T. reticulata v. Schr, nach Puscn. Tab. 3. Fig. 11. 


Sie gehört zu den Loricaten v. B. Der Umrils ist eirund fünfseitig; die gröfste Breite liegt in, 
oder unter der Mitte. Die Dorsalschale ist gewölbter, fällt nach den Seiten steil ab und hat in der Mitte 
zwei scharfe, fast bis in den Buckel fortsetzende Falten; auf jeder, Seite liegt eine schwächere Falte; 
der Schnabel ist sehr wenig übergebogen, hat eine runde, grolse Offnung und eine oben scharfkantige 
Area. Die Bauchschale trägt in der Mitte eine scharfe Falte, daneben jederseits eine schwächere; oben 
ist sie gerundet und nicht abgestutzt. Beide Schalen sind von etwa 32 geraden, dichotomen Linien be- 
deckt, welche bis an den stark gefalteten Stirnrand fortsetzen, oder schon in der Mitte der Länge ver- 


schwinden. Ä h 
Hilsconglomerat bei Berklingen im Braunschweigschen. 


4. T. hippopus N. — Tab. XVI. Fig. 28. 


Ist eirund und hat eine sehr gewölbte, in der Mitte stumpf gekielte, beiderseits steil abfallende 
Rückenschale: die Bauchschale ist viel flacher, in der Nähe des Buckels am stärksten gewölbt und hat in 
der Mitte einen am Buckel beginnenden, allmählig breiter werdenden Sinus, welcher an der Stirn stark 
in.die Rückenschale eingreift; der Schnabel ist übergebogen, die Area oben sehr scharfkantig. 

Ist der 7. impressa Bronx. sehr ähnlich und unterscheidet sich nur durch geringere Breite, am 
Buckel stärker gewölbte Bauchschale, einen tieferen Sinus derselben, stärkeres Eingreifen an der Stirn 
und eine etwas höhere Area. 

Hilsconglomerat bei Berklingen. 


a  — 


Anhang, 
die 
geognostische Darstellung des norddeutschen Kreidegebirges 


enthaltend. 


15* 


Es sind jetzt die einzelnen organischen Überreste des norddeutschen Kreidegebirges genau unter- 
sucht und beschrieben, und sollen nun noch die geognostischen Verhältnisse jener Gebirgsgruppe kurz 
dargestellt werden; dies zu erreichen, könnte man die vielen einzelnen Ablagerungen und Gebirgszüge der 
Kreide für sich beschreiben, man könnte von jedem alle Eigenthümlichkeiten neben einander aufführen; 
hierbei würden indessen zahllose Wiederholungen nicht zu vermeiden sein, und hat es daher zweckmälsi- 
ger geschienen, jede Abtheilung des Kreidegebirges durch ganz Norddeutschland, dessen Gränzen wir in 
dieser Arbeit nur bei Maestricht und auf Helgoland überschritten haben, zu verfolgen und dann am Schlusse 
eine kurze Beschreibung der Zusammensetzung und der Lagerungs-Verhältnisse jedes einzelnen Gebirgs- 
zuges hinzuzufügen. 

Wie früher beim Oolithengebirge, haben wir auch hier die im Vaterlande beobachteten Verhält- 
nisse vorzugsweise mit denen verglichen, welche in England vorkommen; es schien dies namentlich des- 
halb zweckmälsig, weil nur von dort ausführliche Beschreibungen derselben existiren und unser deutsches 
Kreidegebirge von vorn herein mit dem dortigen mehr Übereinstimmung zu haben schien, als mit dem 
irgend eines anderen Landes; Zwang haben wir dabei den hiesigen Verhältnissen wohl nicht angethan, 
und können wir uns in dieser Beziehung auf das Zeugnifs der Petrefacten berufen. 

Das Wälderthongebilde, welches von anderen Schriftstellern bislang mit der Kreide zugleich be- 
schrieben ist, halten wir, wegen der darin vorkommenden Fisch - und Saurier-Gattungen, dem Jura ver- 
wandter, haben es deshalb hier ganz unberücksichtigt gelassen und beziehen uns hinsichtlich seiner auf 

unsere früheren Arbeiten. 

Wir dürfen hier wohl noch bemerken, dafs im deutschen Kreidegebirge bislang nur eine obere 
kalkige und eine untere sandige Abtheilung unterschieden war, wollen nun die einzelnen Kreideschichten 
näher betrachten und dabei mit der jüngsten beginnen. 


1. Die obere Kreide (Chalk, Craie). 


In den Gegenden, wo das Kreidegebirge zuerst als ein selbstständiges erkannt und beschrieben 
ist, war es sein oberes Glied, die weilse Kreide, welche dem Gebirgsforscher leicht durch ihre blendende 
Farbe, durch die Reinheit des Gesteins, und durch die mit ihm abwechselnden Feuersteinschnüre beson- 
ders auffallen mufste und überall an diesen mineralogischen Kennzeichen leicht erkannt werden konnte; 
nach ihr wurden denn auch sämmtliche Ablagerungen, welche älter als der Eocen, jünger als der Wälder- 
thon sind, Kreidebirge (Chalk_formation, formation cretacee) genannt. 

Bereits in England hat man beobachtet, dafs die Feuersteinschnüre nur im oberen Theile der 
weilsen Kreide vorkommen, und dafs die unteren Schichte nach und nach die Reinheit des Kalkes und der Farbe 
einbülsen; man hat hiernach Kreide mit Feuerstein von der Kreide ohne Feuerstein unterschieden; ein 
Unterschied, der sich, wie wir sehen werden, auch durch die paläontologischen Charactere einigermalsen 
rechtfertigen lälst. 

Bislang hat man nur die weilse Kreide als oberes Glied des Kreidegebirges angesehen und wegen 
Vernachlässigung der organischen Einschlüsse mehre Bildungen, welche einen abweichenden mineralogi- 
schen Character zeigen, aber durch die Versteinerungen dennoch ganz gleiches Alter bekunden, theils für 
jünger, theils für älter angesehen; es gilt dies namentlich von der Gebirgsart des Petersberges bei Mae- 
stricht, den Höhen um Falkenberg (Fauquemont) und von mehreren sandigen Mergeln, Sandsteinen und 
Conglomeraten, welche nördlich vom Harze und in Schlesien vorkommen; wir wollen diese Bildungen 
einzeln näher beschreiben: 


118 


1. Obere weilse Kreide (Chalk with flints, upper chalk, flinty chalk; craie 
blanche z. Th.) 


Sie besteht aus einer bis 500 Fuls mächtigen, regelmälsig geschichteten Ablagerung reinen, wei- 
fsen, kohlensauren Kalkes, auf Zwischenlagern und in schrägen oder senkrechten Spalten, Schnüre und 
Schichten von Feuerstein umschliefsend. 

Der kohlensaure Kalk ist dicht, hat einen erdigen Bruch, hängt mehr weniger an der Zunge, ist 
meist rein weils, bald weiche schreibende Kreide, bald etwas härter und so frei von fremden Bestand- 
theilen, dafs man kaum 0,006 Kiesel darin findet, dem sich in anderen Fällen etwas Eisen beigesellt, wo- 
durch dann die Farbe graulich wird. Das specifische Gewicht beträgt etwa 2,34. 

Die einzelnen Schichten haben eine Mächtigkeit von ein bis vier Fuls und sind meist stark zer- 
klüftet. 

Mit ihnen wechseln zahlreiche, wenige Zoll bis einige Fuls mächtige Feuersteinschichten ab. Die 
Feuersteine haben ein specifisches Gewicht von 2,594 und enthalten laut Klaproths Analyse: 


Kiesel. ...0.002 2 care 0,98 

Kohlensauren Kalk..0,005 

Thonerde..... .....0,0025 

Eisenoxyd......... 0,0025 

Wasser...... 050060 0,01. ; 


Sie sind innen ‚grau bis schwarz, haben einen muscheligen Bruch und schwachen Glanz, sind an 
den Kanten durchscheinend und enthalten im Innern bisweilen von Calcedon oder reinen Quarzkrystallen 
gefüllte Höhlungen; an der Luft wird die Farbe nach und nach gelblich, im Feuer weilslich und ganz 
undurchsichtig. Sehr häufig findet man in ihnen kleine, wohl erhaltene Korallen, welche die Aussonde- 
rung der Kieselsäure vielleicht allein bewirkt haben. 

Die Feuersteine bilden nur rundliche, unregelmälsige, faust- bis mehre Fuls grofse, oft nieder- 
gedrückte Knollen, welche dicht neben einander liegen, sich aber doch nicht berühren, vielmehr ganz von 
Kalk umgeben werden; ihre Oberfläche ist weilslich, rauh und scharf anzufühlen und besteht aus einer Ver- 
bindung von Kalk und Kiesel. Häufig bilden diese Feuersteine nur horizontale Schichten, bisweilen trifft 
man davon aber auch zahlreiche Schnüre, welche in senkrechter oder geneigter Richtung die übrigen 
Schichten durchsetzen. 

Von anderen Mineralien finden sich noch Kalkspath, Calcedon, Quarzkrystalle und Schwefelkies. 
Der Kalkspath überzieht nicht selten die Wände von Klüften, während der Schwefelkies kugelige, traubige, 
walzenförmige oder ganz unregelmälsige Massen bildet und von der Kreide unmittelbar umschlossen wird. 

In Deutschland gehört die obere weilse Kreide zu den seltensten Gebirgsarten und ist sie nur auf 
der Insel Rügen und in Neu - Vorpommern aufgeschlossen ; auf der Insel Jasmund bildet sie am Fischer- 
dorfe Sassnitz bis zum nördlicher belegenen Gute Ranzow, schroffe Seeufer, welche bei Stubbenkammer 
eine Höhe von 400 Fuls erreichen; an einzelnen Puncten noch aufgeschlossen findet sich unsere Bil- 
dung aufserdem an den Ufern der Halbinsel Wittow, der Insel Hiddensen und der Granitz auf Rügen, 
so wie bei mehren im Innern der Insel belegenen ‘Orten, z. B. bei Altencamp und Presche. In Neu- 
Vorpommern sind Quitzin, Gustebin und Wassin, auf der Insel Wolin Stengow ähnliche Fundorte, 
bei denen wir aber unentschieden lassen müssen, ob nicht bei einigen nur die untere weilse Kreide auf- 
geschlossen ist. 


2. Maestricht Kalk. 


Der mehre hundert Fuls hohe Petersberg bei Maestricht: besteht aus einer hellgelben, sandartigen 
Kalkmasse, in deren unterem Theile 10—15, etwa zwei Fuls} von einander entfernte, schwarze Feuer-' 
steinlager damit wechsellagern. Das Gestein ist oft zerreiblich und ‚bisweilen in ‚grofse Quader abgeson- 
dert; es ist ein sehr reiner Kalk und enthält nach unserer Analyse: idohlauit „bi 3 


Thon und Sand....... 0,0050 
Eisenoxyd............ 0,0025 
Thonerde ....- ....... 0,0025 


Kohlensaure Kalkerde..0,9650 - 
Kohlensaure Talkerde..0,0100 . 
Wasser. „ass. ccrenan. 0,0150. ; 
Dieälteren Schichten werden allmählig. weilslicher, behalten aber doch die eigenthimliche, sandartige 
Textur, und haben wir ein Gestein, ‚welches den mineralogischen Character ‚der. oberen ‚oder unteren wei- 
fsen englischen Kreide hätte, auch Vise gegenüber, im: Maasthale nicht gefunden. sur alı 
Ganz ähnlich findet sich diese Bildung bei dem wenig entfernten Falkenberg (Fauquemont), wo 
man, am Fulse der gleichnamigen Burg, die Eingänge der labyrinthischen Steinbrüche, dicht daneben aber 
auch zahlreiche Versteinerungen antrifft. ' 


119 


Von mehren Geologen werden hierher nun auch die Schichten gerechnet, welche den oberen Theil des 
Lausberges bei, Aachen bilden; nämlich: zu 'oberst' die etwa 4 Fuls mächtige Schicht eines gelblichen, sand- 
artigen Ralkes und die darunter liegende, 1.bis 2 Fuls mächtige, aus Feuerstein, Hornstein und Ralksteinen 
bestehende Schicht. Letztere soll: eine grofse Zahl. der bei Maestricht vorkommenden Versteinerungen 
führen, uns ist es aber leider nicht möglich gewesen, auch nur eine einzige darin zu. entdecken; ein Meh- 
reres hierüber im folgenden. Abschnitte. 

Es ist bisher allgemein angenommen, dafs die Maestrichtbildung jünger sei, als die obere weilse 
Kreide, sie ist sogar als ein Verbindungsglied zwischen dem Kreidegebirge und ‚den tertiären Ablagerun- 
gen dargestellt, wir glauben aber mit Unrecht, und halten jene für ein wahres Aquivalent der englischen 
weilsen Kreide mit Feuersteinen. 

Unter den Versteinerungen von Maestricht und Falkenberg finden sich allerdings mehrere, welche 
in anderen Gegenden der oberen Kreide zu fehlen scheinen, z. B. Astrea, Diploctenium, Orbitolites, 
Crassatella. latissima u. s. w.; dagegen ist es uns bislang nicht gelungen, auch nur eine einzige Species 
aufzufinden, welche in anderen Gegenden mit tertiären Arten zusammen gefunden ‘wäre; was aber die 
characteristischen Formen der oberen Kreide anlangt, wie Mosasaurus Hofmanni, Callianassa Faujasii, Be- 
lemnites mucronatus, „Apiocrinites ellipticus und die zahlreichen, kleinen Korallen, so finden sie sich fast 
sämmtlich auch bei Maestricht und Falkenberg; sollte die dortige Bildung nun oberhalb Maestricht und 
bei Henry Chapelle auch wirklich von einer reinen, weilsen Kreidebildung unterhäuft werden, so wird 
letztere fast ohne Zweifel sich als untere Kreide (chalk without flints) zu erkennen geben. 

Dals sich bei Maestricht einige Versteinerungen finden, welche anderen Gegenden zu fehlen schei- 
nen, wird nicht auffallen, wenn man die eigenthümliche mineralogische Beschaffenheit des Gesteins be- 
achtet, da diese sicher durch Verhältnisse hervorgerufen ist, welche z. B. an der englischen Küste zu 
gleicher Zeit nicht existirten; dals aber die verschiedene mineralogische Beschaffenheit des Gesteins allein 
auf eine Alterverschiedenheit schlielsen liefse, wird nicht behauptet werden können, sobald auch die 
gleich zu betrachtenden oberen Kreidemergel als Äquivalente der oberen Kreide erkannt sein werden. 


3. Oberer Kreidemergel. 


In geringer Entfernung vom nördlichen Fulse des Deisters, zwei Stunden von Hannover entfernt, 
und in der Nähe des Dorfes Gehrden, liegt ein etwa 100 Fuls hoher Hügel, welcher, namentlich westlich, 
neben der Windmühle, und am nordwestlichen Abhange durch Steinbrüche aufgeschlossen ist. Die unte- 
ren Gesteinsmassen bestehen aus einigen, 4 bis 10 Fufs mächtigen, Bänken eines graulichen Sandsteins, 
welchen etwa 20 Fufs mächtige, mehr weniger feste, bisweilen etwas schiefrige, abwechselnd gelbgraue 
und blaugraue, sandige Mergel überlagern; die unteren Bänke sind in grolse Quader zerklüftet, während 
die oberen Schichten keine auffallende Absonderungen zeigen; letztere umschlielsen an einigen Puncten eine 
so grolse Menge zerbrochener und abgeriebener kleiner Corallen, dafs das Gestein dadurch das An- 
sehen eines grobkörnigen Conglomerats erhält, und sind in allen Schichten zahlreiche Versteinerungen 
anzutreffen. 

Ein etwas abweichendes Ansehen zeigen diese oberen Kreidemergel bei Halberstadt. Geht man 
von hier den südlicher belegenen -Spiegelbergen zu, so bemerkt man zunächst am Fahrwege den Pläner 
mit flachem, südlichen Einfallen; bald jedoch zeigt sich eine sandige Bildung und am Fulse der Berge ein 
grobes Quarzconglomerat mit stark eisenhaltigem, schwärzlichen oder bräunlichen, kieseligen Bindemittel ; 
die Quarzkörner sind abgerundet, werden allmählig kleiner, der Eisengehalt des Bindemittels verringert 
sich und geht so jenes Conglomerat allmählig in einen feinkörnigen, gelblichen oder weilslichen, wenig 
geschichteten und in grolse Quader abgesonderten Sandstein über, welcher ziemlich stark der Verwitterung 
unterworfen ist, einzelne freistehende Felsen bildet und_eine Mächtigkeit von 150 bis 200 Fufs erreichen 
mag. Es bildet diese Gebirgsart ein hreites Plateau oder eine flache Mulde, welche sich südwärts bis in 
die Nähe von Münchhof bei Quedlinburg erstreckt, hier wieder auf Pläner mit nördlichen Einfällen ruht 
und eine mehrstündige Längenerstreckung hat. 

Ein drittes gesondertes Vorkommen der oberen Kreidemergel findet sich am nördlichen Harz- 
rande bei Goslar, indem hier der Sudmerberg jener Bildung angehört; am südlichen Fulse desselben in 
dem Bette der Abezucht folgt auf.den Pläner und allmählig darin übergehend ein sandiger Mergel, auf 
welchem die übrige Masse des Berges, ein Quarzconglomerat mit ockergelbem, kalkigen, bisweilen krystal- 
linischen Bindemittel ruht; es ist in mächtige Bänke abgesondert, welche auch hier eine flache Mulde bilden, 
indem sie südlich ein nördliches, nördlich ein südliches Einfallen bemerken lassen. Es ist diese Bildung 
von Bour für jurassisch, von Kererstem für tertiär angesehen und zuerst Hausmann hat sie der Kreide 
zugerechnet. 

Ferner wird hieher die Kreidebildung bei Wernigerode gehören; am dortigen Schlofsberge und 
Galgenberge finden sich nämlich conglomeratartige, ziemlich feste Sandsteine in Bänken von 1—3 Fuls 
Mächtigkeit und werden diese durch weichere Mergelmassen von einander getrennt. Auch bei Altenrode 
ist dasselbe Gestein aufgeschlossen und kommen darin nicht selten kleine Nester von Pechkohle vor. 


120 


Desgleichen gehören hieher die Massen des Plattenberges bei Blankenburg; bald ein fester, schief- 
ziger, gelblicher oder bräunlicher, oft in Kugeln von 1’—2’ Durchmesser abgesonderten, bald ein schup- 
piger, dichter, fester, in ein grobes Conglomerat übergehender Sandstein. 

Bei Quedlinburg besteht der Salzberg aus ganz gleichen Gesteinen, wie der zuerst beschriebene 
Berg bei Gehrden, und finden sich an beiden Puncten auch ganz dieselben Versteinerungen. 

"Kaum bezweifeln wir, dafs auch die nahe Teufelsmauer in ihrer ganzen Fortsetzung ein gleiches 
Alter habe; sie wird von einem festen, oft plattenförmig abgesonderten Sandsteine mit kieseligem Bindemittel 
gebildet und finden sich von Versteinerungen am nördlichen Abhange ein Inoceramus, an I. Cripsi erin- 
nernd, Pygorhynchus rostratus und die Crednerien, welche aber auch am Plattenberge häufig sind. 

Wegen Mangels an deutlichen Versteinerungen ist diese Bildung viel schwieriger in der sächsi- 
schen s.g. Schweiz zu erkennen; die mächtigen, fast horizontal gelagerten, dortigen Sandsteinmassen werden 
nämlich an den Abhängen mehrerer Thaleinschnitte durch stark geschichtete, sandige, bisweilen grün ge- 
färbte, geflammte Mergel, in mineralogischer Beziehung den hiesigen Flammenmergeln durchaus gleichend, 
in obere und untere getheilt; letztere führen Cardium Hillanum, Pecten aquicostatus, Pinna decussata und 
geben sich dadurch als Quader zu erkennen, während die oberen, ebenfalls sehr massigen Sandsteine jene 
Versteinerungen nie, wohl aber Teredratula alata führen; es ist diese Versteinerung den oberen Kreide- 
schichten eigen und halten wir daher alle sächsischen Sandsteinmassen, welche über der beschriebenen 
Mergelmasse ruhen, auch für Aquivalente der weilsen Kreide mit Feuersteinen. Wir haben jene, an 
Quellen reiche Mergel unweit Pirna, im Thale der Gottlaube bei Rottwernsdorf und Kritzschwitz, so wie 
an mehreren Stellen des Fulses des Schneeberges deutlich erkannt; die sächsischen Herren Geologen hal- 
ten sie für den englischen Gault; die Gesteinart spricht aber dagegen und auch das Lagerungsverhältnils 
nicht dafür, indem der obere Grünsand, wofür jene die reinen Sandsteine im Hangenden der Mergel an- 
sprechen, nie eine ähnliche Mächtigkeit zu erreichen, nie Zerebratula alata zu führen und fast stets sehr 
kalkreich, thonig und eisenhaltig zu sein scheint. Bislang ist in den dortigen Petrefacten - Sammlungen 
nicht zu ersehen, welche Arten im Hangenden, welche im Liegenden jener Mergelschicht gefunden sind, 
sobald dies aber möglich sein wird, dürfte sich leicht entscheiden lassen, welche von beiden Ansichten 
die richtige ist. \ 

Noch weiter gegen Osten tritt ein ähnliches Aquivalent der weilsen Kreide mit Feuerstein nur 
noch in der Grafschaft Glatz auf, und zwar bei Kieslingswalde; es erscheint hier als ein dunkelgrauer, 
kalkiger Sandstein, welcher reich an feinen Glimmerschüppchen ist und durch Aufnahme von kleinen 
Kieselgeschieben in ein wahres CGonglomerat übergeht; aulserdem liegen darin zahlreiche Versteinerungen, 
theils als Bruchstücke, theils sehr wohl erhalten. 

Ganz an der westlichsten Gränze unseres Gebiets finden wir die oberen Kreidemergel nahe bei Aa- 
chen, am dortigen Luisberge und im s. g. Aachener Walde. Am ersten Orte ist folgendes Profil entblöfst: 

1. zu oberst kalkiger, gelber Sand mit Mosasaurus, Fischzähnen, Belemnites mucronatus und 

schon von Hausmann der Bildung bei Maestricht verglichen. .........-.uecssereeon.... 4 Fuß 
knollige oder dünngeschichtete Hornsteine und Feuersteine.......zrucreneneneeenneonen 2 
gelblicher, kalkiger Sand, oft zu einem losen Sandsteine verbunden...........2....2...20 
feinkörniger, ochergelber, kalkiger Sandstein mit Eisensilikat.............o2ecsesenen0n 2 
eine mächtige Sandschicht mit Zapfen und Röhren eines durch Eisenoxyd verbundenen Sand- 
BLCID STRONG EL ger ek eTeSakereletelate re ofelegelelegeteyetetetele ekofe)stalet = efefegetatekeheg eV akateleTntetegetee nee Stetetake kekneket ehe: 22 ORERe 
ein grauer, weicher, schiefriger Letten......eoro-.socoosoosnoneeesesnnserennennernnnnn L 
ein weilser, bisweilen schwach verbundener, kalkiger Sand. 

Das unter 4. genannte Gestein, welches noch 42 Procent kohlensauren Kalk enthält, ist reich 
an Versteinerungen und zeichnen sich darunter Pecten arcuatus, Pholadomya caudata, Voluta ambigua, Au- 
ricula incrassata, Rostellaria Parkinsonii, Turritella nodosa, Cucullaea glabra und Baculites anceps aus. 

Wegen des Mangels an kleinen Corallen bleiben wir noch zweifelhaft, ob auch die Umgebung 
von Dülmen in Westphalen dieser Bildung angehört; es ist dort ein niedriges, nach Coesfeld zu sich 
erstreckendes Plateau, dessen Gebirgsart in mehreren Steinbrüchen, namentlich im Voigtschen, im Her- 
zoglichen und im Hinderkingschen aufgeschlossen ist; man sieht in allem unter der Dammerde und einer 
Lehmablagerung einen I—1Y, Fuls mächtigen, losen, an der Luft bald zerfallenden, an Versteinerungen 
reichen Sandstein; dann folgt 5—6 Fuls mächtiger, feinkörniger, loser, meist bläulicher Sand, und dann 
ein fester, von Kohle schmutzig grau bis blauschwarz gefärbter, kalkiger Sandstein, der zum Chausseebaue 
benutzt wird und wenig Versteinerungen führt; er wird wieder von einer losen Sandmasse, und diese, 
wie Bohrversuche ergeben, wieder von Sandsteinen unterteuft; alle Schichten liegen fast söhlig. 

Für diese, der englischen Kreide mit Feuersteinen parallele Bildungen, nämlich für die obere 
Kreide, die Maestrichtschichten und die oberen Kreidemergel scheinen folgende Versteinerungen characte- 
risch zu sein: 

Credneria? 

Heteropora dichotoma. € " 
Chrysaora pulchella. 

Pustilopora verticillata. 


‘ 


a new 


121 


Apiocrinites. elliptieus. 
Marsupites Milleri. 
Terebratula Defrancii. 
Ostrea sulcata. 
Pecten septemplicatus. 
»  Faujasü. 
Exogyra laciniata. 
Pholadomya caudata. 
Pectunculus lens. 
Trigonia alaeformis. 
Crassatella arcacea. 
Goniomya consignalta. 
Turritella nodosa. 

”r alternans. 
Belemnites mucronatus. 
Ammonites bidorsatus. 
Calianassa Faujasü. 
Serpula filosa. 
Mosasaurus Hofmanni. 

Es bleibt möglich, dals einige dieser Arten auch in der unteren Kreide noch aufgefunden werden, 
die Mehrzahl wird aber gewils für die obere Kreide ausschliefsend bleiben; die grofse Anzahl kleiner 
Corallen fällt in letzterer meist sehr auf und ebenso die Seltenheit der Seeschwämme, welche in der un- 
teren Kreide so allgemein und in so grolser Menge verbreitet sind. Die kleinen Corallen fehlen bei Aa- 
chen, Dülmen, Blankenburg und Kieslingswalde, es bleiben indessen genug andere Versteinerungen, welche die 
Übereinstimmung mit den übrigen Ablagerungen rechtfertigen. In England und Frankreich hat man un- 
seres Wissens die Petrefacten der oberen und unteren Kreide bislang nie getrennt aufgeführt und lälst 
sich daher nicht mit Bestimmtheit ermitteln, in wie weit diese Länder mit dem Norden von Deutschland 
in dieser Beziehung übereinstimmen. 

Zu bemerken ist hier noch, dals wohl sämmtliche Sandsteine und Mergel, welche im südlichen 
Schweden, z. B. bei Köpinge, Kjugestrand, Balsberg, Yngsjö und Mörby, der Kreide angehören, den bislang 
betrachteten Gebirgsarten im Alter gleich stehen; früherhin sind sie meist dem Grünsande und: Quader 
gleichgestellt; in Schweden sind darin an einigen Puncten Kohlenflötze bekannt, ebenso in der Nähe von 
Quedlinburg, wo vor Zeiten auch Bauversuche darauf gemacht sind. 


II. Die untere Kreide. 


1. Untere weilse Kreide. (Chalk without flints, Lower chalk.) 


Sie ist von der oberen in mineralogischer Hinsicht hauptsächlich durch den Mangel der Feuer- 
steine, durch etwas grölsere Härte und mehr grauliche Farbe unterschieden; die einzelnen Schichten sind 
stark zerklüftet, wenig mächtig und bisweilen durch helle Mergellagen getrennt; die Mächtigkeit wird auf 
etwa 200 Fuls angeschlagen. 

So findet sich diese Bildung in England, in Frankreich und auch im Norden von Deutschland. 
Wahrscheinlich unterteuft sie auf Rügen die obere Kreide; gewils findet sie sich bei Schwicheldt und 
Theidensen, unweit Peine, wo das Gestein in zahlreichen Brüchen gewonnen und zum Mergeln des Landes 
verwendet wird, und nordwestlich vom Dorfe Oberg, zwischen Hildesheim und Braunschweig. An jenen 
Puncten sind etwa 15 Fuls der Gebirgsart aufgeschlossen und wird sie vermuthlich in der ganzen Um- 
gegend dicht unter der Oberfläche aufzufinden sein. 

Hieher gehört auch noch der weilse, lose, thonige Kreidemergel, welcher am nördlichen Abhange 
des Lindener Berges in einzelnen Gruben gegraben und zum Reinigen des Zuckers verwendet wird; so 
wie die Kreideablagerung bei Lüneburg; auch im Flufsbette der Leine ist jener zwischen Hannover und 
Limmer an mehren Puncten anstehend. 

Wahrscheinlich ganz gleiches oder doch wenig höheres Alter hat: 


2. Der untere Kreidemergel. 


Im Allgemeinen ist dies eine hellgrau gefärbte Kalkbildung, mit mehr Thon- und Quarzgehalt. 
i Der oberen Kreide am nächsten steht na die den Hügelzug zwischen Ilten und Ahlten un- 
weit Hannover bildende Gebirgsart. Es finden sich hier gelbweilse, oben dünn geschichtete, unten stär- 


Roemer, d. Verstein. d. nordd. Kreidegebirges. t 16 


122 


kere, etwas sandige Mergel, welche an der Luft meist bald ganz weils werden; namentlich die oberen 
Schichten sind in mineralogischer Beziehung denen von Peine noch sehr ähnlich. 

Verschiedener ist schon die Bildung bei Lemförde und Haldem, nördlich von Osnabrück; 
der dortige, ziemlich ausgedehnte, etwa 150 Fuls hohe Berg besteht aus '%,—3Fuls mächtigen Schichten eines 
gelbgrauen, leichten, feinporösen, ziemlich festen Kreidemergels, mit dichtem, erdigen, unebenen Bruche. 
Die zahlreichen, feinen, geraden Poren durchsetzen das Gestein nach allen Richtungen, sind feiner als ein 
Haar, bis 3 Linien lang, und wahrscheinlich die Räume, in denen die Nadeln (Spiculae) von Amorpho- 
zoen aufgelöst sind. 

Das Gestein ergab bei einer Analyse: 

Wasser ...2.2222.2200.,.:0,080 

Kohlensauren Ralk.....0,260 

Kiesel.......0.........0,590 

Eisenoxyd.............0,045 

Thonerde.............0,025. 
Es wird in zahlreichen Steinbrüchen für Bauten gewonnen. 

Ein ganz ähnliches Vorkommen findet sich bei Osterfeld, einige Stunden von Essen an der 
Ruhr, wir kennen dasselbe indessen nur aus den Versteinerungen. Durch gröfseren Gehalt an Sand, hell- 
graue Farbe und stärkere Schichtung und Zerklüftung unterscheiden sich von jener Bildung die Sandmer- 
gel, welche den nordöstlich dicht bei Coesfeld in Westphalen liegenden Bergrücken bilden; auch sie 
enthalten viele, aber meist erhaltene Nadeln von Amorphozoen (?) und aufserdem sehr feine, schwärz- 
liche, kantige Körner, welche Eisensilikat zu sein scheinen, aber gegen die übrige Masse an Quantität 
sehr zurückstehen und daher auf die’ Farbe des Gesteins nur sehr geringen Einflufs äufsern; am westlichen 
Abhange des Berges ist dies Gestein in vielen, wenn auch kleinen, Brüchen aufgeschlossen und wird es 
als Baustein benutzt. 

Ob auch die mehr gelbgraue und mehr sandige Gebirgsart des angeblich mit jenem Gebirgsrücken 
zusammenhängenden, wenig von Coesfeld entfernten Baumberges, durch die vielen und schönen dort 
vorkommenden Fischreste ausgezeichnet, ganz gleichen Alters sein, müssen wir dahin gestellt sein lassen, 
da schlechte Witterung uns den Besuch jenes Berges hinderte. K 

Ähnlich, wie bei Coesfeld, tritt der untere Kreidemergel noch an einigen Puncten des nördlichen 
Harzrandes auf, nämlich bei Ilseburg und Stapelnburg. Er bildet hier flach gewölbte Hügel und 
erscheint auch als grauer, sandiger, dünngeschichteter Mergel mit vielen Petrefacten. 

Die untere Kreide und die unteren Kreidemergel scheinen gleichfalls parallele Bildungen zu sein 
und stehen in paläontologischer Beziehung der oberen Kreide wohl näher, als dem Pläner; scharfe Grän- 
zen dürften aber sowohl nach oben, als nach unten hin vergeblich gesucht werden. Auffallen könnte es, 
dafs nirgends in unserem Gebiete eine Überlagerung der unteren Kreide durch die obere beobachtet ist, 
es hat dies aber wohl seinen Grund darin, dafs letztere fast überall ziemlich söhlig und in niederen Hü- 
gelzügen abgelagert gefunden wird; z. B. am Sudmerberge bei Goslar dürften auch wohl die unteren 
Schichten, welche zahlreiche Scyphien und Siphonien enthalten, als Aquivalente der unteren Kreide wirk- 
lich angesprochen: werden können. Östlich vom Harze haben wir die untere Kreide nirgends getroffen. 

Auf die untere Kreide beschränkt und weit verbreitet sind etwa folgende Versteinerungen: 

Pleurostoma lacunosum. 


5) radialum. 
Scyphia Oeynhausü. 
> Murchissoni. 
> Coscinopora. 
Coeloptychium agaricoides. 
Br lobatum. 
== sulciferum. 


Avicula coerulescens. 
Arca furcifera. 
„  lenuistriala. 

Pholadomya umbonata. 

Delphinula. tricarinata. 

Pyrula planulata. . Bin E 
Auf die obere und untere Kreide beschränkt scheinen Gryphaea vesicularis, Ostrea flabelliformäs 
Lima semisulcata, Hamites intermedius, Baculites Faujasii und B. anceps, Crania Parisiensis und €. co- 
siata u. s. w.; nimmt man dazu die Seltenheit von Ammoniten, das Vorkommen bunter, grolser Scaphi- 
ten, die beiden leicht kenntlichen. Belemniten, so wird es selten schwierig sein, durch die Versteinerung 
gen zu entscheiden, ob eine sandige Bildung hieher oder zu den unteren Abtheilungen des Kreidegebirges 
zu. rechnen sei. 2 ® 


123 


IT. Der Pläner (Kreidemergel, Waldkalk, Bindekalk, 
Helmstein. Chalk marl, grey chalk; Craie tuffeau, craie 
grossiere). 


Der Pläner wird in England als ein weicher, zerreiblicher, hellgrauer, ins Bräunliche ziehender 
und oft durch Eisenoxyd gefärbter Mergel beschrieben, der aber bisweilen mit härteren Bänken wech- 
sellagert und nach unten allmählig in den Grünsand übergeht. . 

Diese Beschreibung pafst auch fir das nördliche Deutschland, der Pläner erscheint hier als ein 
meist erhärteter, selten ganz weilser, meist etwas graulicher, bisweilen röthlicher oder grünlicher Kalkstein 
oder Kalkmergel, welcher stark geschichtet und zerklüftet ist, und in den untersten Schichten allmählig 
mehr Thon und Kiesel und färbendes Eisenoxyd aufnimmt. Eine Analyse ergab für den 


weilsen Pläner des Kromsberges grauen Pläner bei Rethen 
Vasen ee VOTE LEEREERRLER 0,050 
Kohlensauren Ralk........ VECHTA E: 0,855 
Kiiesel aum.eAs ae nn a. Base 0)055E een. 0,060 
irhonerdepi er: VE 2er 0,010 
Eisenoxyd.......ur222200: VSOZORIR SE are 0,020 
Talkerde und Manganoxyd.0,000. .............. 0,005: 


Die grölste Mächtigkeit dieser Bildung wird in England auf 200 Fuls geschätzt, steigt aber in 
manchen hiesigen Gegenden, z. B. bei Langelsheim am Harze und bei Alfeld, wohl auf tausend Fuls und 
selbst mehr. 

Die westlichste Ablagerung des Pläners sieht man bei Essen an der Ruhr, wo er, namentlich in 
der Nähe der Stadt das Hilsconglomerat in geringer Mächtigkeit überlagert; von hier lälst er sich über Bo- 
chum bis Paderborn und von.hier über Bielefeld, Iburg bis Grass bei Ahaus verfolgen. Bei Bochum erscheint 
er als ein weicher, gelblich weilser, bis bläulich grauer Kalkmergel mit /noceramus mytiloides und Ammo- 
niles varians; ostwärts wird er härter und nimmt allmählig das Ansehen des gewöhnlichen Pläners an. 

Ein anderer bedeutender, von dieser Gebirgsart gebildeter Gebirgszug erstreckt sich im Leine- 
thale von Winzenburg über Sack und Wrisbergholzen nach Gronau; desgleichen tritt der Pläner bei Ca- 
lenberg auf, am Hülfersberge bei Sarstedt, am Kromsberge südöstlich von Hannover, bei Grols Solschen 
unweit Peine, zwischen Wöhlde und Wolfenbüttel, im Innerstenthale zwischen Wartjenstedt und Lieben- 
burg, am ganzen Nordrande des Harzes von Lutter am Barenberge bis Quedlinburg, bei Halberstadt, in 
Sachsen bei Weinböhla, Strehlen und Oberau, im nördlichen Böhmen bei Töplitz, in Schlesien nur bei 
Oppeln, wenigstens haben wir wegen Mangels an Petrefacten die grauen, schiefrigen Mergel bei Neuen- 
wiese zwischen Goldberg und Löwenberg nicht mit Sicherheit als Pläner ansprechen mögen; es könnte 
auch Keuper sein. Nicht interessant genug würde es sein, die geringen Eigenthümlichkeiten, welche die 
Gesteinart in diesen einzelnen Gegenden auszeichnen, näher zu beschreiben. 

An Mineralien enthält der Pläner Kalkspath und Schwefelkies; letzteren häufig in kugelförmigen, 
eirunden oder walzenförmigen Massen, von 1”—3‘' Durchmesser. Nur selten finden sich faust- bis fuls- 
grofse Knollen eines schwärzlichen Hornsteins, wie z. B. bei Goslar; die Wände der Klüfte sind nicht 
selten von Kalkspath bekleidet. 

Characteristische Versteinerungen des Pläners scheinen folgende zu sein: 

Coeloptychium muricatum. 
Micraster gibbus. 
Terebratula pisum. 


En Mantelliana. 
En plicatilis. 

> laevisgata. 

m ornata. 

>> pectita. 


” semiglobosa. 

Pecten Beaveri. 
» depressus. 

Inoceramus Brongniarti. 

>= latus. 

>> striatus. 
Cirrus depressus. 
Turrilites costatus. 


> tuberculalus. 
Scaphites aequalis. 
»  _ costatus. 


16* 


124 


Ammonites Mantellü. 


> Cottae. B 
Hamites plicatilis. - 
cn ellipticus. 


Baculites obliquatus. 

Ammoniten sind im Pläner eine noch sehr häufige Erscheinung, und findet sich am gewöhn- 
lichsten der A. varians, welcher aber bereits im Grünsande auftritt; die genannten Turriliten, 
ebenso Terebratula pectita scheinen auf die älteren Schichte beschränkt zu sein, während die beiden Sca- 
phiten erst in den mittleren Lagen vorkommen; die beiden Belemniten der oberen Kreideabtheilungen 
finden sich im Pläner nicht mehr, dagegen findet sich in seinen unteren Lagen der 3. minimus noch vor. 
Eine sehr gewöhnliche Versteinerung ist die leicht kenntliche Plicatula inflata, sie kommt indessen 
auch schon im Grünsande vor; Spatangus cor testudinarium, Galerites albo-galerus, Ananchytes ovala 
und Cidaris claviger sind die häufigsten Echinodermen, welche dem Pläner und den jüngeren Kreidebil- 
dungen gemeinschaftlich angehören. 


= 


IV. Der Grünsand (Firestone, Mersthambeds, upper Green- 
sand; Glauconie crayeuse, craie chloritee),. 


Nach Manteır ist dies in Sussex eine sandig-thonige, graulich-grün gefärbte, aus Mergel und 
Körnern von Eisensilikat bestehende, bald lose, bald feste Massen bildende Ablagerung, welche meist ganz 
allmählig in den Pläner übergeht, in einer wenige Fuls bis achtzig Fufls betragenden Mächtigkeit auftritt, 
und dort Firestone genannt wird. In einigen Gegenden wird diese Bildung durch einen blaugrauen, festen 
Kalkmergel ersetzt, welcher nur selten mit grünen Schichten wechselt und Malm-rock heilst. 

Bei Folkstone erscheint die Bildung als ein weicher grauer Sandmergel, welcher in allen Rich- 
tungen von stammartigen, walzenförmigen, grün gefleckten Körpern durchsetzt wird und viele Körner 
von Eisensilikat enthält; die Mächtigkeit beträgt hier nur 25—30 Fuls. Bei Godstone in Surrey wechsel- 
lagert mit den grünen Schichten eine 4 Zoll mächtige Ablagerung blaugrauer, kiescliger Concretionen 
(Flints, chert). 

Ganz ähnlich wird diese Bildung aus Frankreich beschrieben. Was unser Gebiet anlangt, so 
findet sich sehr häufig der Fl/ammenmergel, welcher mit dem Malm rock übereinzustimmen scheint. Die 
unteren Plänerschichten zeigen nämlich allmählig einen grölseren Gehalt von Thon, Sand, Eisen und 
kohligen Theilen und gehen so, oder plötzlich in einen groberdigen, blaulichen, graulichen oder gelblich- 
weilsen Mergel über, welcher meist von dunkleren Adern, Flammen und Flecken durchzogen wird, oft 
eine dünnschiefrige Textur zeigt und häufig mit härteren, kieselreicheren, wenige Zoll mächtigen Schichten 
wechsellagert; auch beobachtet man darin nicht selten, z. B. bei Simmenstedt solche walzenförmige, etwa 
1 Zoll dicke, concentrisch runzelige, fein grün gefleckte Concretionen, wie wir sie von Folkstone er- 
wähnten; sie durchsetzen oft senkrecht die Schichten. So findet sich diese Bildung im Liegenden des 
Pläners fast überall, wo wir letzteren angegeben; die Mächtigkeit ist oft nicht unbedeuteud und scheint 
7. B. bei Wrisbergholzen unweit Alfeld bis auf 400 Fuls steigen zu können, obgleich sie freilich gewöhn- 
lich viel geringer ist. £ 

Was die organischen Einschlüsse anlangt, so scheint die Avicula gryphaeoides Sow. besonders 
bezeichnend zu sein; mit ihr finden sich Pecten laminosus, Belemnites minimus, Ammonites varians, 
Coupei und curvatus, vielleicht ist es auch characteristisch, dals Inoceramus Brongniarti und Cuvieri in 
dieser Bildung nicht mehr vorkommen; als Puncte, wo sie besonders deutlich aufgeschlossen ist, 
nennen wir die Chaussee dicht oberhalb Wrisbergholzen, den Ringelberg bei Salzgitter, den Steinbruch 
an der Chaussee südlich von Simmenstedt unweit Braunschweig, die Sandgrube bei Goslar und die Stein- 
brüche bei Langelsheim. 

Seltener sind die eigentliehen Grünsande. Wir finden sie zunächst im südlichen Westphalen, an 
der südlichen Gränze des dortigen Kreidegebirges, den flözleeren Sandstein überlagernd. 

Dicht östlich bei Werl schliefsen mehre Steinbrüche dies Gebilde auf und giebt der Brunksche 
folgenden Durchschnitt: 

1. Ackererde on... ae 180080 EN ESBIRRR 2 Fuls 
2. Lehm. augen ee er N ee N BRENAR no GB 


3. Festere, blaugraue, oft sphäroidisch abgesonderte Mergelkalke, mit stark zer- 
bröckelten, mehr sandigen Mergeln abwechselnd und /noceramus mytiloides führend 
(Blänen)k.e messe RE 0000000000000 OOHOHDODODODOD BU UHADDEOAKOHE.J0000 4 

4. Stark zerklüftete, plattenförmige, grauliche, ziemlich feste Kalkmergel, in 3 Zoll 
starken Schichten und /noceramus Cuvieri, Ananchytes ovalus und. Scyphia radiata füh- 
rend (Pläner, zum Kalkbrennen benutzt). .....esecsseeeseeeenen ET en. 0. RE Te 


125 


5. Graue, sandige, feste, starkgeschichtete Mergel, welche zahlreiche feine Körner von 

Eisensilikat enthalten; die 4—6 Zoll mächtigen Bänke führen Ammonites varians, Tere- 

bratula biplicata, Inoceramus striatus, Pecten laminosus etc. und werden als Bausteine 

benutzt..... 000000 66. 6.0.0.0.0.0.0.4.00.90.0000. 0080800 40000008000000 0000090005000 en De 

6. Ein mehr mergeliges, weicheres Gestein mit sehr wenig Eisensilikat. 

Die beiden letzteren Schichten gehören dem Grünsande an und finden sich auch dicht bei Bausen- 
hagen am südlichen Abhange der Hard. 

Einige Stunden südlich von Werl, an der nördlichen Thalwand der Waterlappe, schlielst ein 
schöner Steinbruch den Grünsand gleichfalls auf. Unter einer zwei Fuls starken Decke von Ackererde 
steht hier eine 10 Fuls mächtige Ablagerung des Grünsandes an und liegt mit schwachem, nördlichen Ein- 
fall auf dem unter 70° südlich einfallenden, flözleeren Sandsteine des Kohlengebirges; der Grünsand bildet 
hier oben 1—2 Fufs mächtige, unten 3—4 Fuls starke Bänke; die obern sind ein sehr thoniger, gelb- 
grauer, fester Kalkmiergel mit wenig Eisensilikat; die unteren Schichten verlieren allmählig den Kalkgehalt, 
nehmen viel Sand und viel Eisensilikat auf, erscheinen dunkelgrün, verwittern stark und enthalten bis- 
weilen Chalcedon und Concretionen von Feuerstein; die ältesten Schichten führen grofse Geschiebe von 
Kiesel, Thonschiefer und flözleerem Sandsteine. Von Versteinerungen finden sich hier Terebratula biplicata, 
Ostrea serrata, Holaster subglobosus, Ammonites varians und falcatus, Nautilus simplex und elegans und 
Inoceramus concentricus (9). 

Östlich lälst sich der Grünsand auf der nördlichen Seite der Hard bis Erwitte, auf der südlichen 
über Neheim, Mühlheim und Belecke bis Rüthen unter gleichen Verhältnissen verfolgen. 

Ähnlich ist der Grünsand durch den Bau des Eisenbahnstollens bei Oberau unweit Dresden aufge- 
schlossen. Unter dem dortigen Pläner liegt nämlich ein dunkelgraugrüner, sandiger Mergel, in welchem 
viele schwarzgrüne Körner von Eisensilikat eingesprengt sind; letztere nehmen nach unten an Masse zu, 
dann nimmt das Gestein allmählig eine grolse Menge Bruchstücke verwitterten Granits oder Gneises auf, 
wird dadurch ein wahres Conglomerat und ruhet unmittelbar auf dem anstehenden Gneise oder wird davon 
noch durch eine schwache Schicht eines grauweilsen, zerfressenen, an Versteinerung sehr reichen Sand- 
steines getrennt. Es enthält diese Bildung an Versteinerungen Terebratula ovoides (®), biplicata, Ostrea 
carinata, Pecten notabilis und Sphaerulktes und ist sie unter ganz ähnlichen Verhältnissen auch in Elb- 
stollen beobachtet worden. 

Das an der Waterlappe und bei Oberau vorkommende giauconitische Gestein gleicht übrigens, wie 
uns Handstücke überzeugten, vollkommen dem Firestone von Handfast point in England. 

Nach den obigen Beschreibungen bleibt man nun noch in Zweifel darüber, ob der Flammenmergel 
oder der Grünsand das ältere Gebilde sei; die Umgegend von Goslar giebt vollständige Auskunft darüber, 
indem sowohl in der nahen Sandkuhle als auch dicht bei Langelsheim die Schichten zwischen Pläner und 
Quader ganz vollständig aufgeschlossen sind. Im Liegenden des Pläners finden sich hier nämlich: 


1. Flammenmergel mit Avicula gryphaeoides und Pecten laminosus, nach unten allmählig 
sandiger werdend und kieselige Coneretionen enthaltend.......esseereeeseeeenneene en ... 100 Fuls 


2. Thonmergel, von vielen Eisenoxydhydrat-Schnüren durchzogen. ......s22esssseeeeee 3 


3. Milde, sandige, grüne Mergel mit vielen feinen Körnern von schwarzgrünem Eisen- 

silikat, unten ein bis zwei Zoll grolse, graue Kalknieren enthaltend....... lerne > 

Es entspricht dies letzte Gestein durchaus dem von der Waterlappe und von Oberau und stellt 
sich daher der Grünsand als das ältere Glied dar. 

Eigenthümlich tritt unsere Bildung noch rechts am Eingange in den Plauenschen Grund bei 
Dresden auf; es ist eine 1—2 Fufs mächtige Conglomeratschicht, welche auf dem Syenite ruht und auch 
wohl Spalten in ihm ausfüllt; sie erscheint als eine hornsteinartige, kieselige Kalkmasse, welche abge- 
rundete Brocken von Syenit verbindet und finden sich hier Sphaerulites ellipticus, Pecten aequicostatus, 
Terebratula ovoides u. s. w. 

Avicula gryphaeoides scheint nur den Flammenmergeln anzugehören, dagegen haben wir in ihnen 
noch nie die Teredratula biplicata gefunden, welche in allen älteren Kreidebildungen anzutreffen ist. 

Man dürfte die Flammenmergel und den Grünsand wohl mit gleichem Rechte von einander 
trennen, wie beide vom Pläner und die obere von der unteren Kreide, wir wollen indessen diese Neuerung 
Anderen überlassen. 


” 


V. Der Galt (Gault, Galt, Folkstone marl; blue chalk mar!). 


Galt heifst in England eine 4—150 Fuls mächtige Ablagerung eines festen, hellgrauen bis dun- 
blauen Thones, der etwa 305 kohlensauren Kalk, oft viele Glimmerbhlättchen und kleine Gypskrystalle 
enthält, Der obere Theil ist meist noch etwas sandig und mit Körnern von grünem Eisensilikat vermengt; 
häufig finden sich darin kugelige oder walzenförmige Massen von Schwefelkies, bisweilen auch innen 


126 


braun gefärbte Knollen, welche 575 phosphorsauren und vielen kohlensauren Kalk enthalten und für 
Coproliten angesehen werden. Die Versteinerungen scheinen hauptsächlich der unteren Abtheilung, dem 
reineren, plastischen Thone anzugehören und sind folgende dort besonders häufig: 

Ammonites splendens (lautus biplicatus, auritus, tuberculalus denarius) subcristatus. 

Inoceramus sulcatus, concentricus. 

Rostellaria carinata. 

Hamites attenuatus, tenuis, rolundus, compressus, maximus. 

Belemnites attenuatus, Listeri. 

Dentalium striatum, elliptium, decussatum. 

In Deutschland ist diese Bildung bislang gar nicht bekannt gewesen und haben auch wir nur ge- 

ringe und ungewisse Spuren desselben bei Goslar und Sarstedt aufzufinden vermogt. In der Sandkuhle 
bei erstgenannter Stadt und beim nahen Langelsheim folgen nämlich auf den Grünsand 


1. Blauschwarzer., sehleftiger ZRhonu a... BOBREHAR 6 Zoll 
2. Gelberaue, schjefuuce, Nhonmergels....2. 2.2 1 1 Fuls 6 „ 
3.1Hestere,,gelbsraue jundjröthliche Mergelu.n ner. vor „Beratern Kor nr ZU 
4.\ Gelber; zäher! Thon... Br... ao a ln RER kai eilänteuc st ups 
5. Mürber, gelblicher, grofskörniger Sandstein............c2cccncnenn.. ae DENE UN 
6. :Quaderiae. a Does EI Or BER RE ORT I Nee 364. 


... N ec 
Versteinerungen scheinen in diesen thonigen Schichten durchaus zu fehlen; ihr mineralogischer 


Frrepricn Horrwmann hat Schichten der Umgegend von Halberstadt für Galt angesprochen; wir 
wissen aber nicht, was er dafür gehalten haben kann und haben dort selbst den Flammenmergel vermilst. 

Fırron behauptet, den Galt bei Aachen und Lüttich gesehn zu haben; wir mögten indessen die 
Richtigkeit seiner Beobachtung bezweifeln, zumal in jenen Gegenden weder Pläner noch Quader anzutreffen 
sein dürfte; nur die oberen Glieder der Kreide treten dort auf. 

Wollte man das ganze Kreidegebirge in nur zwei Abtheilungen zerlegen, so würden wir mit dem 
Gault die untere begränzen, da er eine ganz eigenthümliche Schöpfung und nur sehr wenige Versteine- 
rungen enthält, welche auch den jüngeren Kreideschichten angehören. 


VI. Der Quader (Shanklinsand, lower Greensand; glauconie 
sableuse, gres vert.) 


Die ganze Bildung besteht in, England aus grünen, grauen, rothen, braunen, gelben und weilsen 
Sanden und Sandsteinen, mit untergeordneten Lagern von Hornstein, Kalkstein und Walkererde. In Sus- 
sex lassen sich drei Abtheilungen unterscheiden. Es besteht 

1) die obere aus Sand mit unregelmälsigen Concretionen von Kalksteinen, Eisen und Hornsteinen, 
welche letztere dort Whinstones heilsen, eine graugelbe oder grünliche Farbe, muscheligen 

Bruch und einen schimmernden Glanz haben ; ö 

2) die mittlere aus thonigem und eisenhaltigem, grünen Sande; 
3) die untere aus Sandsteinen, welche oft durch Eisensilikat grün gefärbt sind und einen gröfseren 

Kalkgehalt besitzen; man nennt sie Kentish rag. 

Die Mächtigkeit des Quaders wird in England auf 400 Fuls geschätzt. 

Im nördlichen Deutschland findet er sich, stets ein mehr weniger feinkörniger Sandstein, in vie- 
len Gegenden mit den oberen Kreidegliedern vergesellschaftet, aber in sehr verschiedener Entwickelung. - 

So streicht er unweit Goslar von Harzburg bis Lutter als eine ungeschichtete, wenig zerklüftete, 
etwa 36 Fuls mächtige Bank eines weichen, glimmerfreien, weilsen, bis bräunlichen Sandsteins, welcher 
bisweilen von Schnürchen von Eisenoxydhydrat durchsetzt wird und bisweilen Chalcedon einschliefst, dem 
Harzrande entlang; an der Clus bildet er einen einzelnen, senkrechten Felsen mit schroffen Seiten. 

Etwas mächtiger, aber, wie bei Goslar, auch ohne Petrefacten, tritt er nördlich von Quedlinburg 
auf; er ist.hier dünn geschichtet, gelbbraun, weich, ziemlich grolskörnig, bisweilen Quarzconglomerat- 
arlig, von vielen eisenhaltigen Schnüren durchzogen und bildet unbedeutende Hügel. 

Bei Ottbergen unweit Hildesheim liegt auf dem Hilsthone die mächtige Sandsteinbildung des dor- 


127 


tigen Heiligenberges; es sind 6 Zoll bie 2 Fuls starke Bänke eines gelblichen oder grauen, ziemlich festen 
Sandsteines, welcher durch Eisenoxyd braunroth gefleckt und geflammt wird; Versteinerungen haben wir 
bislang dort nicht gefunden, halten die Bildung aber dennoch für Quader. 

In gröflserer Entwickelung finden wir den Quader in der Hilsmulde zwischen Alfeld und Eschers- 
hausen; er tritt hier in einer Mächtigkeit von etwa 600 Fuls auf, bildet die sogenannte blofse Zelle und 
den Hilsberg und besteht aus grauen oder weilsen, bald festen, bald milden, reinen oder mergeligen Sand- 
steinen, welche fünf, zum Theil bauwürdige, Eisensteinflöze umschlielsen und nicht selten Aussonderungen 
von Chalcedon mit Einsprengungen von Bergpech enthalten. Von Versteinerungen sind nur Holzstücke 
mit Bohrwürmern, undeutliche Pectiniten und Ammoniten daraus bekannt. 

Westwärts finden wir unsere Bildung zunächst im Teutoburger Walde wieder und können sie 
über Bielefeld bis Ihurg verfolgen; bei Horn tritt sie in wohl 100 Fuls hohen, senkrechten Felsen auf; am 
Hülse bei Rothenfelde bestehen die jüngeren Schichten aus einem Kieselconglomerate mit eisenhaltigem 
Bindemittel; darunter folgen weilse, mürbe, feinkörnige Sandsteine; diese nehmen aber nach und nach 
mehr Eisen auf, werden dadurch anfangs von gelben, wellenförmigen Linien dicht durchzogen und zuletzt 
ganz ochergelb gefärbt. Versteinerungen sind in den grofsen Steinbrüchen am nördlichen Abhange des, 
Berges nicht selten, und finden sich darunter Hemites gigas, Ammonites Decheni, Mya elongata, Thracia 
Phillipsii und Th. elongata. 

Das westlichste Vorkommen des Quaders ist nördlich von Recklinghausen in Westphalen; er 
bildet hier die Haard, so wie bei Haltern den Annaberg und die Hohe Mark; in dieser ganzen Gegend 
tritt er als eine, wohl bis 200° mächtige, bisweilen weilsliche, meist bräunliche oder röthliche, ganz lose 
Sandmasse auf, welche häufige, oft handförmige, bis fulsgrolse, innen oft hohle Knauern von Brauneisen- 
stein und Quarz umschlielst und mit zwei bis drei fast söhlig gelagerten, zwei bis fünf Fuls mächtigen 
Bänken eines festen, stark zerklüfteten, häufig in einen Quarzfels übergehenden Sandsteines wechsellagert. 
Versteinerungen sind nicht selten in dieser eigenthümlichen Bildung, und finden sich namentlich Pecien 
muricatus und quinquecostalus, Exogyra, Choma costata, Mytilus eduliformis und Inoceramus mytiloides 
var. Characteristische Arten sind hierunter nicht begriffen und bleibt es daher noch möglich, dals diese 
ganze Bildung ein jüngeres Alter habe; sie könnte vielleicht gleichfalls ein Aquivalent der oberen, wei- 
fsen Kreide sein. 

In Sachsen begegnet uns der Quader zunächst in der Nähe von Dresden auf dem linken Elbufer 
bei Costebaude, Bannewitz, Welschhufe, Rippchen und Golberoda; es ist hier indessen schwierig, die 
obere Gränze der Bildung zu bestimmen. Bei Bannewitz z. B. sieht man im Burgekschen Steinbruche fol- 
gende Schichtenfolge: r 


VAN SCHUll Pan er ae renieererete sterne lee ea e ee een ses dl Büle: 
2. Gelblicher Sandmergel..................... EL ls 
3. Weilser, weicher, feinkörniger, stark zertheilter Sand.................... 4 „5 
4. Weilser, fast ganz loser Sand, mit zahllosen, feinen, gewundenen Serpeln und 

Ser DuUlonSsentemsülcata Ren RISSE an 
5. Thoniger, loser Sand....... PRRRRSEIT ON BBIE ME wlan. ihn EN, A 
6 


. Zwei, 10 Fufls mächtige, Bänke eines hellen, festen Sandsteins, mit Exo- 
gyra Columba, Cardium Neptuni, Pholadomya albina, Pecten aequicostatus &c.... 20 , 
Die untere Schicht sprechen wir nun für Quader an, zweifeln aber, ob auch die oberen dazu 
gehören, oder ob sie zum Grünsande und Flammenmergel zu rechnen sind. Gleiche Bedenken tragen wir 
über die Schichtenfolge zwischen Rippchen und Gobbeln, wo obere, mergelige, glimmerreiche, weiche, 
thonige, stark geschichtete Sandsteine von den unteren helleren, von Eisen gelbgefleckten, wenig geschich- 
teten, . durch eine fast 3 Fuls mächtige, hellgraue, etwas sandige Thonschicht getrennt werden. 

Ein höchst eigenthümliches Vorkommen bilden die s. g. Muschelfelsen bei Coschütz im Plauen- 
schen Grunde; es sind fünf vereinzelte, in gerader Linie am Bergabhange vorragende, wenige Fuls hohe 
Blöcke, welche aus zahllosen, durch milden, gelblichen Sandstein verkitteten Muschelschalen bestehen; es 
finden sich darunter NVerinaea Borsoni, Exogyra Columba, Cardium Hillanum, Turritella granulata, und 
dürften diese das ausgesprochene Altersverhältnils wohl rechtfertigen. 

Die Sandsteinmassen, welche östlich von Tharandt bei Opitz und westlich bei Grüllenburg und 
Nieder-Schöna vorkommen, scheinen gleichfalls dem Quader anzugehören. Beim letzgedachten Orte finden 
sich die merkwürdigen Pflanzenversteinerungen; die unteren Lagen der dortigen Sandsteine, von denen 
im Hangenden durch nichts verschieden, wechsellagern nämlich mehre Male mit 3”—-3° mächtigen Schich- 
ten eines: dunkelgrauen, glimmerigen Schieferthons und liegen in diesen wohlerhaltene Farrenwedel und 
Blätter von Dicotyledonen, worunter anscheinend auch eine Credneria; die Farrenwedel sind von denen 
des Wälderthones verschieden und könnten die Crednerien und übrigen Dicotyledonen uns fast bewegen, 
die ganze dortige Sandsteinbildung für gleichalt mit, der von Blankenburg zu halten. 

Gleiche Verhältnisse, wie bei Nieder-Schöna, sollen östlich von.Dresden: bei Quohren aufgeschlos- 
sen gewesen sein. 

In sröfster horizontaler Ausdehnung finden wir den Quader nun in der sächsischen s. g. Schweiz 


128 


und im nordöstlichen Theile von Böhmen; er erscheint als ein wenig geschichteter, oft ziemlich. stark 
zerklüfteter, fein- bis grolskörniger, weilser oder gelblicher Sandstein, der im Allgemeinen wenig Binde- 
mittel enthält und an Versteinerungen hauptsächlich Pecten aeguicostatus, Pinna decussata und pyramida- 
lis, Exogyra Columba und Inoceramus concentricus führt; die aus ihm und dem oberen Kreidesandsteine 
gebildeten Felsenpartien sind allgemein bekannt, und wohl einzig in ihrer Art. 

In Schlesien findet sich der Quader hauptsächlich zwischen Goldberg, Löwenberg und Bunzlau 
verbreitet; bei Seifenau, in der Nähe des erstgenaunten Ortes, bildet er 80 Fuls hohe Felsen, ist in meh- 
ren Steinbrüchen aufgeschlossen und besteht hier aus wenigen, sehr mächtigen Sandsteinbänken, welche 
durch schwache, schiefrige Lagen getrennt werden; das Gestein ist hellgrau, grolskörnig, hat wenig kie- 
seliges Bindemittel und ist arm an Petrefacten; ähnlich tritt es am Langenberge bei Pilgramsdorf auf, ist 
aber am besten im Moisener Steinbruche, dicht bei Löwenberg aufgeschlossen; oben liegen hier 8 Euls 
dünn geschichtete Sandsteine, darunter 40 Fuls mächtige, wenig zerklüftete Quader in 3—4 Bänken; die 
oberen sind feinkörnig, die unteren conglomeratartig; die mittleren enthalten in einer dünnen Schicht 
zahlreiche, aber meist undeutliche Petrefacten, namentlich Pecten asper und P. aequicostatus. 

Zwischen Löwenberg und Bunzlau, nordöstlich von Wenig Ragwitz wird ein 12”—18 mächtiges 
Kohlenflöz bebauet; es finden sich in dessen Hangendem nach Tage zu: 


5 Is Seiten aeg akt dance Saaosoacn 0008006400 000000082998.500° 398008050 1 Fulßs. 
2. Gelblicher,"feinkormniger Sandsteın.... an srn.. 20. VEN R E ER ER 808 
324Gelblichensfeiter Mihon. I een ee Se MEN Bee 
4. Gelblicher, feinkörniger Sandstein........... eigenen ige rl u ERS 19 


Im Liegenden der Kohle finden sich ähnliche Sandstein- und Thonschichten und scheinen alle keine 
Versteinerungen zu führen; mit Bestimmtheit läfst sich daher nicht beurtheilen, ob diese Bildung dem 
Quader oder dem Hastingssandsteine angehört, indessen scheint eersteres uns doch das wahrscheinlichere. 

Bei Bunzlau selbst besteht der Quader aus 6°—1/ mächtigen Sandsteinbänken, welche mit weils- 
lichen, etwas sandigen, gleichmächtigen Thonschichten abwechseln, und werden aus diesem Thone die be- 
rühmten Bunzlauer Töpferwaaren verfertigt; Versteinerungen haben wir auch hier nicht bemerkt. 

Die Bildungen, welche wir im Vorstehenden zum Quader gerechnet haben, sind wahre Sandsteine 
und scheinen folgende Versteinerungen in ihnen ausschliefslich vorzukommen: 

Exogyra columba. 
Pecten aequicostaius var. major. 
Pinna quadrangularis. 

» decussata, 

» depressa. 
Inoceramus concentricus. 
Cardium Hillanum. 

% Veptuni. 

Nerinea Borsoni. : 

Vergleicht man die sehr grolse Menge von Petrefacten, welche in England aus dem Quader be- 
kannt gemacht sind, so erscheint letzterer bei uns auffallend arm; wir werden indessen sehen, dafs die 
beiden folgenden Formationen dies Milsverhältnils vollständig ausgleichen und beseitigen. ; 


VIEL. Das Hilsconglomerat. 


Es zeigt sich dies Gebilde gewöhnlich als eine Masse von Quarz- und Eisensilikatkörnern, welche 
durch gelblichen oder grauen, eisenhaltigen Kalkmergel verbunden werden. 

Das westlichste Vorkommen ist im Gebiete der Ruhr, und namentlich bei Essen. Es herrscht 
hier das alte Köhlengebirge; diels wird aber meistenorts söhlig und in einer Mächtigkeit von etwa 
10 Fuls durch jenes Conglomerat überlagert; letzteres erscheint an der Hagenbecker Zeche als ein grün- 
licher, kleinkörniger, ziemlich fester Sandstein, an anderen Puncten aber als ein gelbgrauer, eisenreicher, loser 
Sand, mit vielen Körnern von Eisensilikat; an der westlichen Seite der Stadt wird diese Bildung, welche 
bislang als oberer Grünsand angesprochen und diesem auch in mineralogischer Beziehung sehr ähnlich 
ist, vom Pläner überlagert. 

Noch eisenreicher findet sich das Hilsconglomerat bei Steinlahde, unfern Salzgitter, im Innerste- 
thale; im Liegenden sieht man hier gelbe und blaue Schieferletten, darauf folgt ein gelber, ziemlich fester, 
25 Fuls mächtiger Sandstein, hienächst reiner oolithischer Eisenstein, 7 Fuls mächtig; dann, durch eine 
schwache Schicht eines festen, dichten Eisensteins davon getrennt, ein sandiger, oolithischer Eisenstein, 
5 Fuls mächtig; dieser wird von einer mächtigen Masse rother, gelber und grauer Schieferletten 
überlagert, und dieser wieder durch Flammenmergel und Pläner. Die Mächtigkeit des Flötzes steigt an 
anderen Puncten desselben Gebirgszuges bis zu 160 Fuß. 

Ein drittes Vorkommen ist bei Vahlberg an der Asse und bei Berklingen, unweit Wolfenbüttel. 


129 


Das Conglomerat liegt hier auf dem mittleren Lias, ist ziemlich fest, gelbbraun, kleinkörnig, mit vielem, 
kalkigen Bindemittel und zahlreichen Muschelfragmenten; im Steinbruche, oberhalb der Windmühle des 
ersten Orts, zeigten sich sechs Bänke des Gesteins, welche 3 Fuls mächtig sind und durch dünne, weichere 
Mergellagen getrennt werden. 

Ganz ähnlich, nur stärker geschichtet, findet sich das Hilsconglomerat ferner an einem Hügel 
nördlich von Schandelahe, unweit Braunschweig, und ohne Zweifel auch bei Schöppenstedt am dortigen 
Rothenberge. 

Kürzlich ist nun auch am Osterwalde durch den neuen Lichtschacht 2 1. im Hangenden des 
Wälderthons eine 18 Lachter mächtige, bald feinkörnige, bald conglomeratartige, eisenhaltige, graue 
Sandsteinmasse aufgeschlossen, welche sich durch Avicula macroptera, Exogyra sinuata, Modiola rugosa, 
Terebratula varians Var., Thracia Philipsä, Turbo clathratus Belemnites subquadratus, Ammonites Nut- 
fieldiensis und Glyphea ornata, als dem Hilsthone oder Hilsconglomerate zugehörig ausgewiesen hat, und 
auch in dem nahen Steinbache ansteht; auf sie folgt, nach einer Mittheilung des Herrn Berggeschwornen 
Hartleben, ein oben feinkörniger, unten grobkörniger Sand (1° 6), dann Schieferthon (1° 6‘), blauer Mer- 
gel (1°), Kalkstein, s. g. Blaustein (4), dann Schieferthon (2°) mit Cyrena media Sow., also dem Weald 
clay sicher angehörend. 

Die Anzahl von Versteinerungen, welche wir bislang aus dem Hilsconglomerate kennen gelernt, 
ist bereits sehr bedeutend und wird sich gewils noch mehren; folgende Arten scheinen ihm in Deutsch- 
land ausschliefslich anzugehören, und kommen hier an verschiedenen Puncten vor: 

Scyphia furcata. 

» letragona. 

” foraminosa. 
Manon peziza. 
Chrysaora pustulosa. 
Palmipora polymorpha. 
Cidarites vesiculosa. 
Cyphosoma rugosum. 
Galerites subuculus. 
Crania hexagona. 
Terebratula latissima. 

5 nuciformis. 
59 depressa, 
Ostrea macroptera. 
Pecten atavus. 
Spondylus striatus. 
Thetis Sowerbüt. 
Serpula angulosa. 
Auch findet sich darin bei Essen bereits ein kleiner Balanus. 


VII. Der Hilsthon (Speeton clay). 


Am nördlichen Fufse des Deisters, bei Bredenbeck und Wennigsen liegt auf dem Wälderthone 
unmittelbar eine andere, etwa 60 Fufs mächtige, graublaue Thonmasse, welche viele rundliche Nieren 
eines graubraunen, festen Kalksteins, Knollen von Schwefelkies und kleine Gypskrystalle enthält. Es ist 
dies der Hilsthon. 

Ahnlich findet er sich am nördlichen Fufse des Galgenberges bei Hildesheim, namentlich bei den 
Dörfern Achtum, Wendhausen und als Fortsetzung bei Farmsen und Lafferde. 

Ein drittes und das bekannteste Vorkommen ist in der Hilsmulde unweit Alfeld; man trifft hier 
diese Thonmasse fast überall im Liegenden des Quaders, und ist namentlich der Elligserbrink, wo man 
früher ein 4 Zoll mächtiges Eisensteinflötz darin abgebauet hat, ein bekannter und reicher Fundort von 
Versteinerungen; auch am südlichen Abhange des Hilses ist diese Thonmasse durch einen Chausseegraben 
und mehrere Wasserrisse aufgeschlossen; man findet darin an mehreren Stellen der Hilsmulde grofse un- 
geschichtete Massen eines dichten, gefleckten Gypses, welcher bei Weenzen häufig Ausscheidung von rei- 
nem Schwefel, und theils erdiges, theils schlackiges Bergpech enthält; auch die Sohlquellen bei Lauen- 
‘stein scheinen darin zu entspringen. 

Nach einigen Versteinerungen zu urtheilen, findet sich der Hilsthon ferner noch bei Rehburg 
und in der Nähe von Salzgitter und Liebenburg; an beiden Puncten haben wir ihn aber noch nicht selbst 
gesehn. Auch findet sich unsere Bildung noch ganz ähnlich und als ein schiefriger, bisweilen weils- 
lich punctirter, Töck genannter Thonmergel auf der Insel Helgoland, und liefert die dort so häufigen, 

. meist in Schwefelkies verwandelten Versteinerungen. - 

In der Sandkuhle bei Goslar bemerkt man im Liegenden des Quaders eine 2 Fuls mächtige, oben 


Roemer, d. Verstein. d. nordd. Kreidegebirges. 17 


130 


eisenoolithische, gelbliche, und darunter eine gleichmächtige schwarzgraue Thonmasse; beide sind ver- 
steinerungsleer, könnten aber dem Lagerungsverhältnisse nach auch wohl Hilsthon sein. 

Ältere Geognosten erklärten die zuerst beobachtete Thonablagerung des Elligser Brinkes für Oxford- 
thon, andere für Kimmeridgethon; wir selbst hielten ihn später für das jüngste Glied des Jura, über- 
zeugten uns erst nachher am Fulse des Deisters, dals er den Weald clay überlagere und erkannten noch 
später in ihm den Speeton clay der Engländer; dafs aber der Speeton clay mit Unrecht in England als 
ein Aquivalent des Gaults angesprochen ist, zeigen die Lagerungsverhältnisse in der Hilsmulde, wo der 
Quader jene Thonmasse deutlich überlagert, und die Verschiedenheit der Versteinerungen von denen des 
Gaulis. Von Petefracten scheinen folgende in Deutschland auf den Hilsthon beschränkt zu sein. 

Modiola pulcherrima. 
Isocardia angulata. 
Panopaea plicata. 
Fistulana constricta. 
Belemnites pistillum. 
Ammonites rotula. 
9 asper. 
Hamites Beanii. 
obliquecostalus. 
fissicostatus. 
raricostatus. 
» capricornu. 
9 sexnodosus. 
” decurrens. 
Serpula Phillipsü. 
Viele Versteinerungen des Hilsthones finden sich auch im Hilsconglomerate, z. B. 
‚Heteropora ramosa. 
Pentacrinites annulatus. 
Crania irregularis. 
Terebratula multiformis. 


on oblonga. 
9 longa. 
Exogyra sinuata. 
= 9 haliotoidea. 


Pecten cinctus. 

Avicula macroptera. 

Modiola rugosa. 

Belemnites subguadratus. 

Ammonites noricus. 

Serpula antiquata. 

Glyphea ornata. 

Noch andre Arten gehen auch in Deutschland vom Hilsthone bis in den Quader hinauf, z. B. 

Pecten asper. 

Thracia Phillipsü. 

Mya elongata. 

Hamites gigas. 

Catopygus carinatus. 

Viel bedeutender ist aber die Zahl derjenigen Arten, welche auch im Englischen Quader vorkom- 

men und von dort zuerst beschrieben 'sind; es gehören hieher namentlich: 

Terebratula Gibsiana, latissima, nuciformis, depressa oblonga, biplicata. 

Ostrea macroptera, 

Exogyra sinuata, conica, plicatula, undata, harpa, haliotoidea. 

Pecten orbicularis, asper. 

Spondylus strialus. 

Modiola lineata. 

Venus parva, 

Thetis minor. 

Panopaea plicata. 

Hamites gigas. 

Ammonites Nutfieldiensis. 

Serpula antiguata. i 
Es ergiebt sich aus diesen Zusammenstellungen, dafs die Hilsbildungen dem Quader sehr nahe verwandt sind, 
und würde daher nur noch zu ermitteln sein, in welchem Verhältnisse sie zu ihm und unter einander stehen. 


7 


131 


Durch die Lagerungsverhältnisse und namentlich durch die Entdeckung des Ammonites asper 
zeigte sich eine grolse Übereinstimmung unseres Hilsthones mit dem Terrain Neocomien und haben wir 
uns hierüber bereits vor längerer Zeit "ausgesprochen; erst später lernten wir aus den Bulletins de la 
Societe Geologique de France, dafs auch in Frankreich der Neocomien in mehren Gegenden nachzuweisen 
ist, und dafs dort Verhältnisse vorkommen, welche den hiesigen ganz ähnlich sind. Vergleicht man damit 
die Beobachtungen von Dusoıs pe MonTPpERREUx und De Verneon in der Krimm, so ergiebt sich auch 
dort das unzweifelhafte Vorkommen des on und erhellt die Übereinstimmung dieser verschiedenen 
Ablagerung aus folgender Zusammenstellung 


Das 


bei Neuchatel in 
der Schweiz. 


bei Auxerre im 
|Depart. de l’Yonne. 


untere Kreidegebirge 


im Departement 
de V’Aube. 


bei Wassy. 


in der Krimm. 


Quader. 


Lager von Eisen- 
oxydhydrat. 
Eisensandstein. 
Gelber glimmer- 
reicher Sand. 
Grofse Bänke mit 
Gryphaea sinuata. 


Quader. 


Thon mit Exogyra 
sinuata. 


Grünsand. 
Gelblicher Sand. 


Quader mit Pecten 
orbicularis, P. quin- 
quecostatus, P. lami- 
nosus, Exogyra de- 
cussata, Ostrea dilu- 

viana G. 


in Norddeutsch- 
land. 


Quader. 


Rothe und grau ge- 
fleckte Thone. 


Lumachelle mit 
Exogyra harpa, Pec- 
ten quinquecostatus 
und einer kleinen 
Corbule. 


Weilse, roth, gelb, 
oder grün gefleckte 
Thone, die Eisen- 
oolith enthalten und 
Exogyra harpa, Car- 
dium Hillanum, Pin- 
na gracilis und 
Astarte similis 
führen. 


Grauer, blauer oder 
gelbgrüner Thon, 
welcher mit eisen- 

haltigem Sande und 

Sandsteinen wechsel- 

lagert und Plöcatula 
radiola, Ammonites 
splendens und A. 

complanatus enthält. 


Graue, schieferige 
Thone, mit eisen- 
haltigen, oolithi- 
schen Mergeln wech- 
selnd und viele 
grofse Austern füh- 
rend. 


Graue und graublaue 
Thone mit kalkhal- 
tigen Lumachellen 
und mit Ostrea, 
Exogyra harpa, Lima 
elegans, Cytherea 
Vendoperana, Cor- 
bula punctum, Car- 
dium impressum, 


Grauer Thon, mit 
mergeligen Luma- 
chellen abwechselnd, 
viele Austern und 
Gypskrystalle 
führend. 


Gelber Kalk. 
Blaue Mergel mit 
‚Ammonites asper, 
| Spatangus retusus, 
N| Serpula heliciformis, 
| Terebratula depres- 
| sa(2), Gryphaea 
Coulont. 
Gelber Kalk mit 
Eisensandstein. 


Dichter Kalk mit 
Körnern von Eisen- 
silikat. 
Spatangus vetusus, 
Trigonia alueformis, 
Pecten quinquecosta- 
tus und Pteroceras 
Pelagi. 


Helle Kalke, unten 
in weilse und gelbe 
Sandschichten über- 
gehend. 
Pholadom; ya Langü, 
Trigonia alaeformis, 
Pecten striato-cosla- 
tus, Exogyra sinuata, 
Pteroceras Oceani, 
Nautilus elegans. 
Ammonites asper, 
Spatangus retusus, 
Nucleolites Olfersi. 


Gelbe thonige Mer- 
gel mit Gypskry- 
stallen. — 
Gelblich weifser 
Kalk mit Spatangus 
relusus, unten in 
blaue Kalkmergel 
übergehend. 


Weifsliche oder 
bläuliche Mergel mit 
Ammonites asper 
und Ceriopora mi- 

eropora. 
Gelber Kalk und 
Sand mit Exogyra 
Couloni, Lima, Tere- 
bratula vicinalis (2), 
biplicata, dyphia, fla- 
bellulata(2); Ammoni- 
tes hircinus (2), du- 
bius(2),Brogniarti(2), 
perarmatus(2); Hami- 
tes intermedius, und 
‚plicatilis(2); Ceriopo- 
ra dichotoma, micro- 
pora; Scyphia fur- 
te Oeynhausii; 
Astrea tubulosa, 
Turbinolia, Litho- 
dendron etc. 


17* 


Hilsconglomerat. 


Hilsthon. 


132 


In der vorstehenden Zusammenstellung finden wir unter dem Quader erst bunte Thone, eisenhaltige Sand- 
steine und Lumachellen, dann graue Thonmassen mit untergeordneten, mergeligen Lumachellen und end- 
lich helle Kalke und bläuliche Mergel, die Bildung des s. g. Spatangus -Kalkes. 

Letzterer scheint im Norden von Deutschland, eben sowohl wie Pteroceras Pelagi und der Spa- 
tangus retusus selbst, gänzlich zu fehlen, wenigstens wülsten wir keine hiesige kalkige oder mergelige 
Bildung dorthin zu rechnen. Unsere Hilsthone und Hilsconglomerate würden daker den mittleren Abthei- 
lungen der obigen Zusammenstellung angehören müssen. Eine Überlagerung der einen Bildung durch die 
andere haben wir nirgends entdecken können, ziehen wir indessen den allgemeinen Charakter der Verstei- 
nerungen zu Rathe, so stellt sich der Hilsthon als das ältere Gebilde heraus. Terebratula latissima, de- 
pressa, nuciformis, Pecten asper, quinquecostatus und aequicostatus, so wie Ostrea macroplera, ächte 
Kreideformen, kommen darin noch nicht vor; dagegen stimmen dieHamiten von Helgoland und Speeion gewils 
grofsen Theils mit denen überein, welche in der Krimm gefunden sind; auch der Ammonites asper scheint 
nur dem älteren Neocomien anzugehören und mehre andere Ammoniten, z. B. A. venustus, Phillipsü, 
rotula, zeigen eine grölsere Verwandtschaft mit denen des Jura, als die des Hilsconglomerats. 

Wir glauben unter diesen Umständen unseren Hilsthon den grauen, schiefrigen Thonen gleich- 
setzen zu müssen, welche in Frankreich den Spatanguskalk überlagern und halten das Hilsconglomerat den 
Lumachellen parallel, welche über jenen grauen Thonen und unter den bunten Thonen im Liegenden des 
Quaders dort gefunden werden; bei Salzgitter hat das Conglomerat eine Thonmasse im Hangenden, welche 
vielleicht gleiches Alter mit den bunten Thonen hat. 

Es wird unserer Seits schwer sein, die Richtigkeit dieser Parallelisirungen zu beweisen, bevor 
die in Frankreich im Neocomien vorkommenden Versteinerungen beschrieben sind; hoffentlich geschieht 
dies recht bald. 

Im südlichen England werden sich die meisten Thonmassen, welche von Fırron aus dem untern Qua- 
der als Walkererde (Fullers earth) beschrieben werden, gewils demnächst als Aquivalente des Hilsthones 
herausstellen; er wird dort schwerlich fehlen, da er in Yorkshire, auf Helgoland und in Frankreich nach- 
gewiesen ist. 

Einige französische Geologen sind der Ansicht, dafs das Wälderthongebilde zu der Zeit gebildet 
sei, als das Meer den Neocomien abgelagert; da indessen am Deister der Hilsthon, bei Osterwald das 
Hilsconglomerat, den Weald clay unbestreitbar überlagert, so bleibt jene Gleichzeitigkeit der Entstehung 
nur hinsichtlich des wahren Spatanguskalkes denkbar, und scheint dieser denn auch in England und Nord- 
deutschland, wo das Wälderthongebilde vorzugsweise entwickelt ist, ganz zu fehlen; sein Verhältnifs zum 
Weald clay wird sich wahrscheinlich in den Alpen feststellen lassen. 


Allgemeine Lagerungsverhältnisse., 


Nachdem wir die einzelnen Theile des norddeutschen Kreidegebirges betrachtet und ihre paläon- 
tologischen Charaktere festzustellen versucht haben, bleibt es uns noch übrig, mit wenigen Zügen von 
ihren allgemeinen Lagerungsverhältnissen ein Bild zu entwerfen. 

Zunächst fällt hierbei auf, dafs das Kreidegebirge fast nur an den südlichen Gränzen der sand- 
bedeckten norddeutschen Niederung und in ihr selbst gefunden wird, und sich südwärts selbst nicht so 
weit verfolgen lälst, als das Oolithengebirge; man sieht dies z. B. im Leinethale, wo der Lias bis Göt- 
tingen, das Kreidegebirge aber nur bis in die Gegend bei Winzenburg bei Alfeld gefunden wird; bedenkt 
man aulserdem, dals sich in der ganzen Gegend zwischen dem würtembergischen und französischen Jura 
keine Spur des Kreidegebirges mehr entdecken lälst, so wird es klar, dafs nach der Ablagerung des Ooli- 
thengebirges bedeutende Hebungen die damalige Ländermasse stark erweitert, das Meer aber sehr be- 
schränkt haben müssen; dafs solche Hebungen auch während und nach der Ablagerung des Kreidegebirges 
sich wiederholt oder fortgesetzt haben, zeigt dieses selbst, indem seine Schichten, wenn sie nicht ganz in 
der Ebene liegen, häufig ein starkes Einfallen zeigen, bisweilen sogar ganz übergestürzt sind. 

Im Westen unseres Gebiets, bei Aachen, finden wir nur die oberen, bei Va@ls auch die un- 
teren Kreidemergel; sie liegen fast söhlig auf dem älteren Kohlengebirge und scheinen keinen späteren 
Hebungen unterworfen gewesen zu sein. 

In Westphalen sehen wir viele einzelne Hügelzüge dem Kreidegebirge angehören; so die Pläner 
bei Ahaus, die oberen Kreidemergel bei Dülmen, die unteren bei Coesfeld und Osterfeld, den Quader bei 
Haltern und Recklinghausen; das Hilsconglomerat, auf dem älteren Kohlengebirge ruhend, bei Essen; alle 
sind horizontal geschichtet ‘und nicht gehoben; zugleich wird aber der ganze dortige alte Meerbusen vom 
Kreidegebirge eingefalst. Von Essen an der Ruhr, über Unna, Soest, Werl bis Paderborn finden wir 
hier vom Grünsande unterteufte Pläner, wenig gegen die Niederung einfallend und auf dem flözleeren 
Sandsteine abgelagert; sie setzen dann nordwärts im Teutoburger Walde fort, werden hier vom Quader 


133 


begleitet und liegen mit ihm auf dem Salzgebirge, werden auch allmählig stärker aufgerichtet; bald wen- 
den sie sich dann wieder westwärts, werden bei Bielefeld und Iburg vom Salzgebirge durch die Wälder- 
thone getrennt und sind dort, wohl durch die Gypse des Salzgebirges, gänzlich übergestürzt, so dals der 
Quader über dem Flammenmergel und dem Pläner liegt. 

Westlich von der Weser finden wir noch bei Lemförde und Haldem, nördlich von Osnabrück, die 
unteren Kreidemergel; sie liegen fast söhlig und bilden einen nicht unbedeutenden Hügel. 

Zwischen der Weser und Leine treffen wir zunächst am nördlichen Abhange des Deisters den 
Hilsthon; er liegt hier bei Bredenbeck unmittelbar auf dem Wälderthone und hat ein schwaches nörd- 
liches Einfallen; eine halbe Stunde nördlicher überlagert ihn bei Gehrden der obere Kreidemergel in 
ziemlicher Mächtigkeit, einen nicht unbedeutenden Hügel bildend, aber anscheinend nach allen Seiten gleich- 
mälsig abfallend. Ähnlich liegt am Osterwalde das Hilsconglomerat auf den Weald clay und wird hier 
nur noch von einer Lehmmasse überlagert. 

Nördlicher und dicht bei Hannover sind am nördlichen Abhange des Lindener Berges die weilsen 
unteren Kreidemergel abgelagert; sie liegen auf der oberen Abtheilung des Oolithengebirges, erstrecken sich 
bis Limmer, und sind durch die Leine selbst durchschnitten und aufgeschlossen. 

Südlicher treffen wir den Pläner, Flammenmergel, Quader und Hilsthon in der von uns s. g. 
Hilsmulde zwischen Alfeld und Eschershausen; sie ruhen auf dem Portland- und Purbeckkalke, vielleicht 
auch an einigen Puncten auf dem Wälderthone, füllen eine ovale, zwei Stunden lange Mulde des Ooli- 
thengebirges aus, und fallen gegen dieselbe im schwachen Winkel ein. 

Zwischen der Leine und Elbe gehören bedeutendere Gebirgsmassen dem Kreidegebirge an. Zu- 
nächst dicht an der Leine, zwischen Gronau und Winzenburg bilden Pläner, Flammenmergel und Quader 
einen ansehnlichen Gebirgszug, die Siebenberge, den Sackwald u. s. w. und ist namentlich der Pläner und 
Flammenmergel hier sehr stark entwickelt. Der Quader scheint dort unmittelbar auf dem Dogger zu 
ruhen, und ist wenig gehoben. 

Bei Sarstedt zeigen sich am Hülfersberge die nördlich einfallenden Pläner und Flammenmergel 
und einige hundert Schritte südlicher auch anscheinend der Galt mit AJamites compressus. Derxselbe Ge- 
birgszug wird sich hinter Algermissen bis Solschen fortsetzen; nördlich von ihm bilden die unteren Pläner 
die Höhe bei Rethen; die oberen Pläner den Kronsberg; die nicht gehobenen unteren Kreidemergel die 
Gegend zwischen Ilten und Ahlten, zwischen Oberg und Gadenstedt, bei Schwichelt, Meerdorf und Dud- 
denstedt, überall reich an Versteinerungen. 

Unweit Hildesheim ist am nördlichen Fufse des oberen Juragebirges der Hilsthon abgelagert und 
erstreckt sich über Achtum, Wendhausen und Farmsen bis Lafferde; auf ihm ruht bei Ottbergen der 
Quader und auf diesem der Pläner, der sich über Nettlingen und Schlde bis Lengede verfolgen lälst. 

Eine viel bedeutendere Kreideablagerung beginnt bei Wartjenstedt und Lutter am Barenberge; 
sie zieht sich am ganzen Nordrande des Harzes hin und endet erst hinter Blankenburg; die Hauptmasse 
sind Pläner, welche auf Flammenmergel, Grünsand, Quader, Hilsconglomerat und Hilsthon ruhen, und 
von Goslar bis Blankenburg auch mächtige Massen des oberen und unteren (bei Ilseburg) Kreidemergels 
iragen; dicht am Harzsaume pflegen alle Schichte stark aufgerichtet oder, wie bei Goslar, selbst meist 
übergestürzt zu sein, zeigen aber in einiger Entfernung ein viel weniger bedeutendes Einfallen. Bei Qued- 
linburg bildet dieses Kreidegebirge eine zweifache Mulde, die eine zwischen Thale und Quedlinburg, die 
andere zwischen hier und Halberstadt; der Quader bildet dort indessen das älteste Glied und scheint bei 
Quedlinburg unmittelbar auf dem Lias zu ruhen. Die oberen Kreidemergel sind bei Wernigerode, am 
dortigen Schlofsberge, stark aufgerichtet, scheinen dagegen am Sudmerberge bei Goslar von der letzten 
Hebung wenig afficirt zu sein. 

Diese Kreidebildung erstreckt sich im Ockerthale nordwärts bis Braunschweig und legt sich hier 
östlich vielleicht unmittelbar an den Muschelkalk des Elms an, ruht indessen bei Vahlberg an der Asse 
und bei Schöppenstedt auf dem Lias; gleiches Liegendes scheint bei Schandelahe, nordöstlich von Braun- 
schweig, das isolirte Hilsconglomerat zu haben. 

Östlicher treffen wir das Kreidegebirge erst wieder im Elbthale selbst, unweit Dresden. Bei 
Oberau sind die Pläner und der Grünsand sehr schön durch den Bau des Eisenbahn -Stollens aufgeschlos- 
sen; aulserdem ziehen sich Pläner, sandige Äquivalente des Flammenmergels und Quaders am linken Elb- 
ufer bis Pirna hin, von wo ab @Quader, anscheinend zusammen mit den oberen Kreidesandsteinen und 
untergeordneten Flammenmergeln, die Hauptmasse der Sächsischen s. g. Schweiz bilden; die sehr bedeu- 
tenden Sandsteinmassen liegen hier fast söhlig und sind deshalb in einer so bedeutenden Ausdehnung 
anstehend; nur an der östlichen Begränzung sind sie durch plutonsche Gebirgsarten bisweilen steil auf- 
gerichtet, oder selbst übergestürzt. 

Die Quadermassen am Nordrande des Riesengebirges, zwischen Goldberg und dem Queiss und der 
Neisse, scheinen gleichwenig Hebungen unterworfen gewesen zu sein und liegen, wenigstens an den von 
uns beobachteten Puncten, fast söhlig dem Salzgebirge auf. Weiter ostwärts haben wir das Kreidegebirge 
nicht selbst untersucht. 


134 


Allgemeiner paläontelogischer Charakter des Kreidegebirges, 


Es soll jetzt noch der allgemeine Charakter der im Kreidegebirge begrabenen Pflanzen- und Thier- 
welt kurz geschildert werden; von ersterer sind im Ganzen nur wenige Überreste auf uns gekommen und 
diese wenigen bislang nur zum Theil beschrieben; es sind einige Algen und etliche Farren, wenige 
Cycadeen, zugleich aber auch einige Formen (Credneria), welche wir ohne Zweifel zu den Dicotyledonen 
rechnen müssen; es sind letztere wahrscheinlich sämmtlich auf die jüngsten Kreidebildungen beschränkt, 
die ältesten bislang entdeckten Mitglieder der am höchsten entwickelten, grölsten Pflanzenabtheilung, und 
dadurch für uns ganz besonders interessant. 

Desto reicher an erhaltenen Formen ist die Thierwelt; es sind indessen nur solche, welche im 
Meere gelebt haben und stellt sich daher das ganze Kreidegebirge als eine fast durchgehends marine Ab- 
lagerung dar. 

Die Seeschwämme sind besonders im Hilsconglomerate und in der unteren Kreide sehr zahl- 
reich, gehören aber grölsten Theils solchen Gattungen an, welche bereits im Oolithengebirge gefunden 
werden und auch in der Jetztwelt noch Repräsentanten haben; vorherrschend sind darunter die Scyphien 
und Siphonien, besonders ausgezeichnet aber, durch die vollkommene Ausbildung, die auf die oberen 
Kreideablagerungen beschränkten Cöloptychien. - 

Von Corallen findet sich ein fast zahlloses Heer kleiner Bryozoen, namentlich in den jüngsten 
Kreideschichten, und scheinen mehre Gattungen (Chrysaora, Heteropera, Thalamopora etc.) dort für 
immer erloschen zu sein. Die Zoantharien sind im Allgemeinen sehr sparsam vorhanden und auch 
aulserhalb unseres Gebiets, z. B. bei Maestricht, wo noch die grölste Menge von ihnen beisammen gefun- 
den ist, scheinen sie keine gröfseren Massen gebildet zu haben, wie dies z. B. während der Ablagerung 
des Coralrags der Fall gewesen ist. 

Sehr zahlreich sind auch die Strahlthiere, mit mehren eigenthümlichen Gattungen; die Eu- 
geniacriniten, Apiocriniten und Pentacriniten treten hier zuletzt auf und scheinen namentlich die letzteren 
von den älteren Arten nicht sehr abzuweichen. Marsupites ist ganz auf die obere Kreide, Glenotremites 
auf das Hilsconglomerat beschränkt. Galerites, Schizaster, Micraster und Ananchytes erhalten in den 
oberen, Holaster in den mittleren Schichten ihren gröfsten Artenreichthum und stirbt Gulerites damit aus. 

Unter den Brachiopoden zeichnen sich besonders die s.g. Rudisten (Sphaerulites) aus, da sie 
überall nur vom Quader bis in die obere Kreideperiode gelebt haben, und die jetzige Schöpfung kaum 
ähnliche Wesen darbietet; es scheint ihnen indessen das Klima unserer Breite weniger zugesagt zu haben, 
als das der südlichen Küste der Insel, welche damals vom mittleren Deutschland und Frankreich gebildet 
wurde; in gröfster Entwickelung zeigen sich zugleich die jenen am meisten verwandten Cranien und 
auch die Terebrateln treten später nie wieder in gleicher Mannigfaltigkeit auf; die gefalteten Arten der 
letzteren sterben in der obern Kreide aus, und unterscheiden die des älteren Kreidegebirges sich von 
denen des Oolithengebirges anscheinend dadurch, dafs die Falten am Buckel zum Theil dichotomiren. 
Die früher spärlichen Dichotomae werden hier sehr zahlreich, und sind Formen wie P. gracilis und 
pulchella der Kreide eben so eigenthümlich, wie die der P. carnea verwandten Arten; P. biplicata der 
Kreide hat sich bislang weder von der jurassischen, noch von der lebenden Form sicher unterscheiden 
lassen; auch die Thecideen sind hier entwickelter, als in anderen Epochen, stehen freilich hinsichtlich 
des Formenreichthums den Terebrateln sehr nach. 

Was die Conchiferen anlangt, so sind die zweimuskeligen verhältnifsmäfsig zahlreicher, als in 
älteren Gebirgen, werden aber von den einmuskeligen doch noch übertroffen. Von Austern haben nament- 
lich die älteren Schichten noch Arten der Gruppe mit länglichen, am senkrechten Rande scharf gezähnten 
Schalen, wie sie im Jura zuerst auftreten; die Exogyren kommen in sehr grofsen Formen vor, und ster- 
ben damit aus; unter den Pectiniten ist die natürliche Gruppe der Neitheen auf die Kreide beschränkt, 
findet sich aber fast in allen Schichten derselben. Einen grolsen Formenreichthum bieten Spondylus und 
Inoceramus dar, letzterer namentlich im Pläner sehr entwickelt und mit der Kreide erlöschend; Avicula 
enthält hier die letzten längsgerippten, Pectunculus schon mehre gröfsere, an die tertiären erinnernden 
Arten. Astarten sind sehr selten; die Cardien nähern sich durch einige, vorn steil abgestutzte Arten 
manchen lebenden Formen; Thetis scheint auf die ältere Kreidebildung beschränkt; Tellina, Donax, 
Teredo, Teredina und Fistulana haben hier zuerst sichere Repräsentanten; Goniomya tritt in der obersten 
Kreide zum letzten Male auf und auch Pholadomya ist ärmer an Arten als im Jura und: ohne eigen- 
thümliche Formen. 

Unter den Schnecken werden Formen, welche an Auricula erinnern, häufig; Aostellaria ent- 
hält viele grofse Arten; Pyrula und Volute ixeten in der oberen Kreide zuerst auf; MVerinaea findet sich 
nur noch in einer Art im Quader und beschliefst dort ihr kurzes Dasein; dagegen finden wir in’ der 
oberen Kreide die ersten wahren Turritellen, die wir wenigstens aus keiner älteren Bildung gesehen 
haben; von Pleurotomaria kommen noch mehre, grolse Arten vor; ebenso haben Trochus und Turbo zahl- 


135 


reiche Vertreter; Cerithium binodosum ist der Mehrzahl der jüngeren Arten verwandter, als die älteren; 
Delphinula dürfte älteren Bildungen ganz fehlen. 

Was die Cephalopoden betrifft, so tritt Nautzlus mit wenigen, aber sehr verbreiteten Arten auf; 
die Belemniten des Quaders sind weder gefurcht, noch unten gespalten; die wenigen der oberen Kreide tragen 
an der Basis vorn eine Spalte, und stirbt mit ihnen das ganze artenreiche, so eigenthümliche Geschlecht aus; 
mit ihnen die schöneren Ammonideen; von diesen kommen die Falciteren und Amaltheen im Kreide- 
gebirge nicht mehr vor, und nur dem A. Lamberti ähnliche Formen noch im Hilsthone; übrigens sind 
die Planulaten und Dorsaten in den älteren Kreideablagerungen noch ziemlich häufig, und scheinen jene 
erst im Pläner zu erlöschen. Am häufigsten bleiben die Macrocephalen, Ornaten, Dentaten und Armaten. 
Die Ammoniten der Kreide sind, wie ihr geistreichster Freund sagt, meist krank; viele scheinen zu schwach, 
als dafs sie frühere Windungen zu umfassen vermögten; es werden diese daher frei (Zamites) und zuletzt 
ganz gerade (Baculites); ähnliche Ursachen haben auch die Scaphiten und Turriliten hervorgerufen. An- 
monites bidorsatus Baculites anceps, Hamites intermedius, Turrilites undulatus, Scaphites inflatus und bi- 
nodosus scheinen die Beschlielser ihres Geschlechts zu sein; ihre letzten Tage verlebten sie unter einer Legion 
kleiner, meist mikroskopischer, zierlicher Formverwandten, unter den Rhizopoden; diese finden wir zu- 
erst im Hilsthone in _gröfserer Menge, und sind sie in der weilsen Kreide so häufig, dafs diese vielleicht 
lediglich eine Ablagerung ihrer Schalen ist; die Mehrzahl ihrer tertiären Gattungen kommt auch im 
Kreidegebirge schon vor; jedoch fehlen die Agathistegier anscheinend durchaus. 

Die Anneliden sind zahlreich, bieten aber wenig Eigenthümlichkeiten dar. 

Unter den Krustaceen sind Cytherinen im Hilsthone und in der oberen Kreide nicht selten, 
alle den tertiären sehr ähnlich. Pollicipes tritt im Hilsthone, Zalanus im Hilsconglomerate zuerst auf, 
und enthält die obere Kreidebildung von jenen mehre Arten; zugleich auch die älteste Anatifa. Von 
Krebsen setzen die jurassischen Gattungen G/yphea und Klytia (?) in die Kreide fort und sterben hier aus; 
zu ihnen gesellt sich Palaemon (%) und, wie es scheint, die noch lebende Gattung Calianassa. 

Wenden wir uns zu den Resten höher entwickelter Thiere, so finden wir diese nicht sehr zahl- 
reich; von Fischen sind kaum dreilsig Arten bislang entdeckt; sie gehören aber schon allen vier Haupt- 
abtheilungen derselben an, und ist wohl am bemerkenswerthesten, dafs auch lebende Gattungen, z.B. Be- 
7yx, darunter vorkommen; andere finden sich bereits im älteren Gebirge. Fast noch spärlicher sind die 
Saurier, und nur von drei Arten Überbleibsel entdeckt; von Vögeln und Säugethieren hat man aber noch 
überall keine Überreste aufgefunden. 

Die Schöpfung der Kreideperiode hat sich durch Ausscheidung älterer und Aufnahme neuerer 
Formen der Jetztwelt wieder um ein Bedeutendes genähert, erscheint aber in sich noch eben so abge- 
schlossen, wie die der älteren Gebirgsgruppen; keine sichere Species der Kreide ist bislang mit Bestimmt- 
heit in anderen Schöpfungen nachgewiesen. Dafs das Klima der Kreideperiode in unseren Breiten ein viel 
wärmeres gewesen, als jetzt, ist nach den Versteinerungen kaum zu behaupten, und nur die grofsen Sau- 
rier, so wie einige Cycadeen lassen es vermuthen. 


Schlufe. 


Nachdem wir jetzt die grolse Mannigfaltigkeit der norddeutschen Kreideversteinerungen kennen 
gelernt, nachdem wir mit ihrer Hülfe das relative Alter der Gebirgsschichten, in denen sie aufbewahrt 
liegen, festgestellt, erscheint der Norden unsers deutschen Vaterlandes gewifs auch für die Kreide als 
eins der reichsten und interessantesten Länder; und wenige nur werden eine gleiche Mannigfaltigkeit auf- 
zuweisen haben. 

Die Hauptresultate unserer geognostischen Untersuchungen werden wohl als richtig erkannt wer- 
den und dürften spätere Nachforschungen hauptsächlich darauf zu richten sein, ob die Gebirgsmasse zwi- 
schen Recklinghausen und Haltern dem Quader, oder dem obern Kreidemergel angehört; ob der Gault sich 
nicht noch in mehreren Gegenden findet; ob der Hilsthon wirklich älter ist, als das Hilsconglomerat; fer- 
ner darauf, welches Alter den jüngeren Sandsteinen der sächsischen Schweiz nach ihren Versteinerungen 
zukommt und wie sich das ganze nordeuropäische Kreidegebirge zu dem der mehr südlichen Gegenden, 
namentlich zum Nummuliten- und Hippurtiten-Kalke verhält. 


136 


Citirte Schriftsteller und benutzte Werke. 


Acassız: sur les poissons fossiles. Neuchatel seit 1833. 


D’Arcurac, Vicomte: Memoire sur la formation cretacee 
du Sud-Ouest de la France. Befindet sich in den 
Memoires de la Societe geologique de France tom II. 
part II. 1837. 


BRONGNIART, ALEXANDER: Description geologique des 
couches des environs de Paris: in Cuviers Recherches 
sur les ossemens fossiles. 2de &dition. Vol. II. 
part 11. 1922. 


Bronn: Lethaea geognostica 1838. 


Buch, LEopoLn von: über Terebrateln. 1834. und Petri- 
fications recueillies en Amerique. 1840. 


Derrance: Tableau des corps organises fossiles Paris. 1824. 


Dusarpın: Memoire sur les couches du sol de Tourraine 
et description des coquilles de la craie et des faluns. 
Befindet sich in den Memoires de la societe geolo- 
gique de France, tom. II. part. II. 1837. 


Duncker und Koch: Beiträge zur Kenntnifs des nord- 
deutschen Oolithengebirges und dessen Versteinerun- 
gen. 1837. 


Fausas St. Fonp: Histoire naturelle de la montagne de 
St. Pierre de Maestricht. Paris, an 7. 


Fırron, WırLıam Henry: Observations on some of the 
strata between the chalk and Oxford oolite in the 
South-east of England. Findet sich in den Trans- 
actions of the geological Society of London. Second 
Series. Vol IV. 1835. 


GEINITZ, Dr.: Characteristik der Schichten und Petre- 
facten des sächsichen Kreidegebirges. 1840. 


GoLpruss: die Petrefacten Deutschlands. 


HasEnow, Dr. von: Monographie der Rügenschen Kreide- 
versteinerungen im Jahrbuche für Mineralogie etc. 
1839. 


HönıneHaus: Beitrag zur Monographie der Gattung Cra- 
nia. 1828. 


Lamarck: Histoire naturelle des animaux sans vertebre 
1835. 


L£veitz£: Description de quelques nouvelles coquilles 
fossiles du Departement des Basses Alpes. Findet 
sich bei den Arbeiten von D’ArchHıac und Dusarpın. 


MANnTELL: The fossils of the South Downs. London 1822; 
und the geologie of the South - east of England 
1833. 


MEyeEr, H. von: Neue Gattungen fossiler Krebse. 1840. 


Miırter: Observations on Belemnites; findet sich in den 
Geological Transactions, new series tom. II. 


MÜNSTER, GEORG GRAF zu: Beiträge zur Petrefactenkunde. 


1829. 
Be; 
Nırsson: Petrificata Suecana formationis cretaceae. 1827. 


ParkInson: Introduction to the study of fossil organic 
remains. London 1822. 


Paıtuıps: Illustrations of the Geologie of Yorkshire. 


SCHLOTHEIM, voN:. Die Petrefactenkunde. Gotha. 1820. 
SowERBY: The mineral conchology of Great. Britain 1812 — 
1830. 


Vortz: Observations sur les belemnites; in den Me- 
moires de la Soc. d’hist. nat. de Strasbourg. 


— OL  — 


Verzeichnifs der beschriebenen Versteinerungen, 


(Die Nummern der ersten Columne bezeichnen die Seite des Werks, wo die Arten beschrieben sind; ein ? vor dem Namen der Species bezweifelt 
die Richtigkeit der Bestimmung; ein dahinter befindliches die Richtigkeit des Fundortes.) 


Namen der Arten. 


A Balanus 129. 


Roemer, d, Versiein. d, nordd. Kreidegebirges. 


noya species 


18 


Gattungs- 
Nomen. Obere Kreide. Untere Kreide. Pläner. CH ad Quader. nsanais: Hilsthon. 
Achilleum 2. |[globosum — tuberosum 
deforme 
Morchella — —!? 
auriforme 
Acrogaster 110. parvus ? 
Actinocamax$4, 
Amia 108. 
Ammonites 85. ||bidorsatus Cottae falcatus Decheni Nutfieldiensis |coneinnus 
peramplus —_ _ monile Phillipsii 
Rhotomagensis _ —!? multiplicatus 
” Mantellii planus 
curvatus venustus 
varians —_ Rotula 
Coupei —_— marginatus 
® nucleus 
noricus —_ 
curvinodus 
1 “ asper 
Ä Ananchytes 35.|ovata — _ 
sulcata ? spatangiformis? 
j corculum — 
i analis _ latissima 
Anatifa 103. convexä(Sarstdt.) 
Anomalina 98. auricula 
'Anomia 49. lamellosa costulata 
' granulosa = 
(Anthophyllum explanatum 
26. 
conicum —_ 
‚Apiocrinites 26.\ellipticus —H 
1Arbacia 30. radiata 
alutacea 
\Arca 69. furcifera ? exaltata ? 
tenuistriata cuneata ? 
radiata 
‚Astarte 71. subdentata 
Asterias 27. quinqueloba Schulzii Dunckeri 
Astrea 113. Leunisii 
s micrantha 
Aulopora 18.  ||ramosa _ —_ divaricata 
echinata i ER crassa 
Auricula 77. |lincrassata sulcata _ striata 
ovum 
spirata 
Avicula 64. lineata gryphaeoides macroptera — 
coerulescens pectinata 
Baculites 95. |Faujasii —_ obliquatus 
anceps 
incurvatus 


138 


Gattungs- 


namen. 


'Belemnites 83. 


‚Beryx 109. 


Buccinum 79. 
Callianassa 106. 


Cardita 67. 


Cardium 71. 


Caratomus 31. 
Cassidulus 33. 
Catillus 61. 

Catopygus 32. 
Cellepora 15. 


Ceriopora 22. 


Cerithium 79. 


Chama 67. 

Chenopus 78. 
Chondrites 1. 
Chrysaora 24. 


Cidaris 28. 


Cirrus 82. 
Clypeaster 31. 
Cnemidium 4. 


Codiopsis 30. 
Coeloptychium 
10. 


Confervites 1. 
Coscinopora 9. 
Crania 36. 


Crassatella 74. 


Credneria 1. 


Crioceratites94. 


Namen 


der 


Arten. 


Obere Kreide. 


mucronatus 


granulatus 
plenus 


antiqua 
Faujasii 


tuberculiferum 


Gehrdensis 
lapis cancri ? 


pyriformis ® 
squamulosa 
accumulata 
alveolata 
caespitosa 
pentasticha 
semiglobosa 
micropora 
constricta 


binodosum 


semiplana 
pulchella 


clavigera 
sceptifera 
stemmacantha 
laevis 


conicum 
Jugleri 


® fasciculata 


Parisiensis 

® nummulus 
costata 
arcacea 
tricarinata 

® integerrima 
® denticulata 
® biloba 

? subtriloba 


Untere Kreide. 


Pläner. 


Grünsand 


und Galt. 


Quader- 


merat. 


Hilsconglo- 


Hilsthon. 


subventricosus 


? ornatus 
\germanus ? 


Modiolus 
parvula 
semistriata 
decussatum 
bispinosum 
alutaceum 


agaricoides 


deciminum 
lobatum 
sulciferum 
incisum 
alternans 
Di 


Ignabergensis 
? 


minimus 


ı_ 


turritum 


clathratum 
reticulatum 


furcillatus 


perforata 
asperula 


depressus 


muricatum 


trapezoidalis 


Esmarckii 


Hillanum 
Neptuni 


carinalus 


costata 


cuneifolia ? 


subquadratus 


rostratus 


escharoides 


spongites 
clavata 
tuberosa 
mammillosa 
subnodulosa 
'spongiosa 


pustulosa 
trigona 
mitra 
vesiculosa 


pisiforma 
stellatum 
? Doma 


hexagona 
marginata 
irregularis 


pistillum _ 


variabilis 


Gattungs- 
namen. 


Cucullaea 70. 


Cupularia 15. 
Cyphosoma 29. 
Cyprina 73. 
Cytherina 104. 


Defrancia 19. 
Delphinula 81. 
Dercetis 109. 
Diadema 29. 
Dianchora 59. 
Diastopora 21. 


Discoidea 31. 
Discopora 12. 


Donax 73. 


Echinolampas 
31. 
Echinopsis 30. 
Echinus 30. 
Enchodus 111. 
Eschara 16. 


Escharina 13. 


Escharites 17. 


Escharoides 14. 


Namen 


der 


Arten. 


Obere Kreide. 


Untere Kreide. 


Pläner. 


glabra 
rotundata 
Münsteri 


orbicularis 
laevigata 
quadrilatera 


convexa 
coronata 
scutatus ? 


disticha 
tristoma 


reticulata 
cucullata 
ringens 
pyriformis 
Hippocrepis 
irregularis 
Amphora 
labiata 
deltoideus 
subradiatus 


pusilla 


halocyon 


pyriformis 
ampullacea 
matrona 
galeata 
irregularis 
dichotoma 
elegans 
Hagenowii 
fissa 
marginata 
virgo 

Lima 
incisa 
crepidula 
bulbifera 
membranacea 
Pavonia 
granulosa 
cornuta 
erecta 
eircumdata 
convexa 
veJata 
incrustata 
nodulosa 
labiata 
irregularis. 
striato-punctata 


seriata 
bimarginata 
Marsupium 


magnificum 


ovata 
subdeltoidea 


Diadema 
tricarinata 


fornicatus ? 


radiata 


peltata 


‚complanata 


| tenue 


cylindrica 


Grünsand 
und Galt. 


Quader. 


Hilsconglo- 
merat. 


139 


Hilsthon. 


concentrica ? 


rugosum 


ornatum ? 


subuculus - 


\inflata 


Schusteri 


Hilseana 
punctatula 
triplicata 
stellata 


140 


I 
Namen der Arten. 
Gattungs- = | | - 
| . 
namen, Obere Kreide. Untere Kreide. Pläner. | Grünsnd | Quader. | Hilsconelg: Hilsthon. 
I} | | 
Eugeniacrinites | | Essensis ; 
26. | 
Exogyra 46. |laciniata |Harpa ? | Columba sinuata — 
auricularis _ = subcarinata tuberculifera 
Cornu arietis ? |plicata ? \ conica 
| | plicatula 
| haliotoidea — 
| undata == 
| | | subplicata > 
Fistulana 76. | | | constricta 
Frondicularia |cordata |angustata |ovata 
96. 
Fungia 25. radiata — Di a 
coronula | = 
Fusus 79. ‚plicatus 
Galeolaria 99. 
Galerites 31. |labbreviatus conulus « 
vulgaris = 
pyramidalis |globosus — 
albo-galerus _ — 
elongatus | 
HGaleus 107. pristodontus _ _ | 
appendiculatus | — | 
Gervillia 63. ||solenoides 'Reichii 
triloba | 
Glauconoma 16. | | 
Glenotremites | paradoxus ? 
27. | 
Glyphea 105. |Sussexiensis _ Leachii '\ornata — 
Goniomya 75. ||consignata _ 
Goniopygus 30. t | |peltatus 
Gryphaea 46. |vesicularis _ im 
Gyrodus 109. cretaceus Münsteri 
Gyroidina 97. ; Caracolla 
Hamites 92. intermedius _ ellipticus Ccompressus biplicatus semicinetus 
| alternatus "armatus decurreng 
| |plicatilis capricornu 
raricostatus 
subnodosus 
Beanii 
oblique-costatus 
seminodosus 
fissicostatus 
gigas | _ ZE 
sexnodosus 
Heteropora 23. ||verrucosa stellata ” 
dichotoma tuberosa 
concinna ramosa = 
Hinnites ® ® Dubouissoni 
Holaster 34. bicarinatus altus laevis ? nodulosus 
subglobosus = 
suborbicularis = 
Holopteryx110. antiquus ? 5 
Hornera 20. Langenthalii | . 
Idmonea 20. semieylindrica pinnata 
Hagenowii 
alternans | 
carinata | 
Inoceramus 60. |? involutus latus concentricus Decheni 
Cripsii = Brongniarti 
lobatus annulatus 
% \striatus | —_ 
| amarckii | _ | 


141 


Roemer, d. Verslein. d. nordd. Kreidegebirges. 


19 


* ] 
Namen der Arten. 
Gattungs- T 
namen: Obere Kreide. | Untere Kreide. Pläner. End Quader. Aulsconale: Hilsthon. 
| 
Cuvieri _ 
tenuis 
\mytiloides 
|? undulatus 
Isocardia 70. |longirostris cretacea ? lunulata angulata 
trigona 
Istieus 111. gracilis 
‚Lamna 108. ? acuminata ? 
Lima 55. semisulcata — Mantellii Reichenbachii |canalifera semicostata stricta 
decussata Ze | |carinata elongata 
|muricata | longa 
minuta |subrigida 
aspera _ lana 
lern _ | E 
laticosta _ | 
Nilssoni 
“ ovata _ 
tecta —ı1 | —Y 
divaricata _ | | 
Hoperi { - | | 
ee | gibbosum | | Meyeri 
PH . | | | 
Lucina 73. lobata | | | Reichii 
lens | | | | 
1 Lunulites Goldfussii | | | 
| Mitra | N) 
hemisphaerica | | 
jLysianassa 75. | | 
| Macropoma 108. | Mantellii 
Magas 45. | 
-RlManon 2. seriatoporum |monostoma marginatum 
micrommata megastoma | 5 
distans \tenue |Peziza 
| turbinatum | | 
5 c R | N 
Marginaria 12. Sa | Identienlata x 
hexagona | 
elliptica | | 
Velamen | | | 
bipunctata | | 
tripunctata | | | 
Marginulina 96.||Nilssonii | | | 
Marsupites 27. |ornatus | | | | ne 
Melania 82. decorata | — | 
Meliceritites18. | Roemeri | 
porosa ! | | nr 
Micraster 33. |Cor testudina- | — _ | | gracilis 
i i | | ! 
ar ek |Bucklandi 
‚arenatus _ 
bufo ? | = 
Millepora 25. | | 
Modiola 68. |radiata = | : 
concentrica _ pulcherrima 
angusta 
1 Mosasaurus 112. || Hofmanni | LEE er 
Mya 75. 
Myoconcha 66. elliptica elouzalz UT 
Myriapora 24. ||Creplini 
deformis 
Mytiloides 61. 
Mytilus 66. o Q 
IE ornatus Cottae eduliformis 
|Natica 83. rugosa | _ nodosa ? 


142 


Namen der Arten. 
Gattungs- Seren = 
namen. G | | = ı Grünsand Hilsconglo- : 
Obere Kreide. | Untere Kreide. Pläner. | RATE Quader. a Hilsthon.- 
| 
carinata 
acutimargo | 
lamellosa | 
Nautilus 84. simplex —_ _ _ —_ 
elegans _ - _ = = 
Nerinea 78. Borsoni 
'Nerita 82. ‚costulata ? 
Nodosaria 95. sulcata | linearis 
paucicosta 
N humilis 
HNonionina 99. |compressa _ | 
Notidanus 107. microdon 
Nucleolites 32. | lacunosus 
cordatus 
| truncatulus 
Nucula 68. nana 'striatula subtrigona 
ANullipora 25. compressa — 
| cervicornis 
Oculina 25. 
1 Odontaspis 108.|raphiodon = 
Ophiura 28. serrata 
|granulosa 
Osmeroides111. Monasterii 1  |Lewesiensis | 
microcephalus ? 
Osmerus 112. Cordieri £ 
Ostrea 45. flabelliformis _ minuta serrata macroptera 
sulcata subcomplicata 
armata Isle: pectinata 
Gehrdensis ‚carinata —_ - = 
? lateralis 
i hippopodium 
1Otodus 107. appendiculatus | — 
HOxyrhina 108. ||Mantellii Zi 
|Pachytos 58. 
KPagurus 106. 
1 Palaemon 106. dentatus 
Palmipora 25. |dilatata polymorpha 
{ nuciformis e 
HPanopea 75. Jugleri _ | plicata 
gPatella 76. comosa orbis | 
liPecten 49. spathulatus squamula laminosus — _ —_ 
Nilssoni membranaceus —_ — muricatus crispus orbieularis 
Faujasii 1 serratus 1— cinctus >= — 
arcualus undulatus Dujardinii | _ 
septemplicatus |spurius sectus ? striato-punctatus 
nitidus = T= | decemcostatus |comans 
denticulatus subgranulatus seriato-puncta- asper — 
tus | 
subaratus trigeminatus depressus | aequicostatus = 
pulchellus = Beaveri | digitalis atavus 
ternatus | notabilis 
multicostatus |lineato-costatus 
quadricostatus = | 2 
quinquecostatus subarticulatus 
striato-costatus — 
(| Pectunculus 68.||Lens planus obsoletus 
sulcatus umbonatus 
decussatus _ 
Pedipes 77. 
Pentacrinites26. ||carinatus — | annulatus —_ 
lanceolatus | 
nodulosus 
Buchii — 


Gattungs- 


namen. 


Pholadomya 75. 
Pinna 65. 


Planularia 97. 
Planulina 98. 


Pleurostoma 


Pleurotomaria 
82. 


Plicatula 60. 


Podopsis 59. 
Pollicipes 


Polymorphina 
97. 
Psammobia 74. 
Ptychodus 106. 


Pustulopora 21. 


Pyenodus 109. 
Pygorhynchus 
31 


Pyrula 78. 
Retepora 20. 
Robulina 98. 


Rosacilla 19, 


Rostellaria 77. 


Rotalia 97. 
Salenia 30. 113. 
Salix 1. 
Scaphites 90. 


Schizaster 33. 


Scyphia 5. 


Namen 


der 


145 


Arten. 


Obere Kreide. 


caudata 
umbonata 


asper 
uncinatus 
gracilis 


maximus 


verticillata 
subcompressa 
Goldfussii 
echinata 
gracilis 
heteropora 
verrucosa 
subclavatus 
rostratus 


coronata 
fenestrata 
costata 


Comptoni 


confluens 
serpulaeformis 
Parkinsonii 
Schlotheimii 
elongata 
anserina 
conica 


fragiliformis 
inflatus 
binodosus 


lacunosus ? 
Bucardium ? 
acuta 
socialis 
micropora 


Untere Kreide. 


Pläner. 


Grünsand 
und Galt. 


dubia 


fenestrata 
(nicht eanaliculata) 


lacunosum 
radiatum 
distincta 


inflata 
radiata 


glaber 


glomerata 


planulata 
carinata 


Buchii 


compressus 
plicatellus 
pulcherrimus 
ornatus 


byssoides 
Decheni 


sulcatus 


polygyrus 
latissimus 
mammillaris 
decurrens 
articulatus 


Cottae 


seuligera 


aequalis 
obliquus | 
costatus | 


porosa 
angustata 
fragilis 


|micrommata 
| 


Fittoni 


Quader. 


albina 
quadrangularis 


decussata 
depressa 


semicostata 


Hilsconglo- 
merat. 


alternans 
(Osterwald) 
rugosa 


Bronnii 


\biformis 


| 


Hartlebeni 


ıMünsteri 


polystoma 
‚Habelliformis 


| 


| 


petalilera 


| 
| 
| 
| 
| 


| 

‚furcata 

monilifera 
teıragona 

) 


ı  Hilsthon. 


‚Bronnii 
D’Orbignii 
ornata 


gigantea 
suprajurensis 
|armata 


radiatus 
Hausmanni 


| — 
|Ehrenbergii 
crassa 
depressa 


Phillipsüi 


'sulcata 


144 


Namen 


der 


Arten. 


Obere Kreide. 


Untere Kreide. 


Pläner. 


Grünsand 
und Galt. 


Quader. 


Hilsconglo- 
merat. 


Hilsthon. 


marginata(Goslar), 
Mantellii 
tuberosa 
heterspora 
subseriata 

Serpula 99. Plexus 
filosa 
? gordialis 
implicata 
quadrangularis 
heptagona 
ampullacea 
fluctuata 
cincta 
trilineata 
umbonata 
granulata 
trochiformis 
conica 

Siphonia 4. punctata 
ficus 

Solarium 82." 

Sphaerulites 35. 

Spatangus 33. |jornatus ? 

Sphaerococci- 

tes 1. | 
Sphaerodus 109.| 
Sphenocephalus|| 
110. | 

Spirolina 98. 

Spondylus 58. |itruncatus 
obliquus 
lineatus 
fimbriatus 

Spongia 2. 

Tellina 73. Goldfussii 
plana 
subdecussata 

Terebratula 37.|jretracta 

114. subplicata 
| 'octoplicata 
\alata 
ala 
striatula 


retiformis 


stellata 
Oeynhausii 
fungiformis 
venosa 
auricularis 
angularis 
alveolites 
tubulosa 
Koenigii 


striatopunctata 
Murchissoni 
Coscinopora 
alternans 
sulcata 
vibicata 
subrugosa 


subtorquata 


sexangularis 
depressa 


Goldfussii 

ocellata (Ilse- 
burg) 

multiformis 

? cervicornis 


ımammillaris ? 
fissicaudus ? 


lagenalis 
irregularis 
spinosus 
|asper 

| 


ramosa 


|macropora 
cribrosa 


| 
|tenuis 


Amphisbaena 
\intermedia 


cylindrica 
oligostoma 


Mantellii 


duplicatus 
latus 


Reichii 


pisum 
Mantelliana 
rlicatilis 
laevigata 
pectita 


\ellipticus 1 


|? ovoides ? 


ji 
I 


! 


[} 
| septemsulcata 


|Saxoniae 


Gibbsiana 
multiformis 


foraminosa 
infundibulifor- 
mis 


Sackii 


angulosa 
antiquata 
ee 
parvula 
articulata 
hexagona 
trachinus 
Lophioda 
laevis 


unilineata 


armatus 
hystrix 
striatus 
radiatus 


varians 


Gallina 
latissima 
nuciformis 


quinquangulata | 


quinquecarinata 


Phillipsii 


‚aequalis 


145 


Namen der 


Gattungs- Tore VE aa 7 
namen. ß | RE Grünsand | Hilsconglo- 0 
Obere Kreide. Pläner. und Galt. ek Hilsthon. 
Defrancii | ornata | depressa 
chrysalis —_ = paucicosta 
Gisii | brevirostris | | oblonga a 
| ] auriculata 
Faujasii | semiglobosa Puscheana 
| k _ | pectiniformis 
gracilis | = intermedia | radians 
pulchella ovata i = | canaliculata 
Bronnii incurva | decemcostata 
? obesa Becksii | | curvirostris 
carnea = | == | pectoralis 
subrotunda | ? longirostris 
minor | _ | ? subundata 
pumila | | perovalis — 
|biplicata _ 
| | Sella 
| | | : longa — 
| | arcuala 
| Hippopus 
Teredina 76. |iclavata | 
Teredo 76. dentatus 
Tetragramma 29 ® depressum ? variolare 
Textularia Ehrenbergii 
obtusangula 
'laevis 
Thalamopora21. cribrosa 
Thecidea 36. ” tetragona 
Essensis 
Thetis 72. | Sowerbii 
Thracia 74. Phillipsii —_ _ 
eiongata 
Tragos 3. deforme 
rugosum 
pulvinarium 
3 stellatum 
Trigonia 68. |jalaeformis Buchii 
? scabra I 
Trochus 81. Basteroti = E bicinctus 
planatus coneinnus 
regalis 
Truncatulina97. laevigata 
Tubulipora 19. parca 
Turbinolia 26. ||centralis > 37 
Turbo suleifer pulcerrimus 
clathratus = 
Turrilites 91. costalus 
S | tuberculatus 
|undulatus = 
polyplocus Ink om: SR 
Turritella 80. |nodosa 'lineolata 
nerinaea | 
sexlineata | 
alternans I ” 
Vaginulina 96. ‚elongata | Kochii 
laevis 5 Harpa 
Venus 72. plana concentrica subdecussata | ‚lata { ıparva — 
fabacea | 
elliptica | 
'Vermetus 102. | 
Vermilia 101. 
Verticillites 8. | 
Voluta 80. ambigua | 
Zeus 109. | | 
m E— - 


Roemer, d. Verstein, d. nordd. Kreidegebirges. ‘ 19* 


"N r Ba ; * fi . = ER >; Le er Eh 
’ H - 5 , 
; Eu ie , 
RiR 
n 33 ? n 
Da > a u: on = = ns amarn en Frick 
m a > A aasık N Ken Arke m, 
" ER a 2: SE En ERBE paper en pr EEE a en nie Er rc heautien u 
te IK M ! x } G z | | 
a er Pr 161) 10 En r 
BE uote 1% En RR a: | | Be } En an 
j R 
RL | 
2 5, FE on ram” arkargal 
B 1 erlroien N 
"m. ws 4 | EA 0 a ne i fr 
ö i 48 RR N aileorni ven 
” i R, Meran) Arn RE EAFBIERN.: } KR ea 
| | we | meodalsime 
i 7 einuohitasq) eier LEN : ' > 
SR L anni lg tb: | eilscnros 
ag @ Er sslusilaunpf Er 5 | ’ 
\ Y Ir. ö N anzoamsn . syn; ERBEN 
e 1 N eintaotl Tan Y ar Ge Be. 
B Ar r A e % j' ER Be 
} Be - Bi igol ERDE : R De 5 
' 4 2 2 ” & B: ? er ‚gi er Ä 
© * ı u H along en E | f 5 
Er 5 | j R h Hal N { \ ER IR | N nR 
Ri BERN DE '\ Be BT a dis Mey j 
N „rw ir , SlRuTmE! j 2 


Bu are 
Bi ; 


PR ll rt 


ee 
‚eganls |. 
IR ve Me 
He 
ER N 
ne Mas u ii au 
} = 


IR, 


$ “ 2 2 
%